Illobrand von Ludwiger und der 3000-DM-Preis

Am 11. Dezember 1999 nun erreichte mich ein Schreiben von Herrn Illobrand von Ludwiger (sich selbst als pragmatischer Skeptiker bezeichnend) zwecks der "Greifswald-Objekte" und meinen Skeptiker-Artikel. Er gestand ein, "dass viele Ihrer Überlegungen auch die unsrigen waren. Der Unterschied ist nur, dass wir diese Hypothese 'Leuchtmunition' wegen der vielen Besonderheiten nicht beweisen konnten. Aber vielleicht können Sie das. In diesem Fall möchten wir Ihnen DM 3.000,- zahlen. Es wird Ihnen sicherlich aufgrund Ihrer bisherigen Recherchen möglich sein, einen der beteiligten Verlöschen von GreifswaldSoldaten (evtl. einen russischen?) ausfindig zu machen, der beim Abschuss dieser lang brennenden Leuchtmunition zugegen gewesen ist... Unser Angebot steht, solange unsere Gesellschaft besteht!"
In seinem Leserbrief an den Skeptiker verdeutlicht er es weiter und verlangt einen der Soldaten oder Schützen vom 24. August 1990 vorgeführt zu bekommen, der gleichsam "demonstrieren kann, wie Leuchtmunitionstöpfe sich mindestens 30 Minuten lang in der Luft halten lassen und wie das Ein- und Ausfliegen kleinerer Leuchtobjekte in die Formation bewerkstelligt wird". Dies ist schier unmöglich, weil dies einen sehr beträchtlichen und über unsere Möglichkeiten weit hinausgehender Aufwand bedeutet. Er drehte einfach den Spieß um und verlangt nun einen Beweis der natürlichen Erklärung, anstelle sich daran zu halten, dass er nachweisen muss, dass das Geschehen 'ungewöhnlich' ist (weil er den Fall als anomalistisch und außergewöhnlich bezeichnet) verlangt er nun über die bisherige Beweisführung hinaus, dass es gewöhnlich ist! Es liegt noch immer wissenschaftstheoretisch an jenen den Beweis der außergewöhnlichen Ereignisse einzubringen, die diese behaupten - und nicht umgekehrt. Aber ich lasse ja keine Scheuklappen herunter, sondern stelle mich dem trotzdem. Außergewöhnliche Ereignisse/ Erlebnisse können frühestens dann als Beleg für außergewöhnliche Behauptungen in Betracht gezogen werden, wenn man die Möglichkeit der Wahrnehmungstäuschung ausschließen kann. Würde man von Ludwiger folgen wollen, müsste man jedes als UFO gemeldete astronomische IFO-Objekt wie die Venus nicht nur durch eine astronomische Rückrechnung zur Positionsbestimmung im Einzelfall nachweisen, sondern auch volldokumentarisch nachweisend hinfliegen und sie zur Erde holen, um sie selbst nachweisen zu können.
Deshalb noch einmal: Niemand sagt von uns, dass die gesichtete(n) Lichtertraube(n) ganze 35 oder gar 45 Minuten lang im Individualfall leuchteten, dazu ist bekanntlich keine Leuchtfackel (und keine Leuchtmunition) imstande. Natürlich hat sich MUFON-CES eine Menge Arbeit geleistet, um bei diversen Einrichtungen nachzufragen wie lange Leuchtbomben sich in der Luft halten können, und als Antwort "10-15 Minuten" erhalten (doch noch nicht einmal einer der Videofilme zu Greifswald ist durchgehend so lange). Was Herrn von Ludwiger bleibt sind seine Zeugenberichte, die vom Phänomen als Ganzes sprachen. Zeugenaussagen dagegen sind sicherlich interessant und wichtig, aber wie bereits der Themenschwerpunkt des Skeptiker-Heftes es ironischerweise beinhaltet, auch den Wahrnehmungstäuschungen in ihrer Vielfalt unterlegen. Was bleibt sind dagegen die objektiven Nachweise von Greifswald und dem Bodden-Gebiet. Hier wäre es an Herrn von Ludwiger gelegen, den objektiven Beweis z.B. durch eine 30- oder 45minütige, durchgehende Filmaufnahme der Erscheinung zu erbringen, dass ein und dieselbe Formation tatsächlich so lange am Himmel stand! Davon haben wir bis heute immer noch nichts gesehen. Genauso wenig jene Aufnahmen wo "die kleineren Objekte", die wir als Boden-Luft-Raketen mit IR-Spürkopf für sehr wahrscheinlich halten, "auf die Formation zuflogen und in dieser stehen blieben". Herr von Ludwiger mag dazu zweifelsohne Zeugenaussagen haben, aber wir haben dazu keine objektiven (filmischen Beweise) - ganz im Gegenteil stehen die uns bekannten Aufnahmen für meine Ausführungen! Nebenbei erwähnt Herr von Luwiger, ich hätte das Videofilmmaterial der MUFON-CES bei ihm einsehen gekonnt. Er bezieht sich auf eine Ausführung im CR 219, wo ich einen umgangreichen Beitrag zu den damals aktuellen Erkenntnissen meiner Recherchen brachte. Zu jenem Zeitpunkt bat ich ihn darum, mir seine Filme zur Analyse zur Verfügung zu stellen und schickte als Vertrauensbeweis vorab ihm als Vorausleistung meinen umgangreichen Report zu. Er reagierte nicht darauf!
"Herr Walter geht jedoch mit der Wahrheit nicht immer so zimperlich um wie wir Wissenschaftler" heißt es da zudem und "er kennt unsere diesbezügliche Literatur" nicht. Bestärkt fühlt er sich dadurch, das Greifswalder-Phänomen dadurch zu kennen, weil MUFON-CES "selber 1979 mehrmals vermeintliche UFO-Sichtungen bei Grafenwöhr und bei Ingolstadt als Leuchtmunition aufklären" konnte. Doch dabei gibt es einen wichtigen Haken: zum einen kenne ich die MUFON-CES-Publikationen und zum anderen sind die Sichtungen von Grafenwöhr tatsächlich auf sozusagen klassische Leuchtspurmunition zurückzuführen (kein Problem für mich dies anzuerkennen), haben kaum was mit Greifswald zu tun, da diese 'phänomenologisch' etwas anders ausfallen! Bitte nicht Äpfel mit Orangen vergleichen, sonst handelt man sich Zitronen ein. Soviel zur Wahrheit.
Ähnliches auch zum Fall von Dr. Lüder-Stock, einem unserer Hauptzeugen. Natürlich mag er (wie andere Zeugen auch) in der Ferne der See die Schiffe nicht optisch ausgemacht haben, die die Raketen mit den Leuchtzielen hochschossen, doch der Punkt ist ein ganz anderer in zweifacher Hinsicht: Dr. Lüder-Stock weiß um die Natur dieser Erscheinungen wegen ihrer Häufigkeit in der Region und weiß, wie sie entstehen, weil er früher als NVA-Offizier selbst solche "Tannenbäume" hochschoss! Damit ist er auf halben Wege genau einer jener Zeugen, die von Ludwiger fordert. Er hätte besser einmal mein Buch "UFOs: Die Wahrheit" gelesen, wo weitere Dokumente abgedruckt wurden. Inzwischen wissen wir aber noch mehr: Nämlich, dass "das meiste Material" bei MUFON-CES zu Greifswald eintraf nachdem die ARD-Sendung vom 24. Oktober 1994 gelaufen war, wo man dieses (wie auch die Projektionen von Lichteffektgeräten z.B. an Discos) als besonders rätselhaft darstellte. Genauso wie wie mit Skytracker- Fällen eingedeckt wurden, erlebte es quasi auch MUFON-CES mit dem von ihnen dort vorgestelltem Musterfall. Bereits am 27. September des selben Jahres hatten wir aufgrund mehrerer Zeugen den Fall soweit abschließen gekonnt, um zu erkennen, um was es sich hierbei handelte. Nach weiterführenden Recherchen brachte BILD dann am 29. Oktober 1994 die Meldung Greifswald-UFOs waren nur NVA-Leuchtbomben!

Auch wenn natürlich Herr von Ludwiger's unmögliche Forderung nicht ganz erfüllt ist, aber zu mindestens 2/3 entspricht die Sachlage doch seiner Forderung. Deswegen hier die Kontonummer, für die noch ausstehende Überweisung (von sagen wir auch 2/3 der ausgeschriebenen Summe über DM 3.000): Postbank Ludwigshafen (BLZ 545 100 67), Kontonr. 790 82-673. Auf der anderen Seite würden wir uns trotzdem freuen, wenn Herr von Ludwiger uns jene wünschenswerten durchgehenden Filmaufnahmen beschafft, die das Greifswalder Phaenomen 30-45 Minuten konstant und stabil am Himmel zeigen, dann widerrufen wir selbstverständlich und lassen uns die Anmeldebögen zur Mitgliedschaft von MUFON-CES schicken.
Herr von Ludwiger bezieht sich plötzlich ganz selbstverständlich auf neues Fallmaterial, so sollen "die gleichen Objekte" am 24. August 1999 im schweizerischen Baar 40 Minuten lang am Himmel gestanden haben. Am 23. Mai 1993 "wurden die gleichen beiden Formationen wie bei Greifswald an der Küste von Usedom vom Ehepaar Domröse gefilmt und etwa 1,5 - 2 Stunden lang beobachtet... Die gleichen Objekte in einer Formation beobachtete das Ehepaar Bode am 13.8.1994 eine halbe Stunde lang bei Limassol auf Zypern... Ein kleines Objekt umkreist eine Gruppe aus 12 hellen Objekten, die auf dem Video von Kolberg, Polen, zu erkennen sind, das am 22.7.1993 gefilmt werden konnte. Diese Besonderheiten und die Tatsache, dass die 'Greifswald- Objekte' nicht nur über militärischen Testgebieten gesehen werden (Video aus der Schweiz), sind es, die mit Experimenten mit normaler Leuchtmunition von uns Fachleuten nicht verstanden werden!" Letzterer Punkt über angeblich identische Erscheinungen jenseits von militärischen Manöver-Gebieten machte mich sehr neugierig, weil damit sich neue Wege auftun sollten, sobald das Fallmaterial auch phänomenologisch Greifswald/ St. Petersburg/Phoenix etc. entspricht. Dies gilt es natürlich zu prüfen und da nur MUFON-CES dieses Material besitzt, muss man sich auch dorthin wenden, um es zu erbitten, wenn es schon als hypothetischer Pluspunkt in den Ring geworfen wird. Gut, den Fall Domröse kennen wir bereits und haben trotz Medienaufruf an die Bevölkerung keinerlei zusätzliche Zeugen hierfür auftreiben können, was uns verdächtig vorkommt und fragen lässt, ob die Domröse's den Film wirklich am genannten Datum machten. Wie auch immer, dieser Herausforderung musste ich mich stellen und rief am selben Samstagabend in Feldkirchen-Westerham an, um mit dem MUFON-CES- Vorsitzenden eine Stunde lang zu sprechen. Hierbei wischte er gleich mal die Aussage des russischen Armee-Generals auf RTL als belanglos zu Seite und schob seine für uns neuen Zusatzfälle in den Vordergrund. Daraufhin bat ich ihn 5 x mir doch mal das Videomaterial hierzu zur Verfügung zu stellen, was ihm aber überhaupt nicht behagte und sich schließlich in die Enge getrieben dazu durchrang "Wollen mal sehen..." als schwammige Absichtserklärung formulierte. Während er schriftlich so auf dieses Videomaterial (Schweiz/Polen) pochte, gestand er telefonisch ein, dass dieses eigentlich gar nicht so viel Wert sei, weil man darauf kaum was sieht und gerade mal "um eine Minute lang ist"! Der Filmschnipsel aus Baar zeige zudem die Erscheinung um 19:22 h, also für diese Jahreszeit noch am helllichten Tage und da sei, wie bereits gesagt, "kaum was zu erkennen". Tolle Zusatzbeweise also. Für uns stellt sich da natürlich die Frage, ob damit dann tatsächlich auch das "Greifswald- Phänomen" phänomenologisch gemeint und identisch wie z.B. im realen Vergleichs-Fall St. Petersburg ist! Zurückkehrend zu den fortgesetzten Darstellungen betreffs Greifswald über die auf die Formation ein- und ausfliegenden oder von aussen eintretenden und dann dort verharrenden "kleineren Objekten", die wir einfach auf dem uns bekannten Filmmaterial nicht sehen können, betonte von Ludwiger nun, dass das ja hauptsächlich Augenzeugenberichte sind! Und auf den Videos sei dies nur "mit hochwertiger Ausrüstung, die Sie ja nicht zur Verfügung haben" zu erkennen. Aha, mittels der bekannten Klein`schen "hochwertigen Ausrüstung" wird also mal wieder mehr "herausgeholt", als man sehen kann/da ist. Zumindest in dieser uns lange beschäftigenden Frage sehen zumindest wir jetzt klar, was freilich die Argumentationslinie der MUFON-CES nicht gerade 'ausdickt'.

Stolz erwähnte von Ludwiger den ehemaligen NVA-Piloten Horst Drape, der zu den Beobachtern von Greifswald anno 1990 gehörte und beschrieb, wie diese kleineren Objekte "mit Überschall auf die Formation zuflogen und in dieser abrupt zum Stehen kamen". Das Problem ist hier wieder deutlich dass der subjektiven Zeugenaussage, die zudem allen anderen Augenzeugen-Berichten (ganz zu schweigen von den objektiven unabhängigen und von weit verstreuten Observations-Punkten Filmnachweisen!) zum selben Fall widerspricht und allein deswegen schon nicht ernst genommen werden kann, ehemaliger NVA-Pilot hin oder her. Dabei war es von Ludwiger wichtig darauf zu punkten, dass dieser Zeuge ein Pilot war! Als ich ihm dann aber ausführte, welche schlechte Meinung ehemals Dr. Hynek über Piloten als UFO-Augenzeugen hatte, gab es nur ein "ach, der Hynek..." zu hören und ein schneller Themenwechsel hin zur Gesamtdauer der Greifswalder-UFO-Lichter, also zwischen 30 und 45 Minuten. Damit wollte er mich packen, aber ich hatte es ja schon im Skeptiker deutlich gemacht, dass es diverse Formationen waren und nicht nur eine (wie ja auf dem Filmmaterial zu sehen ist!), welche die Gesamtheit des Phänomens ausmachten. Ich machte ihm deswegen das bereits ausgeführte Gegenangebot mit dem 30minütigen Beweisfilm, mit welchem er uns überzeugen könne. Herr von Ludwiger gestand ein, dass dies wohl "unmöglich sei" und eine "unerfüllbare Maximalforderung" während seine Offerte uns gegenüber von ihm als völlig machbar angesehen wurde. Aber er gestand wenigstens zu, dass das bisher bekannte Filmmaterial objektiv die Gesamtdauer des Phänomens natürlich nicht zeigt, "wahrscheinlich haben die Leute nicht mehr aufgenommen, weil es ihnen zu langweilig wurde". Wenn dem so ist, dann muss es aber den russischen Videografen allgemein ziemlich langweilig sein, weil diese teilweise in St. Petersburg voll draufgehalten haben! Bei rechtem Licht betrachtet ist dies also kein Argument, aber der Herr aus Feldkirchen- Westerham schien dies zu negieren.
Nebenbei betonte ich während des Gesprächs, dass ich keineswegs jener "weltanschaulich motivierte Skeptiker" bin, wie er sich dies so vorstellt.
Sein Gegenargument: "Sie erklären aber alle UFOs weg!" Daraufhin erklärte ich ihm, dass dies so nicht stimmt, weil wir immerhin eine Quote von ca. 7 % ungeklärter Fälle (also 50 Stück) haben. Der MUFON- CES-Chef war sichtlich erstaunt dies zu hören, meine Reaktion: "Sehen Sie, würden Sie den CENAP REPORT lesen, wüssten Sie dies und müssten sich nicht auf Hörensagen und Verdächtigungen stützen..." Darauf wusste er dann nichts zu sagen, während ich ihm gegenüber betonte auch mit diesem Telefongespräch zu bezeugen, dass man durchaus mit mir sprechen kann und ich nicht "der böse Onkel der UFO-Forschung" bin, worauf er sogar leicht lachen konnte.

Doch kommen wir nun auf die MUFON-CES-Erkenntnisse selbst zurück, die in "Unidentifizierte Flugobjekte über Europa" (erschienen Ende Dezember 1999 bei Herbig in München, Autor: Illobrand von Ludwiger) ab S. 190 zu Greifswald vorgestellt werden: Der Autor gibt an, das es tatsächlich mehrere Gruppen gab, die eine verschwand "nach 15 Minuten", die Lichter der Formationen "verloschen wie es Leuchtmunition tun würde". Verging eine Formation tauchte plötzlich "nach etwa fünf Minuten" die nächste weiter versetzt auf, "in etwa der gleichen Form und etwas heller wie zuvor" (mit dem Verlöschen verliert sich auch die Leuchtkraft, sodass bei der Zuendung neuer Leuchtbomben diese schnell ihr Maximal-Licht ausstreuen). Dieses Wiederauftauchen einer neuen Formation (und nicht der identischen, da liegt der Unterschied im Verständnis!) wurde auf Rügen sowie entlang der Küste festgestellt, auch wenn für den Autor des Buches dies völlig anders gedeutet wird, weswegen für ihn die CENAP-Identifizierung "schwierig" ist:
"Das Licht der Objekte verschwand für kurze Zeit. Die dann unsichtbaren Objekte bewegten sich an einen anderen Ort und schalteten ihre Lichter wieder ein." Da will eines nicht wundern, wenn für von Ludwiger alles so "schwierig" ist, dabei bringt er sogar einen Herr Mirack als Zeuge herbei, der "in der Umgebung der Formationen einen Halo von 'vielen kleinen blitzenden Lichtern, wie Feuerwerk'" ausmachte, genauso wie man es von abspritzendem Material der Signalfackeln zu erwarten hat. Tatsächlich verloren die Lichter auch abbrennendes Material "nach unten", eine extreme Seltsamkeit wäre gewesen, wenn dies z.B. nach oben abgezogen wäre, wo aber wie bekannt nur Rauch abzog! Und inzwischen weiß MUFON-CES auch, dass genau solche Signalfackeln/Leuchtbomben von der Nachfolgefirma der Silbermühle, NICO, zum Preis von 8000 DM produziert wird. Wohlgemerkt mit einer üblen Brenndauer und nicht mit 30 oder 45 Minuten Gesamtbrennzeit, wie wir ja nie behaupteten.

Im Grunde stimmt uns Herr von Ludwiger immer mehr und mehr zu, auch wenn er aus Gründen eines weiteren potentiellen Gesichtsverlust sich dagegen wehrt. Befremdlich für uns dagegen ist der Umstand der nun gehandelten "Berechnungen über die Lichtleistungen" im Megawattbereich, die MUFON-CES so selbstsicher vorträgt, als hätte man dort die exakte Stromkostenabrechnung hierfür vorliegen. Mittels Triangulation und Computerauswertung "eines völlig unterbelichteten Films ließen sich Gestalt und Größe der einzelnen Objekte und die Entfernung von Greifswald mit rund 30 Kilometern bestimmen. Die Kugeln hatten einen Durchmesser von zwölf Meter. Eine rohe Abschätzung der Energie oder abgestrahlten Lichtleistung konnte mit der Aussage eines Zeugen in Trassenheide versucht werden, der meinte, dass die eine Gruppe so hell wie der Vollmond gestrahlt hätte". Wie man anhand eines "völlig unterbelichteten Films" Gestalt und Größe berechnen kann ist ein Wunder für sich, aber dass eine Formation "so hell wie der Vollmond" strahlte, ist anhand des objektiven Materials nicht belegt und sicherlich eine Übertreibung (es wurden schon schlichtere Stimuli als "heller als die Sonne" beschrieben).

Schlussendlich sehen wir genauso wie Carl Sagan es als die Kunst der Wissenschaft an, Unsinn auch aus ihren eigenen Reihen zu entlarven. Im Fall Greifswald blieb schlussendlich nur viel heiße Luft um nichts... Und wie schrieben 1996 zwei MUFON-CES-Vertreter einmal: "Wissenschaftler stehen vor der schwierigen Aufgabe, die Spreu vom Weizen zu trennen"? Da haben sie vollkommen recht, aber genauso schwierig ist es für die Öffentlichkeit bei den UFO-Forschern die Spreu vom Weizen zu trennen um zu sehen, wo der "Uni-Bluff" angewendet wird, um die Menschen zu blenden.

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