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14.04.2010


    
Was auf keinem Beipack-Zettel zur UFOlogie als Warnung über sie steht

Die UFO-Geschichte ist ganz anders als man denkt..., von Angang an: Wie alles begann, damals im Jahre 1947... Ausgangspunkt und Basis sind schon ganz andere als vielfach falsch angenommen

Mittwoch, der 14.April 2010 - ein weiterer Tag in dem die Chance für die Reformation der UFOlogie/UFO-Forschung verpufft, für eine systemrelevante Reformation (!) und damit von innen heraus verpufft. Weil gar nicht wirklich angeschoben und wenn man MUFON - schon ein eigener und so nicht richtiger ´Rechtfertigungs´-Mythos für die UFOlogie und ihre ´Wissenschaftlichkeit´, warum man dort auch laufend über die eigene Beine stolpert - sieht wird klar: Es wird auch gar nicht gewollt. Da bleibt man konservativ und traditionell: Die Aliens sind in ´Fliegenden Untertassen´ hier und machen die UFO-Magie am Himmel aus! Basta! Frei nach dem Motto: Aliens, denkt an eure irdischen Propheten als glänzendes Ziel! Damit ist auch unter dieser Ideologie klar, wer auch dieses Mal die Zeche zahlt: Der UFO-Phänomen-Interessierte, der mit UFOtainment als dessen ´UFO-Zinsen´ abgefüttert und irregeführt wird. UFOlogie ist, so gesehen - ein gefährliches Spiel mit vielen internen ´Geisterfahrern´, den exologisierten ´Flying Saucerers´! Doch schon die UFO-Geschichte ist ganz anders als man denkt..., von Angang an:

Wie alles begann, damals 1947...

Begonnen hatte der moderne UFO-Spuk im Sommer 1947. Am Nachmittag des 24.Juni hatte der Privatpilot Kenneth Arnold über dem Washingtoner Mt.Rainier-Gebirgszug in nähestens 50 Kilometern Entfernung ihm unbekannte ´Flugzeuge´ ausgemacht, die sich in der Mittagssonne scheinbar leicht hüpfend bewegten und nach ein paar Minuten in der Ferne verschwanden. Nach Arnold´s Landung beschrieb er Journalisten die Bewegung jener Objekte so: "Als wenn man Steine übers Wasser schlittern läßt." Daraus machte ein findiger UPI-Reporter namens Bill Bequette die flying saucers (Fliegende Untertassen) und ein moderner Mythos war gezeugt. Fremde Eindringlinge im Hoheitsgebiet der USA? Dies zu einer Zeit, als der Kalte Krieg gerade ausbrach und es im Pentagon einige Unsicherheit über das Waffen-Potential der Russen gab. Freilich gingen Ängste um, aber für die meisten Amerikaner war es ein gewaltiger Spaß geworden, ´Fliegende Untertassen´ zu sehen.

Der Fall Arnold wurde scheinbar niemals richtig analysiert, mein niederländischer Kollege Hans van Kampen machte sich nun diese Arbeit und kam zu einer erstaunlichen Folgerung. In den Unterlagen des Pentagon-Ausschuß für UFOs, Blue Book (Blaubuch), fand er 1978 die Dokumente der Modern Military Branch im US-Nationalarchiv zu dieser "Mutter aller UFO-Sichtungen". Ken Arnold startete am 24.Juni vom Chehalis-Airport gegen 14 h, um nach Yakima zu fliegen. Dieser Flug dauerte eine Stunde länger als gewohnt, da Arnold sich nahe der Westeseite des rund 4.000 m hohen Mount Rainier an der Suche nach einem verschollenen Marineflugzeug beteiligte. Da eine Belohung von 5.000 Dollar ausgesetzt war, hatte der Geschäftsmann beschlossen, eine Stunde Flugzeit zu opfern, um sich im Rainier-Gebiet an der Suche zu beteiligen. Auf dem Berg lag Schnee, aber das Wetter war gut und der Himmel klar. Bei seinem zweiten Anflug auf den Berg kam er von der Kleinstadt Mineral und stieg auf 9.200 Fuß in Richtung Yakima. Er entdeckte etwa 15 Meilen links vor sich in 14.000 Fuß eine DC-4 im Nordwesten fliegend. Während er sein kleines Callair-Geschäftsflugzeug ausrichtete, nahm er aus den Augenwinkeln helle Blitze wahr.

Zuerst dachte Arnold, daß sich ein weiteres Flugzeug in der Nähe befand, und er schaute sich danach um. Doch er bemerkte, daß die Lichtblitze von einer Formation von neun Objekten linkerhand des Mount Rainier kamen. Sie sahen aus wie eine Formation von Gänsen: Sie nahmen eine eher diagonal verlaufende kettenartige Formation ein. Sie flogen in 170 Grad und in einer Höhe von 9.500 Fuß. Die Objekte waren recht weit entfernt. Arnold war nicht imstande, ihre Gestalt richtig auszumachen. Sie bewegten sich derart schnell, daß er dachte, es seien Jagdflugzeuge. Ich dachte, es sei etwas Besonderes an ihnen, da ich an ihnen kein Höhenruder sah, beschrieb er später in den Blue Book-Unterlagen seine Sichtung. Und er führte weiter aus: Aber ich nahm an, daß es sich um irgendeine Art von Düsenflugzeug handelte. Während die Objekte die Berge überflogen, konnte er klar ihre Umrisse gegen den Schnee sehen. Sie kamen den Berggipfeln recht nahe und blitzten in der Sonne auf. Aus Arnolds Position heraus gesehen befanden sich die Objekte in Horizontnähe und schienen sich recht eigenartig zu bewegen. Ihre jeweilige Flughöhe schien sich jeweils bis zu 300 Meter voneinander zu unterscheiden. Wir erinnern uns: Diese Objekte waren mindestens 50 Meilen entfernt gewesen! Von einer Detailsicht kann also gar keine Rede sein. Die Größe der Objekte beschrieb Arnold schätzungsweise auf 2/3 einer DC-4. Und ihre Geschwindigkeit auf mehr als 1.300 mph. Dies, obwohl er das Geschehen hart an der Grenze der Wahrnehmung ausmachte.

1956 griff Prof.Allen J.Hynek den Vorfall als wissenschaftlicher Berater des Blaubuch-Unternehmens nochmals in einer mathematischen Analyse auf. Hierbei zeigte sich, das Arnold sich grob vertan hatte und Größe und Entfernung der Objekte völlig daneben lagen. Die UFO-Formation muß viel näher gewesen sein und konsequenter Weise auch viel langsamer geflogen sein. Zudem zeigte sich eine Reihe interessanter Punkte, die der Bewertung des Geschehens entgegenkommen. Die Arnold´schen Untertassen waren nicht rund, sondern sichelförmig gewesen. Sie hatten eine kleine Erhöhung im Zentrum der nach hinten verlaufenden Flügel, aber ich bin mir nicht sicher, da ich nicht alle gut erkannte. Aber eines von ihnen hatte ich besonders gut im Blick, weil es viel größer war als die anderen. Dieses schien auch etwas dunkler als die anderen zu sein. Seine Flügelspannweite schien ein wenig größer.

Tatsächlich wird immer deutlich: Arnold hatte nie die Phrase "Fliegende Untertassen" zur Objektdarstellung in seiner Sichtung benutzt. Was er zu beschreiben versuchte, waren - seiner Ansicht nach - unbekannte Flugzeuge, die aus der Entfernung sichelförmig erschienen, in der Sonne aufblitzten und in der Mitte eine Verdickung aufwiesen. Aber er besaß nicht die Möglichkeit, diese Erscheinung voll in ihrer wahren Gestalt auszumachen. van Kampen griff diese Informationen auf und las sich in der Flugzeug-Literatur der entsprechenden Epoche quer. Dabei stellte er fest, das Arnold wahrscheinlich die ersten Republic F-84 Thunderjets in Aktion sah. Diese Düsenjäger gingen nach ihrem Testflug am 28.Februar 1946 in Produktion. Die erste Serie besaß gerade Flügel (und keine angelegten) und zeigte sich bei hohen Geschwindigkeiten instabil, weswegen die Folgeproduktions-Reihe deltaförmig angelegte Flügel besaß, was ein absolutes Novum in jener Zeit darstellte und für jeden Beobachter ein völlig neues Felling bei der Betrachtung hergab. Die F-84 besaß einen flaschenartigen Rumpf mit einem sehr kleinen Höhenruder, weswegen die Irritation bei Arnold zustandekam. Und...sie waren damals ein militärisches Geheimnis gewesen! Erst mit Beginn des einige Jahre später einsetzenden Korea-Kriegs wurde das Fluggerät öffentlich bekannt.

Arnold´s Sichtung war der Startschuß für das ´Fliegende Untertassen´-Fieber (erst ein paar Jahre später wurde von Seitens der US-Luftwaffe der schonende Begriff U.F.O. eingeführt, um etwas sachlicher die Vielfalt von scheinbar seltsamen Erscheinungen des Luftraums zusammenzufassen), plötzlich wurden von überall her die flying saucers gemeldet. Die Presse hatte ihr Sommerloch-Thema gefunden und die Untertassen wurden zum Vorläufer eines öffentlichen "Fiebers", wie man es später nurmehr mit dem Ausbruch der Hula-Hoop-Begeisterung vergleichen kann. Die USAF dagegen bekam einen schönen Schrecken ob dieser ungebetenen Eindringlinge und reagierte mit einer Mauer von Dementis auf all diese Darstellungen über Fliegende Untertassen am Himmel - "Uns gehören sie nicht, es können nur Geheimwaffen der Roten sein". Tatsächlich hielt sich diese "Geheimwaffen-Theorie" einige Jahre lang im öffentlichen Bewußtsein - bis es rasch vom Tisch gefegt wurde, weil die Realität mit den Untertassen-Sichtungen nicht mehr mithalten konnte. Zeit genug, um die ´Fliegenden Untertassen´ als Besucher aus dem Kosmos zu verstehen lernen, dieses Bild kam erst mit Beginn den neuen Jahrzehnts durch spektakuläre Hollywood-Inszenierungen wie mit dem damals äußerst erfolgreichen Blockbuster "Der Tag, an dem die Erde stillstand" auf.

Das ´visionäre Gerücht´ (wie es später der große Psychiater C.G.Jung nannte) breitete sich wie ein Buschfeuer aus und erfaßte die ganze amerikanische Nation. Jäger-Staffeln standen zur Aufklärung bereit, um den fremden Objekten Herr zu werden und sich diese zu schnappen. Aber dies wollte nicht gelingen und die USAF stand den Untertassen ohnmächtig gegenüber. Als dann noch eine Zeitung eine ´Fangprämie" von 3.000 $ aussetzte, fand man plötzlich überall irgendwelche Materialien, die man gerne den Untertassen zuschrieb und gelegentlich setzten auch Bastler ihre heimlich-heimischen Produkte in den Sand, um sie als Fliegende Untertassen auszugeben. Dann kam eine aufregende Nachricht aus den Wüsten von Neu Mexiko: Nahe dem abgeschirmten Waffentestgelände White Sands und nahe dem geheimnisvollen Atomforschungs-Zentrum Los Alamos sei bei Roswell eine dieser Fliegenden Scheiben abgestürzt und von dem dortigen Roswell Army Air Field geborgen worden. Brisanz bekam die Affäre dadurch, da auf dem selben Stützpunkt das erste Atom-Bomber-Geschwader der Welt seine Heimat hatte - die sogenannte 509.Bomber-Gruppe.

Wie bereits festgestellt, dieser sogenannte Roswell-UFO-Absturz war nur einer von mehreren in den hitzigen Tagen von damals. Und er ist genauso banal aufzuklären, wie alle anderen aus dieser Epoche, dazu später mehr. Neu Mexiko war damals wegen seiner militärischen Anlagen ein geheimnisvoller Ort, selbst die Anwohner wußten wegen nationaler Sicherheitsbestimmungen nicht, was hier vorging. Ganz bewußt waren von nachrichtendienstlicher Seite die abenteuerlichsten Gerüchte genährt worden, um vom Atom-Forschungs- und Nuklear-Waffen-Programm abzulenken. Zwei kursierende Gerüchte seien genannt: Man würde hier U-Boote bauen und Raumschiffe. Die Atmosphäre für abenteuerliche Darstellungen und Begegnungen war gegeben. Nun fehlte es nurmehr an einem weiteren Element - die Herausforderung der Kreativität durch ein aktuelles Geschehen am Rande der Wirklichkeit.

Bereits am 14.Juni war der Farmarbeiter Mac Brazel draußen auf der Forster-Ranch, eine Autostunde von Roswell entfernt, gewesen und fand hier auf dem baren Feld "Trümmer" vor, die er als eine Mischung aus "Folie von großer Quantität, Balsaholzstöcken mit Klebeband fixiert" beschreiben sollte. Doch er kümmerte sich vorerst nicht weiter darum. Erst nachdem er Anfang Juli vom Fliegenden Untertassen-Fieber und der Geldprämie gehört hatte, erinnerte er sich wieder an den Müll auf dem Feld draußen. Er reagierte rasch und fuhr zur abseits gelegenen Forster-Ranch hinaus, barg einige der Teile und nahm sie unter den Arm, um in Roswell das Sheriff-Büro aufzusuchen. Sheriff Wilcox ging davon aus, daß dies eine Sache des Militärs sei und rief die naheliegende Roswell Army Air Force-Base an. Damit kam die UFO-Story für kurze Zeit in Gang. Alsbald kamen Offiziere, begutachteten das Material und nahmen Teile davon mit, um es dem Kommando-Offizier Blanchard vorzulegen. Dieser meldete den Fund zur nächsthöheren Dienststelle weiter, die wegen all der Fliegenden Scheiben endlich Erfolgsmeldungen haben wollte, um die fraglichen Körper näher identifizieren zu können. Der Befehl war klar: Bergt das Material, was tags darauf in Angriff genommen wurde -während parallel einher bereits die frohe Kunde als Pressemitteilung durch Lt.Marcel getippt und von ihm persönlich in Roswell in Umlauf gebracht wurde. Dank der Nachrichtenagentur AP ging die Meldung sogar in die ehrwürde Londoner TIMES ein.

Inzwischen überschlugen sich die Ereignisse, die darin endeten, daß auf der Fort Worth-Air Base von Dallas, Texas, noch am 8.Juli die Story zu Grabe getragen wurde - das gefundene Material ging auf einen angeblichen "Wetterballon" zurück - auf seine geplatzte Hülle, auf seinen sechseckigen Radar-Reflektor (die eigentliche Fliegende Scheibe) und anderen baulichen Nützlichkeiten für ein solches Gefährt. Binnen Stunden war damit der Roswell-Fall zu den Akten gelegt, da er sich quasi von selbst erklärte. Nun konnte man sich wieder anderen UFO-Meldungen widmen, die sich reichlich ergoßen und die Nation in Atem hielten. Aber dies ist eine andere Geschichte.

Der Fall Roswell dagegen wurde gegen Ende der siebziger Jahre neu entdeckt und als Meilenstein in der inzwischen längst etablierten "UFOlogie" gewertet, nachdem die "beweislastige" Munition zur Neige ging und auch die UFOlogie einen Mangel von frischem Blut verzeichnen mußte. Der Hollywood-Film des Wunderkindes S.Spielberg, "Close Encounter of theThird Kind", war gerade weltweit als "basierend auf authentischen Fällen" angeboten worden, als der UFOloge und Ex-Nuklear-Physiker Stanton Friedman während einer seiner ufologischen Vortragsreisen (von denen er heute hauptsächlich seinen Lebensunterhalt bestreitet) auf Ex-Lt.Marcel stieß, der scheinbar noch vom einstigen UFO-Debakel eingenommen war. Marcel mystifizierte aus der fernen Erinnerung heraus die Bruchstücke und schmiedete ihnen werkstoffwunderliche Charakteristiken an. Friedman setzte sich mit dem UFOlogen William Moore zusammen, woraufhin bald das Buch "Der Roswell-Zwischenfall" den Medienmarkt in allen Teilen der Welt erobern sollte (1980, deutsche Ausgabe bei Paul Zsolnay-Verlag, Wien-Hamburg). Zugkräftig mit dem Autorennamen Charles Berlitz versehen, der von der Legenden-Bildung rund um das Bermuda-Dreieck als Bestseller-Autor bestens bekannt war und als Zugnummer diente - er bekam sein Honorar für die Namensgebung und hatte ansonsten mit dem Inhalt wenig am Hut.

Der "Roswell-Zwischenfall" wurde ein Hit, allein schon wegen dem spannenden Untertitel "Die UFOs und der CIA" (diese Konstruktion ließ sich im Buch selbst nicht aufrechterhalten und findet auch darin kaum Beachtung) und dem spannenden Text auf dem Bucheinband, wonach "durch einen aufsehenerregenden Prozeß" nun "wissenschaftliche Analysen und Geheimberichte über den Roswell-Zwischenfall" erstmals der Öffentlichkeit zugänglich gemacht würden (freilich kann man in dem Buch lange danach suchen, um dann doch nicht fündig zu werden). Wie auch immer, ein schlagende Beweis aus dem FBI-Fundus wurde kurz darauf von dem Wiesbadener Film-Produzenten Klaus Webner als April-Scherz einer Wiesbadener Tageszeitung enttarnt. Die Roswell-Autoren hatten hier in der Recherche versagt.

Wie das mit den paranormalen und ufologischen Grenzgebieten der Wissenschaft immer so ist, als Schattengewächs gedeiht es gut. Die Stammautoren Friedman/Moore hatten sich mit ihrem Roswell-Werk schlichtweg den Durchbruch versprochen, der die US-Regierung zwingen würde, ihre UFO-Geheimnisse auf den Tisch zu legen. Dazu muß man wissen, daß die UFOlogie sich selbst so versteht, daß immer die anderen (d.h.Militärs, Geheimdienste und Regierungen) die besseren Beweise im Sack haben, da ihre eigenen "Beweise" fortlaufend zusammenbrechen und die außerirdische Hypothese für UFOs wegspült. Doch nach der Veröffentlichung des Buches, hatten zwar die Zeitungen wieder einige neue Schlagzeilen, die UFOlogie neue "Denkansätze", aber in Sachen UFOs schwieg die US-Regierung wie immer nach Abschluß des Projektes Blaubuch im Dezember 1969. Plötzlich tauchten Mitte der Achtziger neue "Dokumente" auf, die den Roswell-Zwischenfall in ein neues Licht rückten. Unter dem Namen die "MJ-12-Papiere" werden ausgerechnet 1984 einem Freund von Moore Unterlagen zugespielt, die von einem geheimen Ausschuß berichteten und die die abenteuerlichsten Inhalte auswiesen. Seither gewann die UFOlogie an einer neuen Qualität: Die Paranoia zog als wesentliches Element ein, auch wenn sich die MJ-12-Papiere als ufologisch-selbstgezeugte Makulatur erwiesen.

Doch im Zuge von MJ-12 hatte Hollywood wieder einen dramatischen Dampfhammer anzubieten und 1988 gab es eine fast zweistündige, vielgesehene TV-Diskusssionsrunde namens UFO, Cover up, Live zur besten Sendezeit, gefolgt von dramatisierten TV-"Dokumentationen" im Mini-Spielfilmformat innerhalb der Reihen "Unsolved Mysteries" und "In Search of..." - ausgestrahlt freilich jeweils in den größten US-Networks und zur besten Sendezeit als jeweilige Saison-Opener. Plötzlich wuchsen neue Roswell-Crash-Zeugen wie Pilze aus dem Wüsenboden von Neu Mexiko. Es bildeten sich verschiedene Nachforschungs-Teams in den unterschiedlichen UFO-Gruppen der USA, jedes Team hat dabei seine eigenen "besten Zeugen", die wieder von den anderen Gruppen als Schwindler oder Trittbrettfahrer abgelehnt werden. Dies kann man sogar verstehen, wenn man sieht, daß die heute kursierenden Storys kaum etwas mit der originalen Geschichte zu tun haben und hier jeder neue "beste Zeuge" seine eigenwilligen Details zu Ort, Zeitpunkt, Anzahl der Abstürze, Gestalt des Raumschiffs und Details zu dort angeblich gefundenen toten oder/und lebenden Aliens (angepaßt ans heute moderne Muster der Fremden aus den Entführungsgeschichten) preisgibt. Ja, es gibt sogar zwei sich verfeindet eingestellte UFO-Museen in Roswell. Inzwischen wuchs die Literatur darüber beträchtlich an und der neu-gestylte Roswell-Alien-Crash bestimmt die unendliche Diskussion innerhalb der UFOlogie mit neuen Bildern - die mit dem ursprünglichen Ereignis gar nichts mehr zu tun haben und daherkommen, als würde Science fiction tatsächlich Wirklichkeit werden, Science fiction aber bleiben.

1994 strahte das US-Fernsehen ein neues zweistündiges TV-Spiel nach den neuesten ufologischen Phantasien hierzu erfolgreich aus, worin interessanter Weise auch schon das Muster des in den letzten Jahren aufgetauchten "authentischen Roswell-Alien-Films" vorgegeben wird. Parallel einher erklärte ein auf Drängen von Kongreß-Abgeordneter S.Schiff (Neu Mexiko) eingesetzter USAF-Untersuchungsausschuß, daß das originale Roswell-Ereignis auf einen zu Spionage-Zwecken umgewandelten Höhenforschungs-Ballon und seinem unplanmäßigen Niedergang nahe Roswell zurückging, was fast ein Jahr darauf von einer Untersuchungseinheit des amerikanischen Bundesrechnungshofes (GAO) bestätigt wurde. Die erst hoffnungsvollen UFOlogen tobten in Raserei nun ob dieser Erklärung, die sie jetzt als das größte Vertuschungsmanöver aller Zeiten ansehen, um keinen öffentlichen Gesichtsverlust ob ihres Glaubens einstecken zu müßen. Dabei hätte schon ein Blick in historische und authentische Dokumente des Pentagon genügt, als am 23.September 1947 die Generalstabs-Führung in interner Geheim-Dokumentation den "Mangel an physikalischen Beweisen in Form von abgestürzten Fliegende Untertassen-Teilen" für sich beklagte, um die UFOs richtig einschätzen zu können. Dies zwei, oder fast drei Monate nach dem angeblichen Roswell-UFO-Crash wie er heute völlig unnötig, aber mit Absicht hochgespielt wurde. Aufgrund dieses Mangels wurde einige Monate später das UFO-Forschungsbüro namens Blaubuch vom Pentagon eingesetzt, um festzustellen, was es mit den UFOs auf sich hat. Über zwanzig Jahre lang wurden mehr als zehntausend UFO-Berichte nachrichtendienstlich geprüft, schließlich stellte sich das UFO-Phänomen nicht als eine Bedrohung der nationalen Sicherheit heraus und war damit für die Streitkräfte erledigt. Dies ließ jedoch einstige UFO-Autoren, wie z.B. Dr.Helmut Lammer* und Dipl.-Ing.O.Sidla von MUFON-CES**, damals nicht davor zurückschrecken, in einst aktuellen Buch-Werken den Roswell-Zwischenfall und die daraus entstandene "UFO-Geheimhaltung" zu fördern und von einer "wissenschaftlichen Bilanz" ob dieses künstlichen Mystifizismus zu sprechen. Die reale UFO-Bilanz sieht dagegen völlig anders aus...

* = Lese dazu auch http://cenap.alien.de/croeffelbach/... ! Und das bwei MUFON-CES keine ufologischen Wunderheiler unterwegs sind, wissen Sie ja auch durch das pdf-Dokument "Die Akte MUFON-CES: Anspruch und Wirklichkeit der MUFON-CES" - download unter http://www.blog.de/media/document/a... .

** = In UFO-phantastischen Fankreisen ganz besonders ausgezeichnet, wie gerade eben wieder ein ideologisierter und enthusiastischer Fan mir schrieb: "Meiner Meinung nach, solltet Ihr Euren Laden schließen. Ihr habt eigentlich Null-Plan, weil Ihr gar nicht mit wissenschaftlichen Methoden arbeitet. Und unser deutsches TV ist so blöd und macht Sendungen mit Euch. Es ist eine Schande, wie verblödet unser Land ist, aber Ihr habt ja was zu verlieren {was eigentlich?}. Nehmt Euch ein Beispiel an Mufon-Ces, die machen es wissenschaftlich." Siehe einen Absatz voran...

Ausgangspunkt und Basis sind schon ganz andere..., dazu studieren Sie einfach auch diese pdf-Dokumente der O-CRs Nr.304, April 2007 - http://cenap.alien.de/crtwentyfive.... zur Airship-Saga; O-CR 305, Mai 2077 - http://cenap.alien.de/cr305.pdf zur Ghostrocket-Saga; die CENAP-Newsflashs Nr.24 vom Februar 2007 - http://cenap.alien.de/fltwentyfour.... zur geheimen UFO-Historie; Newsflash Nr.26 vom Juli 2007 - http://cenap.alien.de/fltwentysix.pdf zwecks Hintergründe zum Projekt Blaubuch & Co. Sehen Sie, so einfach ist es, sich zu informieren und selbst einzuweisen - ist doch kein Problem!

Das war doch interessant, um die ufologischen Mentalitäten auch nachzuvollziehen und die Psychologie der ´UFO-Forscher´ zu erleben. Aber zur Mentalität der UFOlogen gehört auch: Was nicht passt wird opportunistisch passend gemacht! In diesem Zusammenhang passt auch diese Geschichte.

Ich bin kein UFO-Mann

>Mit 75 denkt UFO-Forscher* von Däniken nicht ans Aufhören

Geht es um UFOs oder um Besuche von Ausserirdischen, fällt ein Name jeweils schnell: Erich von Däniken. Seit Jahrzehnten macht der Schriftsteller und UFO-Forscher weit über die Grenzen der Schweiz von sich reden. Nun feiert er seinen 75. Geburtstag. Doch ans Aufhören denkt der Autor nicht, wie er im Interview mit der ´Tagesschau´ erklärt.

In grauer Vorzeit sollen Ausserirdische die Erde besucht haben. Dabei hätten sie wesentliche Anstösse zur Entwicklung der menschlichen Rasse gegeben. Das ist kurz zusammengefasst die These, die Erich von Däniken 1968 in seinem ersten Buch "Erinnerungen an die Zukunft" präsentierte. "Bereits diese Publikation machte mich international bekannt", sagt von Däniken gegenüber der ´Tagesschau´. Dem Buch folgten 30 weitere Titel. Inzwischen soll Erich von Däniken laut seinen Fans über 60 Millionen Bücher in zahlreichen Sprachen verkauft haben. Aktuell ist der Autor gerade auf Lesereise, um sein neustes Werk "Götterdämmerung" vorzustellen. Darin ist die Rede vom 23. Dezember 2012 - jenes Datum, an dem sich gemäss dem Maya-Kalender die Konstellation des Schöpfungstags wiederholt.

Seine Tätigkeit als schreibender UFO-Forscher hat von Däniken über die Jahrzehnte eine grosse Fangemeinde eingetragen. Hat er einen Auftritt, sind die Säle auch heute noch stets gut gefüllt. "Wir sind alle in einer Religion gross geworden. Wir haben Geschichten vom lieben Gott gehört. Und jetzt kommt Einer daher und greift diese alten Geschichten auf und erklärt sie neu. Das fasziniert", begründet Erich von Däniken seine Popularität gegenüber der ´Tagesschau´.

Wissenschaftler dagegen belächeln seine Thesen. Von Däniken selber gibt sich davon allerdings wenig beeindruckt, er vertraut seinen Indizien. Er hält an seiner These vom Besuch der Ausserirdischen fest, wie von Däniken gegenüber der ´Tagesschau´ erklärt. Er ist sogar überzeugt, dass die Ausserirdischen eines Tages zurückkommen werden.

Der Traum vom "Mistery Park"

Seine Erkenntnisse wollte Erich von Däniken aber nicht nur mit Büchern und Vorträgen bekannt machen. Deshalb baute er in Interlaken den ?Mistery Park?, der die Rätsel dieser Welt veranschaulichen sollte. Eröffnet wurde der Park im Jahr 2003. Doch das Projekt blieb ohne Erfolg. Der Park geriet in finanzielle Nöte und musste seine Tore bereits Ende 2006 wieder schliessen. Nach einer dreijährigen Schliessung wurde der "Mistery Park" 2009 für eine Saison wieder geöffnet. Anfang April dieses Jahres wurde er unter dem Namen "Jungfraupark" mit einem leicht veränderten Konzept wieder eröffnet.

Schon in der Schulzeit fasziniert vom Mystischen

Geboren wurde Erich von Däniken am 14. April 1935 in Zofingen (AG). Schon während des Gymnasiums beschäftigte er sich intensiv mit Archäologie, Futurologie, mit der Weltraumfahrt und Philosophie, sowie Religionsphilosophie. Zunächst absolvierte er aber eine Lehre als Hotelfachmann. Zur Schriftstellerei kam er erst später, wie er der ´Tagesschau´ erklärt. Die Faszination sei schon vor der Gastronomie-Zeit dagewesen.

Seinen 75. Geburtstag will der Autor ruhig angehen. Er plane eine ?eher kleine? Feier im Familienkreis, so von Däniken. Tags darauf erhalten seine Fans aber die Möglichkeit, ihr Idol zu feiern: Von Däniken hält einen seiner Vorträge - im ehemaligen "Mistery Park" in Interlaken. Damit wird klar, dass Erich von Däniken nicht ans Aufhören denkt. So will er sich auch vermehrt seiner Bildersammlung zuwenden und einige Bildbände mit den besten Bildern herausgeben.<

Nach: http://www.tagesschau.sf.tv/Nachric...

* = "15 Millionen Zeugen sahen UFOs - Die Strahler aus dem Weltall" hieß der Titel einer Serie in ´BILD-am-Sonntag´, welche am 26. März 1978 durchstartete. Ihr Autor: Erich von Däniken, der immer betonte, a. kein "UFO-Mann" zu sein und b. die Trennung zwischen seiner "Wissenschaft" Prä-Astronautik und UFO-Forschung forderte. Vor zehn Jahren, zu seinem 65.Geburtstag forderte EvD so ´gehuldigt´, siehe http://cenap.alien.de/cenapnews/zei... . "Nochmals über den kosmischen Seemannsgarn nachgedacht... Erich von Dänikens-Universum: Außerirdische Kosmonauten und Götter-Astronauten - Zurück zu den Götter-Kosmonauten, aber über den Tellerrand hinaus geblickt" unter http://cenap.alien.de/cenapnews/zei... . "Die Doomsday-Hysterie, neues X-Zonen-Thema" unter http://cenap.alien.de/cenapnews/zei... . "Geplatzte Träumereien vom Mystery-Park - Zeichen des Niedergangs auch der PÄ" unter http://cenap.alien.de/cenapnews/zei... . Sie sehen: EVD und seine Ideenwelten haben XXL-Probleme, dies ist die ´Hidden Truth´.

Und dies bekommt EvD als ´Geburtstagsgeschenk´ in der ´Berner Zeitung´ ( http://www.bernerzeitung.ch/region/... ) mit auf den Weg:

>Mysteriöse Leuchtkugeln über Burgdorf: Fast täglich melden sich Augenzeugen, die Leuchtkugeln über Burgdorf sahen. Eine Erklärung für das Phänomen fehlt weiter von Johannes Hofstetter

Es war nur eine Beobachtung. Doch langsam wächst sich die Sache zu einem Mysterium aus. Fest steht: Am 27.März schwebten kurz nach 21.30 Uhr drei leuchtende Kugeln geräuschlos und schnurgerade vom Schlosshügel über Burgdorf hinweg. Beobachtet wurden sie von einem Redaktor dieser Zeitung, von Warteck-Wirt Martin Maeder und, wie sich zeigen sollte, von einem guten Dutzend anderer Leute. Fast täglich melden sich Augenzeugen, die zur fraglichen Zeit alleine oder in Gesellschaft ähnliche bis identische Sichtungen gemacht hatten.

Weiter nach Langenthal

Die meisten sprachen von kugelförmigen Objekten. Mit zwei Ausnahmen: Fritz Bösiger tippte auf "japanische Ballone" {!). Heidi Albrecht wollte am verregneten Nachthimmel drei "Papierfackeln" {!} identifiziert haben. Gegen 22 Uhr am selben Abend glaubte Theres Bürgi in Langenthal, einen Helikopter beim Anflug auf das Spital zu sehen. Doch dann entpuppten sich die Lichter als die rätselhafte Dreierformation, die Minuten zuvor über Burgdorf hinweggezogen war. Und damit nicht genug: Am Ostersonntag, also acht Tage später, erblickte Fabienne Luder über Koppigen um 21 Uhr ein ihr unbekanntes Flugobjekt: "Es leuchtete stark und flog schnurgerade", teilte sie mit.

Lichterkette über Bern

Jens Löbner schrieb am Dienstag, er habe schon "die eine oder andere Erscheinung dieser Art" gesehen. In einer Sommernacht Ende der 90er-Jahre zum Beispiel: Gegen 1 Uhr sei ihm über Bern "eine Art hängende Lichterkette" aufgefallen, wobei die "sieben bis acht" Leuchten nicht senkrecht aufgereiht, sondern "teilweise nach rechts und links versetzt" gewesen seien. Die Erscheinung habe er während der ganzen Autofahrt von Zollikofen bis ins Berner Stadtzentrum beobachten können. Auf dem Bubenbergplatz hätten sich Passanten über die Lichter unterhalten. Motorengeräusche oder andere "akustisch wahrnehmbare Anomalien" habe niemand gehört. Die geräuschlose und langsame Art der Fortbewegung sei vermutlich ?eine "Spezialität solcher Erscheinungen", vermutet Löbner.

"Lokales Phänomen"

Bis heute konnte niemand eine Erklärung für die "Burgdorfer Kugeln" liefern {was nicht heißt, das es keine gibt oder auch nur, dass diese übergangen wurde - siehe die Festellungen von Fritz Bösiger & Heidi Albrecht!}. Für Hugo Jost von der Grenchner Jura-Sternwarte sind Wetterballone {???} die naheliegendste Lösung. Roman Gubser von der Urania-Sternwarte in Zürich räumte auf Anfrage freimütig ein, er habe "keine Ahnung" . Sicher sei nur, dass es "ein sehr lokales Phänomen" gewesen sein müsse.

"Phänomen": Auf diesen Begriff können sich wohl alle Himmelguckerinnen und -gucker einigen, welche die drei Kugeln an jenem sternenlosen Märzabend über dem Emmental und dem Oberaargau schweben sahen.<

Kommentare dazu: "Kürzlich sahen meine Frau und ich abends ebenfalls eine Lichtkugel vom Gümligental her in Richtung osten schweben. War´s ein Heissluftbalon? Keine Ahnung! und dann war das Ding erloschen." - "Ich war zum erstan Mal als ich sowas sah auch sehr erstaunt! Mittlerweise weiss ich, dass es sich um Chinesische Wunschballone oder Himmelslaternen handelt. Schön anzusehen, aber wenn man das nicht kennt, siehts schon komisch aus!" - "Meine Frau und ich haben dieses Phänomen letzten Monat auch über Aarberg gesehen. Etwa 15 Stück dieser ballonähnlichen ´Leuchtkugeln´ flogen, oder soll ich sagen fuhren um ca. Mitternacht vom Städtchen her über das Bernfeld Richtung Münchenbuchsee. Ich kann heute noch nicht sagen, um was es sich gehandelt hat. Nur soviel, dass sie lautlos und rot leuchtend über uns hinwegflogen." - "Was soll das, zu 100% sind dies so Papierdinger wo unten eine Kerze montiert wird. Diese Dinger gehören mitlerweilen zu jedem Hochzeit. Wehe die Dinger landen auf einer Scheune und fackeln diese ab. Leben halt schon noch hinter dem Mond die Emmentaler." - "Entweder haben Ausserirdische speziell Interesse an Burgdorf oder es handelt sich um Wunschballone. Die Dinger sind ja zur Zeit ziemlich beliebt."

+ Jetzt geht es also in der Schweiz los, trotz konsequentem Verkaufs- und Importverbot der Himmels- und Schwebelaternen.

Mythos und Wirklichkeit - Wie schaut es damit aus?

Turin: Millionen wollen ein Grabtuch sehen - Wie das Turiner Grabtuch die Massen verzaubert

Glaubenshilfe perfekt! ... und wieder lockt der Mythos vom Tuch der Tücher. Die Mystery-Psychologie wirkt: 20.000 Reisebusse fahren täglich nach Turin. Das mysteriöse Grabtuch, das der Überlieferung nach den Leichnam Jesu bedeckt haben soll, fasziniert die Massen. Das Tuch ist die größte Ikone der Christenheit. Er sei "berührt" oder "erschüttert" ist der Kommentar von jedem zweiten Pilger, der die Basilika wieder verlässt. Warum sie gekommen sind? "Himmel und Erde berühren sich in diesem Tuch", antwortet ein Mann aus dem Libanon. Irdische Ordnung muss aber sein: 5000 Soldaten hat der italienische Staat freigestellt, um sie und die Ausstellung der ´Santa Sindone´ zusätzlich zu den Kräften der Carabinieri, der Polizisten und anderer Ordnungskräfte zu schützen und den Ansturm aus aller Welt in geordnete Bahnen zu lenken.

Erinnern wir uns - Im späten Mittelalter hatten übernatürliche Kräfte Konjunktur!

Aber erst ab 1700 feierte man Jahrhundertwenden richtiggehend während das ganze Mittelalter solche kalendarischen Zeitenwenden über mit der Grauslichkeiten wie Pest und dem Tod sowie Brutalität gleichgesetzt wurden. Soziale Auseinandersetzungen zwischen den Reichen und den Armen gab es im großen Rahmen keine, da es keinerlei Gewerkschaften und Revolutionsbewegungen gab. Alles was man damals als Disput in die Gesellschaft einbrachte, mußte als von Gott oder vom Teufel geschickt ´verkauft´ werden. Die Pamphletisten dieser Epoche liefen besonders dann zu Hochleistungen auf, wenn sie das Wunschdenken-Thema der Vergeltung durch übernatürliche Kräfte ausschlachten und vorbringen konnten, um gegen die lasterhaften priviligierten Klassen zu Felde zu ziehen. Deswegen ist es nicht statthaft übernatürliche Geschichten aus Chroniken und Einblattdrucken (der erste Schritt hin zum Buchdruck und der Zeitung, die wir Gutenberg schließlich zu verdanken haben) des Mittelalters und der frühen Neuzeit wie Tatsachenberichte zu nehmen. Bald wurden diese "Flugblätter" als Vorläufer der Zeitung populär und enthielten mit Holzschnitten illustrierte Berichte in der verqueren Sprache der damaligen Zeit. Die Geschichten von damals entsprachen entwickelten Erzählmustern und waren keine historisch verbürgten Geschichts-Reportagen. Sie waren kunstvoll erstellte Fiktionen ("absonderliches Geschehen" genannt), die wirkliche Namen, Halbwahrheiten und Elemente älterer Legenden kombinierten. Und sie wurden so schamlos verziert wie es noch heute die Autoren in der Boulevardpresse tun.

Ab 1700 auch gab es erstmals auch Voraussschauen, meistens für eine bessere Zukunft (im 17.Jahrhundert wurden die Flugblätter durch die ersten Zeitungen ersetzt). Es kamen die ersten Stadt- und Staatsutopien auf, die um 1900 durch Romane wie Herbert George Wells "Die Zeitmaschine" und "Krieg der Welten" markiert wurden sowie großen Optimismus mit sich brachten. Ab 1900 standen dann technische Utopien im Vordergrund (man erinnere sich so an 1896/97 mit dem "Airship-Schrecken" in den USA) wo man die Zukunft (die bereits unsere Vergangenheit sein sollte) mit beweglichen Trottoirs, dem Bildtelefon (gibts heute tatsächlich), Atomflugzeugen (hat man lieber sein lassen) und einer Schönwettermaschine hell malte; natürlich würden die Großstädte des Jahres 2000 durch riesige Glasglocken überdeckelt sein, innen voll klimatisiert und immer Frühling herrschen, auf dem Boden der Ozeane genauso wie an Land; die Menschen an Ein-Mann-Hubschraubern auf dem Rücken geschnallt herumfliegen... Das neue Jahr 1900 brachte eine Friedensphase in Mitteleuropa mit sich, naturwissenschaftliche Erfolge zeichneten sich ab, technische Entwicklungen ungeahnten Ausmaßes standen an und ein wirtschaftlicher Aufschwung verbrietete einen optimistischen Fortschrittsglauben. Was wenige Jahre später tatsächlich erfolgte, kennen wir aus dem Geschichtsunterricht: Zwei Weltkriege, wirtschaftliche Depression, Inflation, Verfolgung von Minderheiten, Vertreibung, Massenvernichtung. In der Mitte des 20.Jahrhunderts war der Fortschrittsglaube ganz schön angeknackst. Wie auch immer, Jahrhundert- oder Jahrtausendwenden finden hauptsächlich in den Köpfen statt, weil wir in sie ein Lebensgefühl und unser Zeitempfinden hineinstecken. Die Zeitenwenden sind unser ganz persönlicher, kulturell gefärbter und zivilisatorisch aufgepeppter Mythos geworden.

Auf der anderen Seite wird auch mit Angstmacherei schon immer viel Geld verdient und es rückten absonderliche Gestalten ins Rampenlicht, siehe die entsprechenden Talkshows auf den privaten Kanälen (die genauso aber ihre Zuschauer einluden, mit ihnen ins nächste Jahrtausend hineinzufeiern!). Seelisch-anfällige, labile Menschen mit grundsätzlichen Lebens- und Zukunftsängsten gehen den Hellsehern und Propheten auf den Leim, weil sie sich an deren Projektionen ´klammern´ und ihren eigenen unbestimmten Befürchtungen und Hoffnungslosigkeiten einen Bezugsrahmen geben. Nicht erst seit Nostradamus aber gab es apokalyptische Visionen/Endzeitprophezeiungen, schon lange vor ihm gab es Seher mit derartigen Bildern. Schon die so genannte biblische Johannes-Apokalyse (die später viele andere Visionäre inspirierte) gab eine Art "Fahrplan des Weltuntergangs" von sich - freilich ist nie etwas derartiges passiert. Der Himmel spielte dabei immer eine Rolle, weil der Mensch ihn schon immer aufmerksam verfolgte und die Ereignisse dort zu interpretieren versuchte. Man ging davon aus, dass es einen engen Zusammenhang zwischen dem Geschehen im Makrokosmos (der Sterne des Himmels) und dem Mikrokosmos (des menschlichen Lebens) gibt. Insofern haben Kometen-Erscheinungen, Boliden-Feuerbälle und exotische Planeten-Konjunktionen besondere Interpretationen und Ängst ausgelöst, weil es ein naturwissenschaftliches Nichtwissen um die Naturgesetze gab. "Schweifsterne" wurden z.B. so schon immer als Zeichen gedeutet. Im Mittelalter erfaßte die Menschen dann geradezu eine regelrechte Kometen-Hysterie, die sich noch bis tief ins 19.Jahrhundert hinein hielt.

Hans Gaab beschrieb im ´Regiomontanusbote´ Nr.1/2000 "Atmosphärische Erscheinungen in alten Nürnberger Einblattdrucken", diese Drucke hatten eine Auflage bis zu tausend Stück und dienten wohl oft als eine Art Ersatz für eine Tageszeitung in der beginnenden Neuzeit. Der kolorierte Holzschnitt zum Kometen von 1577 ist wohl der bekannteste seiner Art. Er dokumentiert die Erscheinung eines Kometen, der in Europa bis gegen Ende Januar 1578 gesehen werden konnte. Er war so hell, dass ein Londoner Beobachter ihn beim ersten Auftauchen hinter Wolken zuerst für den Mond gehalten hatte. Im 16.Jahrhundert galten die Kometen als von Gott gesandte, die große Strafen androhten, falls die Menschheit ihr sündiges Treiben nicht ändern würde und der Druck war von einer Aufzählung all der Übel, die Kometen mit sich bringen, versehen. Nach den damals noch weit verbreiteten aristotelischen Ansichten waren Kometen tatsächlich atmosphärische Erscheinungen. Allein hier kann man schon sehen, wie zeitgenössische falsche Vorstellungen dennoch Erklärungsmodelle fördern können, die gemeinhin akzeptiert werden... Heute wie damals sind Weltuntergang und Erlösung gegenwärtig. Wir haben zwar weitgehend auf Dämonen verzichtet, dafür aber die Wasserstoffbombe eingehandelt. Noch Ende 1974 wurde befürchtet, dass ein Komet die Ionosphäre mit "elektromagnetischem Urstaub" auffüllen werde.

Aus Sinnestäuschungen, Verwechslungen, Halluzinationen, Fantasiegeschichten und einfach dem Nicht-Wissen werden moderne Sagen und ihr Inhalt zur zeitgenössischen Folklore. Folklore besteht aus erzählten Geschichten, die als unwahrscheinlich gelten dürfen, aber dennoch ankommen. Man hört die Geschichte von einem Freund, der sie seinerseits auch nur von einem Freund kennt. Diese Geschichten haben dann gemeinsam, dass sie ohne Quelle weitergegeben werden und eine Überprüfung kaum möglich ist (im Feld der anomalistischen Phänomene glaubt man sowieso mehr als das man prüft, weswegen wir es hier mit einem wuchernden Garten von folkloristischen Stilblüten zu tun haben), zudem werden sie dennoch als soetwas wie geheime Wahrheiten gehandelt. Die nahe Begegnung mit dem Übernatürlichen erfüllt laut dem Volkskundler Ulrich Magin "viele soziale Funktionen, von der bestätigenden Funktion für das Weltbild einer kleinen Gruppe, über die Rechtfertigung eines antiwissenschaftlichen Weltbildes bei anderen bis hin zur Randmeldung in der Zeitung, die nur unterhalten soll, und die nicht der journalistischen Sorgfaltspflicht unterliegt". Damit übernimmt z.B. die moderne UFO-Folklore oder Science-Fiction-Sage namens UFOlogie die Rolle früherer semireligiöser Glaubenssysteme als Hintergrund für persönliche Visionen bei Problemen. Somit besitzt die UFO-Folklore die Funktion eines autorisierten Mythos, der Halluzinationen nicht sofort in den Bereich der Psychiatrie verbannt und der Aufwertung labiler Persönlichkeiten dient. Immer wenn viel Seltsames geschieht und Unerklärliches passiert ruft dies Ratlosigkeit hervor, weshalb sich wilden Spekulationen schnell Tür und Tor öffnen. Damals wie heute...! Tiefgläubige haben schon immer Alltägliches auch in Wundersames umgedeutet, den größten Erfolg haben sie damit in ihrem eigenen Zirkeln, die Prototypen der Verhinderung von Aufklärung und des Vorantreibens von Mystifikation und Religion.

Externe Links

http://cenap.alien.de/croeffelbach/2000.htm
http://www.blog.de/media/document/anspruch_und_wirklichkeit_der_mufon_ces/2058672
http://cenap.alien.de/crtwentyfive.pdf
http://cenap.alien.de/cr305.pdf
http://cenap.alien.de/fltwentyfour.pdf
http://cenap.alien.de/fltwentysix.pdf
http://www.tagesschau.sf.tv/Nachrichten/Archiv/2010/04/14/Vermischtes/Mit-75-denkt-UFO-...
http://cenap.alien.de/cenapnews/zeigen.php?satzid=1269
http://cenap.alien.de/cenapnews/zeigen.php?satzid=9047
http://cenap.alien.de/cenapnews/zeigen.php?satzid=9048
http://cenap.alien.de/cenapnews/zeigen.php?satzid=8201
http://www.bernerzeitung.ch/region/emmental/Mysterioese-Leuchtkugeln-ueber-Burgdorf/sto...

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