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21.10.2000 |
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P.M. öffnete die "Akte Alien" fürs Kiosk Das November-Heft macht UFOs und Außerirdische zum Titelthema Soeben erschien am Kiosk bundesweit die November 2000-Ausgabe von ´Peter Moosleitners Magazin´, P.M. Die Titelgeschichte ist unübersehbar - die "Akte Alien" wird mit kunderbunten computeranimierten Fliegenden Untertassen zwischen Mond und Erde eröffnet. Die Frage hierbei ist: Was weiß die Wissenschaft (genauer die Astro-Biologie) heute über Außerirdische? Autor Wolf Schneider stellt sich dem Thema ziemlich adäquat, auch wenn die Redaktion die Grafiker und Fotorechercheure wohl auch nicht unausgelastet ließ. Naja, in Sachen "Außerirdische" und das was die Wissenschaft wirklich über sie weiß ist natürlich so ein Ding - weil, eigentlich weiß die Wissenschaft ja dazu kaum was. Man kann sich grundlegende Fragen über außerirdische Lebenszustände und Umweltbedingungen stellen und damit wichtige Faktoren wie Chemie und biologische Entwicklung sowie Evolution betrachten. Basierend eben auf dem, was man zur Ökosphäre Erde und dem dort entstandenen vielfältigen Leben weiß. Mehr aber auch nicht. So ist das Ganze mit vielen Konjunktiven besetzt und die "vielleicht"´s sowie "wahrscheinlich" ist es tauchen so wieder und wieder auf. Natürlich hatte Carl Sagan recht: "Die Zutaten des Lebens liegen im All nur so herum." Ob sie aber zusammenfanden und am rechten Ort die Zeit bekamen daraus was zu machen, niemand weiß es - abgesehen von den UFO-Fans, für die eh schon immer alles und von Anfang an klar war. Gut, Glaubensüberzeugung ist die eine Sache, wissenschaftliche Kenntnis eine andere. Da beisst die Maus keinen Faden ab. Etwas schlampig und oberflächlich recherchiert hat aber Autor Schneider. Da erklärt er, dass die USAF 1997 "nach dreijährigem Studium aller ihr bekannten 12.618 UFO-Beobachtungen verkündete", dass an den UFOs nichts dran sei. Die USAF-Blue Book-Untersuchung dauerte grob von 1948 bis 1969, also etwa 20 Jahre und wurde 1969 abgeschlossen. Zudem phantasiert sich der PM-Berichterstatter zusammen, dass "tellerähnliche Flugzeuge wie den in New Mexico erprobten Tarnkappen-Bomber" für einen Teil der Sichtungen verantwortlich wären - weder sind die F-117A noch der B-2 in irgendeiner Art "tellerähnlich", noch wurden diese in der Blaubuchstudie erfasst, ganz einfach schon aus zeithistorischen Gründen, da es sie noch gar nicht damals gab. Was aber 1997 passierte war etwas anderes - die USAF machte den Fall Roswel-UFO-Crash zu einem Windei. Und wieder taucht das berühmte 1952er Salem-Foto auf: "Aber die USAF winkte ab - Das sei nur eine seltene Wolkenformation". Natürlich ist dies vielleicht ´gut´ gemeint, aber faktisch sind die vier in V-Formation erscheinenden hellen Lichtovale nichts weiter als die Spiegelung von vier Bürolampen im Fensterglas der US-Küstenwachtstation durch welches dieses Bild geknipst wurde. Fazit: Für die Leser auf dem Niveau der BILD-Zeitung vielleicht interessant, aber sonst..? Grelle Bilder hin und her, schließlich kommt es doch auf die Information an - und die ist hier eher unbefriedigend ausgefallen. Von einer "Akte Alien" zu sprechen war ein bißerl hart. |
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