Der ganz normale UFO-Wahnsinn...

...so war der Untertitel einer RTL2-Exklusiv-Reportage zur besten Sendezeit (Primetime) des 7. Oktober 1998. Der Haupttitel war reißerisch dahergekommen und nannte sich mal wieder (geschickt fragend gestellt) Von Aliens entführt? In UFOs über Deutschland werden wir einmal mehr mit dem Ehepaar Kaiser konfrontiert, um den Fall Greifswald einmal mehr vorzustellen. Ingo Kaiser erklärte: "Was wir haben, da kann man nicht sagen, das habt ihr getrickst, das habt ihr getürkt - das ist alles nicht manipulierbar gewesen." (Was auch nie in Frage gestellt wurde!) Völlig überraschend wurde aus einer früheren Exklusiv-Reportage dann WW nachgeschnitten, der den Fall Greifswald als langsam an übergroßen Fallschirmen herabschwebende Signalfackeln während einer Militärübung erklärte, die ursprünglich von einem Schiff aus mit kleinen Raketen hochgeschossen worden waren und deren Erscheinung schließlich das Wärme-Signaturbild von einem Flugzeug simulierten, welches via Boden-Luftraketen mit Wärmespürkopf unter Feuer genommen wurde. Den Kaisers ist diese militärische Erklärung "zu einfach" - so schnell wollen die Zeugen von ihrer UFO-Sichtung nicht abweichen, sind sie doch auch derweilen zu Medien-Stars in dieser Angelegenheit geworden wodurch auch die Bereitschaft an echte UFOs zu glauben wuchs und so haben sie mit dem Problem des Gesichtsverlust zu kämpfen. Zudem andere "sogenannte Experten" nach wie vor die UFO-Theorie bevorzugen. Frau Kaisers Argument entstammt der Hör Zu-Berichterstattung zur unrühmlichen Rhode-Sendung auf dem ARD-Kanal vom Oktober 1994: Die Erscheinung war 25 km entfernt und jeder einzelne Lichtpunkt hatte 18 Meter im Durchmesser, zudem (ganz selbstverständlich) besaß jeder Lichtpunkt "ein eigenes Gravitationsfeld". Natürlich, auch der "selbsternannte UFO-Forscher" Michael Hesemann sieht darin "definitiv unbekannte Flug-Objekte" und keine Leuchtraketen [sic], die drei bekannten Kräften ausgesetzt sind: der Kraft die sie hochschießt, dann der Schwerkraft und dann dem Wind. "Hier aber verändern sie untereinander die Stellung, haben also offenbar einen eigenen Antrieb und fliegen dann davon - das macht keine Leuchtrakete", führte er aus, jener UFO-Forscher "der überall in der Welt UFOs sieht".
Tatsächlich aber zeigt das Filmmaterial, welches auch jetzt wieder auf RTL2 gezeigt wurde, genau die drei genannten Kräfte am Spiel. Insbesondere der Wind, das himmlische Kind, sorgt aufgrund der an Fallschirmen hängenden Signalfackeln natur- gemäß für eine Drift und damit für die Positionsveränderungen einzelner Objekte in ihrer ursprünglich erzeugten Zufalls-Formation. Hier hat sich der Mann, der auch sonst überall nur UFOs sieht, selbst ein Bein gestellt.
Das Ehepaar Kaiser hat es zudem als "Medienstars", psychologisch gesehen, mit einem Gesichtsverlust-Problem zu tun. Jenseits der TV-Auftritte, gab es auch diverse Berichterstattungen der Printmedien über sie, so am 26. Oktober 1994 in der Westfälischen Rundschau: "Nach TV-Dokumentation stand Telefon nicht mehr still - Ennepetaler gefragte Gesprächspartner: Acht Millionen wollten die 'UFOs' sehen". Als Folge der Sendung "UFOs - und es gibt sie doch" wurden die Kaisers zu gefragten Gesprächspartnern, weil sie der Sendung ihren Film zur Verfügung gestellt hatten.

Ein altes Phänomen in neuen Kleidern

Die Greifswald-"UFO"-Lichter sind nicht gerade neu, derartige UFO-Alarme gab es schon öfters und wird es wohl auch in Zukunft immer mal wieder geben, wenn auch eher selten und auch nicht immer in der drastischen Ausbildung wie ehemals an der Ostsee. Im Kern ist der Auslöser (der Stimulus wie wir sagen) der Ereignisse vom Greifswalder Bodden der ernsthaften UFO-Phänomen-Ermittlung nicht unbekannt:
So berichtete bereits Raymond E. Fowler in seinem "The Casebook of a UFO Investigator" (1981, welches 1994 dann in deutscher Version bei Bastei-Luebbe als "Die Beobachter" herauskam) auf S.186ff, dass am Abend des 2. August 1967 bereits UFO-Alarm wegen einer ähnlichen Erscheinung in Cape Ann, Massachussets, geschlagen wurde. Am Nordhimmel waren gegen 21:30 h sechs bis sechszehn helle Objekte oder Lichter (die man einer Fliegenden Untertasse zuordnete, wobei man wieder die wahrnehmungspsychologisch bedingte Neigung des Menschen nachweisen kann, helle Lichter am Himmel einem nicht existenten und angeblich verborgenen, dunklen Hauptkörper aufzuzwängen, weshalb prächtige Illusionen entstehen können und allgemeine Irritation ausbricht) aufgetaucht, die zu einiger Hysterie in der betroffenen Region führten. Die Beschreibungen des Phänomens glichen keiner Flugzeugaktivität oder bekannten meteorologischen bzw. astronomischen Erscheinungen, zudem war auf dem FAA (Bundesluftfahrtbehörde)-Radar nichts davon angezeigt worden. Als Fall # 29, kurz "Nordosten der USA, Sommer 1967" genannt, fand das Geschehen Einzug in den Fallregister des berühmten Condon-Report. Ungefähr einen Monat später gab es ähnliche Sichtungen entlang der Küste von Connecticut, Rhode Island und Cape Cod. "Die meisten Augenzeugen sprachen von einer Reihe heller Lichter, die in perfekt angestimmter Reihenfolge erschienen und wieder verschwanden", hieß es damals allgemein. Bereits damals informierte die US Air Force die Öffentlichkeit, dass dieses UFO-Phänomen durch einen B-52-Bomber hervorgerufen wurde, der "entlang der Küste Leuchtbomben abgeworfen hatte".

Fowler recherchierte wie üblich und gewohnt und stieß auf Presse-Offizier Vaptain William J. Ballee von der USAF Westover in Chicopee Falls, Massachusetts, welcher bestätigte, dass die USAF zum ausgewiesenen Zeitpunkt bei Cape Ann Übungen durchführte und hierbei Leuchtbombenabwürfe vollführte. Interessanter Weise waren die Condon-Team-Mitarbeiter Craig und Levine nicht imstande gewesen, diese Erklärung zu finden, da es ihnen scheinbar an der Praxis fehlte. Man handelte die Erscheinung als echtes UFO in den Räumen der Universität von Colorado in Boulder! Doch der erfahrene UFO-Forscher Raymond Fowler von der NICAP-Regionalabteilung hatte mehr Ausdauer und griff auf seine Untersuchungserfahrung zurück, die die Regierungs-Wissenschaftler nicht vorzuweisen hatten. Da Fowler für das damals bekannten National Investigation Committee on Aerial Phenomena (NICAP) des noch berühmteren Ex-Majors zur See Donald Keyhoe arbeitete und NICAP einigen Pressewirbel veranstaltet hatte, fand sich die USAF bereit auf Wunsch der privaten UFO-Organisation NICAP nochmals diese Leuchtbombenabwürfe an der Küste von Maine durchzuführen. Die damals verwendeten Leuchtbomben hatten einen Lichtausstoß von 2 Millionen Lux und eine Brenndauer von 3 Minuten. Sie waren in einem Umkreis von "über fünfzig Meilen" sichtbar, "abhängig von der Flughöhe des Flugzeugs und den atmosphärischen Bedingungen; mit zunehmender Distanz wirkt es jedoch gelblicher. Auf noch größere Entfernung kann es auch rötlich erscheinen", beobachtete Fowler das Experiment, mit dem die Natur der UFOs klargemacht wurde. Korrespondiert dies nicht stark mit dem Greifswalder Phänomen?
Das Condon-Team hatte versagt und Fowler wies nach, dass die UFO-Erscheinung auf eine Mission von Flugzeugen der 99th Bomb Wing von der Westover AFB zurückging, die eine Formation von 16 Signallichtern während einer militärischen Übung etwa 30 Meilen vor Cape Ann abgeworfen hatten. Das "lichtertragende Objekt" war pure Phantasie oder wenn man entschärfend es Illusion nennen will der Zeugen. Das Condon-Team war verblüfft und zog Lehren daraus: Man sollte nie die Untersuchung eines ungeklärten Falls abschließen und es definitiv als UFO ieS bezeichnen.
Allein der Informationsmangel und die unkreative Vorstellungskraft der Untersucher sorgt dafür, das etliche UFOs falsch eingestuft sind, während sie in Wirklichkeit unangedachte IFOs sind - was freilich ein Versagen der damit verbundenen Untersucher darstellt. Genau dies ist das Problem mit dem die UFOlogie dreißig Jahre nach Condon immer noch zu kämpfen hat! Aus diesem Grunde muss der Begriff "unidentifiziert" nicht notwendiger Weise implizieren, dass da tatsächlich ein ungewöhnliches, exotisches oder befremdliche Objekt verwickelt war. Die Situation Fowler/Condon-Team und CENAP/ MUFON-CES weist doch bemerkenswerterweise einige ironische Analogien auf...
Eine Differenz ist nur verfahrenstechnisch und aufgrund veralteter Technologie festzumachen. Im Kern jedoch sind diese phänomenalen Erscheinungen identisch gewesen, kein Wunder haben sie doch die selbe pyrotechnische Natur! 1967 wurden die Leuchtbomben in den USA vom Flieger abgeworfen, 1990 an der Ostsee wurde das Leuchtbomben/Signalfackel-Material via Rakete vom Schiff hochgeschossen. Die geschichtlichen Erfahrungen sind bemerkenswert, weil scheinbar alles einmal wiederkehrt, man muss nur die richtigen Korrelationen ziehen, wenn man darum weiß, viele UFOlogen scheren sich weder um die Historie des UFO-Phänomens noch beschäftigen sie sich mit den Details von fehlgedeuteten IFO- Ereignissen. Ja mancher UFO-"Papst" kritisiert sachkundige und informierte Skeptiker deswegen, weil sie sich "zuviel mit IFOs beschäftigen". Nun, wer gegenüber der IFO-Erfahrung und den reichen daraus sich abzuleitenden Schlussfolgerungen und Erkenntnissen sich blind zeigt, läuft wie mehrfach schon passiert, Gefahr auf falsche UFOs hereinzufallen und sie als besondere, exotische Erscheinungen fehlzudeuten - und daraus falsche Vorstellungen hinsichtlich den UFOs zu verinnerlichen. Darüber hinaus weist sich nach, das schlussendlich immer wieder die selben nicht in ihrer Natur und Herkunft erkannten Ereignisse und Phänomene für wilde UFO-Spekulationen Anlass geben und selbst den hellen Geist vor Probleme stellen können. Bei der seriösen Bewertung und Analyse von UFO- Erscheinungen ist es ratsam sich von der wissenschaftlichen Neugier getragen dem Phänomen mit detektivischen Mitteln zu nähern. Occams Rasiermesser, Informationsaustausch, multidisziplinäres Hintergrundwissen, die Fähigkeit der Reflektion, gesunder Menschenverstand, Empirie und ein gesunder Schuss investigativer Journalismus mit dem Spürsinn von Sherlock Holmes sind Basis-Elemente, auf denen der ernsthafte Forscher in diesem komplizierten "Gordischen Knoten" vorankommt.

Die Greifswald-Legende wurde in einem besonderen Klima hochgespült. Zu jener Zeit spekulierte die UFOlogie wild über ein militärisches Testgelände in Nevada, der Tonopah Test Range bei der Nellis Air Force Base 210 Meilen südlich von Las Vegas. Dort wurde auf der Area 51 bzw. dem Abschnitt S-4 angeblich das größte Geheimnis des Pentagon versteckt: Die bei Roswell abgestürzte Fliegende Untertasse, wo man sich mühte, diese nachzubauen (wie im Film von Roland Emmerich ID4 zu sehen ist). In diesem Fall behauptete der Opportunist Robert "Bob" Lazar, dass diese Nachbauten bzw. wieder instand gesetzte Raumschiff-Originale nächtlings dort in der Gegend herumfliegen würden. Wie Richard Boyland im August 1992 im MUFON UFO Journal (ausgerechnet) über seinen Besuch in der Gegend im April 1992 berichtete, sah er dort am Himmel keine Maschinen, sondern intensiv-brennende goldene Lichtkugeln oder super-intensiv weiße Lichtbälle über den Bergkämmen herumschweben, die "pulsierende Lichtmuster" zeigten und von ihm 15 Minuten lang gesehen wurden! Dazu muss man wissen, dass hier die berühmten "Green"- und "Red"-Flag-Manöver der NATO-Staaten stattfinden, bei denen erbeutete Feindflugzeuge der MIG-Reihen eingesetzt werden, um einen Vergleich zwischen den Ostblock-Flugzeugen und denen des Westens anzustellen. Interessanter Weise hatte der MUFON-Mann damals schon die wahre Natur dieser Erscheinungen über dem Test- und Manöver-Gelände nicht erkannt und nannte diese Lichtbälle "Untertassen" oder gar "Human Powered Alien Craft"...

Selbst in Shi Bo's TB "UFO-Begegnungen in China" (Ullstein, Herbst 1997) fanden wir einen verdächtigen Hinweis ab S.219: "9. Juni 1981: 15 leuchtende Punkte über der Stadt Taipeh". Über der auf allen Seiten durch riesige Wasserflächen begrenzte Provinz Taiwan war nach einer Meldung der China Times vom 10. Juni 1981 waren am Vorabend, "zur Zeit der Abenddämmerung", wie an einer Kette aufgereiht insgesamt 15 vom Radar nicht erfasste Objekte erschienen. Sie tauchten sehr nahe am Horizont auf, waren wohlgeordnet in einer vollkommenen Formation erschienen und alle Zeugen waren von diesen rötlich- glimmenden Lichtpunkten verblüfft. Nach und nach verschwanden sie in kleinen Gruppen an Ort wieder. Die Zeitung Minsheng Bao vom selben Tag präzisierte die Örtlichkeit am nordwestlichen Himmel mit "ziemlich genau über der Meerenge von Taiwan" und gab zudem an, dass die Lichter nicht sehr hell waren und kaum mit der darüber zu sehenden Venus in ihrer Leuchtkraft mithalten konnten. Der Direktor des meteorologischen Büros von Taiwan, Ding Yaocun, wurde genannt erklärt zu haben, dass es sich hierbei vielleicht um die Trümmer eines Satelliten handelte und verglich den Vorfall mit einem Re-Entry aus dem Jahre 1980. Dies kann freilich hinten und vorne nicht stimmen, da diese Erscheinungen zwischen 18 und 19 h auftauchten und z.B. auch von dem Direktor des astronomischen Observatoriums von Taipeh, Cai Zhangxian, über sechs Minuten lang stillstehend am Himmel beschrieben worden waren. Bodenstreitkräfte und Luftwaffe Taiwans hatten bestätigt, dass an dem betreffenden Abend von ihnen keine Militärmanöver durchgeführt wurden.
Da das Lichterformations-Phänomen aber über dem Meer ausgemacht wurde, wäre es sicherlich interessant gewesen, festzustellen, was die Marine dazu sagt. Darüber hinaus wäre es auch wichtig gewesen festzustellen, was die Festland-Chinesen vor Taiwan tätigten, die ja bekanntlich das heute unabhängige Taiwan für sich deklarieren und wieder ans Mutterland eingliedern wollen. Rund um Taiwan gibt es immer wieder politisch und teilweise militärisch-begleitete Reiberein, wobei gerade Seemanöver mit all ihrem Drumherum einen gewichtigen Teil der Drohgebärden ausmachen. Uns klingt unter diesen Gesichtspunkten der Vorfall nach einem weiteren Signalfackel-Ereignis.
Verblüfft nahmen wir am 25. September 1997 eine Meldung auf der Internet-Homepage von T.A.S.K. wahr, wonach am Abend des 16. Oktober 1996 die Polizeistationen des südlichen Ohio von Telefonanrufen überschüttet wurden, als Dutzende von Bürgern meldeten, seltsame Himmelsphänomene am Himmel auszumachen. Selbst aus den umliegenden Gemeinden von Kentucky kamen Berichte über "rote, signalfackelartige Objekte" herein, die erschienen, verschwanden und neu erschienen - zumeist in einer Formation am Himmel ausgemacht. Bereits eine Woche vorher, am 16. Oktober 1996, war im Scitio County, Ohio, beim Apple Orachard Festival derartiges ausgemacht und zunächst als Teil eines Feuerwerks eingeschätzt worden. Hierbei nahm in Waverly ein Mann seine Videokamera zur Hand und konnte das Geschehen filmen. Sein Film rief nationales Medieninteresse hervor und wurde in der TV-Sendung SIGHTINGS ausgestrahlt. Die in Cincinnati ansässige Gruppe "Tri-State Advocates for Scientific Knowledge" (T.A.S.K.) nahm deswegen Kontakt mit Joe Rozzi von der Firma Rozzi's Famous Fireworks auf, der im Mittelwesten der USA die größte Firma für Feuerwerkskörper betreibt und es streng von sich wies, mit jenen Phänomenen in Verbindung zu stehen noch Feuerwerk zu kennen, welch ein solches Phänomen hervorrufen kann. Dennoch erkannte er, um was es sich bei jenen Lichtern auf dem Videofilm handelte:
Es sind militärische Signalfackeln von Typ "Starburst Flares", die man von Flugzeugen ablässt, um herankommende mit Hitzesuchkopf ausgerüstete Raketen abzulenken. Obgleich das Videomaterial keinen gewohnt schnellen Abstieg dieser an Fallschirmen hängenden zeigt, verweist Rozzi darauf, dass dies durch zwei Umstände zustande kommt: A.) Diese Signalfackeln hängen an übergroßen Fallschirmen, sodass ihre Niedergangs- Geschwindigkeit abgebremst wird, und B.) dieser Eindruck auch vom Sichtwinkel des Beobachters auf diese Erscheinung abhängig ist. TASK führte das Videomaterial einem USAF-Veteran vor, der dieser Erklärung zustimmen konnte: "Hier sehen wir eine Signalfackel-Kette, die von einem Flugzeug ausgesetzt wurde, vielleicht aus Gründen von Experimenten im Infrarotbereich."
Auch bei diesen Fällen gab es Augenzeugenberichte, die sich anhand des Videomaterials nicht bestätigen ließen. Von Zickzack-Manövern war da die Rede, von einer Verhaltens-Performance, die kein irdisches Gerät zeigen könne: Die Lichtkugeln trieben einmal auseinander, kamen dann aber wieder zu einem Haufen zusammen. TASK betonte nochmals: "Diese vereinzelnd aufgebrachten Details sind auf dem objektiven Videofilm als Beweis nicht enthalten." Schlussendlich war auch in diesen Fällen aus dem südlichen Ohio ein Blick auf die Landkarte nach einer Triangulation der Beobachtungsausgangspunkte ein Faktor für die bereits gewonnene Erkenntnis ausschlaggebend: Die Geschehnisse passierten im beschränkt zugänglichen, militärischen Luft-Korridor des Adams County im GE/Martin Marietta-Testgebiet des Peach Mountain Range. Wieder einmal hatten Zeugen das Geschehen weitaus näher empfunden, als es in Wirklichkeit war.
TASK wollte dann über das Public Affairs Office an der Wright-Patterson Air Force Base eine Bestätigung einholen, bekam aber nur ausweichende Antworten von Lt. Col. Marc S. Martens, obwohl man nur nach einer Bestätigung der Signalfackel-Erklärung suchte und nichts mystifizieren wollte. Der Hauptgrund war aber, dass die TASK-Nachfrage erst drei Monate später stattfand und inzwischen alle Radar-Aufzeichnungen, sowie Funkkommunikations-Records gelöscht waren (ein routinemäßiges Verfahren, keine Verschwörung), die für den 16. Oktober 1996-Vorgang erheblich gewesen sein könnten. Auch bei TASK weiß man, wie schlecht oftmals die Wahrnehmung von Zeugen ist und dadurch Eindrücke verzerrt werden, die mit den realen Gegebenheiten nichts zu tun haben und deswegen leicht dazu führen können, dass das auslösende Moment für eine UFO-Sichtung nicht gefunden werden kann: "Derart unkorrekte Beobachtungen sind für UFO-Observer typisch, wenn sie ehrliche Fehleinschätzungen über Ereignisse abliefern, die sich in einer dreidimensionalen nächtlichen Umwelt abspielen und zudem noch völlig ungewohnt ausgemacht werden."

Bereits am 5. Februar 1996 gab es um 1:30 h entsprechende Berichte über bizarre rot-orangen-glühende Lichttrauben am Himmel der Gemeinden Ross und Highland von Ohio, gefolgt von weiteren Erscheinungen im April und am 22. Mai 1996. Insbesondere der 22. Mai-Vorfall ist bebermerkenswert, da man hierbei einen B-2 Stealth-Bomber im Einsatz sah. Ebenfalls im Oktober 1996 gab es ob solcher sich plötzlich am Himmel aufreihenden Lichterketten rund um Hendersonville, Tennesse, UFO-Alarm bei den Polizeistationen der Stadt.
Einer der Zeugen war selbst Polizist und er berichtete vor der Kamera von CBS Evening News mit Dan Rather: "Ich schaute an den dunklen Himmel und plötzlich erschien da ein helles Licht von dem sich kleine Sterne absetzten. Das helle, weiße Licht flog davon und zurück blieb eine Lichterkette roter Kugeln." Sein Kollege videografierte das Geschehen, der das Material auch der Upper Cumberland-Abteilung von MUFON zur Verfügung stellte, welche das Geschehen auf Signalfackeln zurückführte. [sic!]
Am 28. August 1997 landete mal wieder Forster's DUIST-Nachfolgeorgan UFO-Nachrichten mit Ausgabe 5/97 (Nr.331) in unserem Briefkasten. Gleich die Titelschlagzeile Rätselhafte UFO-Zwischenfälle/ Weltweite Zunahme von Sichtungen fremder Flug-Objekte schockierte uns! Waren doch da inmitten der Titelseite drei kleine Bilder abgedruckt, welche Lichter-UFOs über St. Petersburg (Russland) vom 19.2.1997 zeigten. Auf S. 2 ging es dan konkret mit der "UFO-Parade über Sankt Petersburg" weiter. Hiernach war in der Nähe des Ladoga-See ab 19:02 h bis 19:17 h der UFO-Punk abgegangen: Eine Formation von Lichtern war aufgetaucht, die eine so starke Leuchtkraft in rot-orange-farben hatten, dass es viele Menschen die Köpfe zum Himmel recken ließ. Diese Lichterformation formte dann im Zuge der nächsten 15 Minuten verschiedene Lichtgestalten aus, um hiernach "eines nach dem anderen zu erlöschen". Genauso wie im Fall Greifswald anno 1990 waren im Laufe der Sichtung im Umfeld der Formation "kleine Feuerkügelchen" zu sehen, die jedoch vergingen, bevor sie sich dem UFO ganz genähert hatten. Deren Verschwinden wurde von einem Explosionsblitz begleitet! Gleichsam wie an der deutschen Ostsee-Küste griffen auch rund um St. Petersburg viele Menschen zu Videokameras und nahmen das Geschehen auf.
Fluglotse Viktor Loktjuschin hatte Schichtdienst auf den regionalen Flughafen Pulkowo und sah zum nördlichen Himmel, wo diese Gebilde etwa 10-15° über dem Horizont auftauchten. Genau wie einige andere Zeugen auch sah dieser Mann, dass die Lichterformation (er schrieb sie einem Objekt zu, genauso wie es viele andere Betrachter scheinbar auch machten) einmal erlosch um dann nochmals bald darauf zu erscheinen. Gleichsam wie es von Greifswald her bekannt ist. Eine dieser niedrig am Himmel hängenden Formationen wurde definitiv zehn Minuten lang am Stück von dem Fluglotsen ausgemacht. Wetterverhältnisse: Gute Sichtweite, die unterste Wolkenhöhe war bei 6.000 Metern, dichte Bewölkung darüber. Der Knackpunkt: Fluglotse Loktjuschin wusste davon, dass genau in der Sichtungszone zu jener Zeit militärische Manöver und "Übungsflüge der Luftstreitkräfte" stattfanden! Er dachte deswegen ob der UFO-Lichter zunächst an Flugzeug-Beflackungen, schließlich aber hatte er dies verworfen, weil sein UFO "keine Ähnlichkeit" mit den Lichtern an einem Flugzeug hatte. Womit er wohl durchaus recht hat und dennoch simpliziert gleich auf ein UFO schloss und damit unserer Ansicht nach ganz und gar falsch liegt.
Analysen des vorliegenden Videomaterials ergaben, dass die UFO-Formationen aus acht Lichtern bestanden, während Zeugen bis bis zu 14 Lichtern sprachen. Eine Frau will sogar eine unbegreifliche, geheimnisvolle Kraft während der Beobachtung ausgemacht haben, dies weil die Wanduhr stehen geblieben war und ein außerirdischer Poltergeist scheinbar ein Heizgerät quer durch das Zimmer fliegen ließ! Wie auch immer, die Radaraufzeichnungen weisen nur "vage, unsichere Zeichen" aus, die nicht länger als eine Radarumdrehung hielten und dann verschwanden. Fluglotsen gingen deswegen davon aus, dass ein solches "Ziel" alles bedeuten kann, nur kein solides Objekt. Sicher ist zweifelsfrei: Diese Erscheinung ging nicht auf Hubschrauber und Flugzeuge zurück, es gab auch am ehemals streng-geheimen Kosmodrom Plesetsk keinen Raketenstart, auch wenn die UFO-Lichter in etwa dieser Richtung von St. Petersburg aus gesehen wurden. Eine von der untergehenden Sonne noch angeleuchtete Wettersonde wurde ebenfalls in Russland als Erklärung ausgeschlossen. Die UN abschließend: "Es waren auch keine Leuchtbomben oder Wärmeziele, die während Manövern eingesetzt werden. Außerdem müssten solche Leuchtbomben an Fallschirmen zur Erde herabfallen und können nicht viele Minuten lang in der Luft hängen bleiben." Da kann man einmal sehen, wie man sich irren kann, die Beispiele Greifswald & Phoenix sprechen für sich. Für die UFOlogen von der St. Petersburger UFO-Gruppe IICUFI ist die Sache dagegen glasklar ein Objekt aus anderen Dimensionen, welches nur teilweise in unserer Seinswelt materialisierte und deswegen nicht "exakt fixiert" werden konnte. Das Fremdobjekt befand sich also nicht im Perry Rhodan'schen Linearraum, sondern ganz gewiss im "Chronokorridor", einem Durchgang zwischen den Weltenräumen. Mittels eines "Energiesammlers" tauchte ein Teil des fremden "Schiffs" in unsere Dimensionen ein und tankte Energie nach. Die auf den Videoaufnahmen zu sehenden Blitze gingen sonach nicht auf Raketenfeuer-Beschuss zurück, sondern waren "Akte der Energieübergabe" aus unserer vierdimensionalen Raum-Zeit-Blase in die höherliegenden Dimensionen! Klarer Fall...
Dies ist für die UN genauso logisch und banal erklärbar, wie das Gast-Editorial von Peter Krassa namens "Und wieder gelogen!". Hier nimmt jener Stellung zur letzten USAF-Bekanntgabe in Sachen Roswell und reportiert uns dann, dass die ersten Zeitungs- berichte anno 1947 "wahrheitsgemäß die Bruchlandung einer Fliegenden Untertasse sowie die Entdeckung mehrerer toter außerirdischer UFO-Insassen gemeldet worden war". Krassa muss es ganz genau wissen, wie wahrheitsgemäß Zeitungsberichte über UFOs sind, war er doch selbst Redakteur eines Wiener Bouelvardblatts. Irreführend und falsch dagegen ist die Behauptung, wonach damals anno 1947 bereits über tote Aliens geschrieben worden sei. Krassa geht noch weiter und weist nach, im Grunde keine Ahnung von der letzten USAF-Ergaenzung in Sachen Roswell zu haben, schreibt er doch, dass die USAF keinen Wetterballon für den Roswell-Zwischenfall mehr verantwortlich macht (und damit von ihrer MOGUL-Erklärung zurücktreten würde), sondern eine High- Tech-Sonde mit Gummipuppen besetzt. Krassa fasst es nicht, "für wie dumm und naiv die Verantwortlichen der amerikanischen Luftwaffe die US-Bevölkerung und darüber hinaus die Weltöffentlichkeit zu halten scheint". Gut, Krassa fordert, die USAF-Dementis in den Müll zu werfen - wir dagegen fordern, Krassa's Kommentar in den Müll zu werfen und darüber hinaus mehr faktisch-orientierte Sachlichkeit walten zu lassen. Neckisch fragt er dann auch noch das ufologisch-aufgeheizte und speziell-konditionierte UN-Leserpublikum:
"Wie viele Lügen müssen wir noch von der Air-Force ertragen?" Wir dagegen fragen uns, wie viele Lügen die UFOlogie noch ertragen kann, wie viele Märchenerzähler die UFOlogie noch braucht um ganz auf dem Abstellgleis gelandet zu sein? Wieder kommt einer der Alt-UFOlogen daher und bejammert: "Weil nicht sein kann, was nicht sein darf, wird von den Militärs der USA frischfröhlich weitergelogen. Und die Welt mit immer plumperen Erklärungen, der Wahrheit zum Trotz, hintergegangen. Einige 'nützliche Idioten', wie die Betreiber eines selbsternannten 'Centralen Erforschungsnetzes' in Deutschland, akzeptieren ohnehin mit sklavischer Hingabe jedweden Unsinn, den man ihnen von Behördenseite offeriert. Manche hierzulande wollen eben krampfhaft betrogen sein... Ihr Peter Krassa." Guckst du nur...
Da wurde schweres Geschützfeuer auf uns gerichtet, als wären wir ausführende Organe der Mächtigen und keine Menschen, die selbständig imstande sind, Entscheidungen zu fällen und Folgerungen zu ziehen!
Krämpfe dagegen bekamen wir, als wir den baren Unfug von Krassa lasen, der sich nun auch in die Reihe der Demagogen im Feld der UFOlogie-Betreiber einzureihen wusste. Damit, Herr Krassa, haben Sie sich selbst jeglichen Boden an Reputation jenseits der UFOlogie entzogen. Wir stellen uns schon lange Fragen darüber, wie viele Lügen und Märchen die UFOlogen sich gegenseitig noch selbst zuschanzen, nur um sich vor bitteren Wahrheiten (quasi zum Selbstschutz wird Ignoranz betrieben) zu bewahren. Der Wille-zum-Glauben war der höchste Anspruch, den Krassa uns hier servierte, die dahinter- stehende Redaktion von den 'UFO-Nachrichten' hat mit der Bereitstellung des Platzes für dieses spezielle Editorial auch ganz klar gemacht, welcher Ideologie sie breitbeinig und unterstützend, fördernd und aufmunternd nahe steht. Seit den Zeiten der alten Veit's hat sich also nichts geändert. Die Scheuklappen-Mentalität der UFOlogie und ihrer Promoter ist keine Erweiterung ihrer geistigen Horizonte, sondern eine Einschränkung, Beschneidung und bewusste Unterdrückung einer breiter angesetzten mentalen Orientierung. Jegliche dynamische Lernprozesse, neue Entwicklungen, Fortschritte und geistige Beweglichkeit werden somit weiterhin verkümmert gehalten. Irre an der Situation ist dann noch: Die UFOlogen fühlen sich dabei ganz in Ordnung und recht gut.
Michael Hesemann hatte in seinem Magazin vom September 1997 in der Rubrik "Russland" (S. 12 ff) unter der Schlagzeile "Riesiges Dreiecks-UFO über St. Petersburg" den Fall aufgegriffen. Hiernach hatten Tausende Bewohner von St. Petersburg und den umliegenden Städten und Dörfer gegen 19:30 h "ein riesiges, bumerangförmiges UFO" über dem Ladoga-See schweben gesehen.
Hier erfahren wir von dem Eindruck der Zeugen, dass die Lichter sich "an der Oberfläche" eines vorgeblichen Objektes befanden. M2000-Zulieferer Valery Uvarov bekam sechs Videofilme des nächtlichen Phänomens, die von Positionen aufgenommen wurden, die bis zu 120 Kilometer voreinander entfernt waren. Hesemann: "Das UFO muss also riesengroß gewesen sein."
Sogar der TV-Sender Sjas-TV konnte die verglimmenden drei Minuten aufnehmen. Auf den Filmen sind, wie in Greifswald, "kleine Kugeln oder Leuchtobjekte zu erkennen, die auf das UFO zufliegen" zu sehen. Hurra. Wie im Magazin 2000, Nr.11/97, zusätzlich bekannt wurde, sahen unzählige Zeugen aus einigen Dutzend Orten rund um den See diese Erscheinung, welche sich wohl nahe der Insel Konowez manifestierte. Viele Augenzeugen, "darunter sogar erfahrene Seeleute und ehemalige Militärflakartilleristen", haben sich geirrt gehabt und diese Erscheinung als "sehr nahe" eingeschätzt, während sie in Wirklichkeit eher weit entfernt auftauchte - aber dies nur mal nebenbei und in Hinblick auf andere Fälle mit Zeugen aus dem Fach "technisch-qualifiziertes Personal" vermerkt. Bemerkenswert ist zudem, dass die russischen UFOlogen vom sogenannten "Internationalen Informationszentrum für UFO-Forschung" (IICUFI) und der Zeitschrift "Anomalija" fortlaufend von einem Fliegenden Dreieck sprechen während im Gegensatz dazu Bild- , Video- sowie Zeugenskizzen-Material von einer Lichterkette und einer Lichtertraube sprechen.
Am 10. Juli 1998 nun erhielten wir von unserem Rostocker Korrespondenten (dem GWUP-Mitglied Volker Guiard) ein bereits ein paar Tage vorher avisiertes Päckchen. Sein Inhalt: Die spektakulären Video- aufnahmen des Greifswald-anologen Phänomens vom 19. Februar 1997 zwischen 19:10 h und 19:30 h über dem russischen St. Petersburg am Ladoga-See, wo gerade russische Militär-Übungen stattfanden! Dieses Material hatte er erst kurz vorher während eines Russland-Besuchs von einem russischen UFOlogen persönlich überspielt bekommen. Sie wissen ja: Verschiedene Leute rund um den See hatten aus verschiedenen Positionen an diesem kalten Winterabend das Ereignis videografieren können. Tatsächlich sind diese Aufnahmen direkt vergleichbar, zeigen aber auch auf, das aufgrund der unterschiedlichen Standorte der Videografen rund um den See jeweils eine andere Sicht auf diese Formationen entstand - im Kern handelte es sich im lineare "Lichterketten", die bei seitlicher Betrachtung oder seitlichen Draufsicht wie eine Traube wirkten. Wer sie direkt von vorne oder von direkt hintenher sehen konnte, hatte nur Lichterketten wie die von Phoenix, Arizona, aufgenommen - und sie haben zudem durchweg alle einen rötlichen, glimmenden Schein! In dem Fall von der Ostsee entstanden alle Aufnahmen durchweg nur aus einem Beobachtungsvektor heraus (eben dem deutschen Festland), wodurch die Breitseite der Erscheinung als Lichtertraube sichtbar wird. Eine andere Perspektive war durch die Lokalität bedingt nicht möglich gewesen, sonst wäre garantiert auch hier der Ketten-Effekt aufgetreten. Bemerkenswert hierbei ist aber folgender Umstand, der bisher auf keinem anderen Film zu einem anderen Vergleichsfall dokumentiert worden ist: Ein Zeuge in einem Industriegebiet konnte die Erscheinung von St. Petersburg mit einem nahen Referenzpunkt (einer Straßenlaterne) videografieren! Hierdurch wird deutlich, dass das Gebilde sich a. seitlich wegbewegte und b. tatsächlich herabkam und verloschen ist, recht flott geht eine Lichterkugel nach der anderen dabei aus. Auf diesem Film sind auch die bereits bekannten "Lichtblitze" zu sehen, wie sie auch auf dem Film der russischen Ärztin aus Greifswald zu dem dortigen Ereignis festgehalten werden konnten und selbst von MUFON-CES als Beschuss gedeutet wird. Hinzu kommt noch ein kräftiger weißer Lichtpunkt, der sich von links der Formation annähert und in einigem Abstand vergeht, genauso wie auf Greifswald-Bildern zu sehen ist! Kein Durchflug, keine Einordnung in die Formation, nichts dergleichen - wieder einmal nicht.
Die einzige Differenz liegt nicht am phänomenologischen Bild, sondern in dem Umstand, dass der St. Petersburg-Zwischenfall am kalten, russischen Winter stattfand, während die Greifswalder Ereignisse wie bekannt im heißen Sommer 1990 passierten. Dies hat zur Folge, dass in der eiskalten Winterluft die Leuchtkörper etwas schneller auskühlen und damit keine nennenswerte zusätzliche Aufwärts-führende Abwärme in die über sie aufgespannten Fallschirme abgeben können. Daher werden die einzelnen Formationen, in St. Petersburg wurden mindestens zwei nach und nach auftretende Lichterketten gefilmt wie die laufende Uhrzeitanzeige einer Aufnahme beweist, nicht so lange im Luftraum aufgetreten sein wie ehemals über dem Bodden. Dort hatten wir es mit einer thermisch anderen Situation zu tun: Mitten im Hochsommer wurden in der Dämmerungszeit die bekannten Ereignisse dokumentiert. Hierbei muss man berücksichtigten, dass die aufgeheizte Ostsee ihre gespeicherte Wärme nach oben hin abstrahlt und generell die Luft sehr warm war, dadurch entstehen thermische "Kamineffekte", die es den Fallschirmen zusätzlich ermöglichen, länger oben zu bleiben als gewohnt. Zudem herrschte Windstille vor, weswegen die ungelenkten Fallschirm-Körper relativ lange ihre Positionen bzw. Formationen beibehielten. Dies ist mit das Geheimnis von Greifswald, welches bei der Betrachtung der St.Petersburg-Aufnahmen geradezu ins Gesicht sticht, weil man hier die verschneite/vereiste Landschaft sehen kann.
Am Dienstag, den 11. März 1997, befanden sich Steve Blandings und seine Frau auf der Veranda ihres Heims in Ahwatukee, Arizona, einem Vorort von Phoenix nahe dem Sky Harbor Airport, etwa 5 Kilometer westlich des Interstate Highway 10 und südlich vom Chandler Boulevard. Es war 21:15 h als sie von dem südwärts ausgerichteten Balkon mit wunderbarem Panoramablick über die South Mountains und der Gila River Indian Reservation ein hell-gelbes Licht am südwestlichen Himmel über der Gila River Reservation ausmachten, wo es am selben Fleck, etwa 20 Grad hoch, für etwa 20 Minuten verblieb. Dann bewegte sich das Licht zum Horizont hinab und verlor sich links neben dem Oriongürtel. Steve: "Fünf Minuten später war das Licht wieder zurück. Wir holten unser Fernglas und erkannten darin eine glühende, orangefarbene Kugel. Dann holte ich meine Videokamera heraus und nahm es 10 Minuten lang auf, während es wild hin und herschaukelte. Irgendwie schien das UFO sich auch zu drehen oder so."
In der folgenden Nacht, Mittwoch den 12. März 1997, schauten sich die Blandings mit einem befreundeten Paar wieder den südlichen Himmel um 21 h an. "Meine Frau sah es dort wieder auftauchen. Dann erschien ein zweites. Einige Luftwaffen-Maschine kamen dann niedrig über dem Horizont herbei. Als bald darauf die Flugzeug näher kamen, verschwanden die Kugeln. Meine Frau nahm von der einen Kugel zehn Sekunden auf Video auf. Dieses Mal waren sie völlig rund während in der Nacht zuvor sie oben und unten irgendwie platt wirkten. Das zweite UFO schien einen schwarzen Fleck in seiner Mitte zu besitzen", führte Steve aus.
In der Donnerstag-Nacht des 13. März 1997 erschien um präzise 21 h wieder ein UFO über der Gila River Reservation. "Es schaute genauso aus wie jenes aus der ersten Nacht. Viele Nachbarn kamen nun zu uns herüber, um sich von der Veranda aus das UFO anzuschauen. Einige Leute wollen Lichtblitze an ihm gesehen haben, wieder erschien es am südwestlichen Himmel, bis 22 h stieg es dann immer wieder verschwindend und dann wieder auftauchend zum Horizont hinab", berichtete der Hauptzeuge. Steve nahm Kontakt mit William Hamilton, dem stellvertretenden Direktor von MUFON für Arizona und Feld- Untersucher-Ausbilder, auf, der dann in der Freitagnacht des 14. März zusammen mit Tom King und Dr. Steven Greer vom CSETI im Heim des Zeugenpaars erschien. Nach 15 oder 20 Minuten Wartezeit erschien die UFO-Kugel wieder niedrig über dem Horizont und wieder am selben Fleck am Himmel wie zuvor. Bis jedoch die Videokamera und das mitgebrachte Teleskop ausgerichtet waren, sie es also genauer angepeilt hatten, verschwand es hinter den South Mountains. Steven: "Wir dachten, das es damit wohl gewesen war. Aber nach 10 Minuten erschien es wieder, dieses Mal in Begleitung von fünf anderen Objekten. Die sechs UFOs bildeten zusammen eine perfekte Linie am Horizont für über fünf Minuten und dann ging eines nach dem anderen aus. Dies konnte Tom alles auf Video aufnehmen." Eine junge Frau sah zusammen mit ihren Kindern diese "Lichtertraube" fünf Minuten lang dahinziehen und dann "wie ein Feuer ausgehen".
Noch während die Sichtung andauerte machten sich Hamilton und King auf den Weg ein paar Blocks weiter südlich, um von dort aus eine bessere Sicht auf die dahinschwebenden UFOs zu erhalten. "Wir schauten zum Himmel hoch, als eines der mysteriösen Lichter erschien und in einem hellen golden-gelb strahlte, dies kann keinerlei Signallicht oder Flugzeuglicht gewesen sein. Als wir so etwas in der Wüste von Kalifornien sahen, hatten wir sie Kugeln genannt, eben weil sie rund erscheinen", berichtete Hamilton.
Zwischen 22 h und 2 h in der Samstag/Sonntagnacht darauf erschienen "orangene Kugel"-UFOs im Flug über Prescott und Tucson. In Kingman berichtete die Radiostation KAAA in dieser Nacht von den UFOs, wie sie in gerader Linie durch die Gegend gezogen seien. Inzwischen sollen insgesamt vier Videos von verschiedenen Leuten und Standpunkten zu diesen orangenen, langsam dahinziehenden Kugel-UFOs existieren und bald nach dem Geschehnissen tauchte diverses Bildmaterial aus diesen Filmen in Internet OVNI Chapterhouse auf (
http://personal.netwrx.net/xalium/chapterhouse/march13.htm). Sogar ein Pilot meldete die Lichter, die er über seiner Maschine sah, als er vom Skyhabor Airport startete. Hierdurch ergibt sich die Tatsache, dass diese orangenen UFOs tatsächlich perspektivisch wirkend wie über der Stadt erschienen sind. Natürlich wurde in ufologischen Kreisen daraus die "Phoenix Massen-Sichtung", worüber die Amerikaner im Internet heftig debattierten. So wurde bekannt, dass der Airline-Pilot seine Beobachtung an den regionalen Tower gemeldet hatte, wo man die UFOs jedoch nicht auf Radar registrieren konnte, wenn auch visuell ausmachen. Als der Fall dann in den Medien bekannt wurde, hatten die Nachrichtenorgane freilich ihren Jubeltag und auch bis zu 1.000 Menschen wollen sich derweilen als Zeugen gemeldet haben, weswegen MUFON-Kentucky enthusiastisch von der "best-dokumentierten Massensichtung der letzten zehn Jahre" sprach. Nachdem was man in diversen Fernsehberichterstattungen sah, handelte es sich um "flackernde orangene Lichter" die in etwa 300 Metern Höhe und vielleicht 2 km entfernt dahinzogen. MUFON-Vertreter sehen durch diese flackernden, orangenen Kugeln einen "Trend zur gewaltigen Eskalation dieser orangenen Kugel-UFOs auf weltweiter Basis". Wie auch immer, Peter Davenport vom National UFO Reporting Center in Seattle erhielt zu diesen UFOs mehr als ein Dutzend Anrufe, darunter ein Mann aus Paulden, AZ, der nahe genug an einem dieser Objekte war um seine eigentliche und wahre "Diamantgestalt" bestimmen zu können! Das NUFORC nannte daraufhin in einer Presseerklärung dieses Geschehen, "die dramatischste UFO-Sichtung seit den letzten 2 bis 3 Jahren". Inzwischen gaben auch Sprecher diverser regionaler Polizeibehörden zu, in den fraglichen Zeiträumen verschiedene Anrufe wegen dieser niedrig-fliegenden Objekte erhalten zu haben, aber auch angaben, deswegen keinerlei Beamte zur Untersuchung ausschickten. Auch die Bundesluftfahrtbehörde FAA erhielt weitere Meldungen von Leuten die gerne wüssten, was es mit diesen UFOs auf sich habe. Gerüchte, wonach Kampfflugzeuge von der Luke AFB zur Untersuchung der Objekte ausgeschickt worden wären, wies Pressesprecher Sgt. Suttmiller zurück.
Tim Edwards aus Salida, Colorado, mischte sich alsbald in die Ereignisse ein und nannte den Fall "ein sehr ungewöhnliches Geschehen". Tom King, der die UFOs videografierte, berichtete so, dass diese Story das "Top-Thema" in der Region war und alle UFOlogen von den Medien mit Anfragen überschwemmt wurden. Gerade auch die Sender standen sich tagelang in harter Konkurrenz gegenüber, jeder wollte bessere Aufnahmen und phantastischere Zeugenaussagen bringen. Diesen Meldungen nach haben die Militärs keine Erklärung für das Geschehen, bestens, dass die UFOs vielleicht auf Signalfackeln an Fallschirmen zurückgehen könnten. Der Fall nahm dann langsam nationale Ausmaße an, als am 16. März 97 selbst Stationen in Florida Beiträge brachten, wobei ein Video gezeigt wurde, welches fünf Lichter in einer fast geraden Linie dahinziehen zeigt, es gab sogar Hinweise darauf, dass die UFOs nichts weiter als kleine Heißluftballone sein könnten. MUFON-Vertreter wiesen dies aber einmal mehr zurück und es gab sogar Überlegungen, dass diese Einzellichter sich an einem dunkel verbliebenen Fliegenden Dreieck befanden!
Doch der Australier Paul Jackson zog die Notbremse mit einer Email an alle interessierte Parteien und erklärte, das er aus Australien zahlreiche Vergleichsfälle kennt, da dieser Kontinent gerade auch in den letzten zwei Jahren mit diesen Meldungen überschwemmt wird. Jackson, der UFO-Phänomen- Untersucher für die Organisationen VUFORS und TUFOIC ist, erklärte diese speziellen UFOs durchweg als "Schwindel", durchgeführt mit den dort verwendeten "orangefarbenen Plastik-Müllsäcken, die man mit Heißluft oder Helium abfüllt und steigen lässt". Eine andere Variante sind transparente Wäschereibeutel, die mit mit einem Draht stabilisiert und an deren nach unten gerichtete Öffnung man Kerzen etc. anbringt - und damit, übrigens, unseren Miniatur-Heißluftballons am ehesten noch entsprechen. Aufgrund ihrer geringen Größe, mangelnder Reflexionsoberfläche etc. tauchen sie nicht auf Radar auf. Viele Australien-UFO-Beweise in Form von Videoaufnahmen und Bildern gehen genau auf diese Scherzballone zurück, betont Jackson nochmals. Zumeist werden sie einzeln aufgelassen, aber auch in Australien sind Vorfälle bekannt wo fünf, sechs oder mehr dieser Ballone im Massenstart hochgingen. Auch Raymond Fowler meldete sich daraufhin und bekannte sich zu dieser Erklärung, da er (bekannter Weise) mit zahlreichen diesbezüglichen Vorfällen in seiner glorreichen Zeit als NICAP-Untersucher (wir berichteten) konfrontiert wurde, er wies auch darauf hin, dass nicht nur Zeugen von diesen "UFOs" genarrt werden können, "sondern auch Untersucher fielen schon in der Vergangenheit mehrfach darauf herein". Greg Long, bekannt durch die wiederholte UFO-Berichterstattung ähnlicher Objekte aus dem Yakima-Indiander- Reservat in den 80er Jahren, reagierte heftig darauf und verkündete seinen persönlichen Eindruck, wonach es inzwischen eine "Zirkus-Atmosphäre" rund um die "Arizona-Bälle" gibt und diese kaum etwas mit Wissenschaft zu tun habe.
Quasi am Vorabend des Roswell-Festivals wurde plötzlich der Fall wegen seinem Filmmaterial von allen wichtigen amerikanischen TV-Stationen nochmals aufgewickelt: CBS This Morning, NBC's Today Show und NBC Nightly News griffen den Fall genauso auf wie CNN Headline News und ABC's World News Tonight. Alle an einem Tag, nachdem USA Today zugeschlagen hatte und eine Titelstory daraus machte. Johnathan Wald von NBC erklärte das plötzliche und hektisch aufflackernde Medieninteresse an diesem drei Monate alten Vorfall so: "Wir haben eine magere Nachrichten-Zeit, außerdem lieben wir doch alle eine gute UFO-Story."
Die Lichter von PhoenixDann entwickelte sich für uns der Fall mit einer neuen und weiterführenden Daten- und Faktenlage: Zunächst schickte uns Kollege Daniel Fischer (Herausgeber der Skyweek, Koenigswinter) seine Videoaufnahme einer TV-Sendung des mexikanischen Fernsehen, in welcher wir einen neuen Videoclip zu Gesicht bekamen, anhand welchem erstmals klar wird, wie das Phänomen der Lichterkette am Himmel erscheint: Die einzelnen Lichtobjekte fallen in einer Kette nach und nach aus dem Himmel. Sie steigen also nicht vom Boden auf und schweben dann erst dahin! Darüber hinaus brachte Daniel Fischer auch Pressematerial seiner Tour in die Vereinigten Staaten mit, welches uns verblüffte. Wir haben hier quasi ein Doppel der von uns als Signallichter enttarnten UFO- Formationen von Greifswald vor uns! Auch in der darum entstehenden Diskussion, dazu später mehr. Lt. einer AP-Meldung vom 26. Juli 1997 erklärte die Air National Guard nach einer Untersuchung, dass die Lichter von Phoenix tatsächlich nichts weiter als Signal- fackeln an Fallschirmen waren, die in jener Nacht in Wirklichkeit über der Barry M. Goldwater Air Force Range, 60 Meilen südsüdwestlich von Phoenix, von Flugzeugen der Maryland Air National Guard während einer militärischen Routine-Übung ausgesetzt worden waren. Tausende hatten das Spektakel gesehen, einige haben es videografiert und fotografiert. Und für manchen UFO-Forscher wurde im Lichte des Roswell-Festivals dieses Ereignis zu einen der dramatischsten UFO-Zwischenfälle. So erklärte Paul Davenport von National UFO Reporting Center in Seattle der Tageszeitung Tucson Citizen am 20. Juni 1997: "Der Zwischenfall über Arizona war das dramatischste Ereignis, mit dem ich bisher zu tun bekam. Was wir hier haben ist 'the real thing'. SIE sind hier." Davenport muss es ja wissen, da seine nationale UFO-Hotline an jenem Abend des 13. März 97 mit Meldungen überschwemmt wurde, genauso wie die Telefonanlagen der regionalen Polizeidienststellen und der Luke AFB sowie der Zeitungen. Lichtkugeln- und Lichttrauben wurden am Himmel glimmen, glühen und flimmern gesehen. Gelegentlich hatten Zeugen sogar den Eindruck, als sei dies in einer V-förmigen Formation ausgelegt gewesen. Die Lichter erschienen auf einer himmlischen Bühne, welche bis auf die Dimensionen von zwei Fußballfeldern geschätzt wurden. Die Lichter verglommen dann ganz plötzlich, nachdem sie geräuschlos am Himmel geschwebt waren.
Erste Verwirrung war in öffentlichen und ufologischen Kreisen aufgekommen, nachdem Militär-Vertreter zunächst erklärten, das nichts über Phoenix im Einsatz war, was die Lichter erklärte - dem hatte sich auch Bill Grava von der Luftverkehrs-Kontrolle angeschlossen, der übrigens selbst Augenzeuge der Erscheinungen auf dem Sky Harbor International Airport war und sich wunderte, das sie nicht auf seinem Radar erschienen, genauso wenig wie auf jenen der Luke AFB. Sonach war klar, dass das Phänomen objektiv vorhanden war und somit wurden weitere Nachforschungen durchgesetzt, die schließlich zu dem Ergebnis kamen, dass das Phänomen über der 60 Meilen entfernten Barry M. Goldwater Air Force Range zustande kam. Dies erklärt auch, weshalb sich inzwischen Zeugen aus Tucson bis hin nach Kingman gemeldet hatten, um zu bestätigen, ebenfalls die "UFOs über Phoenix" gesehen zu haben.
Alle Darstellungen über ein Fliegendes Dreieck sind nach wie vor großer Unsinn, jegliche durch Computer-UFOlogen (namentlich Hesemann-Freund Dilettoso) in Umlauf gebrachten "Computer-Animationen" eines gigantischen Fliegenden Dreiecks sind Quatsch. Dies bestätigte auch ein Reporter der in Phoenix erscheinenden New Times am 26. Juni 97 in dem Artikel "The Great UFO Cover-up - It's not what you think": Michael Kiefer, der sich im Tal unterwegs befand und die Lichterkette erscheinen sah. Darüber hinaus fand sich der 21jährige Amateurastronom Mitch Stanley, der an jenem berühmt- gewordenen Abend mit seinem 10 Inch-Teleskop sogar die kleinen Flugzeuge ausmachte, welche die Signalfackeln abließen. Über diese Erfahrung hatte bereits der Arizona Republic berichtet, weswegen Stanley sogar von einigen UFOlogen der Firma Village Labs von Dilettoso kontaktiert wurde, die es aber gar nicht wissen wollten, was er tatsächlich und ohne Zweifel beobachtet hatte. Stanley ist von ihnen frustriert: "Die wollten das gar nicht wissen, inzwischen hatte sich noch jemand anderes bei mir gemeldet, der die Flugzeuge ebenfalls sah, aber auch für den zeigte niemand wirkliches Interesse. Die wollen nur, dass die Lichter von nicht-irdischer Herkunft sind." Als ein Reporter der Zeitung dann bei den Village Labs deswegen nachfragte, hörte man nur den Ausflucht, man habe inzwischen die Telefonnummer und Adresse von Stanley verlegt...

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