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06.02.2011


    
CENAP - CSI Weltraum: IFO-Weltraumschrott/Reentrys als UFOs für Piloten

Wow: Wenn aus einer himmlischen Airshow eine gigantische, fast kosmische LIGHTSHOW wird! Lektion aus dem IFO-Pool - Reentrys als UFOs für ´Elitezeugen´

Am Freitag hatten hier ja über das Geschehen aus dem indischen Luftraum vom 26.Januar unter dem Punkt "Glühendes rundes UFO-Objekt über Indien - IFO-Reentry?" berichtet. Erstaunlicherweise berichteten gestern die ´Shortnews´ ( http://www.shortnews.de/id/875184/I... ) auch über den Fall unter der Schlagzeile "Indien: Fünf Piloten internationaler Fluggesellschaften berichten über UFO-Sichtung". Deswegen mal einen kleine Geschichte der IFO-Reentrys als UFO-Sichtungen durch ´Elitezeugen´, von Flugpersonal. Jenseits dessen ist natürlich auch interessant, dass durch startenede Raketen auch immer wieder UFO-Sichtungen durch Flugpersonal zustande kommen - in Ost und West; wir berichteten (Stichwort u.a.: UFO-Leuchtqualle über dem Nordatlantik).

+ Aber zunächst einmal wollen wir uns Visualisieren, wie solche Weltraumschrott-Rückkehrer bei ihrem Niedergang durch unsere Erdatmosphäre aus ihrem erdnahen Weltraumorbit ausschauen. Am allerbekanntesten solllte ja das geplante feurige Ende des ´Deorbiting-Manöver´ der russischen Raumstation MIR sein - siehe "Mir Deorbit", http://www.youtube.com/watch?v=fVQd... . Ganz bitter ist natürlich die ebenso in Erinnerung bleibende Spaceshuttle-Tragödie um die COLUMBIA: "Shuttle Columbia Disaster - RARE FOOTAGE; US Apache Helicopter crews were on a training mission with foreign pilots on the morning of February 1, 2003. Gun-camera footage picks up the shuttle as it enters the atmosphere over Central Texas. The footage was released a couple of days after the crash. Video is courtesy of Fort Hood and DOD", http://www.youtube.com/watch?v=lNfE... .

Aber dies sind ganz spekuläre Bilder wegen auch großen Teilen aus dem Weltraum, natürlich versuchen kleinere Objekte mit weniger Masse geringer Leuchtspektakel, wobei dies hier über Colorado ("Colorado Lightshow - Rocket Reentry" - http://www.youtube.com/watch?v=_Mhv... ) noch die obere Grenze darstellt und so auch noch nicht die Normalität abbildet. Die zeigt sicher eher als erschröckliches Himmelszeichen für den Raumfahrt-Unbedarften viel eher hier: "Soyuz Re-entry", http://www.youtube.com/watch?v=xjpE... . Oder bei der ´Stardust´-Raumsonde - Thats Cool: "STARDUST Capsule Reentry NASA", http://www.youtube.com/watch?v=YmUY... .

Geil, quasi ein Superbolide in Zeitlupe (immer noch gewissermaßen). Echte außerirdische Weltraumbesucher kommen auch mit kosmischer Geschwindigkeit in die Erdatosphäre eingesaust - ca 200.000 km/h - und die irdischen Weltraumrückkehrer gehen aus dem Erdorbit mit ca 28.00 km/h zurück, also kann nur 1/10 der Außeridischen - quasi ´Schneckentempo´ und sind trotzdem die schnellsten Flugobjekte der Menschheit am bzw vom Himmel! Aber was reden wir hier, dieses Grundwissen gehört zur Grundausstattung jedes* seriösen UFO-Phänomen-Erforschers und seines Informations-Tools aus dem IFO-Pool, damit er nicht baden geht.

* = "Jedes" - damit ist das Maul zu voll genommen, aber ich sagte ja genauer "jedes seriösen" (!) UFO-Phänomen-Erforschers, wobei wir auch gleich die Grenzen ziehen und so z.B. Nick Pope in den Ring schicken, der ja mit seinem "besten UFO-Fall" COSFORD sich selbst auszählte, um (unnötig, aber selbst verschuldet) auf die Bretter zu gehen - siehe z.B. http://cenap.alien.de/cenapnews/zei... / http://cenap.alien.de/cenapnews/zei... / http://cenap.alien.de/cenapnews/zei... / http://cenap.alien.de/cenapnews/zei... / http://cenap.alien.de/cenapnews/zei... .

Grundsätzliches in diesem Rahmen: Einige UFOs sind IFO-Raumflugkörper

+ Viele Menschen glauben fest daran, dass das Phänomen der unidentifizierten fliegenden Objekte (UFOs) auf das Wirken von Raumschiffen an unserem Himmel zurückgeht. Tatsächlich, sie haben dazu sogar ganz objektiv gesehen ein Anrecht. Und manche Erscheinung wurde sogar ganz klar als Raumschiff bzw Teile von Raumfahrt-Unternehmungen klipp und klar identifiziert, daran gibt es nichts zu rütteln und ist ein feststehendes Faktum! Doch (leider) es handelt sich hierbei bisher nur um Aktivitäten des Menschen selbst. Es sind irdische Raketen, die aus der Ferne bei Nacht gesehen werden, wie sie zum Himmel emporsteigen oder Operationen von Raumfahrzeugen wie im nachfolgenden Fall: Fast hat schon die ufologische Glaubens-Gemeinde darauf gewartet, nachdem unzählige Male bereits das US-Spaceshuttle "UFOs" begegnet sein soll. Nun ist der Außenposten der Menschheit nur der natürliche Zielpunkt der außerirdischen Besucher. Wie auch immer, ein astronomisch erfahrener Sterngucker aus Deutschland war am 22.Dezember 00 um 17:35 h auf Pirsch nach dem neuen Himmelsobjekt und wurde verblüfft, dass da VOR der ISS ein unerwartetes Objekt HERFLOG. Doch bevor die ufologischen Gäule einmal mehr durchgehen: Hierbei handelte es sich nicht um einen außerirdischen Observer, sondern um einen russischen Progress-Transporter, der kurz vorher abgekoppelt hatte, um 2000 km vor der ISS zu "parken" und um der letzten Shuttle-Mission-Platz zu machen. Es sind gelegentlich Weltraum-Experimente bei denen Erdmagnetfeld-Messungen vorgenommen werden und Sodium-/Barium-Chemikalien ausgesetzt werden, die ein phantastisches Spektakel hergeben. Es können aber auch Raumfahrt-begleitende Zufallsumstände sei, die vom Erdboden aus im Restlicht der Sonneneinstrahlung in der Hochatmosphäre gesehen werden: Orbitale Satelliten bis hin zur Raumstation MIR, die Müllsäcke unbotsmäßig ausläd. Reststreibstoff-Wolken, die aus Booster-Stufen austreten sorgen gelegentlich für ein Himmelsspektakel. Oder zufällige Beobachter sehen das faszinierende Schauspiel von aus dem Orbit zurückkehrendem Weltraummüll oder Satelliten als sogenannte Re-Entrys, Wiedereintrittskörper.

+ Der Name Allan Hendry wird Ihnen als Outsider wahrscheinlich nichts sagen, so werden Sie natürlich auch nicht seine Forschungsarbeit für das berühmte ´Center for UFO Studies´ (CUFOS) im amerikanischen Illinois kennen, eigentlich schade. Fast zwei Jahre lang arbeitete er hauptberuflich für das von Dr. Hynek gegründete CUFOS, um UFO-Sichtungen von Ende der 1970er Jahre in den Vereinigten Staaten von Amerika aktuell zu erforschen und dazu Recherchen zwecks FALLBEWERTUNGEN zu betreiben. Sein "The UFO Handbook?"ist ein notwendiges Muß für jeden seriösen UFO-Phänomen-Ermittler, leider ist es nicht in deutscher Sprache erschienen. Sein vielleicht wichtigster Satz sollte Ihnen zu denken geben: "Wenn man sich mit unidentifizierten Flug-Objekten abgibt, dann sind die Dinge selten so, wie sie einem erscheinen."

Während Hendry´s Erhebung über 1.300 UFO-Meldungen, stolperte er gelegentlich auch auf als vorgebliche UFOs fehlgedeutete Raketen-Starts. Neun Berichte kamen ihm allein aufgrund eines morgendlichen 5 h-Starts einer dreistufigen Minuteman-Rakete von der berühmten Vandenburg Air Force Base in Kalifornien zu Ohren. Die Zeugen meldeten sich aus Kalifornien und Nevada. Sie sahen eine Lichtquelle emporsteigen und auseinanderbersten, wodurch sich eine gewaltige Fallschirm-artige Gestalt, größer als der Vollmond, entwickelte. Dieser Effekt, so haben wir inzwischen gelernt, ist typisch bei der Zündung nachfolgender Stufen. Bei einem weiteren 5:58 h-Start einer MSV-Athena-Rakete, 120 Meilen draußen auf dem Atlantik, gab es entlang der Küstenlinien Maryland-Virginia allein fünf sofortige UFO-Meldungen an die telefonische UFO-Hotlinie des Centers. In diesem Fall wurde nicht nur ein fernes UFO gemeldet, sondern der Bericht eines Ehepaars aus Ohio wurde vorgetragen, welches 100 Meilen landeinwärts unterwegs war und den "Wolken-Pilz" als ein Phantom der Lüfte begriff, welches gerade einmal 20 Meter hoch und 15 Meter entfernt vor ihrem Wagen schwebte. Ein typischer CE I-Vorfall, basierend aber auf einem hunderte Kilometer entfernten Raketenstart, welcher aber völlig fehlgedeutet und umgemünzt wurde. Raketenstartplätze in den USA, deren Aktivitäten zu UFO-Meldungen führten: Vandenburg AFB und Point Mugu in Kalifornien, Cape Canaveral und Eglin AFB in Florida, Wallops Island/NASA in Virginia und Truro/SAMSO in Cape Cod, Massachusetts.

+ Darüber hinaus gibt es die in der Erdatmosphäre verglühenden Wiedereintrittskörper von z.B. Raketenstufen oder Satelliten. Dies sind immer eindrucksvolle, wenngleich im allgemeinen auch ungefährliche Angelegenheiten, auch wenn die Sensationspresse bei vorausberechenbaren Abstürzen schon kleine Katastrophenszenarien sich zusammenreimt. In der gesamten Geschichte der Weltraumfahrt wurde bei unzähligen Re-Entry-Vorfällen nur ein einziges Mal ein Todesopfer verzeichnet, und zwar eine Kuh, die friedlich bei Hulgin auf Kuba graste, als Trümmer des durch einen Fehlstart nicht in den Erdumlauf* gelangten Navigationssatelliten Transit 3A am 30.November 1960 auf sie zurasten und erschlugen. Wiedereintritts-Körper, die in die dichten Regionen der Erdatmospühäre geraten, sprengen aufgrund der großen Reibungshitze normalerweise auseinander. Die einzelnen Bruchstücke beginnen zu glühen und ziehen meteorgleich am Himmel dahin, bis sie entweder gänzlich pulverisieren und verdampfen oder irgendwo im Meer, in Wüsten- oder Waldgebieten oder auf einem abgelegenen Acker aufschlagen und dort auf einen Finder warten - so geschehen mit der Trägerrakete von Kosmos 1068, deren Trümmer sich in der Silvesternacht des Jahres 1978 in einen gefrorenen Acker bei Niendorf an der Weser bohrten und zur freilich über England als UFO-Geschwader für Alarm sorgten und selbst am Boden noch als UFO-Trümmer gehandelt wurden. Natürlich werden viele Niedergänge von niemanden beobachtet, entweder, weil das meteoritenähnliche Phänomen in menschenleeren Gegenden stattfindet oder aber, weil zufällig niemand zum Firmament aufblickt. Andererseits sind z.B. Piloten besonders für Wiedereintritts-Körper-Beobachtungen fast schon auserwählt, weil sich alleine zwischen 1975 und 1980 rund 2.700 Niedergänge stattfanden, also etwa zwei am Tag. Und der Platz da oben wurde immer enger, je öfters Raketen in den Himmel aufbrachen...

* = Man unterscheidet vier verschiedene Arten von Umlaufbahnen. Da ist der einfache Erdorbit, sei es in elliptischer Bahn, was 40 Prozent weniger Streibstoff kostet als eine perfekte Kreisbahn wie beispielsweise die, welche man den Nachrichtensatelliten vermitteln muss, die imaginär über einem festen Punkt am Äquator zu "stehen" scheinen (in Wirklichkeit fliegen sie genauso schnell, wie die Erde sich dreht, so dass sie deshalb unbeweglich scheinen). Sie müssen einmal von der Erdoberfläche aus und dann ein zweites Mal von der elliptischen Anfangsbahn beschleunigt werden, um ihren Kreisorbit zu erreichen. Sodann gibt es die Forschungssatelliten mit heliozentrischer Bahn, wobei das Anziehungszentrum der Umlaufellipse nicht mehr die Erde, sondern die Sonne ist. Ein dritte Variante sind die sogenannten aerozentrischen Bahnen, wenn z.B. eine Sonde in eine Umlaufbahn um die Venus oder den Mars eingeschossen wird. Und schliesslich gibt es dann noch Fluchtbahnen aus dem Sonnensystem wie die des Voyager I, der am Jupiter und Saturn vorbeiflog und eines Tages das Sonnensystem verlassen wird. Soweit dies.

Tatsächlich gibt es auch äußerst bedenkliche Operationen mit dem Potential von verherrenden Katastrophen im Umfeld der Erde, nämlich dann wenn Satelliten mit Nuklear-Reaktoren zur Energieversorgung Verwendung finden. Der sowjetische Kosmos 954 war am 18.September 1977 (zwei Tage vor dem berühmten UFO-Ereignis von Petrozavodsk, der von Kosmos 955 ausgelöst wurde) gestartet worden. Aufgrund seiner Mission hätte man in den ersten Oktobertagen ein Bahnmanöver zur Sicherung des Kernreaktors erwarten müssen. Doch nichts geschah. Statt dessen registrierten westliche Beobachter (vor allen Dingen die amerikanischen Weltraum-Wächter des Spähernetz NORAD in den Cheyenne Mountains von Colorado), unter ihnen die Gruppe der Kettering Grammar School, spätestens Anfang November einen langsam Niedergang des Satelliten. Der amerikanische Sicherheitsbeauftrage Brzezinski wurde noch vor dem 17.Dezember von dem Vorgang informiert.

Am 6.Januar 1978 erfolgte die erste Reaktion der Sowjets. Die Pressegantur TASS berichtete über eine "plötzliche Dekompression" an Bord des Satelliten. Die Zeitschrift ´Sowjetunion heute´ druckte späzer einen Kommentar, in dem Leonid Sedow, Mitglied der sowjetischen Akamdemie der Wissenschaften, die Meinung vertrat: "Am 6.Januar 1978 kam es aus bisher ungeklärten Gründen und außerhalb der Funksichtzone unserer Beobachtungsmittel zu einer plötzlichen Enthermetisierung des Satelliten. Da sie sehr schnell vor sich ging, ist anzunehmen, dass der Satellit mit irgendeinem natürlichen oder künstlichen Objekt zusammengestoßen ist. Durch den Zusammenstoß fielen die Bordsysteme aus, er verlor die Orientierung und begann, ungesteuert niederzugehen. Wiederholte Versuche, ihn wieder unter Kontrolle zu bringen, blieben ergebnislos." Am 12.Januar übermittelte Brzezinski die Besorgnisse des amerikanischen Präsidenten Carter an den sowjetischen Botschafter Dobrynin, die zwei Tage später unbefriedigend beantwortet wurden. Aufgrund einer neuerlichen Anfrage am 17.Januar erhielten die Amerikaner, wiederum zwei Tage später, zwar eiune vollständigere Antwort mit der Beruhigung, es bestünde keine Gefahr einer Atomexplosion, doch inzwischen waren verschiedene Stellen in den Vereinigten Staaten bereits angewiesen worden, sich auf Dringlichkeitsmaßnahmen vorzuberieten für den Fall, dass der Eintritt des Satelliten in die dichteren Schichten der Erdatmosphäre über amerikanischem Territorium erfolgte.

Derweilen lösten die USA, von der Öffentlichkeit unbemerkt, bei ihren Verbündeten in aller Welt geheimen Alarm aus. Die Bundesrepublik, am 20.Januar von den USA von dem Vorfall informiert, erfuhr auf eine spezielle Anfrage in Moskau am nächsten Tag Details über den Flugverlauf des Satelliten, die sie nach Spanien, Portugal, Österreich und in die Schweiz weiterleitete - alles Staaten, die in der möglichen Absturzschneise von Kosmos 954 lagen. Insgeheim wurden auch in diesen Ländern Notvorkehrungen getroffen. Als der Satellit Deutschland schließlich am 24.Januar zwischen 10:11 h und 10:13 h ein letztes Mal überflog, war jedoch die Gefahr für den europäischen Raum gebannt. Die Berechnungen ließen vielmehr vermuten, dass der Absturz über dem nordamerikanischen Luftraum erfolgen würde. Endgültige Klarheit aber herrschte erst, als Kosmos 954 bald darauf über den Königin-Charlotte-Inseln vor der kanadischen Westküste in die unteren Atmosphärezonen gelangte. Um 12: 54 h erfolgte sein Crash im Gebiet des Großen Sklavensees. Kanada war alarmiert gewesen und konnte alsbald das unwegsame Gelände großzügig abriegeln und zur Sperrzone erklären, nicht wegen den gefahren für die Öffentlichkeit, sondern weil amerikanische Experten sich für das Gerät interessierten! Tatsächlich waren durch den Absturz radioaktive Substanzen freigesetzt worden, es hatte der größte denkbare selbstverantwortete kosmische GAU stattgefunden. Dabei wurde ein radioaktives Teil von der Größe eines 25-Liter-Kanisters und andere Trümmer über Zehntausende von Quadratkilometern kanadischen Bodens verteilt. Seitdem ist die Öffentlichkeit sensibilisiert, wenn es um Ankündigungen von Satelliten-Re-Entrys geht. Dieser Fall erklärt übrigens auch, warum das karelische Quallen-UFO von Petrozavodsk von den sowjetischen Verantwortlichen nicht korrekt erklärt wurde, da einfach das Klima für sie zu ungünstig war.

Warum die NORAD keine Vorwarnung bzgl eines drohendes Absturzes von solchen Re-Entrys geben kann, ist ebenfalls verständlich, wenn man die Materie kennt: Es ist schon schwer vorauszuberechnen, in welcher Bahnphase Weltraumschrott in tiefere Schichten der Atmosphäre eintritt. Sodann können aerodynamische Effekte bewirken, dass der künstliche Himmelskörper entweder von der irdischen Lufthülle abprallt, oder dass er als kompaktes Stück eintaucht bzw in mehrere Fragmente zerbricht, welche vollständig verglühen. Nahezu unmöglich ist daher eine Vorhersage zu treffen, wo und ob überhaupt ein solches Objekt die Erdoberfläche erreicht. Mit Aufzug des Raumfahrtzeitalters wurde auch durch das ´North American Air Defense Command´ (NORAD) bis Ende der 50er Jahre ein umfangreiches Netzwerk von Radaranlagen zur Überwachung des erdnahen Raums geschaffen - seine Aufgaben: Warnung vor einem Angriff strategischer Bomber oder Raketen auf Nordamerika; Beobachtung des Weltraums, das heißt Verfolgung und Katalogisierung aller künstlichen Weltraumobjekte; Beobachtung von Raketenabschüssen, etwa zu Testzwecken, und von Nuklear-Explosionen rungs um den Globus; Einsatz und Kontrolle amerikanischer und kanadischer Luftverteidigungskräfte; Überwachung des nordamerikanischen Luftraums in Friedenszeiten und Identifizierung der einzelnen Flugzeuge und Flugkörper. Hierdurch ist man imstande alle im Orbit der Erde befindlichen Objekte zu orten und in einem Katalog aufzulisten. Die Überwachung weist auch auf, wann ein Satellit möglicherweise seine Höhe verliert und als Wiedereintrittskörper (Re-Entry) in die Erdatmosphäre eindringt und aufgrund der Luftreibungs-Hitze verglüht. Dennoch ist es immer schwierig genau festzumachen, wann exakt ein solcher Re-Entry stattfinden wird. Dennoch waren diese Phänomene für manchem von Interesse und der Studie wert. So kam 1962 Herbert Roth, Angestellter des United Airlines Flight Training Center in Denver, Colorado, als Chef der NICAP-Regionalabteilung auf die Idee, die laufend im Luftraum unterwegs befindlichen Flugmannschaften einzusetzen, um die NORAD-Arbeit abzurunden, wenn es darum ging irgendwelche aufflammenden Satelliten-Teile zu melden, die sie während des Flugs ausmachen. Aber im Grunde ging es ihm natürlich um UFOs. Nur war damit selbst kein Blumentopf zu gewinnen, sodass er den Umweg über die Re-Entrys ging.

Ende 1962 wurde so das ´Volunteer Flight Officer Network´ (VFON) unter Roth´s Leitung gebildet. Der Deal mit NORAD war: Sobald sich abzeichnet, das ein Satellit zum Re-Entry wird, wird dies an Roth in Form von Rohdaten über die vorausberechnete Zeit und dem erwarteten Eintrittspunkt weitergegeben. Roth überprüfte daraufhin die Flugpläne, um festzustellen, welche Flugmannschaften wahrscheinlich zur angenommenen Zeit im rechten Gebiet befinden werden. Sobald dies erledigt war und Crews im "Einsatzgebiet" unterwegs waren, schickte Roth über deren Gesellschaften an sie Telegramme, um sie auf das erwartete Spektakel aufmerksam zu machen. Sie sollten danach dann Ausschau halten und ihm darüber einen Bericht zukommen lassen, der diesen dann ans NORAD weitergab. Die VFON-Teilnehmer schickten so aber auch alle anderen unplanmäßigen Sichtungen an Roth weiter (und darauf war es ihm ja angekommen), darunter viele Beobachtungsberichte über Boliden, da solche ein ähnliches Schauspiel am Himmel liefern. Und in einigen Fällen gab es schlichtweg auch Meldungen über "unidentifizierte Objekte", von denen die meisten dann wieder hochfliegende Ballone waren. Von 1962-1965 erhielt Roth so insgesamt 173 Beobachtungsberichte von Flugmannschaften, wobei jedoch nur ein Fall nicht als Satelliten-Re-Entry, Meteor oder Ballon identifiziert werden konnte. Für einen UFO-Forscher ist also eine "Trefferquote" von nur 0,5 % unbefriedigend. Erst ab 1966 gab es einen kuriosen Anstieg der als "unidentified" eingestuften VFON-Meldungen, in dem Jahr allein waren es 13 Berichte gewesen. 1967 gab es sogar 14 derartige Meldungen. 1968 waren es sieben von insgesamt 400 VFON-Berichten. 1969 dann nur eine UFO-Darstellung von 550 VFON-Meldungen insgesamt. Dennoch was man auch bei den "Non-UFO-Beschreibungen" nachlesen konnte, "hört sich zunächst wie eine Ausgeburt Dänikenscher Phantasie an, wenn der verhinderte Schweizer Hotelportier eine Invasion der Erde aus dem All beschreibt. Lesen wir einen solchen Report: Kapitän W.B.Houseman von Delta-Airlines beobachtete am 24.März um 06:08 h GMT auf 079 Ost und 38 N in 33.000 Fuss Höhe während fünf Sekunden einen ´Feuerball, erst weiss, dann grün´. An den Beobachtungen nehmen Besatzungen sämtlicher Airlines teil, so der Lufthansa, der Swissair oder Aerolineas. Mal sehen, was Kapitän H.Schulte von der Lufthansa am 24.Juni 01:34 GMT in 047 West und 52 Nord während zwei Sekunden erlebte: ´aufbrechender Feuerball, Farbe von weiss in orange übergehend´. So geht es seitenlang weiter. Marsmenschen im Anflug? Invasion der Atlantiden? Mitnichten: Meist zwei bis vier Wochen drauf teilt VFON mit, um was es sich in jedem Fall gehandelt hat. Beispielsweise liest man da: ´Katalognummer 5245, Satellit 1962-OIH genannt Int2F2 Feb stürzte am 17.Juni 1971 dort und dort ab, war also die Beobachtung, die der und der machte´." Soweit das ´Argentinische Tagblatt´ vom 19.April 1981.

Und nun weiter in der UFO-Kunde - ein paar Fallbeispiele:

"Explosion über dem Atlantik - Amerikanische Piloten beobachten seltsames Feuerwerk am Abendhimmel" meldete UPI aus London und am 20.März 1964 schrieb so die ´Frankfurter Rundschau´:

>Die Piloten von zwei amerikanischen Verkehrsmaschinen gaben am Donnerstag fast identische Berichte von einer mysteriösen Explosion, die sie über dem Atlantik beobachtet haben. Die beiden Berichte stammen von Flugkapitän E.D.Morrison, der eine Boeing 707 mit 42 Passagieren an Bord von New York nach London flog, und von Flugkapitän R.A.Botthos, der mit 77 Personen an Bord einer DC 8 auf dem Weg von New York nach Frankfurt war. Beide Piloten gaben die Zeit der Explosion mit 7:34 h (MEZ) an. Botthos reichte seinen Bericht beim Frankfurter Flughafen Rhein-Main ein. Danach sah er das Objekt auf einem Nord-Süd-Kurs, als es plötzlich mit einem Aufblitzen explodierte und beim Eintritt in die Atmosphäre weiße Rauchsäulen hinter sich herzog. "Ich flog in 29.000 Fuß (etwa 8.700 Meter) Höhe. Es war ein phantastischer Anblick", erklärte der Pilot. Er habe keine Ahnung, was es habe sein können. Morrison war zur gleichen Zeit etwa in derselben Gegend wie die DC 8 und flog in einer Höhe von 31.000 Fuß (etwa 9.300 Meter). Sein Bericht: "Ich habe bereits Hunderte von Meteoren und Dinge dieser Art gesehen, aber nie so etwas. Es weckte den ganzen Himmel. Ich flog in der Dämmerung auf 31.000 Fuß, etwa 45 Minuten hinter dem Frankfurter Flug. Als das Objekt in die Atmosphäre kam, veränderte es sich von einer blauen in eine glühend rote Flamme und hinterließ eine weiße Spur, die wohl etwa 30 Meter lang war. Alle meine Passagiere sahen es. Als es auf - nach meiner Schätzung - etwa 80.000 Fuß (etwa 24.000 Meter) heruntergekommen war, explodierte es in einer riesigen weißen Stichflamme", erklärte der Pilot. Die Sowjets hatten am Mittwoch den Start von "Kosmos 26", eines weiteren unbemannten Satelliten bekanntgegeben und erklärt, er sei erfolgreich in seine Umlaufbahn getreten.< [Ein Re-Entry-Körper z.B. von der Booster-Stufe des russischen Satelliten ist hier sehr wahrscheinlich der Auslöser der Beobachtung gewesen. Wohl einer der frühesten Re-Entry-Fälle der Aufzeichnungen.]

"Experten suchen Flugkörper" meldete AP aus Övertorneaa und die ´Frankfurter Rundschau´ am 14.August 1965:

>Ein unbekanntes Geschoß oder eine Raketenstufe ist nach Ansicht schwedischer Militärexperten möglicherweise in den nordschwedischen Wäldern nordwestlich von Övertorneaa niedergegangen. Die Suche nach dem unbekannten Flugkörper war am Donnerstag in vollem Gange. Der 40jährige Holzfäller Edvin Björnfot hatte am vergangenen Dienstag den Militärbehörden und der Polizei berichtet, er, seine Frau und seine beiden Söhne hätten um 11:35 h von ihrem Haus im nahegelegenen Swanstein aus ein geheimnisvolles Flugobjekt beobachtet. "Ich hörte ein lautes Geräusch in der Luft", sagte Björnfot, "ich blickte in die Richtung, aus der das Geräusch kam, und sah einen Gegenstand über einem Granithügel im Osten auftauchen, der am äußersten Ende zwei Flügel hatte. Er verschwand, nachdem er den See überquert hatte." Nach der Zeichnung, die Björnfot von dem Objekt anfertigte, könnte es nach Ansicht der Militärexperten eine Art Geschoß gewesen sein. [¸ Interessant zu sehen, wie in diesem Fall die urbane Ghost-Rocket-Legende wieder auftauchte, zwanzig Jahre nach den eigentlichen Ereignissen. Ein Mythos bleibt also dem kollektiven Unterbewußten erhalten und lebt unterschwellig weiter."<

"Unbekannte umkreisen die Erde" meldete am 3.November 1966 die ´Frankfurter Rundschau´ aus Greenbelt in Bezugnahme auf dpa:

>1.112 künstliche Satelliten oder Bruchstücke von Satelliten umkreisen nach dem Stand vom 1.November die Erde. Aber es gibt außerdem noch drei unbekannte kleine Objekte in Satellitenbahnen, deren Ursprung bisher nicht geklärt werden konnte. Sie scheinen nicht von der Erde aus gestartet worden zu sein. Diese Angaben sind in dem jüngsten "Satelliten-Lagebericht" enthalten, den das Goddard-Raumflug-Zentrum der amerikanischen Raumfahrtbehörde (NASA) am Dienstag herausgab. Es war das erste Mal, dass in diesem Bericht, der seit 1958 erscheint, von solchen nichtidentifizierbaren Objekten die Rede ist. Dem Vernehmen nach soll die Dienststelle, die die Berichte zusammenstellt, bisher gezögert haben, ihre Beobachtungen zu veröffentlichen, weil sie besorgt gewesen sei, es könnte wieder von "Fliegenden Untertassen" gesprochen werden. Man hält die drei unbekannten Objekte für Meteoriten.<

"Rätselhafte Flugkörper am nächtlichen Himmel - Zahlreiche Beobachtungen im In- und Ausland" meldete am 19.Juli 1967 die ´Neue Zürcher Zeitung´:

>Der Abend bot am Montag, nach dem heißen Tag, eine willkommene Abkühlung, die sich namentlich auf dem Balkon genießen ließ. Obwohl sich gegen Mitternacht einige Wolken gebildet hatten, war die Nacht außerordentlich klar. Als die Glocke der Kirche in Zürich-Wipkingen gerade 1:15 h schlug, war am Himmel eine eigenartige Erscheinung zu beobachten. Vom Käferberg her bewegte sich ein Strahl steil aufsteigend in Richtung Uetliberg, wie er manchmal bei startenden Düsenflugzeugen festgestellt werden kann. Hoch über der Albiskette verschwand der sich rasch bewegende, kometenartige Schein hinter einer Wolke. Plötzlich war der Lichtstrahl indessen wieder sichtbar, wobei er die Richtung geändert zu haben schien. Immer mehr hätte man die glühende Masse, die nunmehr von der Felsenegg mit fortschreitender Geschwindigkeit gegen die Pfannenstielkette zog, für ein Flugzeug halten können, das mit einem oder mehreren brennenden Motoren nach Kloten zurückzukehren versuchte, glaubte man doch immer wieder eine ganze Anzahl von aufflackernden Lichtern um den Hauptschimmer herum zu erkennen. Diese seltsame Erscheinung verschwand nach wenigen Sekunden ungefähr über Meilen ebenso plötzlich wie sie aufgetreten war. Trotz der fortgeschrittenen Stunde mochte man sich darauf kaum zu Bette legen; sowohl das Rätselraten über den ungewohnten Augenschein als auch die Hoffnung, das großartige Schauspiel möge sich wiederholen, ließen den Schlaf noch lange nicht aufkommen. Die Telephonauskunft sowie die Meteorologische Zentralanstalt in Zürich erhielten Anrufe von Augenzeugen.

Hinwil, 18.Juli: Ähnliche Beobachtungen wurden in der vergangenen Nacht auch im Züricher Oberland gemacht. So sah ein Mann in Hinwil, als er zufällig kurz nach 1 h früh erwachte, ein längliches Gebilde vorüberziehen, und zwar von Westen nach Südosten. Das Gebilde leuchtete weit heller als irgendein Stern, war auch entsprechend größer und schien einzelne, stark leuchtende Punkte zu enthalten. Die Beobachtung konnte nur während eines Minutenbruchteils gemacht werden, dann erlosch die Erscheinung oder verschwand Richtung Alpen.

Aarau, 18.Juli: Die geheimnisvolle Himmelserscheinung wurde auch in Aarau wahrgenommen, wo Polizisten und verschiedene Passanten sie um 1:15 h erblickten. Man stellte einen zylinderförmigen, grünlich leuchtenden Körper fest, der einen leuchtenden Schweif nachzog und in nicht allzu großer Höhe in südwestlicher Richtung verschwand.

Bern, 18.Juli: Im Verlaufe des Dienstagmorgens trafen aus der ganzen Schweiz Berichte von Leuten ein, die die seltsame Himmelserscheinung in der Nacht zum Dienstag gesehen haben wollen. Ein Bewohner der Gegend von Saignelégier sah die Erscheinung um 1:15 h in Form einer dunklen Zigarre, die sich in geringer Höhe lautlos bewegte und einen Feuerschweif hinter sich herzog. Die "Zigarre" ließ einen kilometerlangen leuchtend rotblauen Streifen zurück. Eine Frau in Münchenstein (Kanton Baselland) sah zusammen mit ihrem Gatten und zwei Nachbarn etwa zehn Leuchtkugeln, die sich in geringem Abstand und mit großer Geschwindigkeit in östlicher Richtung fortbewegten. Die Körper flogen in einer Höhe von rund 2.000 Metern, jedenfalls über den leichten Wolken, welche den Himmel überzogen hatten. In Bern sah eine Frau eine Art Lampe mit einem Schwanz, die zuerst wie ein brennendes Flugzeug aussah, dann aber silbrig leuchtete, quer über die Stadt zog und in Richtung Osten verschwand. Die langgezogene Lampe seit lautlos vorbeigezogen. Über die Höhe der Flugbahn konnte die erschreckte Bernerin keine Angaben machen. Ein Einwohner des Berner Nordquartiers befand sich auf dem Heimweg, als er - allerdings bereits eine Minute vor Mitternacht - eine Rakete sah, die einen gelben Feuerstrahl hinter sich herzog. Die Rakete bewegte sich langsam und lautlos, doch sah sie der Mann nur zwei bis drei Sekunden. Sie will ihn an einen Feuerwerkskörper erinnert haben.

Estavayer-le-Lac, 18.Juli: Am Dienstag früh um 1:15 h beobachtete ein Mann von Estavayer-le-Lac aus die seltesame Himmelserscheinung. Nach seiner Beschreibunt tauchte im Westen eine Gruppe von vier bis fünf hell leuchtenden Körpern auf, die zusammen ziemlich langsam in östlicher Richtung flogen. Sie zogen rötliche und gelbliche Leuchterscheinungen hinter sich her. Die Körper blinkten in kurzen Intervallen auf, so dass es aussah, als ob sie sich in Rotation befänden. Weitab der Gruppe flog parallel zu deren Bahn ein nur schwach leuchtender Körper, der keinen Schweif hatte. Die ganze Erscheinung dauerte mehr als fünfzig Sekunden, die Körper schienen im Osten, im Gebiet der Jungfrau, zu verglimmen oder niederzugehen.

Martigung, 18.Juli: Eine Gruppe von Winzern in Saillou bei Martigny, die am Dienstag morgen, um 1:15 h, die Flugkörper am Himmel beobachtet hatte, war vom Anblick buchstäblich überwältigt. Übereinstimmend erklärten die Weinbauern, es könne sich nicht um "Fliegende Untertassen oder ähnliche Apparate handeln, das Schauspiel sei viel zu imposant" gewesen [?]. Die Erscheinungen überdeckten einen Augenblick lang die Hälfte der Rhoneebene, die sie mit einem rötlichen Licht erhellten. Dieses Licht sei vom rechten Rhoneufer gekommen und habe sich zu einem wahren Feuerwerk gestaltet. Das Phänomen habe schräg die Rhoneebene überquert und sei hinter Saxon verschwunden. Der erste "Stern" sei so nahe gewesen, dass die Winzer dachten, er werde auf den Berg stürzen. Er sei zehnmal größer als der Dreikönigsstern gewesen. Ihm sei eine Anzahl weiterer, kleinerer Feuerbälle gefolgt. Zuletzt sei ein umfangreicher Schweif mit Tausenden von kleineren Lichtern gekommen, die ganze Himmelserscheinung habe rund eine Minute gedauert.

Die gleiche Erscheinung wurde auch in Frankreich beobachtet. In der Pariser Region haben zwahlreiche Leute um 1:15 h leuchtende Körper am Himmel bemerkt, die mit ungewohnter Langsamkeit vorbeizogen. Die gleiche Erscheinung wurde fener in der Gegend von Nantes und Straßburg beobachtet. Ein Bewohner des Pariser Vorortes Villemonble schilderte seine Eindrücke wie folgt: "Als ich um 1:20 h vom Bahnhof kam, bemerkte ich am Himmel, ein sehr helles Objekt mit einem langen Schweif, der sich in zwei Arme teilte. Das Objekt glitt ohne das mindeste Motorengeräusch in einer Höhe von 300 oder 400 Metern langsam dahin. Es strahlte ein orangefarbenes Licht aus und verschwand schließlich in östlicher Richtung." Unter den Personen, die die Erscheinung sahen, befanden sich auch Piloten von Flugzeugen, der Funkturm des Pariser Flughafens Orly wurde verschiedentlich von Piloten wegen dieser Erscheinung angerufen. Fachleute meinen, dass es sich bei den Erscheinungen wahrscheinlich um einen Erdsatelliten handelt, der beim Eintreten in die Erdatmosphäre verglüht ist. Es ist auch möglich, dass einzelne Bruchstücke die Erdoberfläche erreicht haben. Es ist dies ein zwar relativ häufiges, aber noch schlecht erforschtes Vorkommnis. Bis zum Anfang dieses Monats sind im ganzen bereits 1067 künstliche Objekte verglüht; im Weltraum befinden sich noch 1217 Satelliten und Bruchstücke. Da in dieser Nacht relativ viele Beobachtungen angestellt worden sind, sind nur exakte Wahrnehmungen von Personen mit astronomischen Grundkenntnissen wertvoll. Sehr wichtig sind auch Angaben über beobachtetes Auftreten auf dem Boden, das nicht mit dem Untergang am Horizont verwechselt werden darf. Genaue Angaben sind möglichst rasch an Moonwatch-Satellitenbeobachtungsstation. H.R.Epprecht, Ottenbergstr.45, 8049 Zürich, erbeten.<

"Feuerschein/Alarmmeldungen aus ganz Europa/18-jähriger Zürcher löste das Rätsel" hieß es auf der Titelseite des BLICK vom 19.Juli 1967:

>Das Rätsel um den geheimnisvollen Flugkörper, der in der Nacht auf gestern mit seinem grell leuchtenden Feuerschweif Tausende von Menschen in ganz Europa beunruhigte, ist gelöst! Schuld an der ganzen Aufregung (ein Blick-Leser in einem nächtlichen Telefongespräch zu Blick: "Wir waren von dem Himmelslicht so erschüttert, dass wir gar nicht mehr hinschauen konnten") sind die Russen! Die in der Erdatmosphäre verglühende letzte Stufe der Trägerrakete, ihres am Montag abgefeuerten Satelliten "Kosmos 169", war es nämlich, die den vielen Beobachtern in ganz Europa und der Schweiz bald als "fliegende Zigarre mit Blinklichtern" (Blick-leser Louis Jutzet in Düdingen/Freiburg), bald als "undefinierbare Leuchtmasse mit rotem Licht" (Blick-Leser Hermann Jaberg in Bern), bald als "funkensprühende Rakete mit farbigem Kometenschweif" (Blick-Leser Fritz Arter in Kloten) erschien. Die Auflösung des Rätsels ist dem 18-jährigen Hansruedi Epprecht aus Zürich zu verdanken, der im März dieses Jahres als Gewinner des zweiten Preises im Wettebwerb "Schweizer Jugend forscht" mit der Arbeit "Einführung in die optische Satellitenbeobachtung" von sich reden machte.

Satelliten-Fan Epprecht ("Ich büffle gerade für die Matura B, denn ich will später Arzt werden") vertritt in der Schweiz das Astrophysikalische Observatorium der berühmten amerikanischen "Smithsonian Institution". Er sammelt alle Beobachtungen und Informationen über Satelliten-Sichtungen in der ganzen Schweiz und gibt sie an das Observatorium, das im US-Bundesstaat Massachusetts liegt, weiter. Diesem Observatorium sind alle Beobachtungs-Daten des Radarnetzes der amerikanischen Luftverteidigung (NORAD, North American Radar Air Defense) zugänglich, wo über sämtliche die Erde umkreisenden Satelliten aus Ost und West und selbst über die kleinsten Trümmerstücke von Raumfahrzeugen und Raketen genau Buch geführt wird. Im Auftrag von Blick setzte sich Hansruedi gestern mit dem Observatorium der "Smithsonian Institution" in Verbindung, um Aufklärung über die Natur des mysteriösen Himmels-Phänomens über Europa zu erhalten. Die Antwort kam postwendend. Sie lautete: "Kein Grund zur Beunruhigung. Beim gesichteten Objekt handelt es sich eindeutig um eine ausgebrannte Raketenstufe von Kosmos 169, die zum Zeitpunkt der Beobachtungen in die Erdatmosphäre eintrat und verglühte." Der erste Alarm war gestern gegen 1 h früh aus Paris gekommen, als im Kontrollturm des Flughafens Orly fast gleichzeitig von acht verschiedenen Flugzeugen die Meldung eintraf, hoch am Nachthimmel sei ein "strahlend erleuchteter Flugkörper" zu sehen, der - gefolgt von zwei kleineren, schwächer leuchtenden Objekten - langsam in östlicher Richtung ziehe. Dann folgten Schlag auf Schlag weitere Beobachtungen in Holland ("Das Ding sieht aus wie ein brennendes Flugzeug", funkte die Besatzung eines englischen Tankers vor Hoek van Holland), Deutschland ("Objekt, aus dem Flammen sprühen, vom Radar nicht erfassbar", erklärte das Hauptquartier der US-Luftwaffe in Europa), Italien und der Schweiz. Hier geann das Phänomene eine neue Nuance: aus dem Tessin und aus Biel wurde berichtet, dass dem Vorbeiflug des Objektes eine deutlich spürbare Erschütterung der Luft - ähnlich dem berühmten "Überschallknall" - folgte. Auch ein Mitglied der Blick-Redaktion sah die Himmelserscheinung. Heinz Hansen berichtet: "Ich sass mit drei Bekannten auf der Terrasse eines Hauses in Herrliberg, als sich das Objekt um genau 1:16 h Richtung Rapperswil über den Zürichsee bewegte. Es sah aus wie ein langgestrecktes Riesenflugzeug, das einen leuchtenden Schweif nach sich zog. Der Schweif schien mir aus blau floureszierenden Rauchschwaden zu bestehen."<

+ Begleitet wurde der Artikel von einer Skizze des Phänomens, die der BLICK-Redakteur Hansen lieferte und eine typische "Fliegende Zigarre mit beleuchteten Fenstern" sowie "Düsenschweif" zeigte (man erinnere sich an den US-Klassiker der Chilles/Whitted-Sichtung von einem Boliden!). Zusätzlich wurde eine Europa-Grafik eingesetzt, um das betroffene Sichtungsgebiet mit eingezeichneten Sichtungsorten auszuweisen. (CENAP REPORT 129, Nov.1986, S. 15)

Tatsächlich spricht obiger Vorfall deutlich für einen Re-Entry. Die ostwärts gerichtete Bahn, die teilweise längere Sichtungsdauer und das Auftauchen von Einzelobjekten sind Charakteristiken davon. Äußerst bemerkenswert aber auch der Umstand, dass diese Erscheinung auch als fliegende dunkle Zigarre dargestellt wurde, was sich aus der wie an einer Perlenkette ´aufgereihten´ einzelnen verglühenden Elemente ergibt! Erstaunlich wieder einmal der Eindruck von Zeugen, dass das in Wirklichkeit viele hundert Kilometer hoch ablaufende Ereignis am dunklen Nachthimmel so eingeschätzt wurde, als sei es nur ein paar hundert Meter hoch aufgetreten!

+++ Der ZOND IV-Zwischenfall +++

Am 3.März 1968 kündigte die sowjetische Nachrichten-Agentur TASS an, dass das Raumschiff ZOND IV in einen niedrigen Parkorbit um die Erde gebracht wurde und bald von dort aus in "abgelegene Regionen im erdnahen Raum" durchstarten würde. Doch die Mission war ein Fehlschlag. Um etwa 21:45 h des 3.März beobachteten tausende Amerikaner auf der Linie Kentucky nach Pennsylvania eine majestätische Prozession von feurigen Objekten die mit funkelnden gold-orangenen Schweifen quer über den Himmel zogen. Das russische Raumschiff hatte sich in einen Re-Entry aufgelöst und verging über den USA.

Die meisten Zeugen dieser Erscheinung berichteten von zwei oder drei Hauptstücken, während Beobachter nahe dem Flugweg mehr sahen. Der Zwischenfall führte so zu UFO-Schlagzeilen in den USA, hunderte Menschen meldeten sich diesbezüglich bei Flughäfen, Polizeiposten und anderen öffentlichen Einrichtungen um mehr zu erfahren oder Alarm zu schlagen. Die Air Force wurde sofort informiert und staunte ebenso nicht schlecht und konnte sich keinen Reim auf das Ereignis machen. Und das NORAD konnte erst am 1.Juli 1968 die klare Identifizierung des lichternen Schauspiels als ZOND IV-Re-Entry vornehmen. Der Vorfall wurde von ´Blue Book´ aufgezeichnet und vom ´Condon-Report´ analysiert - nicht weil der Fall zu jenem Zeitpunkt noch ungeklärt war, sondern weil man hier eine der seltenen Chancen bekam ein zwar erst im Nachhinein identifiziertes Objekt mit seinen Angaben als UFO-Phänomen zu vergleichen. Der ZOND IV-Vorfall versetzte das Condon-Team in die glückliche Lage die exakte Natur einer Erscheinung mit den vielen subjektiven Eindrücken von ´UFO´-Zeugen abzugleichen und daraus Lehren zu ziehen, gerade auch weil die Berichte eingingen, noch bevor öffentlicht bekannt war, was das himmlische Schauspiel wirklich gewesen war! Der ZOND IV-Vorfall wurde somit zu einem Tintenkleks-Test für die Wissenschaft. Kurz gesagt: Viele der eingehenden Berichte des Falls waren recht gut, aber man fand darin eine Mischung von verdächtigen Elementen, die den erstaunten Beobachtern wohl den Gedanken einbrachten, sie hätten hier "Fliegende Untertassen" gesehen. Und tatsächlich findet man derartige Darstellungen wie im Fall vom 3.März 1968 zuhauf in der UFO-Literatur ebenso, hier freilich als seltsame UFO-Erscheinungen vorgestellt. Insgesamt lagen im Blue Book-Archiv 78 Berichte vor (Fragebogen, Briefe und Mitschriften von Telefonaten), von denen aber nur knapp 30 in ihren Beschreibungen detailiert genug waren, um einer wirklichen Analyse dienlich zu sein (!), weil sie alle geforderten Fragen beantworteten. Unter den Zeugen befanden sich insgesamt 12 Soldaten, die ihre Berichte einreichten, aber nur einer hatte ausreichende Informationen vorgelegt. Der Condon-Untersucher beklagte dabei grundsätzlich, dass die USAF-UFO-Fragebögen "nicht umfassend genug sind". Dies sind überaus wichtige Informationen, um uns a. aufzuzeigen, was uns UFO-Forschern als Material aus Händen von Originalzeugen erwartet und b. nachzuweisen, das auch Militärs unzureichende Informationen über ihre eigenen Observationen abliefern. Nachfolgende die zusammengefaßte Analyse mit Lernwirkung für jeden Untersucher:

+ Von den dreißig guten (= ausführlichen) Berichten hieß es immerhin in 17, dass die Erscheinung in einer "Formation" flog (was ein intelligent gesteuertes Bewegen impliziert, weswegen ein Zeuge gar angab, den Eindruck gehabt zu haben, sie würden sich gegenseitig verfolgen); jeder dritte Zeuge hörte ein begleitendes Geräusch; immerhin 12 Zeugen waren der (richtigen) Annahme, es handelt sich bei dem Gesehenen um einen Meteoriten oder Satelliten-Wiedereintrittskörper; 7 von 30 Berichterstattern beschrieben klipp und klar in der Gesamterscheinung eine "Fliegende Zigarre" oder gar eine "Fliegende Untertasse" ("Ich würde dies mit einer gewöhnlichen Untertasse vergleichen, wenn auch ein bißchen länglicher, unten hatte sie einen herausragenden Fortsatz!") erkannt zu haben (Condon nannte dies den "Airship-Effekt": eine wahrnehmungspsychologische Suggestion in welcher man zur subjektiven Tendenz neigt, einzelne Lichter in der Dunkelheit miteinander zu verbinden und damit den populären Konzepten der UFOlogie anpaßt); 3 sahen die einzelnen Lichterscheinungen der verglühenden Reste von ZOND IV als "die hellen Fenster" eines dunklen Objektes an, 2 glaubten sogar dessen Kontur "scharf" ausgemacht zu haben - einer (von 30) beschrieb tatsächlich eine eine Fliegende Zigarre mit Fenstern und Auspuff darin gesehen zu haben ("Es war geformt wie eine dicke Zigarre, es schien als habe es quadratische Fenster entlang der uns zugewandten Seite gehabt die von innen heraus beleuchtet wurden!"). Ein Beobachter sah darin" eine solide Rakete mit drei ovalen, untertassenartigen Fahrzeugen darum herum". Zwei weitere Zeugen waren der Aufassung, dass die Lichter des Re-Entry-Phänomens "sich an irgendetwas befanden" ("das Objekt hatte rote und blaue Lichter"). 13 schätzten die Entfernung auf um die 20 Meilen, 5 dagegen auf noch nicht einmal 3.000 Meter - obwohl der Vorgang einige hundert Meilen hoch stattfand (dem entgegen steht ein krasser Ausreißer: ein Zeuge schilderte, wie die Erscheinung "über den Baumwipfeln" dahinraste [wobei übrigens sein Hund sich aus Angst zwischen zwei Mülltonnen versteckte]). Das linear sich dahinbewegende Lichterschauspiel wurde immerhin von 6 Zeugen (aus 30) auch dargestellt, als habe es seine Flugbahn verändert und es hätte ein Richtungsänderung gegeben, sie schloßen deswegen eine natürliche Erklärung aus. Als besonderer Nebeneffekt der ZOND IV-Erscheinung, natürlich als UFO verstanden, berichtete ein Beobachter, das er danach den Wunsch verspürte, einfach einschlafen zu wollen.

In der über 400 Seiten zählenden Fallakte des Projekt Blaubuch ist ein Bericht enthalten, der geradezu alarmierend für uns UFO-Phänomen-Forscher sein muss. Er stammt aus Tennessee und wurde von Marie und John (immerhin Bürgermeister seiner Stadt) 16 Tage nach dem originalen Geschehen und umfangreicher Presseberichterstattung an die USAF eingereicht. Sie befanden sich während der Sichtung auf dem Weg zu einem Bankett des Bürgermeisters und spazierten gerade über den Parkplatz, als sie ein Licht am Himmel sahen, welches zunächst nur etwas größer als ein normaler Stern war und recht flott größer und größer, sowie immer heller wurde sowie sich in einem flachen Bogen annäherte, je näher es kam, je eher wurde ein orangefarbener Schweif an ihm ausgemacht. Sie hatten den Eindruck, als würde es sich ihnen schnell nähern und knapp über den Baumwipfel einiger erhöht stehender laubloser Bäume dahinzugleiten, wobei es sich wie "eine dicke Zigarre" ihnen zeigte und offenbar die Größe eines der größten Flugzeuge besaß. Wie es schien besaß es dunkle quadratige Fenster entlang seiner Seite und wirkte insgesamt hell-metallisch. Seine Kontur war aber nicht fest, sondern eher unscharf oder fließend. Marie sah in den "Fenstern" sogar andeutungsweise soetwas wie "Personen" oder "Gestalten", auch wenn nur ganz kurz und nur als Eindruck eines Sekundenbruchteils. Dann war das Ding auch schon über dem Dach des Bürgermeister-Hauses dahingezogen und außer Sicht. Zurückblieb nur eine Art Funkenflug in Form eines rötlich-orangenen-gelblichen Partikelstroms, der einen Schweif bildete. Komisch kam allen vor, dass das Ding völlig geräuschlos vorbeigezogen war. Eine Skizze von einer zeppelinartigen Maschine begleitete dann den Bericht des Bürgermeisterpaars, in welcher zehn Fenster eingezeichnet wurden. Doch nicht nur dieser Bericht ist nachdenkenswert, auch die Meldung von Dr.Elizabeth aus Ohio, einer Lehrerin der Naturwissenschaften, die während des 2.Weltkriegs bei der US-Marine diente. Sie war sich sicher: "Dies war kein Naturphänomen, sondern ein echtes UFO." Sie hatte das Glück die Erscheinung durch einen Feldstecher verfolgen zu können und nannte sie eine "Dreier-Formation" in "perfekt militärischem Flug". Der langsam Vorüberflug dieser ungewöhnlichen Erscheinung raubte ihr später den Schlaf, weil sie deswegen so aufgeregt war. Noch während die Observation geschah reagierten die Leute auf der Strasse und riefen "UFO, UFO!" und ein paar Leute kamen zu ihr, die darin übereinstimmten, dass dies Objekte waren, die etwa die Länge von Düsenflugzeugen besaßen, aber keine Flügel hatten, zudem waren sie völlig selbstleuchtend. Auch Frau Doktor glaubte Fenster an den Lichtern ausgemacht zu haben. Zunächst glaubte sie zwar an Meteoriten, aber "die haben ja keine Fenster und kommen in spitzem Winkel vom Himmel hoch daher, während diese Drei von Horizont zu Horizont in knapp drei Minuten dahinflogen". Sie bat die USAF darum ihr Verhaltens-Richtlinien betreffs weiteren UFO-Erscheinungen zu schicken, die sie auch im Unterricht ihren Schülern weitergeben könne.

+ Auch wenn in 5 Fällen aufgrund der Zeugen-Personalie supergute Angaben mit Winkelgrößen und anderen technischen oder mathematischen Daten abgegeben wurden, zeigte es sich dennoch, "dass die Größe, Entfernung und Geschwindigkeit auch hier jeweils hoffnungslos fehlgedeutet wurde". Unter den Beobachtern ein erfahrener Pilot, der aufgrund seiner Berufserfahrung schätzte, das jedes Einzelobjekt wohl "eine halbe Meile groß war"! Ein anderer Zeuge aus dieser Qualifikationsklasse erklärte, dass "das Ding südlich der Stadt in einem bewaldeten Gebiet abstürzte oder landete" - obwohl ZOND IV vollständig zig Kilometer hoch oben am Himmel verglühte. Dieses ernstzunehmende Problem von den sogenannten "guten Beobachtern mit technischer Ausbildung" basiert einfach darauf, dass auch diese sich auf den subjektiven Eindruck ihrer spontanen Beobachtung leiten lassen und weil sie nicht wissen, um was es sich bei dem Ereignis handelte. So kann man also zwar technisch, mathematisch kompetent sein, aber dennoch aufgrund von Fehleinschätzungen der tatsächlichen Gegebenheiten in die Irre laufen. Die Condon-Analyse ergab auch, dass ausgerechnet jene, die kühl und nüchtern ihre Darstellung abgaben, am wenigsten darzustellen hatten und je eher sie auch für sich eine Erklärung in Richtung des tatsächlichen Auslösers sahen, um so weniger bemühten Ausführungen zu machen. Im Gegensatz dazu stellte man den "Aufgeregtheits-Effekt" bei jenen fest, die tatsächlich glaubten, ein völlig fremdes und unerklärliches Phänomen gesehen zu haben - sie gaben die umfangreichsten Berichte ab und verwendeten teilweise sogar Extrapapier für ihre Ausführungen. Dennoch gaben sie die stärksten abweichenden Berichte vom Originalgeschehen ab und verbanden ganz sicher kausal völlig unabhängige Effekte (wie das "einschlafenwollen" oder der davonlaufende Hund zwischen die Mülltonnen) mit der originalen Erscheinung, hierdurch entstehene künstliche "Fremdartigkeiten", wie sie gerne in der UFO-Literatur hervorgehoben werden, um sie als ursächliche Wirkung des "UFOs" darzulegen und damit eine natürliche Identifizierung auszuschließen. Condon fragte so ganz korrekt, ob ohne eine äußere Bestätigung um die realen Umstände der Sichtung(en), überhaupt eine Klärung hätte herbeigeführt werden können. Nur die wenigen Menschen, die sich mit Re-Entrys wirklich auskennen, weil sie zu ihrem weiteren Berufsalltag gehören, würden erkennen um was es sich hierbei handelte. Alle anderen müßten in die Irre laufen am bestens an einen in der Hochatmosphäre zerplatzenden Boliden denken.

+ Darüber hinaus zeigte sich, dass ein guter Teil des UFO-Problems nur ein semantisches ist, also auf Mängel in der Wortwahl und Bedeutungslehre jener basiert! Um einen fehlgedeuteten IFO-Fall als UFO hochzuspielen bedarf es nur einiger weniger Zeugen aus einer großen Gesamtzahl von Menschen die vielleicht konkrete Angaben machen. Fehlleitende Darstellungen oder Vorstellungen sowie Meinungen können das Geschehen derart verzerren, um zu bewirken, dass die wahre Natur des Falls verborgen wird. Dies geht sogar soweit, dass die Zeugen, die zunächst denken nichts außergewöhnliches gesehen zu haben, durch die öffentliche Aufregung und Berichterstattung darum sogar schließlich dazu verführt werden zu glauben, wirklich etwas Seltsames gesehen zu haben: "Ich war mir nicht bewußt geworden, dass ich da etwas Ungewöhnliches sah. Erst als ich dann die UFO-Berichte in den regionalen Fernsehnachrichten sah, wurde mir klar, das auch ich zu den Zeugen der UFOs gehörte." In Sachen ZOND IV wird dies durch Presseausführungen wie "es kam herab, dann zog es in perfekter Formation dahin" und der gleich nachgeschalteten Frage "Mit was wurde es angetrieben?" klar, weil allein hierdurch schon eine Verfremdung und Unnatürlichkeit sowie exotische Erklärung in den Raum gehängt wird! Im konkreten Fall hieß es so in TV-Nachrichten: "Alle Beobachter sahen ein langes, jagdflugzeugartiges Fahrzeug ohne Flügel. Es schien hinten und vorne Feuer gefangen zu haben. Die Leute sahen ebenso viele Fenster entlang der Erscheinung. Ein Zeuge schilderte: ´Wenn jemand in dem UFO gerade hinte einem Fenster gewesen wäre, so hätte ich ihn sehen können.´" In der Zeitung hieß es "sie flogen in einer perfekten, militärischen Formation" und der Zeuge hinter dieser Aussage kennt sich mit Meteoren und Sternschnuppen aus: "Es wäre wohl das erste Mal, wo gleich mehrere Meteore in Formation fliegen!" Und noch viel dramatischer eine andere Zeugenaussage aus der Presse: "Es erschien mir so, als wenn ein Objekt das andere verfolgen würde. Ein Objekt schien sich höher oder schneller zu bewegen als das eine zu verfolgende Ding. Das verfolgende Objekt wirkte aus, als würde es versucht sein das andere abzuschießen!" Eine andere Person glaubte an eine UFO-Formation und versuchte mit ihnen zu kommunizieren: "Ich hatte eine Taschenlampe mit und signalisierte im Morsekode, aber es kam keine sichtbare Antwort. Mein Hund lief wimmernd zwischen die Mülltonnen und legte sich auf den Boden, so als wenn er Todesangst habe."

Hier zeigt sich eindeutig und klar, dass die "Berichterstattung" ein Prozeß der Übermittlung von Observationsdarstellungen vom Beobachter zu einer weiteren Person (Journalist, UFO-Forscher etc) ist und damit über jene Person erst die Öffentlichkeit erreicht. Damit wird diese "Zwischenstelle", dieser gate keeper oder door watcher wie es im Journalismus heißt, zu einem kritischen Faktor beim UFO-Problem und selbst zu einem gewichtigen Problem. Dennoch sind es die Endergebnisse, die jene Zwischenstation in die öffentliche Debatte einbringt und dort schließlich Druck auf das öffentliche Denken ausübt und es beeinflußt! In der jahrzehntelangen UFO-Diskussion kommt somit das Gefühl schon beim peripheren Beobachter auf, dass da wo viel Rauch ist auch ein Feuer sein muß. Natürlich, dies ist verständlich, weil man nicht erwarten darf und kann, dass die Figuren in diesem Drama die Hintergründe durchschauen. Ganz zu schweigen wenn Nebelbomben aus dem Lager der UFOlogie und des Sensationsjournalismus geworfen werden und "Katzengold" fortlaufend als Platinschatz feilgeboten wird. Bereits Edward J.Ruppelt hatte als einer der ersten Blaubuch-Offiziere festgestellt, dass er immer wieder Briefe erhielt, in denen der berühmte, wenn auch für zwei USAF-Offizier tragisch endende Maury Island-Hoax als solcher nicht rezipiert worden war und diese Briefeschreiber ihn immer wieder als Beweis für außerirdische Raumschiffe vorbrachten. Auch das Condon-Team hatte zwei Jahrzehnte später es immer wieder mit Korrespondenzen zu tun, in denen aus der Öffentlichkeit der Maury Island-Fall vorgebracht wurde, um zu "beweisen", dass die Fliegenden Untertassen echt sind. Condon stellte fest, dass eben weitpublizierte Sensation länger leben als nur partiell verbreitete Aufklärungen. Dadurch erklärt sich auch, weshalb es unzählige schräge Sichtweisen in der Öffentlichkeit sowie in der ufologischen Bewegung zum UFO-Phänomen und seinen Neben-Mythen gibt.

+ Die Signifikanz in diesem Fall liegt in der Bandbreite der Darstellungen und es zeigte sich, dass selbst äußerst glaubwürdige Menschen einfach keine guten Beobachter sind oder schlecht das Beschreiben können, was sie völlig unerwartet und spontan gesehen haben und sie ehrlich in Aufregung versetzt sowie imstande war ihre Lebenserfahrung als außergewöhnliches Phänomen zu prägen. Egal wie glaubwürdig und aufrichtig ein UFO-Berichterstatter ist, alle physikalischen Charakteristiken wie Größe, gestalt, Erscheinung, Helligkeit etc können trotzdem weit weg von der Realität liegen. Für die UFO-Forschung ergibt sich dadurch natürlich ein grundsätzliches Problem, da wir immer wieder mit Meldungen über UFO-Sichtungen konfrontiert werden, die lange Zeit zurückliegen und keine aktuellen Falldarstellungen enthalten. Was ist, wenn Zeugen sich in Datum und/oder Uhrzeit täuschen und wir keine komplette Datenbank über weit zurückreichende Meldungen besitzen, um einen Abgleich vornehmen zu können? Wir erleben dann ein Handicap, welches uns u.U. den eigenen Fuß stellen kann.

Externe Links

http://www.shortnews.de/id/875184/Indien-Fuenf-Piloten-internationaler-Fluggesellschaft...
http://www.youtube.com/watch?v=fVQd9Ejkbiw
http://www.youtube.com/watch?v=lNfEUkxmliQ
http://www.youtube.com/watch?v=_Mhvkoxg1W4
http://www.youtube.com/watch?v=xjpEeX1CDUg
http://www.youtube.com/watch?v=YmUY9091HAc
http://cenap.alien.de/cenapnews/zeigen.php?satzid=8439
http://cenap.alien.de/cenapnews/zeigen.php?satzid=8534
http://cenap.alien.de/cenapnews/zeigen.php?satzid=8537
http://cenap.alien.de/cenapnews/zeigen.php?satzid=8538
http://cenap.alien.de/cenapnews/zeigen.php?satzid=9180

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