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24.11.2010 |
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Insider-UFO-Report: UFOs - Eine Studie zur US-Öffentlichkeitsarbeit, von Col. David J.Shea 17.Dezember 1969, USAF-Minister Robert C.Seamans: ´Die Fortführung des UFO-Projektes kann nicht im Interesse der nationalen Sicherheit liegen, es ist aufgrund dessen nicht weiter gerechtfertigt.´
Ein weiterer UFO-Phänomen-Aufklärungstag in der ufologisch wenig-beliebten CENAP-UFO-Disclosure*; Mittwoch, der 24.November 2010 - es geht nicht nur langsam in die Adventszeit; vorweihnachtliche Begeisterung geht um - auch in den Gärten etc mit LED-Beleuchtungskörpern als Lichtspekatel mit Lichtschläuchen etc pp..., siehe http://www.youtube.com/watch?v=_0mI... . Und hier eine weitere Lichtorgel außer Haus, d.h. eigentlich - aber sehen Sie selbst - http://www.youtube.com/watch?v=eBV5... . Verrückt, Weihnachts-Wahnsinn 2010! Die Energieversorger reiben sich die Hände wegen den dann fälligen Strom-Abrechnungen. Power - Power - Power ... HOFFENTLICH (!!!) bleiben die neonfarbenen LED-Lichter am Boden und heben nicht als IFOs (wie hier bei diesem High-Tech-LED-Nurflügler, http://www.youtube.com/watch?v=bLu1... ) an RC Modellfliegern der diversen Art ab, wir berichteten. Sie wissen ja bestens Bescheid! Und weiterhin vorgewarnt sei: Es ist nicht jeder Fred, gleich der vom Jupiter - und es stimmt auch, mache UFOs ´faking´ Flugzeuge - siehe: http://www.youtube.com/watch?v=6U4B... . Und die Zeugen können schwören, dass das nie und nimmer ein echter Airliner oder so was war, was ja auch stimmt: http://www.youtube.com/watch?v=6U4B... . Trotzdem weiterhin (und jetzt erst recht!) Vorsicht mit dem Spruch: "Ich weiß doch was ich sah...!" Dem ist leider meistens im UFO-Gebiet NICHT der Fall, wie ein IFO nach dem anderen beweist, was erst als "echtes" UFO beschworen wurde.
Hallo mal wieder bei ihrem Navigator durch den ufologischen Dschungel mit der Nachhaltigkeit auch im Sinne der Nachvollziehbarkeit und offenen ´Seekarten´. Dazu zählt u.a. auch das Buch "UFOs: Die Wahrheit", welches 1996 herauskam und was der SPIEGEL damals großzügig besprochen hatte, siehe - http://www.spiegel.de/spiegel/print... .
* = Weil für UFOlogen mit dem esoterischen Hau das UFO-Phänomen eine "spirituelle Dimension" nicht von dieser Welt hat; wie Psychologie-Professor Christopher French von der Londoner Universität es gerade in der ´USA Today´ konkret benennt ( http://www.usatoday.com/tech/scienc... ), dessen soziologisches Studienfach der Glaube an paranormale Überzeugssysteme ist - und mit seiner Meinung richtig liegt. Für jene UFO-Fans wird durch diesen besonderen Aberglauben der Moderne, die Erde zu einem noch viel interessanteren Ort, als er so schon ist - die Oase im Kosmos für uns (und für jene Leute die Erde wird wieder zum ´Mittelpunkt des Universum´, so sind wir wieder im Altertum mental angelangt - nur modern herausgeputzt). Für jene Leute hat der UFO-Mythos eine überirdische Bedeutung wie eine moderne Religion. Dies ist das Dreamland in den Outer Limits. Schon immer haben die und wir uns nicht verstanden, das ist wie eine Reaktion von Materie und ´Anti-Materie´. Da redet man auf ewig aneinander vorbei. Wie wollen Sie auch einem von Natur aus Blinden erklären, was Blau ist?
+ Gestern haben wir Ihnen ja eine Art CENAP-Intern-´Peepshow´ aus dem Hause Köhler (er setzt laufend Updates noch ein, quasi bis der Scanner glimmt! {jetzt kann schon gesagt werden, dass da aus dem Fotoalbrum Gerhardt demnächst noch einiges hinzu kommen wird!}) und Gerhardt angeboten, um sich weiteren Durch- und Überblick zu verschaffen. Prima diese UFO-Disclosure, finden Sie nicht auch? So bieten wir eine tiefgehende Studie auch zum UFO-Phänomen an, darauf kommt es ja an. Dies hat natürlich auch was elementar mit der UFO-Kultur, genauer gesagt - mit der UFO-Psychokultur zu tun. Hier wird mehr geboten, als man überhaupt ´verlangen´ kann, als alter Hase sowie als junger Hüpfer. Kein Bange: Wir sind keine Gefahr durch´s Netz! Ehrlich! Dies muss erst einmal jemand mit eigenem Material aus seiner UFO-Tätigkeit nachmachen und ´Feinschliff´ abliefern! Also, bitte, mal ran! Hoffentlich dreht sich jetzt die Informationsspirale bei all unseren ufologisch-orientierten ´Mitbewerbern´. Dem sind Taten zu folgen, nicht Worte. Aber komisch nur, warum denken wir - hier (wie immer) auf Granit zu beißen...?
BEXUS gestartet - neuer Mega-Stratosphärenballon ging von Kiruna ab
Am Dienstagmorgen haben das DLR und das schwedische Raumfahrtunternehmen SSC erfolgreich den Stratosphärenballon BEXUS 11 (Volumen von 100.000 Kubikmetern) vom europäischen Raumfahrtzentrum Esrange im schwedischen Kiruna gestartet. An Bord waren vier Experimente von europäischen Universitäten, davon zwei aus Deutschland. Mehr Details unter http://www.astronews.com/news/artik... . Da sich heute in der UFO-Welt nichts tat, haben wir einmal mehr die Gelegenheit auf die Historie des UFO-Phantoms weiter einzugehen; so soll es sein:
Kapitel: UFO-Kunde mal wieder - um der üblichen Themen´verunreinigung´ durch die UFO-Industrie zu begegnen; eine weitere Enthüllung noch dieses Jahr entlang der UFO-Agenda 2010
UFO-Geschichtsunterricht - UFOs: Eine Studie zur Öffentlichkeitsarbeit (in den USA) - Wie immer: Gut zu wissen!
+ Vorher sollten Sie aber vielleicht noch einmal nachlesen was die ´USA Today´ im Sommer 1996 schrieb, damit Sie auch das Nachfolgende besser verdauen können (wir sind ja bekanntlich wie ein offenes Buch für Sie in Sachen UFOs und UFO-Phänomen-Historie; hier geht es bei CENAP wie immer um TRANSPARENZ; was wir gelernt haben können Sie auch erfahren, wir wollen es nicht mit ins Grab nehmen - damit wird uns der ´UFO-Satan´ sowieso zum Teufel jagen; Rotjacke zur Anbiederung hin oder her) - http://cenap.alien.de/cenapnews/zei... . Wir haben ein gutes Gewissen und ein reines Herz, so einfach ist es.
Aus dem CENAP-Archiv, mehr zu Col.David J.Shea - CENAP´s UFO-Disclosure mit Hand und Fuß, wie immer:
+ Mitte der Achtziger Jahre übermittelte uns Kollege Michael Weckerle, Kaiserslautern, als Zivilbediensteter der NATO-Basis in Ramstein eine hochinteressante Arbeit, die selbst amerikanischen UFO-Forschern so gut wie unbekannt ist - obwohl es sich hierbei um die Magister-Arbeit von Col. David J. Shea handelt, der bis 1985 "Public Information Officer" (PIO) auf der Ramstein Air Base war und die letzten Tage selbst im Pentagon mitmachte, als das Projekt Blaubuch abgeschlossen wurde - hier wurde ein erstaunlicher Einblick geliefert und daran werden wir Sie heute und morgen mal wieder beteiligen. Vielen CENAPlern selbst ist dies als ´verborgener Schatz´ bisher unbekannt geblieben, weil dies in meiner ´Schatztruhe´ - der UFO-Informations-Bonanza - unbeabsichtigt (und ohne Cover-Up-Idee) vor sich hinstaubte.
Kurz eine Erinnerung, die wir dem "UFO-Investigator" des NICAP vom Mai 1970 entnehmen. Das Opus der unidentifizierten Flugobjekte wurde am 17.Dezember 1969 durch USAF-Minister Robert C.Seamans jr für seine Streitmacht beendet, als er ankündigte, dass die 21-jährige Regierungs-Ermittlung in Sachen UFOs nun beendet werde, nachdem der Condon-Report abgeschlossen, ausgewertet und begutachtet worden war. Minister Seamans:
+++ "Die Fortführung des Projektes kann weder im Interesse der nationalen Sicherheit oder der Wissenschaft liegen, es ist aufgrund dessen nicht weiter gerechtfertigt." +++
Mit dieser Terminierung wurde auch die "AF Regulation 80-17" (und ihre Vorgängerin "AFR 200-2") mit der die Blaubuch-Politik und seine Operation bestimmt wurde aufgehoben. Blue Books Türen schlossen sich dann endgültig um 15:30 h des 30.Januar 1970, als das Projekt-Büro auf der Wright-Patterson Air Force Base letztmals offiziell besetzt war. Bis dahin waren die Blue Book-Akten in Kisten verpackt worden und zum US-Luftwaffenarchiv auf der Maxwell AFB in Alabama abtransportiert. Lt.Col.Hector Quintanilla jr, letzter Blaubuch-Offizier, bekam einen anderen Posten auf Wright-Patterson angeboten, bis er im April 1970 in Pension ging. Im selben Jahr gab auch Donald Keyhoe* seinen Job als NICAP-Direktor im Alter von 72 Jahren und nach dreizehn Jahren Position an der NICAP-Spitze auf und trat zurück.
* = Keyhoe war einer der ersten "Radikalen" der UFOlogie, in den fünfziger Jahren stellten nur politische Radikale die Regierung in Frage; man war verwundert weil auch loyalgeltende Bürger solche Untertassen-Enthusiasten unterstützten. Es bedurfte erst noch viele Jahre und mehrere Fiaskos auf höchster Ebene bis eine Kritik wie diejenige Keyhoes auf breiter Basis akzeptabel wurde. Die in Erscheinung tretenden Untertassen-Protagonisten wurden deshalb als "Radikalen" abgestempelt, und das war damals alles andere als ein Kompliment. Dies zur `politischen Note´.
+ Als wir das ´Papier´ (Magister-Arbeit) aus der Bibliothek der Ramstein AFB durch Weckerle erhielten, setzten wir uns natürlich sofort mit Col.Shea in Verbindung, um ihn zu einer wie immer offenen UFO-Arbeitstagung in Schwetzingen ("UFO-Forum") einzuladen (wir berichteten bekanntlich Ende Oktober - http://cenap.alien.de/cenapnews/zei... ) und er wäre auch gerne gekommen, doch da wurde der Mann (leider für uns) in die USA zurückgerufen. Gerne hätten wir ihn persönlich kennengelernt und mehr über ihn und von ihm erfahren, da er sehr interessante Sachen als Pentagon-Insider und Direkt-Beteiligter zu berichten wusste. Was - dies sei jetzt mal nachgetragen; schnallen Sie sich mal wieder an...!
Col. Shea legte seine Magister-Arbeit 1972 im Studienfach Philosophie, Abteilung ´Massenkommunikation´, an der Universität von Denver ab. Behilflich waren ihm gewesen: Dr.Edward U.Condon (Universität von Colorado), Professor James A.Files (Universität von Denver), Captain Mike Meiniger (Ministerium der Luftwaffe, Büro für Information), Dr.J.Allen Hynek (Northwestern Universität), Philip J.Klass (Aviation Week & Space Technology), Jim Lorenzen (APRO), Stuart Nixon (NICAP), Brig.Gen. Sory Smith (Ex-Deputy Director of Information, USAF). Die "Shea-Analyse" ist ein Meisterstück, da sie bemerkenswert offen und tief-kritisch gegenüber die Informationspolitik der USAF und des Pentagon in Sachen UFOs ist, auf Fehler und Versager eindeutig hinweist, ja Ross und Reiter nennt. Im Gegensatz zur miesen PR des Pentagon ging 1989/1991 die belgische Luftwaffe ob der belgischen ´Fliegenden Dreiecks´-Welle in die Offensive und bot der privaten UFO-Forschung (hier SOBEPS) die Hand! Wie auch immer, auch dies nützte nichts schlußendlich für die Aufklärung der Ereignisse (weil beide Seiten blind waren), aber dies ist wieder eine andere Geschichte.
Vorwort:
Dan Taylor schien irgendwie geschafft zu sein, als er in seinem blauen Luftwaffen-Kleintransporter durch das südliche Tor des Pentagon hereinfuhr. "Was ist los, Dan", scherzte ich. "Du wirst doch nicht von irgendwelchen ´kleinen, grünen Männchen´ verfolgt worden sein?" Taylor, ein erfahrener Informations-Offizier im Luftwaffenbüro für wissenschaftliche Forschung, setzte sein bekanntes Lächeln auf, als er antwortete: "Doch, sie sind alle hier. 40 Kartons, 225 Ausgaben. So wie es der Vertrag uns zuspricht. Und nun sind sie alle Dein, Bruder!" Soweit es mich betraf muß ich zugestehen, das Taylor so umsichtig gewesen war, als wenn er etwas transportiert hätte, dass den Wert einer Ladung Fort Knox-Gold besaß, aber es waren nur unsere Ausgaben des Abschlußberichts der ´Wissenschaftlichen Studie über unidentifizierte Flugobjekte´ von der Universität von Colorado gewesen, ein Projekt welches Dr.Edward U.Condon geleitet hatte.
Der CONDON-BERICHT, wie er populär genannt wird, war das Resultat einer 18-monatigen intensiven, wissenschaftlichen Erhebung über ein Phänomen, welches die Luftwaffe mehr als 20 Jahre lang plagte - UFOs, oder ´Fliegende Untertassen´. Als ich die Kartons auf einen Handwagen umlud sagte ich noch: "Ich weiß nicht, ob ich Danke sagen soll, Dan. Ich lasse es Dich wissen, nachdem ich den Bericht gelesen habe." Irgendwie besorgt machte ich mich gleich auf den Weg in Bert Goodwin´s Büro im 4.Stock des Pentagon. Als geschickter Zivilrechtsanwalt hatte er sich dem Luftwaffen-Rat als spezieller Assistent zur Verfügung gestellt und somit war er, Goodwin, verantwortlich für den Schutz der legalen USAF-Interessen hinsichtlich des Condon-Reports. Er bekam diese Aufgabe delegiert, kurz nachdem Look im Mai 1968 einen kritischen Artikel über die Condon-Studie publiziert hatte - er bekam den Job direkt von Luftwaffen-Minister Harold Brown aufgehalst.
Es war gerade 15 h des 8.Januar 1969, als ich in Goodwin´s Büro rollte. Wir hatten eine Stunde, um die drei Bände des 1465seitigen Berichts durchzusehen. 42 Belege waren davon dem Pentagon-Pressecorps um 16 h zu übergeben; es war abgestimmt, das um 12 h des nächsten Tages ebenfalls in Boulder, Colorado, der Bericht freigegeben würde. Es mag schwer zu glauben sein, aber Goodwin und ich waren die ersten Air Force-Männer, die den Bericht zu Gesicht bekamen. Die USAF war voller Bedenken, fast paranoid, darüber, was Condon´s abschließendes Produkt wohl sein würde. Mehr als 20 Jahre hatte die Luftwaffe bittere Erfahrungen mit dem hochemotionalisierten UFO-Thema gemacht und sah sich Behauptungen wie "Regierungs-Weißwaschung" und "Luftwaffen-Manipulationen" ausgesetzt. Wir wußten, das Dr.Condon nun der Welt erzählen würde, was die Luftwaffe wußte, weil er eines Nachts ein Essen mit drei ´kleinen grünen Männchen´ hatte. Als wir den Bericht überflogen, stellten wir rasch fest, das Condon genauso wie die USAF keinerlei ´kleine grüne Männchen´ gefunden hatte. Goodwin und ich stimmten für die Position der USAF überein: "Wir hätten keinen besseren Job machen können, wenn wir dies selbst geschrieben hätten." Mit dem prestigereichen Condon-Report in Händen konnten wir schließlich vortreten und würdevoll den Abgang aus dieser leidlichen Angelegenheit vornehmen.
Es hatte in der Geschichte der USAF mit den UFOs eine Glaubwürdigkeitsspaltung gegeben, weiter als der Grand Canyon auseinanderklafft. Während der mehr als 20-jährigen Geschichte der Untersuchung von ´Fliegenden Untertassen´-Berichten war die USAF von fast allen Seiten angegriffen worden und von den meisten auch für schuldig gesprochen worden. Man warf der Air Force immer wieder von Seiten der Pro-Untertassen-Fraktion vor:
+ Es gäbe eine Verschwörung, um die "Wahrheit" betreffs UFOs zu verbergen - in den Augen dieser Leute waren es fremde Raumschiffe. Tatsächlich hatten einige Leute erklärt, dass es in einem Kühlschrank auf Wright-Patterson AFB, Ohio, die Reste von einem halben Dutzend humanoider Leichen gäbe.
+ Man hätte 1948 offiziell festgestellt, dass die UFOs echte interplanetarische Fahrzeuge sind.
+ Das trotz kompetenter Beobachter man alle UFO-Berichte als Schwindel, Halluzinationen oder Fehleinschätzungen natürlicher Phänomene instufe. + Man offiziell die Politik der Geheimhaltung und Zensur verfolge, sobald es um die UFOs geht.
Auf der anderen Seite gab es die Anti-SF-Untertassen-Mythologie-Fraktion, welche kaum so lautstark wie ihre Opposition erklärte, dass die USAF/Pentagon-Millionen reine Steuergelder-Verschwendung seien, weil man damit auf "Wildgänse-Jagd" gehe. Im Pentagon selbst, wo Präzisionsberichte und schnelle Entscheidungen die Regel sind, beobachtete man die Verwirrung beim ATIC angesichts der UFOs nicht gerade mit Wohlwollen. Ja, das ist eben die Story der Luftwaffe und den ´Fliegenden Untertassen´.
Ich bin nicht so sehr an der Natur der UFO-Berichte interessiert. Es gab hierzu bereits zahlreiche Theorien. Nun versuche ich eher primär die Sache von der Öffentlichkeits-Arbeit her zu betrachten, die die USAF leistete. Eine Bedrohung der nationalen Sicherheit stellten die Objekte jedenfalls nicht da und sie als von nicht-irdischer Herkunft zu betrachten, fiel der USAF offiziell recht schwer. Was zunächst von 1947 bis 1952 ein eher geheimdienstliches Analyse-Thema war, wurde dann zu einem Public Relations-Problem erster Güte. Die USAF ignorierte die öffentliche Meinung und es mangelte ihr durchzusetzen, dass sie der Überzeugung ist, dass die UFOs kein Grund für eine Alarmsituation sind und als Konsequent daraus gelang es ihr nicht, die amerikanische Öffentlichkeit zu überzeugen, dass das was sie ihr sagte, auch die Wahrheit ist.
Als Ergebnis war die Integrität und Glaubwürdigkeit der US-Luftwaffe als Waffengattung ernsthaft in Frage gestellt worden. Die USAF wurde somit ein Opfer des Zeitgeistes. Der 2.Weltkrieg war gerade zwei Jahre zu Ende, als die Fliegenden Untertassen gemeldet wurden. Unsere Alliierten, die Russen, wurden unser Gegenspieler im Kalten Krieg. Es war ein Zeitalter der mirakelhaften Wissenschaft und Technologie. "Verrückte" Wissenschaftler, die über die Atomspaltung spekuliert hatten, hatten Erfolg mit dem Bau der revolutionären Atombombe gehabt. Ballistische Raketen, welche den Menschheitstraum vom Raumflug verwirklichen könnten, wurden gebaut. Ingenieure entwickelten Erdsatelliten, die es zuvor nur in wilden Science Fiction-Träumen gegeben hatte. Kurz und gut: Das aufziehende Zeitalter der Fliegenden Untertassen war eine höchst emotionsgeladene Periode. Die Zeit war gekommen, dass die Menschen glauben konnten, das eine hochentwickelte Rasse außerirdischer Kreaturen unseren Planeten besucht. Präzise, weil sie von vielen Menschen herbeigesehnt wurden, versuchte man sie mit mangelhafter Logik und unüberzeugenden Nachweisen zu etablieren - auch wenn die Behörden dem entgegenstanden. Sofort tat man dies als eine List ab. Obgleich die Zeit die UFOs hervorbrachte, sorgte die naive Angehensweise der USAF auf der Basis ihrer Öffentlichkeitsarbeit für ein Weiterleben des Problems. Ein schlichtes "Da ist nichts dran!" war nach dem Denken der US-Luftwaffe genug, um das Fliegende Untertassen-Phänomen zum Verschwinden zu bringen. Die US Air Force erkannte nicht, das eine einfache Erklärung - auch wenn sie wahr ist - nur wenig Wirkung auf Menschen haben werde, die bereits emotionell in die Sache eingebunden waren.
Effektive Kommunikation ist mehr als nur ein einfaches "Glaube mir, ich hab schon recht!"; sie erfordert ein maßgeschneidertes Spezialprogramm für die jeweilige Situation, Zeit, Ort und Publikum. Durch meine nahe Verbindung mit dem Thema als Luftwaffen-Pressesprecher zu UFOs in der Zeit von 1967 bis 1969 kann ich sagen, dass das USAF-UFO-Programm ein Beispiel für Nichtkommunikation war - ich meine, man hätte professionelle Öffentlichkeits-Arbeits-Experten einsetzen sollen und die richtige Zeit abwarten, damit sich die USAF selbst vor gigantischen Kopfschmerzen hätte befreien können, ohne Aspirin einnehmen zu müßen. Bei der Untersuchung dieses Themas hoffe ich auf einen Gewinn für den Bereich der Öffentlichkeits-Arbeit zu stoßen. Man kann seine Lektionen von der Haltung und Art und Weise der USAF lernen, wie sie das UFO-Phänomen handhabte oder auch sich darin vergriff - Lektionen die einen flexibel genug machen, um bei ähnlich kontroversen Themen innerhalb oder auch außerhalb der Luftwaffe und Regierung, besser reagieren zu können.
Die Untertassen setzen zum Flug an
Das Problem, welches die Luftwaffe mehr als 20 Jahre lang an der Nase herumführte, begann am 24.Juni 1947 mit einer umfangreichen Presse-Beachtung der Arnold-Sichtung. Die zeitungsleute glaubten zunächst an einen Schwindel, aber dann hörten sie von Arnold´s exzellenter Reputation als Bergpilot. Als die USAF auch noch leugnete, dass dies ihre Objekte gewesen seien, die Arnold beschrieben hatte, bekam die Story als Nachricht Nummer 1 die Titelseiten quer durch das Land zugesprochen. Was Arnold nun tatsächlich gesehen hat, ist immer noch ein Rätsel. Tage nachdem diese Sichtung bekannt gemacht wurde, kamen weitere Berichte herein und die Presse überschlug sich deswegen. LIFE war eines der ersten Blätter, welches der Sache am 21.Juli 1947 mit der Schlagzeile "Ausbruch von Fliegenden Diskus-Sichtungen über den USA!" so richtig Feuer gab. je mehr verwirrende Fälle aufkamen, je mehr achtete auch die US-Luftwaffe darauf, was sich da tat. Zunächst gab es keinerlei koordinierte Bemühungen, die Daten über diese fremden Berichte zu sammeln. Dies passierte infach deswegen, weil es keine speziellen Anweisungen dazu gab. So wurde das Thema zunächst eher nebenbei und sporadisch betrachtet.
Man debattierte intern erstmal die wichtige Frage, ob die Luftwaffe das Recht habe, eine Untersuchung der ´Fliegenden Untertassen´ als Nachrichtendienst-Tätigkeit anzustufen. Die meiste Kritik an der USAF gab es über die Jahre hinweg betreffs der Geheimhaltung von UFO-Berichten. Dazu muß gesagt werden, das Nachrichtendienst-Offiziere von Natur aus sehr zurückhaltend sind und meiner Erfahrung nach jegliche Presseaktivität mit einem feindlich-gesinnten Mißtrauen begegnen. Ich bin geneigt zu folgern, dass die ersten Untersuchungen von einer Forschungs- oder Entwicklungsabteilung der Air Force hätte durchgeführt werden sollen, solche gibt es z.B. beim "AF Cambridge Research Laboratory" oder beim "Office of Aerospace Research". Es kam aber anders. In jenen frühen Tagen nahm die USAF zunächst die Möglichkeit in Betracht, das eine ausländische Nation, wahrscheinlich Rußland, eine Antriebsmethode entwickelt habe, die jenseits des amerikanischen Wissens stand. Dies wäre dann ein Job für den Geheimdienst gewesen, wodurch sich natürlich der Aspekt einer Öffentlichkeitsarbeit zu diesem Problem recht verkomplizierte.
Als 1947 zu Ende ging, waren Nachrichtendienstler überzeugt davon, das weder die Russen noch sonst eine ausländische Macht für die Untertassen, den Phantomen des Himmels, verantwortlich waren - dies setzte die moderne Space Age-Folklore um UFOs frei. Eine Weile dachten sie, dass die fremden Objekte das Produkt einer hohen Sicherheitsstufe unter Kontrolle der eigenen Regierung waren, die der Luftwaffe verborgen blieben. Die amerikanische Marine hatte während des 2.Weltkriegs so den XF-5-U entwickelt, welcher niemals richtig flog und später aufgegeben wurde. Dennoch ging das Gerücht um, dass dieses Marine-Flugzeug die Basis für viele Untertassen-Berichte sein konnte, da die Darstellungen verdächtig daran erinnerten. Dies überzeugte den USAF-Geheimdienst davon, dass die Objekte irgendwie real sein könnten und einige ATIC-Spezialisten richteten sogar ihre Gedanken zu Flugobjekten von anderen Planeten. Auch wenn damit die ETH-Lösung tatsächlich einmal aufgrund der technischen Analysen der Untertassen-Berichte zur Einschätzung der Situation gelangte, erfuhr die Sache niemals eine offizielle Unterstützung oder gar Absegnung.
Dann passierte die Affäre vom 7.Januar 1948 nahe Louisville, Kentucky. Vom Standpunkt der Öffentlichkeits-Arbeit war hierbei völlig daneben gegriffen worden und die Mantell-Geschichte wurde zu einem Klassiker. Presse und Öffentlichkeit stellten sich die Frage, ob die US-Luftwaffe wirklich imstande war, mit der ´Fliegenden Untertassen´-Affäre umzugehen. Die "Untertassen-Verfolgung" von Mantell sorgte für dicke Schlagzeilen und unter dem öffentlichen Druck machte die USAF einen bedauerlichen Fehler bei ihrem Erklärungsversuch. Die Venus war das Ziel einer F-51-Verfolgung einige Wochen vorher gewesen und da es Ähnlichkeiten zwischen dieser Sichtung und dem Mantell-Zwischenfall gab, folgerte die Luftwaffe zu hastig, dass Captain Mantell bei der Verfolgung des Planeten Venus sein Leben verlor. Zunächst akzeptierte die Presse noch diese Erklärung, aber der Fall war noch nicht abgeschlossen. Widersprüche kamen auf und prompt führte die Luftwaffe ihre Untersuchungen weiter - erst über ein Jahr später (!) erschien ein offizieller Bericht: Mantell hatte entweder die Venus verfolgt, oder einen Ballon. Gerade eine Woche vorher hatte die ´Saturday Evening Post´ einen Artikel mit Hilfe der USAF publiziert und dort erklärt, dass die Venus wahrscheinlich das Ziel von Mantell´s Verfolgung war. Plötzlich war am Rande von einem Ballon die Rede... Kein Wunder, wenn sich die Presse Fragen stellte und zu wundern begann. Unter dem öffentlichen Druck lud Major Jere Boggs vom USAF-Geheimdienst nun die Presse zu einem Briefing ein. Aus einigen unbekannten Gründen - wahrscheinlich auch, weil er sich selbst nun im Licht wohlzufühlen begann - bestätigte Boggs die Richtigkeit der Venus-Lösung, weil inzwischen eine abschließende Analyse definitiv diese Erklärung ergeben habe. Wer genau vom UFO-Projekt oder im Pentagon für diese Erklärung verantwortlich zeichnete, konnte nie näher festgestellt werden, Boggs hatte auch keine weiteren Details hierzu parat. Ohne Zweifel war das Ergebnis dieser Einweisung für die USAF ein Flop, weil nun deutlich der Eindruck entstanden war, dass die Luftwaffe irgendwelche wichtigen Informationen zu vertuschen gedenke und dabei die Venus vorschob. Die Spekulationen darüber, was Mantell nun wirklich verfolgt hatte, versiegten in dieser Atmosphäre des öffentlichen Unglaubens nie.
Die Presse machte weiterhin Druck, aber erst 1952 wurde der Fall definitiv und endgültig aufgeklärt, da neue Informationen und Beweise der USAF zur Verfügung standen. Mantell hatte sich durch einen über 30 Meter durchmessenden Stratosphären-Ballon vom Typ ´Himmelshaken´ (Skyhook) narren lassen und verfolgte diesen im UFO-Wahn; bereits seit Mitte der 40er Jahre setzte die US-Marine derartige Objekte insgeheim ein und hatte damit verschiedentlich für UFO-Alarm gesorgt. Erst 1952 erklärte sie nun, a. dieses Geheimprojekt und b. dafür verantwortlich zu zeichnen. Im Gegensatz zur Presse-Arbeit der Luftwaffe, war die konkurrierende Marine grandios an den Start gegangen und legte Fallmaterial, Skizzen, Fotos und Filme vor, ja sie produzierte sogar Wochenschau-Filmmaterial und stellte das verantwortliche Personal unter Urner Liddel der Öffentlichkeit vor. Dennoch, die Art und Weise der Luftwaffen-Handhabung im Fall Mantell wurde für viele Generationen von Offizieren im Public Relations-Büro zum Modell: Schnelle Identifizierung und Erklärung, egal ob die Untersuchungen wirklich abgeschlossen waren. Diese Einstellung entstand durch die luftwaffeneigene Überheblichkeit, alles erklären zu können, was UFO-Berichte anbetrifft. Der Widerspruch zwischen der Erklärung von Major Boggs und den Beweisen durch die US Navy wurden nur als bedauerlich und nicht weiter überlegenswert in Richtung einer besseren PR-Arbeit angesehen, ein weiterer Fehler. Aus Angst vor dem Gesichtsverlust, lehnte die USAF es weiterhin ab, ihre Venus-Deutung zu belegen und entsprechendes Unterlagenmaterial hierzu herauszurücken. So entstand weiterhin der Eindruck, als wolle man irgendetwas vertuschen [aus heutiger Sicht ist es klar, was da vertuscht werden sollte: Inkompetenz und Versagen der glorreichen US Air Force vor diesem Papiertiger]. Ich gehe davon aus, dass dies alles auf ein Versagen innerhalb der USAF-Hierarchie zurückgeht.
Dann kam im Juli 1948 ein weiterer Vorfall ins Spiel, der die Luftwaffen-Kritiker jahrelang mit Munition versorgte, die Charles/Whitted-Sichtung von einem ´Fliegenden Torpedo´ mit Fensterreihe, welches niemand identifizieren konnte [erst viel später wurde der Fall durch Hynek als Boliden-Fehldeutung zu den Akten gelegt]. Personal von Projekt SIGN hatte hiernach im Spätjahr eine ´Estimate of the Situation´ vorgenommen, ein streng-geheimes Dokument, worin einige Leute vom ATIC folgerten, dass die UFOs fremde Raumschiffe sein mögen. Dieses Papier wurde niemals zu einem offiziellen Luftwaffen-Dokument, um den öffentlichen Standpunkt des Pentagon damit zu untermauern. Der Luftwaffen-Chef ließ das Papier verbrennen. Leute wie Keyhoe, die durch ihre Kontakte ins Pentagon davon gehört hatten, fanden hierdurch ein weiteres Kettenglied, um Verdächtigungen gegenüber der USAF auszusprechen. Intern jedoch kühlte tatsächlich das USAF-Interesse in Richtung der interplanetarischen Theorie schnell ab, während die Öffentlichkeit sich gerade dafür zu begeistern begann.
+ CENAP-Einschub: Die inoffizielle Position wurde durch den "TOP SECRET Air Intelligence Report No.100-203-79" gefördert: "Analysis of flying object incidents in the U.S." Dieses Papier vom 10.Dezember 1948 wurde als "Air Intelligence Division Study No.203" kaum bekannt, auch wenn es aufgrund seiner Aussteller von höchster Brisanz ist: Gemeinsam getragen wurde die Studie vom Directorate of Intelligence beim Headquarters United States Air Force und dem Office of Naval Intelligence vom Navy Department. Im Juli 1985 wurde das Papier in der ufologischen Szene durch die Veröffentlichung im ´MUFON UFO Journal´ Nr.207 bekannt. Die Studie wurde als Dokument klassifiziert, "welches Informationen enthält, die die nationale Verteidigung der Vereinigten Staaten hinsichtlich der Gegenspionage-Gesetzgebung betreffen". Hier wurde festgestellt, dass die "Herkunft der Geräte nicht bestimmbar ist", aber wenn sie von irdischer Natur seien, sie aus der Sowjetunion kämen und auf Nurflügler zurückgehen, wie sie die Horten-Brüder in Deutschland entwickelten.
Wie den amerikanischen Geheimdiensten bekannt war, hatten die Russen zu Kriegsende Dr.Günther Bock aufgegriffen, der für das deutsche Nurflügel-Programm arbeitete. Wenn die amerikanischen Untertassen-Berichte der Wahrheit entsprechen, dann würden diese Maschinen technische Fähigkeiten besitzen, die über die der USA hinausgehen. Die Geheimdienste bezogen sich dabei auf den aktuellen sowjetischen Vierjahresplan in welchem erklärt wurde, dass die sowjetische Wissenschaft und Technik es zum festen Ziel hat, die Möglichkeiten des Westen zu übertrumpfen. Tatsächlich gibt diese Analyse die ernsthaften Überlegungen zur sowjetischen Infrastruktur her, die notwendig ist, um vielleicht ein solches Fluggerät zu bauen. Verblüffend: Der ETH-Lösung wurde so gut wie kein Raum gegeben. Bemerkenswert: In dieser Studie wird der Fall Mantell noch als ungeklärt vorgestellt, genauso wie der aktuellere Fall von Chilles-Whited, der hier gar als ein "V2-artiges Objekt mit Fensterreihen" dargelegt wurde. Wir sehen, das auch die Fall-Unterlagen vor diesem hohen Spitzen-Gremium von IFOs der unerkannten Art durchsetzt waren und deswegen in die falsche Richtung gehende Überlegungen angestellt wurden.
Verdammte Untertassen - Mit voller Geschwindigkeit geradeaus!
Das UFO-Projekt des Pentagon wurde im Februar 1949 neu benannt, es hieß nun GRUDGE, womit sich auch die neue USAF-Einstellung zum Thema reflektierte, Groll gegenüber den Untertassen zu hegen. Alle UFO-Berichte wurden nun nach der Prämise beachtet, dass sie Misidentifikationen natürlicher Phänomene sind und die Air Force sie zu erklären habe. Sidney Shalett von der ´Saturday Evening Post´ wurde eingeladen, das ATIC auf Wright-Field zu besuchen, um Material für einen zweiteiligen Artikel zusammenzubekommen, der dann auch einen bemerkenswerten Effekt auf die öffentliche Gewahrwerdung hatte als er am 30.April und 7.Mai 1949 veröffentlicht wurde. Hierin zitierte er auch General Carl Spaatz: "Wenn die Amerikaner sich so über etwas aufregen können was gar nicht existiert... Mein Gott, was ist erst dann wenn uns jemand mit einer echten Atombombe bedroht?"
Und der Novelpreisträger für Chemie (sowie auch ehemaliger Berater bei Project SIGN), Dr.Irving Langmuir, schloß mit dem Ratschlag an die Luftwaffe ab: "Vergesst die Untertassen!" Er zählte sie zu den "pathologischen Wissenschaften". Shalett´s Arbeit war zwar gegen die Möglichkeit von fremden Raumschiffen in den UFO-Berichte ausgerichtet und brachte zahlreiche Beispiele von erklärbaren Sichtungen sogar von Armee- und Air Force-Generälen ein, hinterließ aber den faden Beigeschmack, dass genau dies seine Aufgabe für die Luftwaffe gewesen sein sollte, weil genau dies es sei, was die Luftwaffe der Öffentlichkeit glauben machen wolle. So kam es zu einem unerwarteten Boomerang-Effekt! Shalett´s Arbeit wurde als Propaganda-Artikel der Air Force verstanden und halbseiden warf man dem Schreiber vor, Vertuschungsarbeit für das Pentagon zu leisten. Dieser Artikel in der ´Saturday Evening Post´ war damals typisch für die Position der Luftwaffe gewesen: Sag aller Welt, das 99 % aller Sichtungen zu erklären sind, sprich aber niemals über den verbleibenden Rest. Zeige die bekannten Berichte von Schwindlern und komischen Kautze und mache die Sache damit lächerlich. Es ist bedauerlich, dass die Luftwaffe diese Einstellung eingenommen hatte, da es wirklich nichts zu verheimlichen gab - ausgenommen der verständlichen Unmöglichkeit wirklich die Quelle und das Motiv von jedem UFO-Bericht zu erkennen. Überzeugt davon, dass die UFOs keine Bedrohung der nationalen Sicherheit darstellten und sie auch keine Raumschiffe von dieser oder einer anderen Welt sind, wollte die Luftwaffe einfach nur das Buch über die Tassen schließen und hinter sich bringen. Nun war es Zeit, Projekt GROLL zum Abschluß zu bringen.
Wie es die Ironie so will, mit dem Abschluß dieser USAF-Operation, stiegen gerade Spekulationen und Geheimnisse um sie hoch. Einige Autoren, allen voran der ehemalige Marine-Corps-Major Donald Keyhoe, forderten von der Luftwaffe Kooperation bei der Vorbereitung einiger Zeitschriften-Artikel. Aber die USAF hatte die Schnauze voll. Keyhoe schrieb einen Beitrag für ´True´ und nahm die Reaktion der Air Force als Ansatz zu seiner Auslegung, dass das Pentagon eine Geheimhaltung über die interplanetarische Herkunft der Untertasse betreibe. Im Januar 1950 schlug der ´True´-Artikel mit der Schlagzeile "Die Fliegenden Untertassen sind real" wie eine Bombe ein. Sofort machte die Presse eine große Sache daraus. Parallel einher war der Abschlußbericht von GROLL zwar im August 1949 erstellt, aber bis zum 1.August 1952 für die Öffentlichkeit gesperrt. Hierin verdeutlichte das Pentagon, dass die UFO-Affäre keinerlei Platz für außerirdische Dinge ließ. Hier hätte die perfekte Gelegenheit bestanden, dass das Projekt entklassifiziert werde und Journalisten eingeladen würden, hier Nachforschungen anzustellen. Ein offenes Hintergrund-Briefing des Luftwaffen-Geheimdienst-Direktors hätte die Science fiction-Schreiber in ihre Grenzen verwiesen. Anstelle dessen aber folgte die USAF strikt ihrer dubiosen PR-Arbeit und gab nicht nur einfache Presseerklärung heraus.
Hier kommen sie wieder
Nachdem ´True´ im Januar 1950 zugeschlagen hatte, folgte im März die nächste Bombe mit "Wie Wissenschaftler ´Fliegende Untertassen´ verfolgen" und griff den Bericht von Marine-Offizier Kommander Robert B.McLauglin auf, der selbst als hoher Militär UFO-Zeuge wurde. Alle aktiven Soldaten, die einen Artikel über militärische Themen aus ihrem Dienst schreiben, müßen eine Kopie hiervon durch die Pentagon-Kanäle zur Sicherheitsprüfung laufen lassen. McLauglin folgte dieser Vorschrift und kam der Prozedur nach. Er hatte ins einem Artikel geschrieben: "Ich bin überzeugt, dass es eine ´Fliegende Untertasse´ war und weiterhin, dass diese Diskuse Raumschiffe von einem anderen Planeten sind, die von lebenden, intelligenten Wesen gesteuert werden." Zur Überraschung aller gab das Verteidigungs-Ministerium den Artikel frei und kommentierte ihn nicht. Dies entsprechend der fortgesetzten Politik, Zeitschriftenartikel und Bücher zu UFOs nie zu kommentieren. So griff ´True´ im April 1950 wieder die Air Force an und druckte eine Serie von sieben Fotos* als Beweis ab, dass die Untertassen fremde Raumschiffe sind. Auch die ´New York Times´ reagierte am 9.April 1950 mit einem Editorial und fragte: "Diese ´Fliegende Untertassen´ - Sind sie da, oder nicht?" Weiterhin kam von der Luftwaffe nur Schweigen. Zudem war Frank Scully´s Buch "Hinter den Fliegenden Untertassen" erschienen und sorgte dafür, dass das Feuer hoch loderte. Scully behauptete, dass die Regierung drei verschiedene Untertassen-Modelle barg und analysiert. Wie wir heute wissen brachte die Story Scully gutes Geld, und die Luftwaffe wurde verulkt.
* = ´Fliegende Untertassen´-Bilder werden gerne von den Medien sowie UFOlogie aufgegriffen um als "eye candy" (ich entnehme diesen stehenden Begriff aus der Filmemacher-Terminologie, womit in dieser Branche die augenfälligen Spezialeffekte für aufsehenerregende Szenen gemeint sind) zu dienen.
Das Jahr des UFO
1952 wurde zum Banner für UFOs. Es war das Jahr der Amateur-UFO-Organisationen, des Washington National Airport-Zwischenfalls, einer ersten Pentagon-UFO-Befehlsausgabe und eines neu erwachten Interesses der USAF an der Sache. Im April entstand APRO unter Coral Lorenzen in Sturgeon Bay, Wisconsin; am 7.April erschien Life mit dem Artikel "Haben wir Besucher aus dem Weltraum?" und in den Dokumenten "Joint-Army-Navy-Air Publication" (JANAP)-146 (B) vom 12.12.1953 und "Air Force Regulation" (AFR) 200-2 vom 26.8.1953 gab es detailierte Befehle für UFO-Untersuchungs-Durchführungen während sich im Gebiet von Los Angeles die von Ed Sullivan gegründete ´Civilian Saucer Investigation´ (CSI) breitmachte und als namhaftes Mitglied Dr.Walther Riedel aufzuweisen hatte.
Hierdurch bekamen die Presseleute Probleme, da sie auf USAF-Aussagen zu UFO-Fällen warten sollten, bis die Untersuchungen völlig abgeschlossen waren - und soetwas kann Monate dauern, was keineswegs dem Zeitgefühl der Medien entspricht, wo man nicht warten kann und will. Am 8.Mai 1952 hatte der öffentliche Druck dazu geführt, das sich Luftwaffen-Minister Thomas K.Finletter von Captain E.J.Ruppelt eine intensive Einweisung zum aktuellen Stand des Project Blue Book geben ließ und ihn mit "Sie haben gute Arbeit geleistet, Captain. Es war interessant, ich danke Ihnen" lauwarm verabschiedete und sein eigenes Desinteresse halbwegs unterdrückte. Hier zeichnete sich schon ab, dass alle Bemühungen des ATIC zur Aufklärung des UFO-Rätsels gescheitert waren und hinter den Mauern hätte man am liebsten die ganze Aktion eingestellt, dabei übersah man geflissentlich, dass der kleine Blue Book-Stab gar nicht mehr tun konnte und sich darüber hinaus noch in Public Relations-Aufgaben einen Windmühlen-Flügel-Kampf lieferte. Die Luftwaffe war nun dabei sich einfach selbst vor voreiligen Schnellschüßen wie aus der Vergangenheit zu schützen - auch vor verrückten Theorien, die im Zuge solcher übereilten Huschhusch-Aktionen in der Vergangenheit Fuß fassen konnten. Die Presse stand also nun auch im Zweispalt, entweder mitzumachen oder die authorisierten Quellen zu verlieren. Basierend auf die Erfahrungen mit dem Fall Mantell, wo alles unkontrolliert drunter und drüber ging, war diese neue Haltung freilich eine weise Entscheidung. Ich glaube, dass die Luftwaffe ihren Generälen etwas mehr Spielraum hätte zubilligen können während die Untersuchungen zu Vorfällen noch liefen, dies hätte man individuell abklären sollen, anderseits sieht man die übereilten Reaktionen in der Vergangenheit...
Am 29.Juli hielt der Nachrichtendienst-Direktor, Major General John Samford, seine inzwischen berühmte Pressekonferenz zu den Geschehnissen in Washington, DC. Ein sorgsames Studium der Mitschrift der Veranstaltung zeigt auf, dass der Mann ehrlich bemüht war, den Zwischenfall zu begradigen, obgleich zu diesem Zeitpunkt noch nicht alle Untersuchungen wirklich abgeschloßen waren, obwohl eine große Tendenz sich deutlich abzeichnete. Dennoch, die Medien reagierten weitgehend im Allgemeinen die Möglichkeit, dass die Radarspuren durch Temperatur-Inversionen hervorgerufen wurden - und rasch brachte man das Gespräch auf andere Themen. Tatsächlich ist der Fall schlußendlich auch nicht als "unidentifiziert" gelistet; Condon griff 1966 die Affäre nochmals auf und kam ebenso zur Folgerung "anomale Radarwellen-Ausbreitung". General Samford´s Pressearbeit war verhältnismäßig super gelaufen und hätte der USAF als überzeugendes Muster für erfolgreiche Öffentlichkeits-Arbeit dienen können. Schwierigkeiten lassen sich immer dann vermeiden, wenn man ehrlich versucht die Tatsachen darzustellen, dazu gehört auch eine Ausführlichkeit der Darlegung und die Debatte der Ereignisse. Irgendwie verpaßte die Air Force jedoch die Chance und hielt sich ansonsten an ihrer Politik des Stillschweigens hinsichtlich UFOs.
Inzwischen hatten aufgrund der bescheidenen Aktivitäten von APRO und CSI aber auch andere Menschen sich in UFO-Gruppen zusammengefunden, weil sie Interesse am Thema zeigten. Im Oktober 1952 finanzierte so die "American Optical Society" ein Symposium über UFOs und lud dazu die Doktoren Hynek, Menzel und Liddel (von der "Bendix Aviation Corportation" und Mitglied der "Atomic Energy Commission") ein um Vorträge vor der Gesellschaft zu halten. Bis Ende 1952 gingen die UFO-Meldungen parallel einher auf ein normales Level zurück und Blue Book konnte nun den von der "Ohio State University" erstmals eingebrachte UFO-Fragebogen auch praktisch einsetzen.
... Fortsetzung folgt morgen als weiterführender Sonderbericht, Hand drauf! Externe Linkshttp://www.youtube.com/watch?v=1kkoF4ceyaghttp://www.youtube.com/watch?v=_0mIIuUqSc4 http://www.youtube.com/watch?v=eBV5YVhQaow http://www.youtube.com/watch?v=bLu1_GWMjYY http://www.youtube.com/watch?v=6U4B6_nscG0 http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-9093197.html http://www.usatoday.com/tech/science/space/2010-11-24-UFO24_ST_N.htm http://www.astronews.com/news/artikel/2010/11/1011-018.shtml http://cenap.alien.de/cenapnews/zeigen.php?satzid=10065 http://cenap.alien.de/cenapnews/zeigen.php?satzid=10120 |
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