. Zurück C E N A P

08.12.1999


    
UFO-Forschung ab 2000

Eine neue Vision für die UFO-Forschung ab 2000

Die Irrlehre UFOlogie (zu definieren als "ufologisch und unlogisch") mit all ihren pseudoreligiösen und weltfremden Tendenzen hat ausgedient, die UFO-Phänomen-Erforschung dagegen hat weiterhin ihre wissenschaftliche Berechtigung. Genauso wie wir uns verstehen, seit Anfang an: Die Erkundung der Stimulis hinter den UFO-Observationen und im sozio-kulturellen Bereich das Verstehenlernen des Aberglaubens. Wir waren hier schon immer der Zeit voraus. Ob es die UFO-Gemeinde erkennen will oder nicht - was sie braucht sind neue Visionen für die neue Ära ab 2000. Bodenständigkeit ist angesagt, nicht die Wirklichkeitsflucht der Traumtänzer und Märchenerzähler - der Niedergang der "alten UFOlogie" zum Ende es 20.Jahrhunderts beweist dies. Die UFOlogie weltweit ist nach wie vor als anomalistische Wissenschaft nicht anerkannt. Wie auch im Dunstschweif von Wunschdenken und Träumerei? Mehr als 50 Jahre Flops auf Flops und keiner Verwirklichung der populären, gepredigten UFO-Idee sind genug. Gut, die weitgehend esoterisch-angehauchte UFOlogie und ihre träumerischen Versprechungen ist irgendwie überholt, weil sich nach mehr als 50 Jahren außer Schaumschlägerei nichts tat außer den immer jammernden - dies gehört eben zum `Handwerk` - Promotern die Konten zu füllen. Dies merken inzwischen immer mehr, weshalb es mit auch zur strafenden Talfahrt der UFOlogie kam.

Jede wissenschaftliche Anstrengung sieht sich von Zeit zu Zeit der Verpflichtung gegenüber, einer Revision ihrer Leistungen und Erfolge zu stellen. Deutlich ist für jeden von uns: Fliegende Untertassen als Raumschiffe fremder Weltraum-Mitbewohner sind nach wie vor im UFO-Phänomen nicht nachgewiesen, da nützt auch die Flucht zu einem nuen UFO-"Design" wie den Fliegenden Dreiecken nichts. Wer den Mut in der UFOlogie hat, muß eingestehen: Dieses bunte und faszinierende Konzept ist gescheidert. Auch in Sachen unbekanntes sich in der Atmosphäre bewegende Phänomen (UAP) ist man keinen Schritt weitergekommen und der berühmte Kugelblitz ist nach wie vor nur eine wissenschaftliche Anekdote geblieben - nicht besser schaut es mit anderen Erklärungstheorien für vorgeblich echte sowie exotische UFOs aus. Ja, was sind überhaupt die echten UFOs im Sumpf des IFO-Spektakels? Daraüber herrscht immer noch der Experten-Streit.

Und das UFO-Phänomen selbst bleibt statisch und verändert sich nicht dynamisch, es entzieht sich weiterhin unserer Begierde in Form einer konkreten Materialisation, bleibt also nach wie vor soetwas wie die Begierde des Subjektiven. Was bleibt da für die objektive UFO-Forschung übrig? Weiterhin nur zu Glauben? Das kann nicht ausreichen und ist schlußendlich unbefriedigend, auch weil es schlichtweg unwissenschaftlich ist. Die seriöse UFO-Forschung wird weiterhin bestehen und das Ziel verfolgen, welches ganz selbstverständlich sein sollte: Herauszufinden was die Menschen am Himmel gesehen haben und was sie uns dazu als U.F.O.-Erscheinung berichten können, egal ob es nun unbekannte Phänomene beinhaltet oder nicht - und warum sie subjektiv harmlose Ereignisse zu UFOs hochschrauben. Diese Arbeit muß konsequent durchgeführt werden, weil sie das Kernanlagen in diesem Stadium der UFO-Phänomen-Untersuchung ist - und nicht die beliebte Stammtisch-Theorienbildung. Die UFO-Forschung muß sich versichern, nicht falsche IFOs als echte UFOs mißzuverstehen und damit unter falschen Voraussetzungen Arbeitshypothesen der fantastischen Art auszubilden, so wie es mehr als 50 Jahre geschehen ist, auf globalem Niveau. Es liegt an uns UFO-Forschern die Dinge nicht geheimnisvoller zu machen als sie in Wirklichkeit sind, auch wenn uns das Publikum, das Auditorium und die `Kundschaft` davonläuft. Der Kommerz hat im UFO-Feld nichts zu suchen.

Wer sich als ernsthafter UFO-Forscher beschäftigt wird immer die Füße auf dem Boden belassen und zunächst gut-informiert und sachkundig alle IFO-Möglichkeiten (im weiteren Blickfeld zählt dazu auch die Lüge, der Wahn und die psychologische Komponente) auszumerzen versuchen, bevor er sich auf das gefährliche Minenfeld der exotischen Theorienbildung bewegt. Die bisherige UFO-"Beweisführung" war auf Sand gebaut, daraus ist zu lernen, daraus sind Konsequenzen zu ziehen. Die Folge: wilde Spekulationen der fantastischen Art sind nicht mehr zulässig. Das dies natürlich nur ein Wunschtraum von uns ist wird auch klar sein, weil der überwiegende Teil der UFOlogie davon nicht lassen kann und will, hier ihr Lebenselexier sieht und ihre Daseinsberechtigung findet. Daran kann man nur weiterhin scheidern und versagen, wenn man sich um Seriosität bemüht. Es soll hier nur noch einmal festgehalten werden. Macht die UFOlogie auf ihrer `partyline` weiter wie bisher, wird sie weiterhin mit unserer Kritik leben müßen. Hier ist ein Bruch mit den alten Zeiten notwendig. Natürlich kann man sich weiterhin fragen ob die UFOs nun Raumschiffe ferner Welten sind oder nicht. Dies wird natürlich weiterhin eine faszinierende Frage sein - aber sie darf nicht mehr nach all den Enttäuschungen und Flops im Mittelpunkt stehen. Gleiches gilt auch für alle anderen exotischen Theorien von der Zeitreise bis hin zu Geheimwaffen, so nervenzerreißend und spannend sie auch wegen ihrer romantischen Seite sein mögen. Weitaus wichtiger ist den Fokus auf den Fragenkomplex der menschlichen (wahrnehmungspsychologischen) Erfahrung betreffs den Erscheinungen am Himmel zu richten. Die subjekt-bezogene Erforschung ist also ein großes Thema der künftigen UFO-Untersuchung. Der Mensch ist Bestandteil des UFO-Aberglaubens. Dies ist weitaus vernünftiger als alles andere - und gibt dem Thema für viele eine frische Sicht. Natürlich mag es dann vielen UFOlogen weitaus weniger reizvoll erscheinen als bisher, aber die Erkenntnis daraus ist doch nur, dass man bisher mit Zitronen gehandelt hat.

Jegliche objektive UFO-Phänomen-Erforschungsbemühung kann nur das Ziel haben, alle berichteten Luftraum-Anomalien zu identifizieren und zu demystifizieren, nicht mit der Vorgabe "Skepsis um der Skepsis willen" sondern basierend auf dem gesunden Menschenverstand, Sachkenntnis und plausiblen Erklärungen mit hoher Wahrscheinlichkeit. Dies geht natürlich nur, wenn die Forschergilde auch alle Möglichkeiten der notwendigen Einzelfallrecherchen nutzt und darauf ihre bescheidenen Resourcen konzentriert. Ein Hauptproblem ist nach wie vor die massenhafte `Kondaminierung` unseres Arbeitsalltags durch falsche UFOs, den echten IFOs. Offenbar ist die Welt der Bildung und Erziehung im großen Rahmen nicht imstande dem Publikum auf breiter Basis zu zeigen, was alles im Luftraum und am Himmel für UFO-Alarmstimmung sorgt und wie diese einzelnen Stimulis in besonderer Situation zum UFO werden. Hier ist also weiterhin Aufklärungsarbeit notwendig - vielfach von UFOlogen als "debunking" (für extra) fehlgedeutet. Nur wenn der potentielle UFO-Zeugen (und zu diesem kann jeder jederzeit werden) genau weiß, welche Phantome ihm UFO-Irritationen vorgaukeln, wird es zu einer Entmystifizierung kommen können. Unter diesem Blickwinkel können nur alle Kollegen im Feld aufgerufen werden, hier kräftig mitzuwirken, sobald sie Gelegenheit dazu haben. Wir haben uns schon zigfach in dieser Aufklärungsarbeit versucht, mal ist es gelungen, mal ist es nicht. Zumindest haben wir den Miniatur-Heißluftballon und den Skytracker-Lichteffekt dem Publikum mehrfach nahebringen gekonnt - die Folge (zumindest für uns): echte IFOs als falsche UFOs dieser Art werden mit zurückgehender Meldefrequenz berichtet. Und dies ist ein Erfolg der seriösen UFO-Forschungsarbeit, nichts weniger. In Anbetracht unserer bescheidenen Möglichkeiten war dies schon viel.

Wir hoffen, Ihnen hiermit neue Wege aufgeführt und Visionen für die Zeit ab 2000 gegeben zu haben, um der UFO-Phänomen-Erforschung neue Impulse zu geben, damit sie weiterleben kann. Unter dem Blickwinkel der Psychohygiene ist es zwingend notwendig, dogmatischen Balast des UFO-Kults abzuwerfen und restriktivere Schritte zu gehen, um wirkliche Fortschritte zu erfahren, auch wenn dabei die Gefahr besteht, dass das UFO-Phänomen am Schluß sich ins Nichts auflöst. Nicht jeder Forschungsansatz führt im Laufe seiner Evolution zu einem Erfolg, auch damit müßen wir leben und lernen damit umzugehen. Es hat sich gezeigt, dass es nichts bringt, das Pferd von hinten aufzusäumen und mit dem Vorurteil an die "Forschung" zu gehen, dass man am Ende Fliegende Untertassen nachgewiesen hat, nur weil man diesem Konzept verfallen ist. Wir vom CENAP haben schon vor zwei Jahrzehnten diesen Weg verlassen, wir möchten unsere wenigen gutmeinenden Kollegen im Feld dazu ebenfalls aufrufen.


Views: 1370