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29.03.2002


    
Wegen falschem UFO-Alarm durch die Venus gab es öffentliche Entwarnung

Trotzdem wurden schon die ersten "sonstigen" außerirdischen Objekte als UFO weitergemeldet

In den letzten Tagen wurde der deutschsprachige Raum mittels zweier dpa-Agenturmeldungen über die derzeit niedrig und isoliert kurz nach Sonnenuntergang stehende Venus ("Königin der IFOs") informiert und auf das "ufologische Potential" dieses auffallenden astronomischen Körpers hingewiesen. Millionen Zeitungsleser, Radiohörer und Fernsehzuschauer wurden so "vorgewarnt". Trotzdem wurde in der Nacht des Gründonnerstag die deutsche Meldestelle innerhalb des Centralen Erforschungsnetz außergewöhnlicher Himmelsphänomene, CENAP, mit dem UFO-Telefon 0621-701370 wieder mit UFO-Meldungen eingedeckt. Werner Walter als Betreiber des "Bürger-für-Bürger"-Dienstes:

"Dachte ich, mit der vorausgehenden Medienarbeit präventiv den Deckel vom Dampfkessel genommen zu haben, war ich doch absolut perplex, als mich gegen 20 h des Gründonnerstag eine Frau K. aus Sennestadt anrief, nachdem sie clever über die Telefonauskunft mich ausfindig machen konnte. Aufgrund der Venus-UFO-Entwarnung schaute sie sich erst recht mal nach der Venus um, bewunderte sie." Dann aber schaute sie sich weiter am "klaren Himmel" über ihrer Dachterasse um und entdeckte "die Venus gleich noch zwei Mal am Himmel - kann das aber sein, Herr Walter?". Wie, 3 x die Venus am Himmel? Die richtige Venus stand fest im Westen, genau dort wo die Sonne unterging. Die "zweite Venus aber" weit nach links verrückt im Südwesten und die "dritte Venus" ganz oben am Himmel. Ich eilte auf den Balkon und schaute mich um, ja was denn - tatsächlich waren es Sirius (der hellste Stern am Himmel überhaupt) und Jupiter (planetarer "UFO-Lieferant" Nr.2) am noch blauschwarzen Himmel während ganz fein die anderen Sterne sich langsam herausarbeiteten. Ja, irgendwie wirkten sie auch wie "Juwelen am Himmel". (Als ich eine Stunde später nochmals rausging, war der Himmel nur noch schwarz und die anderen Sterne schon klar zu sehen, der "anheimelnde Effekt" wie beim schwarzblauen Samt-Himmel war weg!) Ich erklärte der Frau die beiden Körper und sie war´s zufrieden. Doch sie erklärte auch, NUR wegen der Zeitungsmeldung mal hinausgeschaut zu haben und sonst noch nie bewusst den Himmel angeschaut zu haben, "weil mich der nicht so interessiert".

Alsbald meldete sich der nächste Bürger. Eine ältere Dame aus München: "Seit 20 Jahren schon sehe" sie immer wieder einmal "soetwas wie jetzt" und sie trug die Beobachtungen immer wieder in ihr Tagebuch ein, sie nennt die Erscheinung "mein persönliches UFO, meinen UFO-Schatz". Sie wunderte sich die ganzen Jahre über, dass dieses Objekt noch nie in der Zeitung beschrieben worden ist, aber sie traute sich bisher auch noch nie jemanden was dazu zu sagen, weil sie in einem Hochhaus wohnt, "wo sich alle anonym" sind. Ich fragte sie, ob sie noch nie etwas vom Abendstern gehört hatte - doch natürlich, davon habe sie schon gehört, aber sie wisse nicht was der ist und wo er steht. Ich verklickerte ihr dies nun und dass dieser eben genau jenes Objekt ist, was sie nun sehe und wohl auch in der Vergangenheit immer wieder unter ähnlichen Bedingungen gesehen hatte. Erfreut bedanke sie sich ob der Aufklärung eines 20 Jahre andauernden Rätsels, aber auch wenn sie nun wisse, was dies ist, sie werde auch weiterhin die Venus "meinen UFO-Schatz" nennen. Bald darauf meldeten sich zwei Damen aus Tuttlingen. Sie hatten sich an diesem Abend extra auf`s "Venus-Gucken" sich zusammengetan und köpften dabei eine Flasche Wein. Auch sie hatten die Venus "wunderschön" am Westhimmel beobachtet, sahen dann aber auch Sirius und den Jupiter am Himmel auffallend blinzelnd ohne zu wissen was das war - und sie fragten mich, "Warum es die Venus drei Mal am Himmel gibt?". Ich konnte es gar nicht glauben, diesen "Doppler" zu hören.

Hiernach meldete sich Herr Lämmer aus Hardenberg. Auch jener war wegen der Meldung in der Nachdämmerungszeit hinausgegangen, "um das Naturschauspiel" der Venus am Westhimmel sich zu betrachten. Aber er verblieb noch etwas länger im Freien, "um überhaupt sich einmal wirklich den Sternenhimmel anzuschauen, weil man dies so normaler Weise nicht macht". Dabei entdeckte er noch zwei "besonders auffallende und sich absolut von den Sternen abhebende Erscheinungen", die zum Zeitpunkt des Anrufs noch in Sicht waren - während die Venus wie bekannt nach 30 Minuten verschwunden war. Da aber diese Körper nun schon 2 Stunden lang am Himmel standen, war er verwundert und sah dies "als nicht normal" an. Gefragt nach den Positionen ergab sich eindeutig das alte Lied - Sirius und Jupiter. Alsbald meldete sich Herr Stilecke aus Hannover, der ebenso aufgrund der Zeitungsmeldung nach der Venus Ausschau gehalten hatte und noch einige Zeit draußen verblieb, weil das Wetter so schön und das Fernsehprogramm so schlecht sei. Dann schaute er nach Südwesten und entdeckte dort ein weiteres "Fremdobjekt" und "ganz oben am Himmel ein weiteres". Wortwörtlich: "Kann sich die Venus in den Luftschichten spiegeln?" Auch dem Mann erklärte ich, was Sache ist. Er war nur verblüfft, ich ebenso - wenn auch aus anderen Gründen.

Deutlich wurde so, dass die Menschen sich tatsächlich "eingeladen" fühlten, wieder einmal bewusster den Himmel anzuschauen und nach dem "Abendstern" zu gucken. Wissend, dass die "Lampe" da oben wirklich die Venus ist. Doch sie belassen es aufgrund des Kaiserwetters nicht dabei und schauen sich am ganzen Firmament um und werden so auf weitere himmlische Attraktionen aufmerksam - und nun stellen sie sich darüber Fragen. "Praktischer Weise" wissen sie nun, wohin sie sich wenden können, haben zumindest ein "UFO-Telefon" vorgestellt bekommen, an welchem sie wissen, einen kundigen Amateurastronomen antreffen zu können. Hier verwischt sich eindeutig die Grenze "UFO-Meldestelle"/"astronomisches Beratungsbüro".


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