. Zurück C E N A P

25.02.2000


    
Schon zu Sowjetzeiten künstliche Weltraum-UFOs

Wie die Kosmonauten sich ihren UFO-Spass leisteten

Zu dem Bericht von James Oberg passt auch eine Meldung aus der April 1983-Ausgabe von Sowjetunion Heute (zu einer Zeit also als noch niemand von "UFOs" in diesem Zusammenhang sprach), den Georgi Gretschko schrieb, der Ende 1977 zusammen mit Juri Romanenko an Bord der Orbitalstation Salut 6 eintraf und die ersten "Dauerbewohner" der Station waren und immer wieder kurzfristig Besuch von neuen Kosmonauten bekamen - "Die UFOs habe ich selbst gestartet":

»Als Wladimir Dschanibekow und Oleg Makarow unsere Station Salut 6 anflogen, habe ich ihnen in aller Offenheit gestanden: "Wißt ihr, Jungs, wenn ihr im Bullauge in einer Entfernung von einem Kilometer einige Fliegende Untertassen seht, die uns verfolgen, so habt keine Angst. Sie folgen uns schon seit langen, greifen uns aber nicht an und haben allem Anschein nach vorerst nicht die Absicht, uns Schaden zuzufügen." "Wir kennen dich", sagte Wladimir. "Du hast es gern, einen zum besten zu halten." Ich zuckte die Achseln: "Ich habe euch gewarnt." Nach einiger Zeit trete ich ans Bullauge und rufe: "Schaut!" Und sie sehen ein furcherregendes Bild: Vor dem Hintergrund der aufgehenden Sonne und des dunklen Alls folgen der Station in einer Reihe acht blitzende, in der Sonne schillernde Objekte. Als sie unter Beibehaltung ihrer Anordnung in einer Höhe von 350 Kilometer mit hoher Geschwindigkeit fliegen und sich weder nähern noch entfernen, wird es einem etwas bange. Meine Kollegen haben mit den Scherzen aufgehört. Makarow sagt: "Ich werde ein fernglas holen und mindestens eines von ihnen betrachten." "Los", erwidere ich. "Sie verschwinden mit Überlichtgeschwindigkeit." Als er zurück war, verschwanden sie tatsächlich...

Das Ganze war ein Scherz. Die unbekannten fliegenden Objekte habe ich selbst gestartet. Es war ganz einfach. Kurz bevor die Station in die Sonnenstrahlen gerät, braucht man in der Nähe eines Bullauges nur gegen das Gehäuse der Station zu klopfen, um zu erreichen, dass sich an dieser Stelle Eispartikel von der Außenwand lösen. Die Kunst bestand darin, die Loslösung von mehreren Partikeln zu bewerkstelligen. Bereits Kosmonaut Witali Sewastjanow sagte, er habe sieben unbekannte fliegende Objekte gesehen. Also war es meine Aufgabe, ihn darin zu übertreffen. Dann konnte man, nachdem sie sich von der Station etwas entfernt haben, sagen: "Sehr. Ein UFO in einer Entfernung von einem Kilometer!" Die visuelle Wahrnehmung ist so beschaffen, dass ein Mensch nicht zwischen einem kleinen Objekt in seiner unmittelbaren Nähe und einem großen - zum Beispiel in einer Entfernung von einem Kilometer - unterscheiden kann. So entsteht der Eindruck, dass er ein großes UFO sieht. Sie verschwanden deshalb mit riesiger Geschwindigkeit, weil ich die Partikel gerade in jenem Augenblick löste, als die Sonne eben erst aufgegangen und Erde und Himmel noch dunkel waren. Einige Minuten später flogen sie bereits über der hellen Erde, und in diesem Fall sind die Teilchen nicht mehr zu sehen.«


Views: 977