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19.03.2011 |
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Der Weltraum rückt uns näher: ´The Coming of The Space People´ in uns; der UFOlogie-Super-GAU! Wenn die emotional stark besetzte Geheimwaffe UFOlogie mit ihrer affektiven Wirkung gegen den gesunden Menschenverstand und die Vernunft eingesetzt wird - dann ist die rationale UFO-Union verloren
Im Mittelpunkt des Weltalls - Ist der Mensch ein Einsiedler im Kosmos? Nein, er hat Space Brothers (und -Sisters)
+ Es ist nicht leicht, als Außenstehender im UFO-Feld Durchblick zu bekommen - zuviele Sandburgen und Minenfelder machen den Zugang in dieses Spiegelkabinett schwer, um ins ufologische Wunderland vorzudringen, in welchem riesige Seifenblasen buntschillernde Illusionen hergeben und selbst mancher fragende Geist davon träumt, dem goldgefüllten Kupferkessel nahezukommen, der sich am Ende des Regenbogens verbergen soll. Darüber hinaus stellt sich so mancher Merlin der Moderne als Gaukler heraus, der dem Rattenfänger von Hameln durchaus ebenbürdige Konkurrenz macht. Natürlich, es gab auch Verheißungen, Versprechungen und Verlockungen, die ihren Teil beitrugen, um den Untertassen-Mythos nach Deutschland zu bringen. Schließlich wuchs das UFO-Interesse des Publikums parallel einher mit der Weiterentwicklung von Raketen(waffen), der Erkundung des Kosmos um uns herum und den damit verbundenen Seltsamkeiten und weitläufigen Fragen. Zu diesem Merkwürdigkeiten des Himmels zählten eben die unidentifizierten Flug-Objekte, welche traditionell zunächst als "Fliegende Untertassen" vorgestellt wurden - mit denen freilich ein ganz bestimmtes Bild verbunden ist: Tellerartige Raumschiffe mit Kuppeln obenaus als die Fluggeräte der Besucher aus dem Weltraum. Gefaktes Bildmaterial und Hollywood-Bilder (im wahrsten Sinne des Wortes) bestimmten (und bestimmen) die UFO-Konzeption in der öffentlichen Gewahrwerdung. Aber auch schräge Vögel und wirre Ideen kamen ins öffentliche Bewußtsein, manche sogar waren anerkannte Experten in anderen speziellen Fachgebieten und genoßen dort einen guten Ruf. Sobald sie aber über UFOs (oder besser ´Fliegende Untertassen´) phantasierten, was zum aktuellen Zeitpunkt aber nicht als solches nicht zu erkennen war (da wiederholt sich die Geschichte bis heute unendlich wieder), nahm man ihr Wort in dieser Affäre für bare Münze. Darüber hinaus werden Sie leicht feststellen, dass der UFO-Begriff immer wieder nicht ganz korrekt gehandhabt wird: man spricht fortlaufend von unbekannten Flug-Objekten. Das unidentifizierte Flugobjekt ist eine in ihrer Natur nicht erkannte Erscheinung während das unbekannte Flugobjekt suggestiv so wirkt, als seien diese Phänomene tatsächlich und immer als unerklärlich verdammt.
Angesichts von scheinbar Unerklärlichem gerät mancher in die Gefahr, das Irrationale als alleinverbindlich für die Ausgestaltung seiner Weltanschauung zu betrachten. Wohin das führen kann, zeigen mediale Botschaften, in denen "Brüder aus dem Kosmos" als hochherzige Retter einer untergehenden Menschheit figurieren. Diese Arbeit soll helfen, der kaum bekannten UFO-Historie ganz speziell in Deutschland auf die Sprünge zu helfen und sie durchschaubarer, überblickbarer und begreiflicher zu machen - auch des Willens wegen, die UFOlogie sowie den UFO-Glauben in ihren historischen Bastionen historisch zu durchleuchten. Dies ist schon wichtig, um verstehen zu lernen, wie sich ein ganz spezieller UFO-Aberglaube hierzulande ausbilden konnte und die UFO-Thematik zu einem modernen, visionären Mythos wurde. Nur wer umfassend und tiefgründig über die korrekten Hintergründe informiert ist, kann sich wirklich eine fundierte Meinung bilden und den UFO-Spuk einordnen. Will man die Gegenwart verstehen, wird der Blick auf die Vergangenheit unumgänglich. Eine solche Haltung ist wissenschaftsphilosophisch korrekt für jegliche ´scientific study´, die breite Kreise der ufologischen Bewegung uns gerne absprechen wollen und eine kleine sich selbst elitär verstehende Truppe für sich selbst alleinig einvernehmen will, obwohl sie schon in den schlichtesten Prinzipien versagen und selbst in Anbetracht von Ockhams Rassiermesser-Prinzip am liebsten das Weihwasser wie gegen den Teufel hervorholen würden.
Die UFO-Frage kann natürlich nicht in einem Vakuum debattiert werden, weil das Thema von Anfang an auch Einflüße durch das gesellschaftliche, kulturelle und wissenschaftliche Umfeld wie Astronomie, Astro-Physik, Planetenforschung und aeronautische Entwicklung im Flugzeug- und Raketenbau erfuhr. Aber dies ist nur die helle Seite des Privatabenteuers. Und dann muss man auch zur ´Dunklen Seite der UFOlogie-Macht´ kommen - wer sich die mentale Architektur oder Landschaft der UFOlogie einmal in ihrer Breite betrachtet, wird schnell feststellen, dass die Esoteriker und New Ageler ein dickes Pluskonto im Gesamtkonzert besitzen und damit den UFO-Mythos schon immer hierzulande besonders intensiv in einer bestimmten Ausrichtung szenenintern ausprägten und damit wieder und wieder die öffentliche Konzeption ob der UFO-Idee quasi wie die UFOlogie-Parasiten beeinflußten und schließlich diesen Wirtskörper beherrschten, damals wie heute. Bemerkenswert ist auch, dass die Verwendung des Begriffs der "Fliegenden Untertasse" unreflektiert für alle möglichen Erscheinungen am Himmel übernommen wurde, auch wenn "bildlich" gänzlich andere Körper bzw Erscheinungen in ihrer Gestalt und ihrem Aussehen beobachtet worden sind. Doch man kan auch feststellen, dass die bewusste Apostrophierung, also die Setzung von "Gänsefüßchen", die ganze Thematik immer mit unterschwelligen Fragezeichen besetzte. Und dies ist sehr gut so, weil:
+ In der Vergangenheit sah man die Zeichen des Himmels als Gottes Botschaften an, man sah Engel oder sonstige Wesen einer höheren Natur zugeordnet - eine besondere Art der ´Natural Mystic´. Das Timing ihres Erscheinens entlang der geschichtlichen Achse hängt von den existierenden sozialen Notwendigkeiten und vom Stand der Entwicklung des Menschen ab, um ihnen dann jeweils die zeitaktuelle persönliche Funktion zuzuordnen. Plötzlich wurden aber im Industrie- und dem nachfolgenden Informations-Zeitalter diese überirdischen Wesen zeitgerecht neu in ihrer Deutung und Bedeutung besetzt... Die ´Fliegenden Untertassen´ mit ihren außerirdischen Piloten sind hier!
Nachdem wir uns auf die Spur der "Fliegenden Untertassen" gesetzt hatten, kamen wir immer beim Menschen und seinen Bedürfnissen nach einer Neuverzauberung der Welt heraus, dazu hat er sich das Märchen auch selbst erfunden, um UFOtainment zu erfahren. Und darum, zum zwanghaften Erhalt dieser Space Age-Mär, gibt es den ´Krieg der Worte´ zwischen Konservativ-UFOlogen und uns paar Neo-UFO-Phänomen-Erforschern von der CTU (CENAP Taskforce UFO). Was für die albackenen ´Flying Saucerers´ in ihrem Fandom eben aus dem Bauchgefühl halt heißt "Fliegende Untertassen - en gros", heißt bei uns im Gegensatz dazu nicht-erkannte "IFOs - en gros als UFO-Legende". Daraus ergibt sich der unendlich "Papierkrieg wegen Untertassen versus IFOs und Schwindel". Im Brennpunkt des Disput-Gesprächs ist der Punkt: Steht die Erde unter fremder Kontrolle? Dennoch muss man auch noch im Jahre 2011 anerkennen was wirklich Sache ist:
+++ Die sogenannten "Fliegenden Untertassen" haben bei uns bisher immer noch denselben schlechten Ruf wie vereinst die ´Seeschlange´ und später das ´Ungeheuer vom Loch Ness´ oder die ´Schneemenschen´ vom Himalaja. Sie gelten als eine Chimäre, eben gut genug für ein Ammenmärchen, als ein neues Symptom für den heute überall wuchernden Aberglauben. An diesem Punkt beginnt die Komödie der "Untertassen" und der ganze Theater-Zirkus darum. +++
Goldene Zeiten für die UFOlogie, die DUIST gründet sich
In Deutschland begann alles mit Gründung und Aufkommen der DUIST Mitte der 1950er Jahre. Knallhart: Auszüge aus der Satzung der DUIST -
§ 2 "...des Interplanetarischen sowie Galaktischen Verkehrs im Kosmos... Sie dient dem Weltfrieden und der Völkerverständigung*, der naturwissenschaftlichen und ethischen Bewußtseinserweiterung im beginnenden Kosmischen Zeitalter..."
§ 3 "...(DUIST) hat freiwissenschaftliche, unpolitische, überkonfessionelle, völkerverbindende*und universelle, auf interplanetarische Verbindung und Austausch gerichtete Zielsetzungen..."
* = Naja, allzuweit scheint es mit der Völkerverständigung bei der DUIST dann doch nicht zu sein. In einem redaktionellen Kommentar in seiner Zeitschrift ´UFO-Nachrichten´ Nr.272, S.9 empfahl 1982 Karl Veit, alle Ausländer in Deutschland "nach Hause zu schicken". Und 1965 veröffentlichte Veit ebenso Hermann Oberth´s Buch "Der Mut der Wahrheit - Mein Weg zur NPD".
- Bisher hatte sich Nachkriegs-Deutschland selbst wenig mit den Untertassen beschäftigen können. Aber eine richtige deutsche UFO-Kultur, die der UFOlogie, war noch nicht zu verzeichnen gewesen. Offenbar lag nun das Kriegsende weiter zurück, sodass die Menschen nach vorne schauen konnten und sich mit weniger alltäglichen Herausforderungen beschäftigen. Überhaupt setzte ab 1953/54 weltweit ein regelrechter Boom an UFOlogie ein, Deutschland wurde schließlich davon ebenso erfasst; dies war die ´First Wave´. Meldungen, Meinungen und Ansichten gab es zum Thema genug. Die öffentliche Debatte war eröffnet und Keyhoe´s amerikanisches Buch in deutscher Version hatte als erster UFO-Klassiker höchste Auflagen erzielt. Es gab also ein Publikumsinteresse in diesen schwierigen Zeiten des Kalten Kriegs und der Faszination "Astronautik", wie man damals alles rund um den Weltraumflug und der Rakete nannte. Nachdem nun die USAF ganz offiziell UFOs erforschte, war Zeit geworden, dass sich auch Hobbyisten dem modernen und herausfordernden, spannenden und phantasienfreisetzenden Nebenzweig der "Astronautik" widmeten und in Vereinen organisierten. Das Künstler-Ehepaar Karl & Anny Veit schuf mit dem Sprachrohr ´UFO Nachrichten´ die Basis für ein deutsches ufologisches Zentrum, welches über Jahrzehnte hinweg unbestritten die UFOlogie schlechthin für Deutschland repräsentierte und in verschiedenen Städten Deutschlands, Österreich und der Schweiz Ortsgruppen unterhielt. Große UFO-Kongreße mit esoterischer Auslegung haben seit den Tagen der Veit´s eine Tradition. Die kunderbunte Kindergarten-UFOlogie prägte sich als Weltanschauungs-Vereinigung, neue kosmisch-komische Pseudoreligion oder/und modernen Aberglauben an technische, gott-/aliengesandte Engel aus.
Na alla und Amen. Darauf baute aber die ganze deutsche UFOlogie-Unkultur auf, dort hat sie ihre Wurzeln - wenn auch bemüht darum, zeitgenössisch eingepackt jeweils neumodisch daherzukommen um dem jeweiligen Zeitgeist angepasst sich anzubittern. Der "UFO-Psychose" können sie bis heute nicht entfliehen - und wollen es auch gar nicht wirklich. Neu sind immer nur die Versionen der Neufassungen zeitaktuell mehr oder weniger geschickt hingebogen, um doch dem alten Ungeist zu huldigen, der immer wieder aufbegehrten "Vorbereitung des neuen, geistigen Zeitalters" mit dem immer wieder ´Neuen Bewusstsein´ was schon uralten Kram enthält; Esoterik wird halt eben New Age genannt und ist der selbe Ramsch - nur heute hat halt der Hardcore-New Age´ler eine Drahtpyramide als Hut auf um nett neben der Kette in der Gemeinde zu sein und keine Verhaltsauffälligkeiten zum Normalen hin zu zeigen. Schließlich hofft man darüber ja zum besseren Channeler auf der auf der "Celan-Welle" zu werden, die sich einst Mark Probert ausgedacht hatte. Meade Layne und Gerald Light (der Typ ist wegen einer von ihm erträumten UFO-Landungs- und Alien-Kontaktgeschichte auf der Edwards AFB {ehemals Muroc AFB} in den Blickpunkt geraden) ´bestätigt´, wobei letzterer selbst wegen seinen "Forschungen auf psychischem Gebiet der feinstofflichen Welten" zu den großen Geistern seiner Zeit gehörte. So wurde von jenem Herrschaften predigtartig aufgerufen, dass sich "alle Okkultisten, Spiritualisten und Studenten der verschiedenen esoterischen Schulen" den ´Fliegenden Scheiben´ mehr Bedeutung beimessen sollten und "Wissen erarbeiten", um dieses verbreiten zu können: "Niemals vorher gab es in der Geschichte der metaphysischen Ideen eine solche Gelegenheit zur Bildung der Öffentlichkeit, und niemals war die Notwendigkeit dafür so gross!"
+ Bei näherer Betrachtung ergeben sich aber keine zusammenhängenden Gedankengänge, sondern nur wirr aneinandergereihte Phrasen aus vielen Sektoren der Religion, Esoterik und Okkultismus - auch wenn die Gemeindemitglieder genau das Gegenteil glauben und verinnerlicht haben mögen. Aber es war unübersehbar in welchen Regionen sich die ufologische Bewegung der DUIST-Untertassen-Aufklärer bewegten: In denen der "Welt-Interplanetarier", des "Geistigen Rates der Welt" von Franz Wittmanns, bei den organisierten Vegetariern oder bei der ´Gemeinschaft für religiöse und geistige Erneuerung´ unter Georg Neidhart um den "Stern der Wahrheit immer heller strahlen zu lassen". In dieser Bewegung sollten die Menschen Deutschland´s zum "Umdenken" bewegt werden, indem immer mehr und öfters der Schlachtruf "Fliegende Untertassen sind eine Realität!" erscholl. Gerne berichtete so auch ´Weltraumbote´-Chef Heinrich Ragaz in der Schweiz auch aus einer Gazette namens ´Drei-Eichen-Blätter´, die es zu jener Zeit offenbar schon gab und sich um Durchgaben von den ´Uraniden´ kümmerte (darüber hinaus war die in Mattsee bei Salzburg herausgegebene Schrift ´Das Geistige Reich´ eine dem ´Weltraumboten´ nahestehende Publikation, zu deren Lesern in Deutschland Therese Neumann aus Konnersreuth und Bruno Gröning, der ´Heiler von Herford´ aus Plochingen gehörten und dort bereits als ´Heilige´ verehrt wurden). Gleichsam fanden sich hier Darstellungen aus der ´Okkulten Stimme´ (Löwen-Verlag, Braunschweig) und dem ´Mitteilungsblatt der Rosenkreuzer-Gemeinschaft´. Die Zeitschrift ´Weltraumbote´ startete mit 2.500 Exemplaren Auflage und hielt 6 Jahre lang durch, wobei die Auflage immer mehr zurückging und offenbar gegenüber den ´UFO-Nachrichten´ nicht bestehen konnte weil sie immer kritischer wurde und zum Ende hin sogar Adamski* gnadenlos ins Feuer zum Teufel schickte. Ragaz wäre heute vielleicht ein CTUler...
* = Da gibt es noch eine Pikanterie, die Sie interessiert wird. Deutsche Freunde der Planetarier veranstalteten vom 2.-4.November 1957 ihre Zweite Internationale Jahrestagung in der Kongreßhalle zu Wiesbaden unter der Veranstaltungleitung, dem Herausgeber der ´UFO-Nachrichten´, Karl L.Veit. Hierüber berichteten die UN in Nr.15 vom November 1957, schnallen Sie sich an:
Durch "unseren hochgeschätzten George Adamski" war der "dringende Wunsch unserer lieben Planetarierbrüder" übermittelt worden, daß sich auch in Deutschland Arbeitsgruppen bilden, die aus ihnen "freundschaftlich-brüderlich zugetanen Erdenmenschen" bestehen. Sie, die Planetarierbrüder, mochten "mutige Aktivisten" anspornen, nun ihren Teil dazu beizutragen, daß sie ihre Mitmenschen über die Fliegenden Untertassen aufklären. Cirka 120 UFO-Freunde folgten also dem kosmischen Ruf, "dem Zug ihres Herzens", wie es pathetisch hieß. Akademiker, Wissenschaftler verschiedenster Fakultäten, Ärzte, Ingenieure und Künstler waren zu der internationalen UFO-Tagung gekommen, um für die "interplanetarische Förderation" tätig zu werden. Der Mannheimer Dr.Wilhelm Martin (Naturwissenschaftler und ´Lichtforscher´) berichtete über seine "bahnbrechenden Erkenntnisse", wonach "nachweislich" alles falsch sei, was die Einsteinschen Lehre, astronomische Hypothesen, Sonnentheorie, Planetenatmosphären der Wissenschaft beinhalte. Er forderte auf, endlich die "Über-Physik" unter Einbringung der Telepathie und Meta-Physik sowie Esoterik in die Gänge zu bringen, um damit der wissenschaftlich-weltlichen Stagnation entgegenzutreten und endlich die Evolution voranzutreiben, so wie es die "wissenschaftlichen Erkenntnisse des Mystikers Jakob Lorber und ähnlichen geistigen Quellen" erbrachten. Dies alles forderte er nun zu "einer sinnvollen Einheit zusammenzufügen", um den Ursprung der ´Fliegenden Untertassen´ zu verstehen, wie es bereits Adamski lehre, da die Venusier das irdische Dunkel bereits durchbrochen haben und bewiesen, wie recht Lorber hatte! Daher weht also der Wind, weswegen es bei der DUIST eine so intensive Unterstützung der Adamski-Märchen ("beglaubigter Fall") gab, er war quasi die Verwirklichung der Visionen Lorbers, so wie sich die Anhänger seiner Lehre es sich vorstellten. Zahnarzt Eugen Koeberle, Berchtesgaden, hatte eine "mitreißende Darstellung" für einen geradezu klassischen Lebensweg für den suchenden Menschen zwischen Natur und den Religionslehren östlicher und abendländischer Prägung anzubieten, um "psychische Kraftvorgänge" freizusetzen, um damit das Christus-Erleben erfahrbar zu machen. Eine Vorlesung von Hermann Grettler über das "Ultimation des Weltalls" war so erhaben, daß sie "wundersame Schwingungen" freisetzte, denen man sich ob des "Licht- und Friedensbringers" nicht entziehen konnte. Herr K.Christian, Speyer, leistete ebenfalls seinen wertvollen ufologischen Beitrag mit der Rede über "ethische Belange und Zusammenhänge zwischen Planetariern und Vegetarismus". Die "Verschmelzung von Religion und Wissenschaft" wurde damals schon angestrebt.
So was Dummes aber auch: Die ´Verschmelzung´ von Religion und Wissenschaft klappte in der normalen Welt nicht, kann aus grundsätzlichen Gründen nicht funktionieren und Religion und Wissenschaft stehen sich nach wie vor wie Feuer und Wasser gegenüber. Der unmögliche Spagat aber wird nur in den Pseudowissenschaften möglich und wahr. Zeitprung, aber immer noch das ewig-alte Problem: Dabei ist genau dies das Hauptproblem in der Glaubwürdigkeit der "UFOlogie" seit Anfang an, selbst ein ´Magazin 2000´-Leser ließ in der Ausgabe vom Februar 1998 einen entsprechenden Leserbrief genervt abdrucken: "Ihr Magazin...büßt seine Glaubwürdigkeit zum Teil dadurch ein, dass Sie es trotz vieler guter Artikel bis jetzt noch nicht geschafft haben, zwischen Religion, Esoterik und Wissenschaft zu unterscheiden". Und wie war die Reaktion der M2000-Verantwortlichen? Genauso wie immer und seit eh und je.
Vehement und "von ganzem Herzen" widersprachen sie dem Leser-Postulat weil sie die UFOs "ganz bestimmt nicht...aus rein naturwissenschaftlicher Warte betrachten zu wollen, denn das hieße, sie schlicht und einfach nicht zu verstehen". Der Grund hierfür sei der Umstand, dass die Nazurwissenschaft "ganz einfach nicht in der Lage ist" die UFO-Wirklichkeit zu verstehen und der Mensch endlich aufhören solle, "unser Bild von der Wirklichkeit auf das Meßbare zu beschränken" da dies nur eine "Realitätsfilterung" sei und damit "menschenverachtend". Damit wird freilich alles beliebig und nach wie vor dem Wahnwitz Tür und Tor geöffnet bleiben. So ließ es also ´Magazin 2000´ {Rätselfrage: Wer wer damals noch der ´Chefredakteur´ gewesen?) nicht zu, dass die "präzise Wissenschaft" ein Recht darauf habe sich zum Richter über die Grenzwissenschaft wie z.B. die UFOlogie "aufzusteigen". Das UFO-Phänomen darf nicht als Ganzes der Schöpfung eines allmächtigen Gottes "aus diesem kosmischen Gesamtzusammenhang" gerissen und "isoliert naturwissenschaftlich betrachtet" werden, so als ging es nur um ein naturwissenschaftliches Problem und nicht "um die Besuche intelligenter Menschheiten, die ihre eigene Kultur, Psychologie, Spiritualität und Gotteserfahrung haben". Dies sind genau jene altbackenen Worthülsen und ideologischen Verbeugungen die wir seit den Tagen der DUIST und der inzwischen längst eingestellten Okkult-Wochenzeitschriften Das ´Neue Zeitalter´ oder ´Huters Neue Weltschau´ kennen - es hat sich also in der populären UFOlogie seit den 50ern bis zum Ende des 20.Jahrhunderts rein gar nichts ideologisch getan - und bis heute ebenso nicht. Und wieder meldete sich ein Leser in einem Brief hierzu, da er das ´M2000´ als soetwas wie das "katholische Sonntagsblatt" (na dies war prophetisch, weil der heutige Ex-M2000-Chef auf katholische Religion macht) ansah, "getarnt als wissenschaftliche Information... Sie jammern über das von den Lesern nicht angenommene Erscheinungen Ihrer Zeitschrift und wundern sich noch wieso..." Die deutsche UFOlogie hatte ein Problem und hat es heute immer noch, die Kerne dieser sich aufsummierenden Probleme sind identisch - nur das Figuren-Personal auf dem Schachbrett am Spieltisch hat generationsmäßig gewechselt.
Kurz-Analyse als Fazit:
1) Mit dem Aufkommen und der Beständigkeit der ufologischen DUIST-Gruppe als UFOlogie mit dem herben Esoterik-Hau{ch} ging schon erstmals die Bewegung für eine UFO-FORSCHUNG in den Bach.
2) Mit dem Aufkommen des ´Magazin 2000´ in Händen von Michael Hesemann begann dann die ´Dialog mit dem Universum´-Zeit unter der heftigen New Age Aura, und es war schon wieder der Niederklopper für eine echte UFO-PHÄNOMEN-Erforschung und seiner heftigen Bremse.
Nach dem Jahr 2000 kam bei den UFOlogie-Fetischisten als Folge
3) die ufolgische Exo´politik´-Inszenierung als ´Akte X´ 4.0 in supermarktbillig auf und machte damit den GAU I und II zum Super-GAU für die UFOlogie, der demnächst in Erfurt sich selbst lodernd auflebend als Wiederauferstehung der schrägen Nummer von 2008 kurz vor Ostern {sic!} lässt. Die UFO-Forschung läuft wie in der Zeit von GAU II nur als zurechtkaschierte Staffage mit, viele aus dieser Szene aber auch aus ganzem Herzen nur schwerlich verhüllt. Schöngelederte Düsternis bleibt also weiterhin über dem ufo{o}logischen Land...
Soweit sei mal wieder Ihr Anrecht auf Hintergrund-Informationen bestens bedient. Na alla. |
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