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06.03.2000


    
Das nächste Opfer der ufologischen Talfahrt

Nun ist auch das ´kopp dossier´ von uns gegangen!

Wie mir im Zuge des Samstags nun verschiede Abonnenten des "kopp dossier" mitteilten, erhielten sie gerade Anschreiben der Herausgeber Jochen Kopp & Andreas v.Rétyi, wonach schon nach 3 Ausgaben die Printversion eingestellt wird und nurmehr das ambitionierte Journal via E-Commerce im Internet abzurufen ist. Offenbar ist der Weg hin zur "Schwarzen Wissenschaft" nicht wegen Glaubwürdigkeitsprobleme und Akzeptanz zu begehen gewesen, um die Leser dauerhaft zu binden. Der Übergang ins digitale Zeitalter ist für einen Leser kein wirklicher Fortschritt, auch wenn es gerne so verkauft wird, er ist nur billiger und ohne den wirtschaftlichen Aufwand der Verlags-Infrastruktur belastet. Zudem fallen Druckkosten und der Postversand weg, alles entscheidende Faktoren für ein Print-Medium. Trägt sich dies nicht mehr, weil die Leser ganz einfach wegbleiben, ist es mit dem Kommerz schnell vorbei. Dies weist einmal mehr nach, dass das Motto "Schuster bleib bei Deinen Leisten!" nach wie vor zählt, wenn man sieht, dass der Vorgänger der Zeitschrift "UFO-Kurier" hieß und auch scheiderte, weil die Redaktion "neue" Wege begehen wollte um Nischen zu bedienen, die nur eine Winzigkeit am Rande der Szene ausmachen (auch wenn es viel lautes Getöse darum gibt). So erwies sich dies als Fehlschuss. Das Publikum schrumpft und auch die gebührenpflichtige (!) Internet-Version wird über kurz oder lang scheidern. Ganz zu schweigen der nun aufkommende Ärger mit den bisherigen Abonnenten, die nicht unbedingt und automatisch auch vom "Boris"-Effekt ("Ich bin drin!") angesteckt und neue Internet-Provider-Kunden geworden sein müßen.

Das Problem ist nicht der sogenannte "neue Markt" im E-Commerce-Bereich, auf den jetzt alles vorgeblich stürzt und weswegen angeblich auch die druckende Zunft zusammenbricht und keine Zukunft mehr hat, sondern dass es fantastische, abgedrehte UFO-Geschichten (und den damit oftmals auch künstlich verknüpften Bereichen) es immer schwerer haben zu bestehen, da das Publikum überreizt ist und schlußendlich mit jeder "Akte X"-Folge besser bedient ist. Es ist das UFO-Thema allgemein, welches immer uninteressanter wird, weil es an echten "Sensationen" auf diesem ureigenen Themenbereich mangelt- und es vor allem keine Eigendynamik des Phänomens als solches gibt, sondern sie ihm immer der Mensch gibt. Bereits seit ein paar Ausgaben des "Magazin2000" hat Michael Hesemann den "UFO-Anteil" zurückgeschraubt. Dies sagt schon viel aus... Gleichsam muß dies nicht bedeuteten, dass die "UFOs" damit vor dem Kollaps stehen, weil parallel einher immer mehr von der bisherigen UFOlogie enttäuschte Menschen sich nun z.B. dem CENAP zuwenden, um den Boden unter den Füßen wieder zurückzugewinnen. Das Thema als solches ist also nicht erledigt, sondern nur die traditionelle UFOlogie fordert ihre Opfer, weil die Interessenten einfach die seit 50 Jahren hochgehaltenen Parolen wie "Haltet nur durch, morgen landen die Aliens und dann gibts den ultimaten Beweis!" satt haben (müßen). Die alten Konzepte, den UFO-(Aber)Glauben zu nähren fruchten in diesen Zeiten nicht mehr so wie früher, wer dies nicht einsehen kann und will, geht an den Realitäten vorbei.

Der Abonnent des "dossier" kann sich nun seine Restansprüche gutschreiben lassen und am Internet-"UFO-Informationsdienst" des Kopp-Verlags teilnehmen, wofür monatlich ein Internet-Magazin zur Verfügung gestellt wird, welches im Monat mit 6 DM belastet wird. Dieses digitale Magazin soll ab April 2000 zur Verfügung stehen. Auch dies könnte ein Fehlschuss werden, weil es bereits durch Dennis Kirstein und T.A. Günter (beide über den alien.de-Server erreichbar) erste innovative Internet-UFO-Magazine KOSTENLOS gibt - "E.T." das eine, "UFO-Student" das andere. Zudem steht ein ebenso kostenloser und dauerhaft gepflegter UFO-Newsticker, eben dieser, bereits seit geraumer Zeit zur Verfügung.


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