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30.01.2002


    
Neues künstliches Himmelsschauspiel der beeindruckenden Art steht bevor

NASA kündet Niedergang von einem weiteren mächtigen Satellitenkörper als Re-Entry an

Am NASA Goddard Space Flight Center ist man sich sicher: Irgendwann im Laufe des morgigen Tages wird der Extreme Ultraviolet Explorer (EUVE) in die Erdatmosphäre eintreten. Die genaue Absturzstelle lässt sich erst 12 Stunden vor dem Aufschlag berechnen. Beeinflussen kann man die Region nicht, da die Sonde über keine eigenen Triebwerke verfügt. Gestern befand sich der drei Tonnen schwere Extreme Ultraviolet Explorer (EUVE) in einem 200 Kilometer hohen Orbit um die Erde und verlor pro Tag etwa 25 Kilometer an Höhe. Die Flugingenieure erwarten, dass die Trümmer der Sonde in einem Korridor von etwa 800 bis 1000 Kilometern niedergehen werden. "Die Wahrscheinlichkeit, dass einige Teile des EUVE, die den Wiedereintritt in die Erdatmosphäre überstehen, in ein bewohnetes Gebiet fallen und jemanden verletzten ist allerdings sehr gering", so Ronald E. Mahmot vom Goddard Space Flight Center der NASA. "Sehr viel wahrscheinlicher ist, dass sie ins Meer stürzen oder ohne Schaden anzurichten in unbewohntes Gebiet." Im Gegensatz zum Compton Gamma Ray Observatory, das die NASA vor rund eineinhalb Jahren sicher und kontrolliert zum Absturz brachte, verfügt EUVE nicht über eigene Triebwerke, so dass das Flugteam den Wiedereintritt der Sonde in die Erdatmosphäre nicht beeinflussen kann. Der größte Teil des Raumschiffs dürfte in der Erdatmosphäre verglühen. Berechnungen haben allerdings ergeben, dass einige bis zu über 40 Kilogramm schwere Teile die Erdoberfläche erreichen könnten. Nach Ansicht der NASA-Experten wird EUVE ab einer Höhe von 80 Kilometern auseinanderbrechen. Dann bleiben noch vier oder fünf Orbits von jeweils 90 Minuten, bevor die Sonde in die Atmosphäre eintaucht. Die genaue Absturzstelle wird erst etwa 12 Stunden vor dem Auftreffen auf der Erde feststehen. Diese könnte im gesamten Gebiet liegen, dass durch den Orbit der Sonde überdeckt wird: Der nördlichste Punkt ist Orlando in Florida, der südlichste Brisbane in Australien.

EUVE wurde am 7. Juni 1992 gestartet und hat bis Januar 2001 funktioniert. Ursprünglich war lediglich eine Missionsdauer von drei Jahren vorgesehen gewesen. Die Sonde erlaubte den Wissenschaftlern einen neuen und faszinierenden Blick ins Universum, in dem es Beobachtungen im extremen ultravioletten Bereich des Spektrums machte. Manche sagten voraus, dass EUVE lediglich etwa 24 relativ nahe Objekte würde beobachten können. In Wirklichkeit untersuchte die Sonde jedoch über 1000 Quellen, wovon auch einige außerhalb unserer Galaxie lagen.

Quelle: www.astronews.com


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