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27.06.2002


    
Im Vorfeld von "MIB 2" ("Men in Black, Teil 2") wird "geheizt":

Hollywood´s Superstars sahen angeblichen UFOs und wurden von "Außerirdischen" gerettet

Nach "Krieg der Sterne, Episode II" und "Spiderman" steht nun Mitte Juli 2002 die Fortsetzung des Kinoknallers "Men in Black" an. In Amerika hatte die Alien-Jagd der Herrren Will Smith und Tommy Lee Jones auf Erden mitten unter uns gerade Premiere. Auch wenn dieses Teil nur eine aktuelle Space-Komödie ist, geht es bei den Männern in Schwarz als finstere Gestalten darum, die Erde "vor dem Abschaum des Universums zu beschützen". Nun, der MIB-Mythos entstammt tatsächlich der UFOlogie zu Anfang der 50er Jahre und ist völlig anders gestrickt als das Spass-Kino es uns anbietet. Hiernach sind im "echten Mythos" mit seinem Legenden-Faktor die DREI Männer in Schwarz bedrohliche Dunkelgestalten, die angebliche UFO-Zeugen zum Schweigen bringen, damit ja nie der UFO-Beweis der Welt bekannt wird, wonach außerirdische Raumschiffe über dem Blauen Planeten unterwegs sind. Die ufologischen MIB (die aber nie wirklich eine große Rolle im ufologischen Zauberkunststück spielten) sind soetwas wie ein Gegenentwurf zu den hellen, strahlenden engelsgleichen Space-Brothers, die in Fliegenden Untertassen z.B. von der lieblichen Venus daherkamen und kosmische Friedensbotschaften auf esoterischer Basis gegenüber ausgewählten "Kontaktlern" absonderten.

Die große amerikanische Klatschzeitschrift GLOBE nahm sich am 18.Juni 2002 dem Thema "Hollywood Stars berichten von ihren UFO-Erfahrungen" an, und stieg freilich mit niemand anderes als dem MIB 2-Star Will Smith ein, der in dem Film einen Außerirdischen-Jäger spielt und auch im wirklichen Leben bereits ein UFO-Paar vor zehn Jahren über der kalifornischen Wüste gesehen haben will. "Sie waren nicht irdischer Natur. Sie schossen mit unglaublichlicher Geschwindigkeit quer über den Horizont", gestand Smith hier zu - aber ohne das weitere Details bekannt werden, weswegen damit zunächst gar nichts anzufangen ist, da natürlich auch Feuerball-Boliden mit unglaublicher Geschwindigkeit über den Himmel schießen. Der GLOBE macht eine interessante Weiterführung auf, da Smith auch die Boxer-Legende Muhammad Ali für den wenig gut angekommenen Film "Ali" kürzlich nachgespielt hatte. Niemand anderes als Muhammad Ali selbst gehört zu den UFO-Gläubigen. Dieser soll gesagt haben: "Wenn nman in den frühen Morgenstunden zum Himmel schaut, kann man dort UFOs zwischen den Sternen spielen sehen." Das Ali ein UFO-Zeuge ist, wurde bereits mehrfach in amerikanischen Medien über die Jahrzehnte hinweg zelebriert. Wer James Moseleys´s Buch »Shockingly Close to the Truth!« (Prometheus Books, Amherbst, New York, 2002) auf S.222 aufschlägt, findet die Auflösung der Geschichte von Anfang Dezember 1970. Moseley kannte damals Ali, weil sie sich immer wieder begegneten, wenn Moseley auf dem Weg zu seinem Büro nahe dem New Yorker Central Park, wo Ali damals seine Trainingsrunden drehte. Nachdem Ali´s UFO-Story in den Klatschmedien vom Big Apple kursierte, sprach UFO-Forscher Moseley ihn wegen dieser Begegnung an und ließ sich die Geschichte nochmals erklären. "Fast sicher", so Moseley, "war das UFO nichts weiter als eine Strassenlampe, die im morgendlichen Nebel vor sich hinschaukelte." Er klärte Ali darüber aber nicht auf, da der Boxweltmeister von aufbrausender Natur war und schnell seine Hämmerfäuste sprechen ließ...

Auch "Captain Kirk", William Shatner im bürgerlichen Leben, wird vom GLOBE in den Zeugenstand gerufen, auch nicht mehr so frisch wie der Enterprise-Kapitän selbst. Vor langer, langer Zeit fuhr Shatner in der südkalifornischen Mojave-Wüste mit dem Motorrad herum, als er einen Unfall damit baute und ohnmächtig wurde. Unter der kalifornischen Wüstensonne kam er dann wieder zu sich und fühlte sich gestrandet im Nirgendwo. Da tauchte eine "schimmernde Gestalt" auf und führte ihn zu einer Strasse, wo ihn dann ein Autofahrer mitnehmen konnte. Die Gestalt selbst verschwand ins Nichts und eine leuchtende Kugel stieg mit hoher Geschwindigkeit zum Himmel auf. So also die Story...die man weitaus banaler als z.B. Sonnenstich und damit verbundenen Halluzinationen sehen kann. Hier weitere Star-UFO-Zeugen mit ihren verstümmelten Aussagen, mit denen kein echter UFO-Forscher etwas anfangen kann und auf der dürftigen Datenlage die "Fälle" zurückweisen würde: GHOSTBUSTER-Star Dan Aykroyd schwört, lt.GLOBE, etwas seltsames vor einigen Jahren in seiner Nachbarschaft gesehen zu haben. "Ich war in Massachusetts und sah zwei Objekte in vielleicht 3.000 Metern Höhe seltsame Manöver ausführen. Ich bin überzeugt, dass das UFOs waren." UFO, so entsinnen wir uns sicherheitshalber, steht für unidentifiziertes Flug-Objekt. Also für eine Erscheinung im Luftraum, über deren Natur und Herkunft der Beobachter nichts weiß bzw sie nicht erkennt. Mehr nicht - und was dem einen komisch vorkommt ist für den anderen nebenan klipp und klar dieses oder jenes normale Objekt am Himmel. Selbst David Duchovny soll als Akte X-Star beim Joggen entlang eines Strands in New Jersey 1993 ein dreiecksförmiges UFO gesehen haben: "Ich weiß nicht, was das war, und ich denke darüber nicht nicht viel nach." Nachdem, was hier zu "erfahren" war, denken auch wir darüber nicht weiter nach. Die fast schon vergessene Olivia Newton-John ("Grease") sah mal eine vielfarbige Kugel über Australien: "Sie änderte ihre Richtung, wie es kein Flugzeug tun kann." Naja, sagt ja überhaupt nichts aus. Schließlich wird Rockstar David Bowie genannt, der sogar "viele UFOs" gesehen haben will, als er im britischen Kent aufwuchs. "Sie kamen regelmäßig vorbei, wir konnten die Uhr danach stellen", soll er gesagt haben. Toll, gaaanz toll. Gähn. Diese Art von Klatschpressen-Berichterstattung können wir uns eigentlich ersparen, weil für die UFO-Phänomen-Untersucher dabei überhaupt nichts nützliches sowie sinnvolles abfällt. WW/FT


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