...und die außerirdische UFO-Sichtung von Prinz Charles vor 25 Jahren, die uns seelisch auch geknickt hat, um den SF-UFO-Aberglauben zu verlieren (genauso wie der Lars Thörn-Fall)

Ups, bevor es losgeht, mit dem was was aufsetzen wollten - müssen wir einen aktuellen AUFRUF zu einer Wahrnehmung am Himmel gestern Abend (Faschingsdienstag!) von gegen 19:20 h machen. Gerade als der gestrige Tagesbeitrag aufgespielt wurde, meldete sich eine Dame aus Beiersdorf in der Oberlausitz, die um etwa 19:20 h vom Einkaufen heimmarschierte und dabei von Westen nach grob Osten hoch am Himmel "lautlos und minutenlang" geradeausfliegend einen hellen Lichtpunkt langsam dahinfliegen sah - der einen NACH VORNE GEBOGENEN, "schwachen Schweif ein paar mal größer als der Punkt" die ganze Zeit mit sich ausbildete; schwächer werdend verschwand das Gebilde Richtung Osthorizont hin. Das hörte sich nach ISS (zunächst) an und da ich gerade den Tagesbeitrag aufgespielt hatte und den Rechner an, checkte ich bei Calsky die Uhrzeit für den Overflight - stimmig. Haben Sie zur genannten Uhrzeit die ISS beobachtet... - ist Ihnen dabei etwas Ungewöhnliches in der Erscheinung aufgefallen....? Sollte da ein ´Abwasser´*-Ausstoß von der ISS verantwortlich sein, immerhin dürften die Tanks nach dem ´Discovery´-Besuch übervoll sein... ;-)

* = Nett gesagt. Aber jetzt unser eigentlich geplantes Sonderthema:

Damals war es: Fast vergessen - Prinz Charles und sein UFO

Erinnern wir uns an die ´The New York Times´ vom 26.Mai 2008 - siehe nochmals http://www.nytimes.com/2008/05/26/w... . Sie erklärte u.a. : "...Whatever they were, these phenomena reported to Britain´s Ministry of Defense over the years and made public this month were almost certainly not actual alien aircraft piloted by actual alien beings. ´The government has been telling us the truth,´ declared David Clarke, a senior lecturer in journalism at Sheffield Hallam University, who has a side interest in UFOs. ´There are a lot of weird things in the sky, and some of them we can´t explain, but there´s not a shred of evidence for a single alien visitation.´ ... A 1986 Daily Mirror article reports that the light ´from a glowing red object´ suffused the cockpit of a Royal Air Force jet carrying Prince Charles, seriously unnerving the pilot. As an aside, the newspaper noted that ´Prince Philip has been a keen UFO follower for the past 36 years.´ ..." Dies brachte uns diese Geschichte in Erinnerung:

"Prinz Charles: UFO gesehen" meldete am 3.März 1986 die ´Abendpost´:

>Prinz Charles ist überzeugt, auf dem Rückflug von Amerika {es war am 23.Februar 1986) ein UFO gesehen zu haben. Der Prinz und der Pilot seiner Air Force-Sondermaschine entdeckten das unbekannte Flugobjekt über der Irischen See. Der Pilot meldete der Flugüberwachung in Heathrow, er habe ein glühendes, rotes Glühen gesehen. Vier andere Piloten meldeten das UFO unabhängig davon ebenfalls dem Tower in London. Ein Sprecher der Flugüberwachung: "Wir haben keine Ahnung, was das war. Es kann ein irdisches Flugobjekt gewesen sein. Wir werden die Sache untersuchen." Charles ist jedoch sicher: "Es war ein Flugobjekt von einem anderen Planeten."<

+ Die Story ging auf eine Meldung vom Vortag im britischen ´Sunday Mirror´ zurück ("Charles in UFO Riddle - Pilot shocked by close encounter"), der das selbe Image wie hierzulande BILD oder in den USA der ´National Enquirer´ besitzt und damals eine Auflage von 3,5 Millionen Exemplaren besaß. Hiernach stehe der Prinz im "Zentrum eines bizarren UFO-Rätsels", weil dessen Pilot einer RAF VC-10 auf dem Rückflug aus den USA in der vorausgehenden Woche ein "glühendes, rotes Objekt" am Himmel gesehen hatte und auch ein Sprecher des Verteidigungs-Ministeriums eingestand:

"Prinz Charles Pilot berichtete einen hellen Blitz, aber wir sind damit zufrieden, wenn es keine Gefahr für die Maschine des Prinzen bedeutete." Wie wir sehen hatte Charles selbst damit gar nichts zu tun, sondern der Pilot seiner Maschine und andere Flieger hatten diese Erscheinung gesehen. Trotzdem gab das Blatt der Sache mehr Pepp durch einen abgesetzten Kasten in welchen erklärt wurde "Dad is a flying saucer believer". Hier ging es um Charles Vater Prinz Philip, der "seit dreissig Jahren am UFO-Phänomen interessiert ist und seit langen die ´Flying Saucer Review´ bestellt hat". Tatsächlich soll sich Prinz Philip in den frühen 1950er Jahren nach dem Buch ´Flying Saucers Have Landed´ (Adamski/Leslie) so geäußert haben: "Es gibt viele Gründe, aus denen man die Existenz (von UFOs) glauben kann: es gibt so viele Beweise aus zuverlässigen Quellen."

Reporterklatsch dagegen ist es, dass man der Königlichen Hoheit Prinz Philip, Herzog von Edingburgh, nachsagte, dass man ihm aus dem Luftwaffenministerium UFO-Berichte zugehen ließ. Gut, auch Großadmiral Graf Mountbatten von Burma, Oberbefehlshaber der Alliierten in Südostasien während des 2.Weltkriegs und Chef des Verteidigungsstabes von 1958 bis 1965, zeigte einige Jahre lange großes Interesse an UFOs, aber 1957 erklärte er dann, "keine Illusionen mehr über die Menge des veröffentlichten Blödsinns" zu haben: "Ich muß ehrlich zugeben, dass ich nicht mehr das gleiche Interesse wie vorher habe." Auch wenn dies insgesamt ein recht großer Artikel war, inhaltlich brachte er kaum etwas mit sich, was der UFO-Forschung dienlich ist, auch wenn er das oberflächlichliche, sensationsgierige Publikum mit Fetzen von Behauptungen befriedigt haben mag.

+ In diesem Rahmen lesen Sie bitte auch u.a. "60 Jahre ´Fliegende Untertassen´: Die UFO-Legende in England - Von England aus, der Weltraum rückt uns näher..." unter http://cenap.alien.de/cenapnews/zei... . Das alleine ist schon eine tolle Hintergrundgeschichte zur Aufklärung der Gegebenheiten. So kommt man auch der britischen UFO-Psychokultur auf die Spur. Weitere UFO-Disclosure ergibt sich ebenso durch den Beitrag "UFOs - Der X-treme Kult", http://cenap.alien.de/cenapnews/zei... . Dadurch wird das ´UFOlogie-Biest´ durchsichtiger.

Der ´Sunday Mirror´ von der Nachfolge-Ausgabe des 9.März 1986 hieb nochmals die königliche UFO-Kerbe: "Ein weiteres UFO! Königliche Aufregung um eine mysteriöse Maschine über Windsor". Hiernach war eine ovalförmige Erscheinung über dem Windsor Castle ausgemacht worden, die rot-hellgelb-glühend langsam durch den Himmel schwebte und über die Zinnen es Schloßes zog, hierbei von mehreren Bediensteten gezeugt wurde. Naja, dies mag durchaus ein Scherzballon vom Typ Partygag gewesen sein. Die Verbindung, wie sie Tim Good zwischen dem vorhergehenden Fall zog ist an den Haaren herbeigezogen: "Es ist denkbar, das Wesen aus dem Weltraum sich bewußt sind, was Windsor Castle ist und wer dort lebt." Viel wahrscheinlicher ist, dass sich Spaßvögel aufgrund der "Prinz-Charles-sichtet-UFO"-Meldungen eben einen Scherz erlaubt haben und einen Miniaturheißluftballon aufsteigen und dahintreiben ließen.

Doch die Sichtung des Königlichen Prinzen ließ den amerikanischen ´National Enquirer´ nicht ruhen und am 18.März 1986 berichtete er unter der Schlagzeile "Palace Sources Reveal... Prince Charles Has Amazing Encounter With Blazing UFO"! Hier wird das Datum der Sichtung bekannt, es war der 23.Februar 1986 gewesen, um 20:30 h. Und die Sichtung hatte "etwa 10 Sekunden" gedauert. Eine dem Palast nahestehende Quelle will gegenüber dem NE erklärt haben, dass der Prinz im Cockpit saß und von dem Licht fasziniert wurde und nach seiner Rückkehr an den Hof nur noch davon redete. Dennoch war Prinz Charles davon überzeugt, dass dies kein fremdes Ding, "sondern soetwas wie ein Meteorit war"! Die Radarüberwachung des Gebietes konnte auch nichts verzeichnen.

In der März-April 1986-Ausgabe der von Jenny Randles herausgegebenen ´Northern UFO News´ griff selbige das Ereignis auf, welches nicht nur von den genannten Flugzeugführern gesehen worden war, sondern auch von unzähligen Leuten in Irland, Wales und Cumbria! Darunter war auch der erfahrene UFO-Untersucher Miles Johnston in Belfast, der von seiner Arbeitsstellte des Armagh-Observatoriums die Erscheinung ausmachte. Der Durchgang der Erscheinung war einige Sekunden lang und eindeutig als Meteor zu erklären, in der Klasse der Feuerball-Boliden. Jegliche wilde Spekulationen wie sie z.B. Timothy Good und Gordon Creighton abgaben waren ohne Realität an der Basis des Vorfalls. Pure Spinnerei oder Opportunismus waren Behauptungen dieser Leute wie, dass da "Kreaturen aus dem Weltraum sich des Flugs des Prinzen bewusst waren und sich ihm zeigten" der eine und "Ich habe keine Vorstellung was das gewesen sein kann, aber es gibt das Wesen im Kosmos die uns sehr nahe beobachten" der andere. Übrigens: Die Erklärung des Geschehens als Bolide wurde in England durch die Medien nie bekannt. Jenny Randles: "Vielleicht ist es nur ein Tick von mir nach derartigen Erfahrungen, aber in mir wächst immer mehr die Skepsis wenn ich sehe wir man mit den Realitäten umgeht und sie verschweigt."

+ Dies war vor 25 Jahren eine auch für uns bedeutsame Lehre gewesen, die auch heute noch ihre Gültigkeit hat - oder sogar nach dieser langen Zeit seither erst recht! Wir waren zunächst auch auf Adrenalin als wir damals erstmals von der Charles-Story hörten, weil dies natürlich ein ´UFO-Elitezeuge´ war - und dann diese schlichte Lösung des Geschehens. So wie immer eigentlich... Und seither hat sich dies leider nicht ´gebessert´ - ganz im Gegenteil, weil wir natürlich auch immer mehr lernten und die dadurch gewonnen Lektionen nicht verdrängten, sondern aktiv absorbierten. Uns macht es immer wieder baff, wie die UFOlogen diesen Selektions- und Verdrängungsakt leichtfüssig beherrschen; aber dies ist natürlich dringend notwendig um auf dem exologischen Ponyhof von ´Frl. Langstrumpf´ zu leben und sich zu verlustieren. Da müssen halt auch die "Pferde zum Saufen getragen zu werden"*, sozusagen machen wir ja auch nichts anderes.

* = Um allen Plagiats-Vorwürfen wie bei einem ehelamligen CSU-Verteidigungsminister zu entgegen kann ich zugestehen, diesen Spruch auch erstmals von der tuffen ZDF-´Heute Journal´-Anachorwomen Marietta Slomka gestern abend gehört zu haben, als es im Interview mit Umweltminister Röttgen um ´E10´ ging.

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