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07.10.2010


    
Mal wieder jenseits der ufologischen ´Wahrheit´ auf den Radar-Monitor nach UFOs geguckt

++ Das Radar und seine UFOs; eine Exkursion in Sachen UFO-Kunde aus aktuellem Anlaß zwecks dem UFO-Image auf einem mongolischen Flughafen, Teil 2 +++

Ein weiteres Tiefen-Info-Extra mal wieder: Fortsetzung zum gestrigen Tagesbericht...

+ ... Auch Allan Hendry hatte als hauptamtlicher UFO-Fall-Untersucher beim ´Center for UFO Studies´ (CUFOS) mit UFO-Fällen von der Kategorie RVs schlechte Erfahrungen gemacht, die er in seinem exzellenten "The UFO Handbook" vorstellte, wodurch auch diesem Bereich größte Vorsicht entgegenzubringen ist:

Irgendwann nach 1 h hatte die Fairborne Police in Ohio acht Anrufe von Bürgern erhalten, die ein orangenes Objekt mit roten Lichtern über der Stadt dahinschweben sahen. Die Polizei rief daraufhin die Radar Approach Control (RAPCON) der Wright Patterson AFB an, um festzustellen, ob man dort etwas auf Radar habe, was zu den Meldungen paßt. Doch man konnte nichts feststellen, obwohl das UFO doch noch im Luftraum sich befand. Doch dann rief RAPCOM die Polizei zurück, weil sich plötzlich doch noch eine sehr schwache Erscheinung im fraglichen Gebiet auf dem Ortungsinstrument abgezeichnet hatte. Noch ehe sie aber besser erfaßt werden konnte, verschwand sie wieder vom Schirm. Schließlich stellte sich heraus, dass das UFO einmal mehr nichts weiter als ein aus Einkaufstüten zusammengebastelter Scherzballon nach dem Heißluft-Prinzip war, der mit einen innenwandigen leichten Drahtkonstruktion stabilisiert wurde. In einem anderen Vergleichsfall sahen College Studenten auf dem Schulgelände ein orange-glühendes Objekt ruhig vorbeischweben. Wie sie erklärten, hätten sie die Bundesluftfahrtbehörde FAA auf Hulman Field angerufen, wo man ihnen erklärte "70 Meter über dem Boden" etwas wahrgenommen zu haben, was sich nordöstlich bewegte - genauso wie sie es beschrieben hatten. Doch Hendry überprüfte dies und bekam von der FAA keinerlei Bestätigung für die Aussagen der Schüler, allein schon deswegen, weil das Radar an Ort gar nicht so "tief" das Gelände abdecken kann. Schlußendlich hatten sich die Schüler nur wichtig machen wollen, um das von ihnen gestartete Objekt, wieder einmal ein wie gerade beschriebener Scherzballon, toller rüberzubringen. In einem anderen Fall war im gebiet Moline-Davenport ebenso ein Ballon der bekannten Klasse aufgetaucht und er rief als UFO einige Aufregung hervor. Die Polizei kontaktierte dann den regionalen Flugplatz, wo man ein massives Objekt auf Radar hatte, welches nicht gemeldet war. Dann stellte sich heraus, das dies nicht der Ballon war, sondern ein nicht gemeldetes Kleinflugzeug. In einem anderen Fall beobachteten Zeugen mit dem Teleskop ein blitzendes und zackenausbildendes Licht am Nachthimmel für über eine Stunde und riefen bei der Naval Air Station in Willow Grove, Pennsylvania, an und fragten, ob man dort in der Richtung des UFOs etwas ausmachen könne. Tatsächlich nahm man dort in acht bis zehn Meilen Entfernung etwas mit kräftigem Echo wahr - leider stellte sich dieses Radarobjekt dann als ungemeldeter Hubschrauber heraus und das gesichtete UFO als Venus.

Dies erinnert an einem Zwischenfall, der zunächst als der beste UFO-Fall von 1950 in den USA gehandelt worden war, weil er sich ausgerechnet über der Wright-Patterson AFB in Ohio ereignete, dort wo das Air Technical Intelligence Center (ATIC) das Pentagon-UFO-Projekt betrieb! Für viele Amerikaner wirkte dies zunächst so, als wenn eine Bank im Keller eines Polizeiposten sich befindet und ausgerechnet diese beraubt werde oder ein Feuerwehr-Gebäude abbrennt. Was war geschehen? Am Morgen des 8.März 1950 näherte sich ein TWA-Airliner dem dayton Municipal Airport, als die beiden Piloten ein befremdliches, mysteriöses, helles Licht im Südosten hängend ausmachten und der Bodenkontrolle meldeten: "Da ist ein UFO!" Die Bodenkontrolle sah dieses "was auch immer es ist" ebenso. Man kontaktierte Wright-Pat und dort rannte sofort ein F-51-Pilot der Air National Guard zu seiner Maschine, um herauszufinden, was da läuft. Auf Wright-Pat hatte man nämlich einen Blip präzis in der UFO-Position am Himmel ausgemacht! Die Verantwortlichen sahen hier die Möglichkeit, endlich herauszufinden, "was es mit diesen verrückten Fliegenden Untertassen auf sich hat", die die Frechheit besaßen, nun direkt vor der Haustüre aufzutauchen. Gleichsam wurden die Untertassen-Leute vom Pentagon-Projekt auf dem Stützpunkt alarmiert, die aufs Flugfeld hinauseilten und tatsächlich ein brilliantes Objekt hoch oben über den aufgerißenen Wolken ausmachten! Personal des UFO-Projektes sahen also mit den eigenen Augen eines jener Phantome des Himmels, die sie zu untersuchen hatten!

Die F-51 stieg also höher und höher, immer voraus das UFO, welches der Mann als "groß, rund und metallisch" schilderte. In 15.000 ft Höhe jedoch hüllten Wolken die Maschine eine und der Pilot konnte nichts weiter sehen. Minutenlang flog der Mann blind dahin, auch am Boden waren die Menschen verhindert weiteres zu sehen, da die Wolken auch ihnen die Sicht nahmen. Doch innerhalb von Minuten bildete sich eine Eisschicht auf der F-51 während gleichsam die Bodenkontrolle meldete, dass das Flugzeug sich dem Fremdobjekt gefährlich angenähert habe. Dann sollte laut Radaranzeige die Maschine mit dem UFO kollidiert sein, also mitten in die Radar-angezeigte Fliegende Untertasse hineingerast sein! Doch nichts dergleichen geschah wirklich und der Flieger kehrte unbeschadet zur Basis zurück, weil die Jagd wegen dem Eis bedrohlich geworden war - und nicht wegen dem UFO. Inzwischen verschwand die Radaranzeige. Das UFO-Team des ATIC diskutierte den ganzen Tag über die Ereignisse und die damit verbundenen Verrücktheiten. Doch dann stellte das Team fest, dass der Planet Venus genau dort gestanden hatte, wo die Fliegende Untertasse aufgetaucht war. Das Radarziel muß sonach eine künstliche Erscheinung gewesen sein, gerade auch ob des Ablaufs der Ereignisse.

Die Erfahrungen des Radar-Kontrolleurs

Im elektronischen Bulletin des ´UK UFO Network´ vom 2.Mai 1997 gab Bren McCartney (53 Jahre alt und ein Fall-Untersucher für BUFORA), ein Luftverkehrs-Kontrolleur mit mehr als 25-jähriger Berufserfahrung am Airport Heathrow (London), Einblick in sein berufliches Leben. Weshalb er dies tat? Ganz einfach, er ist selbst UFO-Fan und will seinen UFOlogen-Kollegen seine eigenen Erfahrungen im Umgang mit dem UFO-Phänomen mitteilen!

Die Arbeit der Air Traffic Control (ATC) ist sicherlich von so manchem unserer Leser mit einem Mysterium ummantelt, sobald es um Radar-Wahrnehmungen von UFO-Phänomenen geht. Bren McCartney weist auf eine Quelle für die UFO-Forschung hin, die bisher noch nicht genutzt wurde: Die sogenannten ATC-Logbücher, welche vom jeweiligen Diensthabenden ATC Supervisor geführt werden und in denen alle Alltagsgeschehnisse verzeichnet sind und die schließlich ans Public Records-Office in Kew gehen. McCartney: "Sicher wird ein UFO-Bericht dort ebenfalls verzeichnet werden, aber ich kann aus meiner eigenen Erfahrung sagen, dass dies ein sehr seltenes Geschehnis ist. In meinen mehr als 25 Jahren Berufsalltag als ATC Supervisor in Heathrow gab es an meiner englischen Arbeitsstellte nur eine derartige Erfahrung, aber das aus der Öffentlichkeit gemeldete UFO entpuppte sich als in der Nacht kreisenden Flugzeug." Dennoch, es wäre eine wirklich interessante Recherchen-Aufgabe für englische Kollegen, sich ähnlich wie die Project 1947-Leute von Jan Aldrich sich durch alte Zeitungsbände fressen, auch hier ähnlich zu betätigen. Darüber hinaus wäre freilich der Check-Up und die Nachfrage ob ähnlicher deutscher Unterlagen hierzulande für einen deutschen Kollegen eine Anregung. Wer übernimmt den Job?

Bren McCartney machte in seinem Leben jedoch zwei UFO-Erfahrungen, zu denen er auch steht. Die eine Sichtung geschah vor über dreißig Jahren in Afrika, als er dort einmal arbeitete. Diese war für ihn wirklich sehr verblüffend und nur hierzu würde er sagen, dass die Möglichkeit eines echten UFOs besteht. Ansonsten hat er hat täglich mit vielen unidentifizierten Zielen zu tun, die aber zumeist auf ungemeldeten irdischen Flugverkehr wie Kleinflugzeuge oder Segelflugzeuge zurückgehen und dennoch ganz legal im britischen Luftraum operieren. McCartney: "Ich lese immer wieder Müll über UFO-Phänomene auf Radar in den UFO-Magazinen, glaubt dem nicht. Selbst das Personal auf den ATC-Türmen glaubt vielleicht gerade einmal zu 10 % an die Möglichkeit von UFOs." Niemals gab es Probleme, wegen Bren´s UFO-Interesse und auch wenn er öffentlich für sein Hobby eintritt, dreht sich bei ihm im Dienst niemand vor ihm weg und lacht. Ja, einer von Bren´s Freunden arbeitet sogar auf der berühmten Area 51 als Radar-Kontrolleur und lacht sich immer einen Ast, wenn er all die vielen verrückten Untertassen-Geschichten liest, die da als Legende um seinen Arbeitsplatz geschmiedet werden. In Sachen konspirativer Vertuschung muß Bren selbst lachen: "Definitiv weiß ich genau, das es eine solche in Wirklichkeit gar nicht gibt." Für die Luftfahrtbehörden gibt es weitaus wichtiger Tagesprobleme als sogenannte UFOs:

"In der wirklichen Arbeit wollen sie mit solch bizarren Themen gar nichts zu tun haben und im Gegensatz zum populären Glauben in UFO-Kreisen melden Piloten UFOs eher selten. In meinen 25 Jahren als Controller auf dem Heathrow-Komplex spreche ich täglich ein paar hundert Mal mit Piloten und anderen Leuten, die es mit dem Luftraum und dessen Sicherheit haben, aber leider wurde ich NIEMALS mit einem UFO-Zwischenfall konfrontiert. Es rief mich jüngst einmal ein BUFORA-Kollege wegen einer Fliegenden Dreieck-Sichtung, ein gewaltiges Ding soll da über West Drayton an der M6 an einem Nachmittag geschwebt sein und deswegen soll kurzfristig sogar der ganze Verkehr auf der Autobahn zum erliegen gekommen sein, im Kontrollturm an und bat um Auskunft. Ich hatte zu dem Zeitpunkt zufällig Dienst gehabt, als die Sichtung passiert sein soll und ich habe von meinem Arbeitsplatz aus direkte Sicht auf jenes gemeldete Sichtungsgebiet. Da war absolut nichts gewesen, was mir aber selbst mein BUFORA-Kollege nicht glauben wollte und er mir sagte, ich dürfe wohl darüber nicht sprechen. Das ist Quatsch! Zudem habe ich später über den Vorfall nirgends etwas in den Zeitungen gelesen..., sodass ich eher an dem BUFORA-Kollegen zweifle, als er das Recht hat, mir soetwas vorzuwerfen. Aber die UFO-Gemeinde ist, Himmel hilf uns, voller komischer Kautze."

Dann bezieht sich Bren auf das "UFO-Magazin", in welchem letzthin ein seitenlanger Beitrag über UFO-Ereignisse im britischen Luftraum und ihre Geheimhaltung abgedruckt worden war und mit dem einmal mehr die Leserschaft zum Narren gehalten worden ist: "Das ist alles Unfug, ich will ihnen mal zugute halten, das sie dies im guten Glauben schrieben. Aber die Art und Weise, wie dies alles geschrieben wird ist unnötige Sensationsheischerei, wie sie überall im Feld schon seit jeher getätigt wird." UFO-Magazin hatte geschrieben, dass der britischen Luftraum ein Hafen für UFOs sei. Bren: "Das Gegenteil ist der Fall und ich habe nie auch nur einen Fetzen von einem Beweis für eine derartige Behauptung gesehen. Wo sind denn all die ´Fliegenden Untertassen´? Ganz sicher nicht über uns. Mit dieser Form des ufologischen Journalismus will ich nichts zu tun haben, und dabei versteht sich das Heft noch als eines der besseren... Ich bin seit 45 Jahren vom UFO-Thema befangen, also eigentlich von Anfang an. Obwohl ich unzählige Bücher inzwischen gelesen habe, in denen Radar-Sichtungsfälle und Piloten-Sichtungen immer wieder auftreten, ich habe das Pech irgendwie von dem Phänomen ignoriert zu werden, obwohl ich mich sehr dafür interessiere."

Die UFOs eines Luftraum-Kontrolleurs

Im Gegensatz dazu meldete sich ein Air Traffic Controller beim Los Angeles International Airport (LAX) anonym beim National UFO Reporting Center, der in nur sechs Jahren Dienstzeit dort gleich drei unerklärte UFO-Zwischenfälle erfahren haben will: "Mein Zuständigkeitsgebiet bedeckt den Nordosten von LAX und damit die Mohave-Wüste, inklusive Edwards und das LAS-Gebiet von Dreamland, einem größtenteils nur beschränkt zugänglichen Luftraum. Wir arbeiten eng mit dem Militär diesbezüglich zusammen und wenn ich im Dienst bin, weiß ich alles, was dort läuft. Selbst für die geheimsten Militär-Projekte erhalte ich ein Protokoll, damit ich nicht gerade einem reichen Zahnarzt in seiner Cessna 172 einen kleinen Korridor für seinen Weekend-Trip nach Las Vegas freihalte, wenn ein Milliarden-teurer Geheimvogel getestet wird. Natürlich weiß auch ich dann nicht, welche wirklichen Geräte fliegen, sondern habe ja auch nur den Kodebegriff dafür. Als damals die Stealth´s noch getestet wurden, kannte ich nur den Begriff A6 dafür. Gibt es richtiggehende UFO-Berichte, so soll deswegen kein Papierberg entstehen, sondern wir sollen diese direkt an eine beliebige Universität oder eine private UFO-Gruppe abschieben. Einmal hatte ein Kontroller seinem Vorgesetzten ein UFO zu melden, die standen dann da schüttelten den Kopf darüber, kratzten sich am Kinn und... das war es gewesen. Ich glaube, dass dies eine typische Haltung ist, weil sich niemand wirklich dafür interessiert, wenn es nicht gerade deswegen zu einer sogenannten Mid-Air-Collision kam. Ja, niemand weiß, was mit den UFO-Berichten zu machen ist. Deswegen muß ich schon ob jeder Story über eine Regierungs-Vertuschung lachen. Es gibt keine Akte X-mäßigen Geheimagenten, die uns oder Piloten nach UFO-Sichtungen in dunklen Kammern verhören und uns Militär-Spezialisten in den Nacken setzen. Die Berichte interessieren einfach niemanden. Dennoch, es geschehen ´UFO´-Begegnungen. Ich wurde in drei solche Vorfälle direkt verwickelt. Sie geschahen in meinem Sektor und vor meinen Augen, als ich das Radar betrachtete und ich war von allen drei Fällen erstaunt."

Um welche Vorfälle handelte es sich nun? Der erste Zwischenfall passierte 1992 im Nordosten von LAX, als eine UAL 747 plötzlich aus 8.000 Metern Höhe meldete: "Habt ihr da etwas direkt unter uns?" Da war auf Radar absolut nichts. Doch der Pilot berichtete, das da direkt unter ihnen in Oppositionsrichtung etwas mit vielleicht 2.200 Knoten dahinzieht und wie eine Art Rakete ausschaut, aber obenauf etwas habe und insgesamt so groß wie eine F-16 sei. Die Radar-Überwacher sahen außer der UAL 747 aber nichts weiter auf Radar und hatten auch keinerlei militärische Aktivität für den beschränkten Luftraum gemeldet bekommen. Der Berichterstatter: "Wir schüttelten nur unsere Köpfe darüber und unser Chef sagte außer einem ´Huh´ nichts weiter dazu, der Alltag ging weiter und wir vergassen die Sache, ich las später in der Aviation Week and Space Technology einen Leserbrief des Piloten zu seiner Sichtung abgedruckt."

1995 wies der anonyme Berichterstatter einen UPS-Flieger nach Ontario zur Landung ein, der Luftraum um diese Maschine war im Radius von 30 Meilen absolut leer, als der Pilot plötzlich gegen 21 h und nach Sonnenuntergang meldete, dass da "ein großes Flugzeug vorbeizog und ihn von rechts nach links kreuzte". Nichts war auf dem Radar davon zu sehen gewesen, auch wenn es der militärisch-genutzte, aber zu diesem Zeitpunkt leere ("completely cold") Luftraum R-2508 gewesen war, der dann für die Zivilfliegerei genutzt werden kann. Naja, von der eigentlichen Maschine, die da den Weg des UPS-Postfliegers gekreuzt hatte, war kaum etwas zu sehen, sondern eben einmal mehr nichts als eine seltsame Anordnung von Lichtern, die der Flieger einer Maschine zuschrieb. 15 Minuten später war der Flieger sicher gelandet und der Pilot rief nochmals zurück, weil er wegen der Sichtung so aufgeregt war, "aber ich konnte ihm nur versichern, auf Radar absolut nichts ausgemacht zu haben". Wieder eine dieser "gibt´s doch gar nicht"-Situationen bei denen man nur den Kopf schütteln kann.

Bei einem anderen Zwischenfall, irgendwann gegen drei Uhr morgens, befanden sich zwei kleine Frachtmaschinen als einzige im kontrollierten Luftraum unterwegs (noch nicht einmal auf Dreamland lief irgendetwas), 20 Meilen nördlich von Edwards und nahe der empfindlichen Boron-Radareinrichtung, auf der sich immer wieder PKWs auf der Wüstenautobahn reflektieren. Der militärische Luftraum war wieder kalt und stand der Zivilluftfahrt zur Verfügung. Plötzlich tauchte ein Primär-Ziel mitten über der Wüste auf, welches sich mit Mach 2 bewegte und plötzlich wieder zurückflog, ohne eine Kurve zu beschreiben. "Ich war nicht sicher, was ich davon zu halten hatte, da das Signal über die empfindliche Boron-Einrichtung hereinlief, also vergaß ich es schnell wieder, weil auch die beiden Frachtmaschinen nichts außergewöhnliches meldeten. Doch eine Stunde später rief das Kern County Sheriff-Department an, wonach man dort ein extrem helles Licht nördlich von Tehachapi sieht, welches da seit einer halben Stunde am Himmel stände. Aber auf dem Radar hatte ich nichts, inzwischen gab es überhaupt keinen Luftverkehr mehr. Eine halbe Stunde meldete sich der Sheriff noch einmal, weil eben gerade das Licht an Ort und Stelle vergangen sei. Ich konnte sowieso dazu nichts sagen, weil ich immer noch nichts auf Radar hatte", schloß der anonyme Berichterstatter ab.

Wie wir sehen konnten, ist der "UFO"-Alltag in den betroffenen Experten-Kreisen der Luftraum-Überwachung ganz unterschiedlich, aber dennoch weit davon entfernt, um an eine bekannte und spannende Szene aus dem Film Unheimliche Begegnung... denken zu lassen. Ganz zu schweigen von den hahnebüchenden UFO-Abenteuern, die wir aus dem Spezialbereich der UFO-Luftraum-Zwischenfälle seit Jahrzehnten vorgesetzt bekommen und sich wie Wild West-Geschichten am Himmel anhören. Dazu zählt auch der berühmte UFO-Zwischenfall vom Sommer 1952 in Washington, DC. Wollen wir uns einmal ein paar Zeitungsmeldungen anschauen, die damals diesbezüglich hierzulande erschienen sind:

"Unbekannte ´Objekte´ über Washington" hieß es bei UP und ´Der Tagesspiegel´ meldete am 23.Juli 1952: Auf den Radarschirmen des Militärflugplatzes in Washington sind am vergangenen Sonnabend acht mysteriöse "Objekte" registriert worden, die sich mit 160 bis 200 Kilometer Stundengeschwindigkeit im Formationsflug bewegten. In der amtlichen Bekanntmachung der amerikanischen Luftstreitkräfte ist von "Fliegenden Untertassen" allerdings nicht die Rede. Dieselbe Beobachtung wurde von mehreren Piloten ziviler Flugzeuge gemacht, die acht "leuchtende orangerot und kreisförmige" Gegenstände zweihundert Kilometer südlich von Washington sahen. [Was allein schon darauf hinweist, dass die 200 km weiter gesehenen Lichter nichts mit den Radar-Erscheinungen direkt über Washington, DC zu tun haben können.]

"´Fliegende Untertassen´ über Washington" meldete ´Die Welt´ am 23.Juli 1952 aus Washington: Die Radargeräte des Washingtoner Zivilflughafens haben in der Nacht zum Dienstag acht als "Fliegende Untertassen" angesprochene Objekte registriert, die sich mit einer Geschwindigkeit von 150 bis 250 km/h am Rande der Hauptstadt fortbewegten. Damit sind die geheimnisvollen, immer wieder auftauchenden Erscheinungen, zum erstenmal nicht nur optisch beobachtet worden. Es handelt sich also um feste Körper, nicht nur um Luftspiegelungen. Die Luftstreitkräfte haben Ermittlungen eingeleitet. Die Besatzung einer nach Mitternacht gestarteten Verkehrsmaschine der "National Airlines" meldete etwa zur gleichen Zeit zwischen Washington und Martinsburg (West-Virginia) sieben "Lichter", die sich mit hoher Geschwindigkeit vertikal und horizontal bewegten und zeitweise auch bewegungslos in der Luft verharrten. "Sie sahen wie schweiflose Kometen aus", erklärte der Pilot Casey Pierman. "Sie manövrierten mit großer Geschicklichkeit. Normale Flugzeuge, Meteore oder Kometen können es nicht gewesen sein. Sie flogen wesentlich höher als wir - 2000 Meter. Ihre Geschwindigkeit war schwer zu schätzen." Ebenfalls um Mitternacht sah der AP-Korrespondent Saul Pett von der Terrasse seines Hauses in Riveredge, zehn Kilometer von New York entfernt, eine von "Nordwesten mit großer Geschwindigkeit geräuschlos herankommende orange-, fast rostfarbene Scheibe" am Himmel.

"Jagd am nächtlichen Himmel" hieß es aus New York und lt. dpa am 29.Juli 1952 in der ´Frankfurter Allgemeinen Zeitung´: Amerikanische Düsenjäger haben in der Nacht zum Sonntag den Himmel über Washington nach "nicht-identifizierten Objekten" abgesucht, die mit Radargeräten ausgemacht worden waren. Nach Mitteilung der amerikanischen Luftstreitkräfte wurden am Sonntag um 2:08 h deutscher Zeit auf den Radarschirmen des Flugverkehrskontrollzentrums in Washington "vier bis zwölf nichtidentifizierte Objekte über der Umgebung von Washington" festgestellt. Die Zivilflugverwaltung verständigte die Luftstreitkräfte, die zwei Düsenjäger vom Luftstützpunkt Delaware aufsteigen ließ. Die beiden Maschinen kamen um 4:25 h deutscher Zeit in den Bereich der Radargeräte und wurden in Richtung auf mehrere der unbekannten Objekte dirigiert. Einer der Düsenjägerpiloten berichtete, er habe etwa sechzehn Kilometer vor seiner Maschine vier Lichter gesichtet, die etwas höher flogen als er selbst. Er habe sich aber nicht nähern können, und sie seien verschwunden, ehe er sie überholen konnte.

Die ´Frankfurter Rundschau´ bezog sich am 29.Juli 1952 auf UP in Washington und titelte "US-Düsenjäger jagen rätselhafte Flugkörper - Radarstationen in Washington registrierten unbekannte fliegende Gegenstände" Hier erfuhr man, dass die Beobachtungsprotokolle an den Geheimdienst des Verteidigungsministeriums und an das technische Forschungszentrum der Luftstreitkräfte auf dem Patterson-Flugplatz bei Dayton (Ohio), wo alle Berichte über "Fliegende Untertassen" geprüft werden, weitergeleitet wurden. Der Sprecher der Luftstreitkräfte ließ die Möglichkeit offen, dass die Beobachter einer optischen Täuschung oder einer technischen Merkwürdigkeit zum Opfer gefallen seien.

"Keine Angst vor Fliegenden Untertassen" kam es via UP aus Washington, die ´Rhein-Neckar-Zeitung´ deswegen am 29.Juli 1952: Wie Genermajor Roger Ramey [bekannt aus der Roswell-Angelegenheit] vom Oberkommando der US-Luftstreitkärfte erklärte, fühlten sich die amerikanischen Flieger für die Untersuchung des Problems der "Fliegenden Untertassen" verantwortlich, obwohl es das Verteidigungsproblem der Vereinigten Staaten in keiner Weise berühre. Ramey, der in einem Fernsehprogramm zum Wiederauftauchen von angeblichen "Fliegenden Untertassen" Stellung nahm, versicherte, dass die amerikanischen Luftstreitkräfte damit fortfahren werden, alle Berichte dieser Art eingehend zu prüfen. Diese Untersuchungen seien jedoch keineswegs von einer Angst vor diesen Objekten diktiert.

+ Gerade der letzte Satz ist interessant, weil er beinhaltete, dass die amerikanische Regierung bis zu diesem Zeitpunkt tatsächlich keinerlei Untertasse aus dem Weltraum und von einer hochentwickelten außerirdischen Kultur in Besitz hatte, hätte sie dann doch, wie im Fall der Sowjetunion, tatsächlich einige Ängste wegen der haushohen technologischen Überlegenheit der Weltraum-Besucher haben müßen.

"Wieder ´unbekannte Objekte´ über Washington" meldete UP aus Washington und ´Der Tagesspiegel´ berichtete so am 30.Juli 1952: Wie das Oberkommando der amerikanischen Luftwaffe mitteilt, sind über der Bundeshauptstadt Washington auf den Radarschirmen und sogar mit dem bloßen Auge mehrere nicht identifizierbare leuchtende Objekte beobachtet worden. Zwei Düsenjäger, die sofort von dem Luftstützpunkt Delaware aufstiegen, konnten die unbekannten Gegenstände trotz einer Geschwindigkeit von mehr als tausend Kilometern in der Stunde nicht einholen. Eine Maschine kam bis auf etwa fünfzehn Kilometer an die Lichtflecken [!] heran. Sie verschwanden jedoch, bevor die Maschine sie erreichte. Nach Ansicht des amerikanischen Flugsicherungsdienstes hat es sich mit Sicherheit um feste Gegenstände und nicht um Lichtspiegelungen gehandelt. Die Protokolle über die Beobachtungen sind an den Geheimdienst des Verteidigungsministeriums und an das technische Forschungszentrum der Luftstreitkräfte weitergeleitet worden. Ähnliche Erscheinungen wurden bereits vor einigen Tagen über Washington beobachtet.

"Erregung über ´Fliegende Untertassen´ hält an" meldete ´Die Neue Zeitung´ am 31.Juli 1952 via einer dpa-Depesche aus Washington: Während am Dienstagmorgen zum dritten Male innerhalb der vergangenen 14 Tage die Radarschirme des Flugzeug-Kontrolldienstes in Washington etwa zwölf "fliegende Objekte", die nicht identifiziert werden konnten, registrierten, gaben Sachverständige unterschiedliche Erklärungen beziehungsweise Aufforderungen im Zusammenhang mit diesen Erscheinungen ab. Robert L.Farnsworth, der Präsident der amerikanischen Gesellschaft für Raketenforschung, forderte, wie UP berichtete, Präsident Harry S.Truman am Dienstag auf, die Streitkräfte an einer Beschießung "Fliegender Untertassen" zu hindern, wobei er gleichzeitig der Befürchtung Ausdruck gab, dass ein Beschuß der "Fliegenden Untertassen" die Menschheit in die Gefahr bringen könnte, zum Ziel feindseliger Aktionen "weit überlegener Mächte" zu werden. Generalmajor John Samford, der Direktor der Spionageabwehrabteilung der amerikanischen Luftstreitkräfte, schloß in einer Erklärung vor Pressevertretern die Möglichkeit aus, dass es sich bei den beobachteten Erscheinungen um Flugmaschinen aus dem Ausland oder aus anderen Räumen handeln könne. Es weise nichts darauf hin, dass irgendetwas von dem, was unter der Sammelbezeichnung "Fliegende Untertassen" gemeldet worden sei, eine Bedrohung für die Vereinigten Staaten darstellen könne.

dpa meldete "´Untertassen´-Geheimnis gelöst? Es soll sich um meteorologische Erscheinungen handeln" aus Washington und die ´Frankfurter Neue Presse´ druckte es am 31.Juli 1952 ab: Das Geheimnis der "Fliegenden Untertassen", die am Dienstag zum drittenmal in zwei Wochen mit Radargeräten über Washington festgestellt wurden, scheint gelöst zu sein. Der Direktor der Spionageabwehr der amerikanischen Luftstreitkräfte, Generamajor John Samford, hat Pressevertretern mitgeteilt, dass es sich um Erscheinungen handele, die durch das Auftreten von kaltluftschichten hervorgerufen würden. Er schloß die Möglichkeit aus, dass es sich um Flugmaschinen aus dem Ausland oder von einern anderen Welt handeln könne. Samford und andere Sachverständige der Luftstreikräfte erläuterten, dass bei warmen und feuchtem Wetter Kaltluftschichten zwischen Warmluftschichten auftreten [nennt man Inversionsschicht]. Dadurch würden starke Reflexe auf den Radarschirmen hervorgerufen. Es wird angenommen, dass die Kaltluftschichten das Licht von Scheinwerfern widerspiegelten. [Hier ging jedoch ein wichtiges Element unter, was der ganzen Story selbst ziemlich viel Mißmut und Zweifel entgegenbrachte und bis heute noch Anlaß zu Spekulationen gibt: Natürlich zeigen sich keine Scheinwerfer-Strahlen durch Inversionsschichten reflektiert auf dem Radar und bleiben nach wie vor nur optisch wahrzunehmende Lichtflecken scheinbar am Himmel. Die Radarwiedergaben der ´UFOs´ waren durch die in der Inversionsschicht zu Boden abgelenkten elektromagentischen Wellen der Radarstrahlen und ihren dort erzeugten Echos von z.B. einem Dampfschiff auf dem Hudson River und Lastwagen auf den Straßen etc fälschlich als Luftziele ausgewiesen worden.] Die Sachverständigen erklärten, von 2.000 Berichten über angebliche "Fliegende Untertassen" hätten etwa 400 noch nicht hinreichend geklärt werden können. Die Luftstreitkräfte prüfen diese Angaben noch immer nach. Samford sagte: "Uns sind viele glaubwürdige Berichte über unglaubwürdige Dinge zugegangen. Es weist aber nichts darauf hin, dass die Objekte, die gesichtet wurden oder gesichtet worden sein sollen, Maschinen, materielle Dinge, ferngelenkte Geschosse oder sonst etwas sind, was eine Bedrohung für die USA darstellen könnte."

+ Diese Agenturmeldung und die darauf folgende bzw basierende Berichterstattung beinhaltete nur die halbe Story und kam nicht auf den Kern, sodass sich trotz der vorgeblichen Geheimnis-Erklärung nur mehr Fragen stellten, als beantwortet werden sollten. Hierdurch entspinnen sich nurmehr neue Mysterien. Also findet sich auch in Agenturmeldungen gelegentlich ´Stolperdraht´-Material, wenn an den falschen Stellen gekürzt wird oder Redakteure ohne Sachverständnis die Meldungen tippen.

Nun, dieses Ereignis ist immer noch in der UFOlogie ein besonderes Fest. "Der Tag, an dem die UFOs das Weiße Haus überflogen" sind ufologische Schlagzeilen, die jedermann im Feld kennt. Ja, die UFOs sollen direkt das Weiße Haus und das Pentagon überflogen haben - die vielleicht heiligsten Monumente der Macht Amerikas. Skrupellose Autoren, die mit derartigen Darstellungen auf Bauernfang gehen wollen, gibt es leider in aller Welt. Und eine derart abenteuerliche Darlegung der Vorfälle macht auch Sinn in der Agenda der UFO-Promoter - hiermit soll demonstriert werden, "wie hilflos die Welt in der UFO-Situation ist" und alle Beteuerungen, dass das UFO-Phänomen "keinerlei Bedeutung hinsichtlich unserer Verteidigung hat" a) wertlos und b) Lüge sind. Hier soll die Illusion aufgebaut werden, dass man den UFO-Erklärungen von offizieller Seite nicht zu glauben habe und die einzig alleingültige Wahrheit aus den Werken der UFOlogie abzuleiten sei. Viele fallen auf diesen Trick naiv herein. Roberto Pinotti aus Italien stellte so den Zwischenfall in seinem 1997 bei Ullstein erschienen Buch "Besucher aus fremden Welten" in buntesten Phantasie-Bildern vor. Er sprach davon, dass die UFOs direkt über dem Flughafen erschienen seien und als "seltsame Lichter" dort entdeckt wurden. Wollen wir dies noch durchgehen lassen, was aber dann folgt ist mit einem gewaltigen Fragezeichen hinsichtlich der Glaubwürdigkeit des wissenschaftlichen UFOlogen in Italien zu versehen. Er nannte Samford´s Pressekonferenz "äußerst doppeldeutig und widersprüchlich". Dies kann man noch als journalistisches Stilmittel durchgehen lassen, dann aber verzerrt er den Inhalt der Pressekonferenz und die Aussagen derart, sodass der Eindruck entsteht, als wüßte man nichts um die Ursachen des Phänomens und stände völlig dumm da. Ja, man könne Besucher von anderen Planeten nicht ausschließen und man glaube, dass die Ereignisse auf physikalische Phänomene zurückgehen, "die wir vor vom aktuellen Stand der Wissenschaft her noch nicht erklären können". Mittels solchen wiederholt in der UFO-Literatur eingebrachten Fall-Vorstellungen werden natürlich falsche Vorstellungen produziert.

So veröffentlichte der ´Fund for UFO Research´ 1998 einen 75-seitigen Bericht von seinem neuen Vorsitzenden Don Berliner. Dabei passierte ihm das Mißgeschick, "Temperatur-Inversions"-Effekte, die kuriose Radar-Ziele produzieren mit Fata Morgana-Erscheinungen, also visuellen Phantombildern, zu verwechseln. Gut, wenn dies anno 1952 vielleicht ein paar dumpfbackene Journalisten vermischten und komische Dinge in die Welt setzten, die dem Untertassen-Gerücht nurmehr neue Nahrung gaben, ist dies eine Sache, wenn aber heutzutage noch ein alter Veteran der UFOlogie und Luftfahrt-Historiker wie Berliner solchen Quark schreibt, kann man darüber nicht mehr lachen. Berliner greift ganz schön in die Kiste, um diesen Vorfall so dramatisch wie nur irgendwie möglich auszumalen. Er hat es da von einem "enormen" Interesse des Militärs an den Ereignissen, bei denen "UFOs ohne gestoppt werden zu können über dem Weißen Haus, dem Capitol und dem Pentagon flogen". Die Falsch-Ziele-Erklärung auf Radar wurden von Berliner nochmals als "ohne wissenschaftliche Basis" zurückgewiesen. Dumm ist nur, das Berliner dabei vergißt, dass Richard C.Borden und Tirey K.Vickers vom "Technical Development and Evaluation Center" der damligen Bundesluftfahrtbehörde CAA (heute FAA) zu den Zwischenfällen einen unabhängigen Untersuchungsbericht im April 1953 herausgaben, in welchem sie erklärten: "Es konnte bestimmt werden, dass die Ziele durchaus dem Perosnal mit verschiedenen Begriffen wie ´Geister´, ´Engel´ oder ´Pixies´ bekannt sind und sie keine neuen Phänomene darstellen, noch das sie im Gebiet von Washington [aufgrund der beinahe subtropischen Wetterbedingungen im Sommer] eine Besonderheit sind. Vergleiche mit Aufzeichnungen des US-Wetterdienstes wiesen nach, dass es bodenbezügliche Temperatur-Inversion immer dann vorherrschte, wenn derartige Ziele auf den Radars erschienen." Die CAA-Untersucher stellten dies ebenfalls für den Midway Airport in Chicago* fest, bei dem "immer wieder unidentifizierte Ziele erscheinen, sobald es Temperatur-Inversionen gibt". Gleiches galt für den Municipal Airport in Cleveland, auch hier wurden "unidentifizierte Radar-Ziele mehrfach beobachtet". Warum ausgerechnet die Radar-Alarme beim Washington National Airport vom 19./20.Juli und 26./27.Juli 1952 solche Aufregung verursachten, ließ die CAA-Untersucher verwundern, weil solche Effekte schon lange zuvor und auch bald wieder danach dort auftraten. Dies ist auch wohl der Grund, weshalb Radaroperateur Harry Barnes in der Nacht des 29.Juli 1952 wohl auch wieder UFO-Flotten auf seinem Radarschirm des National Airports hatte, aber dieses Mal wohl einsah, was ihre natürliche Herkunft war und deswegen es vorzog die Militärs dieses Mal nicht in den Alarm zu schicken.

* = Am 3.September 1953 meldete der ´Dayton Herald´ unter der Schlagzeile "2 Jets Pierce Radar-Spot At Chicago", dass zwei Sabre-Kampfflugzeuge von der 4706.Abfangjägerstaffel am O´Hare International-Airport am Morgen des vorausgehenden Tages im Alarmstart aufstiegen, weil auf dem Radar ein "unerklärliches Objekt" aufgezeichnet wurde, welches zwischen Mitternacht und 7 Uhr konstant auf den Radarschirmen des Air Traffic Control Tower auf dem abseits gelegenen Midway Field verblieb und die Leute dort in Aufregung versetzte. Man sprach dabei schnell von einem mysteriösen extraterrestrischen Flugobjekt. Doch die beiden Piloten, die zu dem Radarziel herangeführt wurden (Capt.William W.Maitland und Lt.Beverly L.Dunjill), berichteten dem Nachrichtendienst ihrer Einheit nach der Rückkehr: "Wir sahen überhaupt nichts, da war nichts und wir flogen sogar durch das Ziel mitten hindurch, wie man uns von der Bodenkontrollstelle her berichtete."

Die CAA-Untersucher befanden sich sogar in der Nacht des 13./14.August 1952 im Tower des Washingtoner Air Route Traffic Controll Center am Radar, als "plötzlich um 19:57 h eine Gruppe von sieben kräftigen, stationären Zielen etwa 15 Meilen NNO der Radarantenne auftauchte. Während der nächsten zwei oder drei Antennen-Drehungen, bildeten sich zwischen Washington und Baltimore plötzlich eine ganze Reihe von herumspringenden Zielen aus, die soetwas wie einen Gürtel auf dem Radarschirm formten. Eine Gruppe von zusätzlichen Zielen erschien dann etwa 10 bis 15 Meilen südlich der Radar-Antenne. Es war gerade mit dem Einsetzen einer Temperatur-Inversion geschehen und je stärker diese sich ausprägte, je intensiver wurden auch die Aktionen der Radarechos. Um 19:58 h bewegten sich vier unidentifizierte Ziele von SO nach S von uns weg. Ihre Stärke variierte von Umdrehung zu Umdrehung, auch wenn sie für gewöhnlich schwach ausgeprägt waren. Verwunderung kam auf, als diese sich dann einmal besonders kräftig hervorhoben und dann wieder beim nächsten Schwenk der Antenne wie verschwunden waren, um danach erst wieder aufzutauchen." Die CAA-Untersucher waren dann die nächsten vier Stunden den anomalen Blips ausgesetzt, zeichneten die Bewegungszonen, Bewegungsrichtungen und Zeiten ihrer Durchgänge auf. Hierdurch wurden Berechnungen möglich, die schließlich ergaben, dass all diese "Radar-UFOs" sich mit den vorherrschenden Winden bewegten. Natürlich können dies auch echte UFOs gewesen sein, die gerade ihre Segel gesetzt hatten, um mit alternativen Energie durch unseren Luftraum zu gleiten...

Interessanter Weise berichtete Phil Klass in seinem "Skeptics UFO Newsletter" vom Juli 1998 dies: Anfang 1978 erhielt er von John W.McHugo einen Brief, McHugo war einer jener USAF-Piloten in einem F-94-Abfangjäger, die man in der Nacht des 26.Juli 1952 in das Gebiet von Washington beordert hatte, um die "Radar-UFOs" der Kontrolleure im National Airport näher in Augenschein zu nehmen und sie aufzuklären. Als die F-94er im Zielgebiet erschienen, wurden sie direkt auf die Positionen der unidentifizierten Blips eingewiesen, die sie dann anflogen. McHugo mußte aber zugeben: "Dort sahen wir weder visuell irgendetwas, noch nahmen wir mit dem Bordradar irgendetwas auf." Gut, der Pilot der zweiten Maschine, 1st Lt.William Patterson, gab zu verstehen, zwei oder drei Lichter auf seiner Flughöhe auszumachen, aber er konnte dazu nichts weiter sagen, weil sie bald wieder verschwanden. Sie nahmen für sich an, dass es sich um irgendwelche Lichter ferne aus der Dunkelheit handelte, so wie es immer mal wieder vorkommt, wenn man durch Lichter am Boden den Eindruck erhält, sie befänden sich in der Luft. Wichtig ist auch, das Patterson´s Navigator an Bord der selben Maschine gar keine Lichter (und erst recht keine UFOs in der Luft oder auf dem Bordradar) sah. Kopfschütteln löst bei jedem, der von Luftverteidigung Ahnung hat, auch das Verhalten der Radar-Kontrolleure aus, weil sie erst drei Stunden nach dem ersten Auftauchen der "UFOs" die Jäger anforderten und nach deren Rückkehr, nochmals zwei Stunden warteten, um die nächste Rotte F-94er anzufordern - währenddessen aber die UFO-Ziele weiterhin vorhanden waren. Und dies im sorgsamst gehüteten Luftraum Amerikas! Vergessen wir schließlich nicht, dass der damals aktuelle USAF-Direktor für Operationen niemand anderes als Maj.Gen.Roger Ramey war, der angeblich fünf Jahre zuvor schon durch den Roswell-Incident schon die Raumschiff-Wahrheit der UFOs gekannt haben soll. Ausgerechnet er soll dann die Schlafmützigkeit in Person gewesen sein, um seine Maschinen und Männer über Washington, DC einzusetzen, wenn es eine echte Bedrohung gegeben hätte? Dies kann uns keiner erzählen.

+ Im November 1954 meldete das britische Kriegs-Ministerium, dass das Radar eine erstaunliche Observation gemacht habe: Ein Geschwader von rund 50 Objekten war am hellichten Tage zunächst in einer Art U-Formation auf dem Radar aufgetaucht, um sich dann immer wieder neu auf der Anzeige zu formieren, bis sich schließlich eine Z-Erscheinung dort ausbildete, um dann plötzlich zu verschwinden. Erstaunt war man dabei, dass nur die Instrumente die Invasion anzeigten, während visuell davon überhaupt nichts auszumachen war. Hier zeigt sich, dass das Problem mit den falschen Radarortungen in den 50er Jahren weltweit sicherlich bedeutsam war und bis spät in unsere Zeit hinein Bestand hatte, da sogar der Artikel 3 des 1971 unterzeichneten russisch-amerikanischen Abkommens über die Gefahren infolge eines ungewollten Atomkrieges zwischen Gromyko und Rogers in Moskau auswies, dass sich beide Seiten, also die USA und die UdSSR, unverzüglich wechselseitig informieren, sobald unbekannte Objekte auf den Radarschirmen der jeweiligen Luftverteidigung gemeldet werden, denen man Charakteristiken von potentiell feindlichen Angriffsflugzeugen oder Fernlenkwaffen wie ICBMs zuschreibt. In Folge davon wurde später das sogenannte "Rote Telefon" installiert, da immer wieder einmal falsche Radarangaben in den zentralen, militärischen Luftsicherungs-Lagezentren auftauchten und aufgrund der inzwischen erheblich gesunkenen Vorwarnzeiten ein "Atomkrieg aus Versehen" zu fürchten war. Tatsächlich verzeichnete am 9.November 1979 NORAD einen falschen Raketenangriff aus der UdSSR auf die USA in einer Rangordnung eines "Enthauptungsschlags". Doch die ausgewiesenen "Raketen" auf Radar waren nichts weiter als Computerfehler. NORAD und das Pentagon reagierten besonnen und deswegen steht heute noch unsere Welt. Die Technik brachte das Problem falscher Radarziele mit sich, die durch den Rechner selbst entstanden!

Nebenbei: Manche UFOlogen schmiedeten daraus nun einen internationalen UFO-Geheimpakt.

Fast fünf Jahre nach dem Washingtoner "Radar-UFO"-Vorfall gab der USAF Airways and Air Communications Service einen umfangreichen Bericht für Techniker der damaligen Radaranlagen heraus. Der Bericht vom 9.April 1957 beginnt damit: "Die Anzahl der gemeldeten Schwierigkeiten betreffs ´Engel´, ´Pipsqueaks´, ´anomale Ausbreitungen´ oder einfach nur Falsch-Zielen wächst mit der Verbreitung von Radaranlagen gewaltig an. Dieses Phänomen verwirrt immer öfters unsere Operateure an den Anlagen, sorgt für steil ansteigenden Einsatz von Radar-Technikern an den Geräten und in einigen Fällen führte dies an ATC-Einrichtungen zu ernsthaften Problemen bis hin zum Zusammenbruch der Funktionsfähigkeit. Immer wieder erreichen uns Anfragen über die Herkunft und Natur dieser Ziele. Eine allerletzte Antwort können wir darauf nicht geben. Wir haben eine ganze Reihe dieser Erscheinungen studiert, aber wir können nicht auf alle Fälle eine Antwort geben, auch wenn Temperatur-Inversionen die Hauptursache darstellen dürften." Dieser Bericht wies darauf hin, dass ein USAF-Radar nördlich von San Francisco so viele flüchtige Radarerscheinungen in einem Monat registrierte, dass man sogar 15 x die Anlage für insgesamt fast 85 Stunden abschalten mußte. Aufgrund einer Umfrage unter allen USA-Radar-Leuten im Jahr 1957 stellte der Airways and Air Communication Service fest, dass das Problem der anomalen Radarwellen-Ausbreitung betreffs Inversions-Wetterlagen kaum den Betroffenen bekannt ist, teilweise sogar jenen Leuten, die seit Anfang an dabei sind! Darüber hinaus stellte die USAF zu ihrer eigenen Überraschung fest, dass es da Radar-Fälle gab, wo Phänomene scheinbar mit gewaltigen Hochgeschwindigkeiten berechnet worden waren, nur weil durch eine falsche Radar-Anzeige ob einer anomalen Wellenausbreitung in einer Sekunde ein Ziel z.B. zehn Meilen östlich der Radareinrichtung und dann plötzlich beim nächsten Schwenk der Antenne angeblich 10 Meilen westlich davon "abgetastet" wurde, obwohl dort gar nichts wirklich war. Dennoch verleiteten solche Erscheinungen zu schwindelerregenden Berechnungen von Geschwindigkeiten, selbst betreffs bekannten Flugzeugen im Luftraum, die bei weitem nie und nimmer, die gemeldeten Radar-Geschwindigkeiten haben können. Zur Schulung der Radar-Leute und Techniker produzierte die USAF sogar einen einstündigen Film, den die Kommandeure für ihr Personal anfordern konnten, um sich betreffs diesemn Problem einweisen zu lassen.

Auch Dr.Herbert Strentz, der während der Jahre 1966 und 1968 an seiner Doktorarbeit "A Survey of Press Coverage of Unidentified Flying Objects, 1947 - 1966" arbeitete und im Projekt Blaubuch-HQ hierfür extrem freizügige Studien betreiben konnte (und ganze Akten insgeheim einsackte - ohne dass dies überhaupt bemerkt wurde!), bekam in jener Zeit hautnah mit, dass z.B. in Wakasha, Wisconsin, ein Kind einen Drachen hochsteigen und fliegen ließ. Hiervon zeichnete sich irgendwie ein schwaches Radarecho ab und Leute sahen aus der Ferne ein seltsames Ding am Himmel, welches sie der USAF meldeten. Neben der USAF wurde auch NORAD (Nordameriknaisches Luftverteidigungs-Kommando in den Cheyenne Mountains bei Colorado Springs, Colorado) von diesem Phantom genarrt und man schickte Aufklärungs-Jäger hoch, die schließlich den Stimulus verblüfft zur Kenntnis nahmen. Während seiner Studientätigkeit im HQ UFO der USAF bekam Strentz mit, dass das NORAD monatlich einige Hundert unbekannte Targets auf Radar wahrnimmt und diese nicht untersucht. Man klassifiziert sie hier als ´Unverbundene Ziele´ (UCTs), die sich als nicht-feindlich herausstellen und aufgrund ihrer Geschwindigkeit und Bahnbewegung als aus den USA selbst stammend angenommen werden, also keine von außen eindringende Echos darstellen.

Erst zwei Jahrzehnte später verschwand das Problem aus den Augen, als eine neue Technologie von Militär- und Zivil-Radaranlagen mit der sogenannten "smart filtering" der digitalen Computer-Prozessoren zum Einsatz gelangte. Als Folge davon brach die Zahl der Berichte über "Radar-UFOs" dramatisch zusammen. Als Klass noch für Aviation Week & Space Technology arbeitete, traff er einmal mit einem Mitarbeiter einer großen Luftfahrt-Firma zusammen, der im Bereich "elektronischer Kriegsführung" arbeitete und eingestand: "Ich arbeitete daran, Radar-UFOs zu erzeugen, als ich bei der Luftwaffe arbeitete." Er hatte als Radar-Service-Techniker bei der USAF gearbeitet und kam deswegen viel bei den Luftverteidigungs-Zentren herum. So hatte er oftmals auch die sogenannte "Friedhofs-Schicht" in der Zeit von 23 h bis 7 h, die beim Militär überall auf der Welt am unbeliebtesten ist und weswegen die zivilen und militärischen Luftverkehrs-Einrichtungen am knappsten personell besetzt sind. Der Berichterstatter gegenüber Klass: "Es ist kein Wunder, wenn zu dieser Zeit die Operateure zwischendurch mal einnicken, weil sie an Langeweile leiden. Wenn ich als mal nichts zu tun hatte, schlich ich in den Raum, wo der Radar-Empfänger und -Transitter untergebracht war und manipulierte den sogenannten Moving Target Indicator (MTI), schaltete ihn einfach aus - ohne das eine eine Kontrollanzeige dafür gab. Damit konnten verdächtige Ziele erzeugt werden, die dann quer über die Radaranzeigen schoßen. Kein Wunder, wenn ich dann in den Radar-Kontroll-Raum zurückkehrte, dass die Männer wie wild herumliefen und wegen ´High-Speed UFOs´ herumbrüllten. Ich bot mich dann an, das Radar zu überprüfen und schaltete den MTI wieder ein, schon war der Spuk vorbei und ich sagte dem Chef, dass die Anlage perfekt und einwandfrei arbeite, es an ihr also nicht liegt. Nahm die Sache größeres Ausmaß an, wurde am nächsten Tag die Radar-Anlage von weiteren, externen Radarleuten nochmals durchgecheckt, aber auch sie konnten nur den einwandfreien Zustand bestätigen. Wie oft ich mir den Spaß erlaubte, weiß ich heute schon nicht mehr."


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