Leuchtende Scheiben am Himmel - "Fliegende Untertassen" über Darmstadt und Schleswig meldete am 8. August 1954 das Hamburger Abendblatt: Geheimnisvolle Flugobjekte - sogenannte "Fliegende Untertassen" - sind jetzt auch abends über Darmstadt beobachtet worden. Die Beobachtungen wurden von mehreren Einwohnern, von der Wetterwarte und vom Polizeipräsidium aus gemacht. Eine ähnliche Erscheinung wird auch aus Schleswig gemeldet. Über Darmstadt tauchten die "Fliegenden Untertassen" gegen 22 h auf, als der Kommissar beim Darmstädter Polizeipräsidium Eugen Henn gerade seinen Dienst antrat. Er konnte am Nachthimmel drei feurige Gegenstände, die gelbrot leuchteten, beobachten. Manchmal schienen sie stillzustehen, und dann schossen sie wieder mit hoher Geschwindigkeit hin und her, ohne dass ein Geräusch zu hören war. Die "Fliegenden Untertassen" waren eineinhalb Stunden zu beobachten. "Fliegende Untertassen" sollen auch über der Stadt Schleswig am späten Abend beobachtet worden sein. Einige Augenzeugen wollen zwei leuchtende Flugobjekte gesehen haben. Die Erscheinung wird übereinstimmend als feuerrot leuchtender Punkt geschildert, der zunächst nur schwach zu sehen war, dann deutlich näher kam und als leuchtende Scheibe ausgemacht wurde. Von der Mitte der Scheibe aus sollen kleine grünlichweiße Strahlenbündel nach oben zu erkennen gewesen sein. Die Beobachtungen wurden von 22 h bis 23:15 h gemacht.

Theologen über "Untertassen" hieß es am 9. August 1954 im Hamburger Abendblatt: Evangelische und katholische Theologen haben am Wochenende auf eine Düsseldorfer Umfrage zum Problem der sogenannten "Fliegenden Untertassen" aus christlicher Sicht Stellung bezogen. Keiner der zu Worte gekommenen leugnete die Existenz vernunftbegabter Wesen außerhalb der Erde. So erklärte Prälat Professor Michael Schmaus, der katholische Dogmatikprofessor an der Universität München: "Die Offenbarung lässt diese Frage vollständig offen. Sie lehrt die Bewohntheit anderer Himmelskörper nicht, sie verneint sie aber auch nicht. Die Annahme, dass es außerirdische vernunftbegabte Wesen gibt, steht in keinem Widerspruch zum kirchlichen Glauben." Professor Martin Redeker, der evangelische systematische Theologe an der Universität Kiel, betonte: "Wenn uns auch die moderne Astronomie bisher keine Beweise für die Existenz solcher Wesen geliefert hat, so liegt auf der anderen Seite das Vorhandensein von menschenähnlichem Leben auf einem anderen Stern nicht außerhalb des Bereichs der Möglichkeit. Der christliche Glaube kann mit den Ergebnissen einer sich ihrer Grenze bewussten Naturwissenschaft niemals in Konkurrenz treten."

Umgang mit Marsmenschen war am 17. August 1954 ein Thema für den Tagesspiegel: Über den Umgang mit den lieben Mitmenschen gibt es seit langem genaue Regeln, und sie sind uns, selbst wenn wir sie nicht immer befolgen, leidlich vertraut. Auch im Verkehr mit Geistern und Gespenstern haben sich bestimmte Umgangsformen eingebürgert, wie jeder, der das Tischrücken betreibt, bestätigen kann. Nicht gerüstet aber waren wir bisher für eine mögliche Begegnung mit Wesen von einem fremden Stern, obwohl es nach Meinung vorsichtiger Leute ein grober Fehler war, sich nicht rechtzeitig darüber klar zuwerden, wie man den Insassen einer Fliegenden Untertassen gegenüberzutreten hat. Manche haben vielleicht auch geglaubt, solche Überlegungen hätten keinen Zweck; denn sicher würden die Marsmenschen so bösartig sein, wie die amerikanischen Filme sie darstellen. Dort werden bekanntlich die Erdenbewohner, die sich einer Untertasse aus dem Weltall freundschaftlich nähern, von einem Instrument, das einem modernen Berliner Laternenpfahl beunruhigend ähnlich sieht, unversehens totgeschossen, so dass sie daliegen wie Max und Moritz nach ihrem bösen Ende in der Mühle. Zum Glück ist nicht jedermann so resigniert und mutlos, sondern es gibt einige Tapfere, die sich bewusst auf das erste Treffen mit den Marsmenschen vorbereiten. Zu diesen Tapfern gehört Ronald Cartmel, Pastor des englischen Städtchens Aldridge. Er hat ein Büchlein über den Umgang mit Wesen von fremden Sternen geschrieben und es an seine Pfarrkinder verteilt, die dem Vernehmen nach fleißig darin lesen. Jeden Abend steigt Pastor Cartmel auf den Kirchturm und hält nach Fliegenden Untertassen Ausschau. Wenn sie kommen, will er die Glocken läuten, damit die Bewohner von Aldridge noch einen letzten Blick in des Pastors Büchlein werfen können. Er selbst ist bereit, furchtlos mit gutem Beispiel voranzugehen und, falls eine Untertasse im Garten des Pfarrhauses landen sollte, die Insassen mit einem freundlichen "How do you do?" zu begrüßen. Ob die Marsbewohner ihn verstehen werden, weiß Pastor Cartmel natürlich nicht. Aber er meint, dann werde sich eine prächtige Gelegenheit bieten, das Englische in einem neuen Sinne zur "Weltsprache" werden zu lassen.

"Untertasse" zwischengelandet? Nachforschungen in Nordnorwegen - Beobachtungen auch in der Normandie hieß es am 26. August 1954 in der Rhein-Neckar-Zeitung unter Bezugnahme auf Depeschen von UP und dpa: Die norwegische Polizei ist zur Zeit mit der Aufklärung eines Berichts beschäftigt, nach dem am vergangenen Freitag im nördlichen Norwegen eine "Fliegende Untertasse" gelandet sein soll. Zwei ältere Frauen, die sich im Walde in der Nähe des nordnorwegischen Orts Mosjoennhas befanden, um Blaubeeren zu suchen, wollen plötzlich von einem Mann angesprochen worden sein, der dunkelhäutig gewesen sein soll und langes schwarzes Haar gehabt habe. Da keine Verständigung möglich war, führte der Fremde die beiden Frauen zu einer kleinen Lichtung, wo seine "Fliegende Untertasse" gelandet war. Nach den Aussagen der Frauen soll das Fahrzeug einen Durchmesser von rund fünf Metern gehabt haben. Sein Aussehen wird wie das zweiter aufeinandergeklappter Teller beschrieben. Der Fremde soll sein Schiff bestiegen haben, den beiden Frauen zugewinkt und dann mit seiner "Fliegenden Untertasse" mit unglaublicher Geschwindigkeit davongeflogen sein. Etwas abgekämpft kehrte ein Trupp norwegischer Polizisten am Mittwochnachmittag nach Mosjoen zurück, nachdem er vergeblich nach der Stelle gesucht hatte, an der nach Aussage der beiden Norwegerinnen die "Fliegende Untertasse" gelandet war. Von den beiden Frauen angeführt, waren die Polizisten zwar bis zu der Stelle gekommen, an der das Flugobjekt aus dem Weltraum niedergegangen sein soll, aber nichts deutete auf das sagenhafte Ereignis hin: keine angesengten Bäume oder Büsche, keine Spuren auf der Erde, nicht einmal ein geknickter Grashalm...

Mehrere Augenzeugen berichteten am Dienstagabend in der Normandie, sie hätten am Montag eine Gruppe von "Fliegenden Untertassen" beobachtet. Der Sohn eines Kaufmannes in Vernon erzählte, er habe am Montagmorgen einen zigarrenförmigen Flugkörper über der Seine gesehen. Die "Zigarre" habe bewegungslos am Himmel verharrt - plötzlich habe sich aus ihr ein ovaler Körper gelöst, der an seiner Oberfläche eine rote Flammenkrone trug. Diese "Untertasse" sei schnell abwärts geflogen und sei dann in weitem Bogen wieder emporgestiegen und in der Dämmerung verschwunden. Weitere "Untertassen" folgten. Die gleichen Erscheinungen wurde n auch von mehreren anderen Personen beobachtet. Unter diesen Augenzeugen befand sich auch ein Chemie-Ingenieur aus einem Laboratorium der französischen Armee, der zu dieser Zeit in seinem Auto unterwegs war. - Wie wir bereits berichteten, sind in den letzten Tagen Formationen von "Untertassen" mehrfach über der Schweiz gesichtet worden. Außerdem trafen Meldungen aus dem Raume von Ulm ein.

"UFOritis" auch in der Schweiz - "Fliegende Untertassen" sind Tagesgespräch - Fundgrube für Witzbolde meldete UP und die Rhein-Neckar-Zeitung vom 15. September 1954 wusste zu berichten: Seit eine der meistgelesenen schweizerischen Wochenzeitschriften das Buch eines Amerikaners [Keyhoe] über das Auftauchen "unbekannter Flugobjekte" in Fortsetzungen abdruckt, ist in der Schweiz eine wahre "UFOritis" ausgebrochen. Aus allen Ecken und Enden der Eidgenossenschaft wird das Auftauchen "Fliegender Untertassen" und anderer geheimnisvoller Objekte am Himmel gemeldet. Witzbolde und solche, die Witzbolde sein wollen, haben ein reiches Betätigungsfeld.
Hunderte von Baslern beobachteten Anfang dieses Monats runde Objekte, die rauchend über die Stadt dahinwirbelten - und sich als Heißluftballons entpuppten, die von Halbwüchsigen losgelassen worden waren. Tagelang beschäftigten sich Sachverständige des schweizerischen Generalstabs mit fotografischen Aufnahmen von "Fliegenden Untertassen", die ein Mechaniker aus Winterthur eingesandt hatte. Schließlich wurden die Aufnahmen als raffinierte Fälschungen entlarvt. Der Mechaniker gestand und wurde wegen "Irreführung der Behörden" angeklagt. [Ein wunderschönes Muster dafür, wie die Medienberichterstattung Witzbolde sofort reagieren lässt, sobald sie ein Thema für sich finden. Neben aufgeschickten Ballonen etc werden natürlich auch Fotos von Untertassen erzeugt.]

Einige Berichte gibt es aber, die von den zuständigen Stellen nicht so einfach abgetan werden. Es handelt sich um Beobachtungen des Bodenpersonals eines Militärflugplatzes des Westschweiz im Jahre 1949, der Besatzung eines schweizerischen Transatlantikflugzeuges im Jahre 1952 und eines schweizerischen Fliegerleutnants im August dieses Jahres. In allen drei Fällen wurden von Personen, deren "Zuverlässigkeit und Sachkenntnis" nach Auskunft eines amtlichen Sprechers nicht bezweifelt wird, fliegende Scheiben beobachtet. Der Sprecher erklärte, die Berichte seien glaubhaft, doch bestehe keine Möglichkeit sie nachzuprüfen. Seien sie zutreffend, gebe es drei Erklärungen: Es könne sich um Flugapparate handeln, die von Menschenhand gebaut seien, oder es handele sich um Raumschiffe von anderen Sternen, oder es seien "übernatürliche Erscheinungen - eine Möglichkeit, die wir als gläubige Christen nicht ausschließen können". [Besser wäre es sinnvoller Weise gewesen, diese Meldungen vorzustellen und nicht über sie zu orakeln.]

"Fliegende Untertassen" immer noch ein Rätsel - Ein Vortrag in Schwetzingen über dieses Thema wusste am 16. September 1954 die Rhein-Neckar-Zeitung zu titeln, hier der Artikel eines ausgeschickten Berichterstatters: "Gibt es Fliegende Untertassen?" Dies war das aktuelle und erregende Thema, zu dem der Sekretär der Gesellschaft für Weltraumforschung, Erich Steude (Karlsruhe), am Dienstagabend in einem vom Luftwaffenring e.V., Ortsverband Schwetzingen und Umgebung, durchgeführten Vortragsabend im "Welde-Bräu" in Schwetzingen sprach. Die "UFOs", unbekannte Flug-Objekte, wie die amtliche Bezeichnung der "Fliegenden Untertassen" ist, geben so viele Rätsel auf, dass vorläufig immer nur Mutmaßungen über ihre Herkunft und ihre Art angestellt werden können. An die Existenz "Fliegender Untertassen" glaubt Erich Steude. Darüber liegen zu viele Berichte auch ernst zu nehmender Beobachter vor, als dass man ihr Vorhandensein abstreiten und sie etwa als harmlose Flugobjekte, die etwa nur meteorologischen Forschungen dienen, halten könnte. [Tatsächlich gibt es eine breite Spannweite von Stimuli, die für UFOs gehalten werden und nicht nur die meteorologischen Forschungsballone.] Eine Massentäuschung in solchem Umfange erscheint so gut wie ausgeschlossen. Ihre Herkunft freilich lässt sich nicht erklären, es sei denn, man ist der Meinung, dass die "UFOs" planetarischen Ursprungs sind. Diese Meinung vertrat auch Erich Steude, eine Meinung, die sich auch darauf stützen kann, dass schon vor 75 Jahren, als es noch keine Fliegerei auf der Erde gab, unbekannte Flugobjekte beobachtet wurden. [Sinnvoller wäre es jenseits dieser inhaltslosen Angabe gewesen, hierfür einen konkreten Vorfall zu benennen, um die Behauptung nachzuvollziehen.] Über ihr Aussehen und die Art ihres Antriebes lässt sich nur wenig sagen. Bis jetzt scheint nur soviel festzustellen [sic], dass es sich um Flug-Objekte handelt, die nach dem Kreiselprinzip fliegen [woher nahm der Mann diese Selbstsicherheit?] und dabei die ungeheuere Geschwindigkeit von 40.000 bis 60.000 Stundenkilometern [Belege?] erreichen. Sie können auch in der Luft stehen bleiben, also wie Insekten fliegen, während wir auf der Erde erst den Vogelflug beherrschen. [Hier läuft man schnell Gefahr alle unterschiedlichen Parameter untereinander völlig unterschiedlicher Objekte, die man für UFOs halten kann, auf ein allumfassendes Gesamtphänomene zu reduzieren, wodurch die UFOs plötzlich wundersame Fähigkeiten haben sollen. Dies ist mit ein Kernproblem der ganzen UFO-Diskussion auf welches die allermeisten UFO-Gläubigen unreflektiert hereinfallen.]

Interessant war der Vergleich, den der Redner zwischen diesen "UFOs" und den Erkenntnissen unserer, insbesondere der deutschen Forschung anstellte. So flog zum Beispiel die V-II-Rakete (wissenschaftlicher Name: A-IV-Rakete) mit eineinhalbfacher Schallgeschwindigkeit und erreichte eine Spitzenhöhe von 140 km. Der deutsche Professor Sänger entwickelte während des Krieges schon ein Flugzeug, das mit Raketenantrieb ausgestattet, die Erde im Non-Stop-Flug in 300 km Höhe bei einer Geschwindigkeit von 22.000 km umfliegen sollte. Also auch unsere eigene Forschung ist bereits an ungeahnte Grenzen der Fliegerei angelangt. Aber trotzdem geben die "UFOs" noch viele ungelöste Probleme auf. Sie bergen Geheimnisse, die allen uns bekannten aerodynamischen Gesetzen zu widersprechen scheinen. Wer steuert diese Flugobjekte? Sind es Insekten oder insektenähnliche Lebewesen, die die Frage des Insektenfluges kennen? Kommen sie von einem Planeten, vom Mond, Mars, von der Venus oder dem Jupiter oder einem seiner Monde? Arbeiten die unbekannten Flugobjekte mit Ultraschall? Alles Fragen [und die sich auch gar nicht stellen], auf die es heute noch keine Antwort gibt. Aber vielleicht werden wir ihnen eines Tages im Weltraum begegnen. Das Problem der Weltraumschifffahrt ist theoretisch längst gelöst. In diesem Zusammenhang wies Erich Steude auf das bekannte Projekt von Wernher v. Braun hin, der mit Hilfe von Weltraumstationen Reisen zum Mond oder Mars durchaus für durchführbar hält. Professor Sänger hält es sogar für möglich, mit einer Lichtrakete 98 Prozent Lichtgeschwindigkeit, also etwa 296.000 km pro Sekunde, zu erreichen. Die Reise Erde-Mars würde dann nur eine Stunden dauern! Vorläufig bleibt es bei Vermutungen und Spekulationen [hauptsächlich letzteren], aber wer weiß, ob wir nicht in absehbarer Zeit mehr über alle diese Fragen wissen, die mit den "Fliegenden Untertassen" zusammenhängen. 
Mich küsste ein Marsmensch..., hieß es am 18. September 1954 in den Hessischen Nachrichten. Antoine Mazaud, ein 60jähriger Bauer aus Limoges, Mittelfrankreich, hatte dies behauptet, doch er zuckte mit den Schultern während seines Berichtes über eine Begegnung mit einem "Marsmenschen" am vergangenen Wochenende in der Nähe seines Ortes. Nach seinem Bericht wurde er von dem Piloten einer acht Meter langen "Zigarre" geküsst und in einer unbekannten Sprache angesprochen. Der Pilot habe durchaus menschenähnlich ausgesehen und eine sturzhelmähnliche Kopfbedeckung getragen. Nach der "Begrüßung" habe sich der zigarrenförmige Flugkörper mit bienensummenähnlichem Geräusch und hoher Geschwindigkeit wieder in die Luft erhoben. Wie wird sich dieser Fall nun wirklich zugetragen haben, fragte man sich. In Frankreich hat darüber ein großes Rätselraten eingesetzt.

Fliegende Untertassen schon 1461 - Professor Oberth glaubt an die "Uraniden" meldete die AP aus Saarbrücken und Der Tagesspiegel vom 24. September 1954 hatte seine Meldung weg: Der Ehrenpräsident der deutschen Gesellschaft für Weltraumforschung, Professor Hermann Oberth, erklärte in einem Vortrag in Saarbrücken, dass er nach gründlichem Studium der bisherigen Beobachtungen an die Existenz der sogenannten Fliegenden Untertassen glauben müsse. Er nehme dazu allerdings einen "sowohl als auch"-Standpunkt ein, der sich darauf gründe, dass die Erscheinung der Fliegenden Untertassen in vielen Fällen mit bekannten und den Naturgesetzen unterliegenden Erscheinungen identifiziert werden könnte. In wenigsten zehn Prozent der Fälle müsse die Erscheinung aber auf maschinelle Objekte zurückgeführt werden. Diese Objekte würden möglicherweise von Geschöpfen gebaut und betrieben, die unserer Kultur um Jahrhunderte oder Jahrtausende voraus seien. Die Tatsache, dass bisher noch keine Fliegende Untertasse abgestürzt ist, erklärt Professor Oberth damit, dass die Uraniden, wie er diese Geschöpfe nennt, ihre Flugobjekte vollendet beherrschen. Möglicherweise würden sie auf Grund von Fähigkeiten, die mit den uns bisher bekannten Naturgesetzen nicht erfasst werden könnten, gar keinen Kontakt mit den Lebewesen unserer Erde suchen oder einen solchen aus Furcht vor der mikrobenreichen Atmosphäre der Erde sogar scheuen. Man könne aber vermuten, dass die Uraniden die atmosphärischen Verhältnisse unserer Erde schon vor Jahrhunderten erkundet hätten. Die Fliegenden Untertassen seien nämlich nicht erst eine Erscheinung unserer Tage. Die erste historisch belegte Beobachtung stamme aus dem Jahre 1461 und sei von dem Hofchronisten Philipp des Guten von Burgund verbürgt.

Ausgerechnet ein gutbekannter Fürsprecher jener Tage weist darauf hin, dass bis dahin noch keine Fliegende Untertasse abgestürzt ist. Sieben Jahre nach dem vorgeblichen Roswell-Zwischenfall. Nun werden UFOlogen sicherlich argumentieren, dass der gute alte Herr Professor im Nachkriegsdeutschland es eben nicht wusste. Hier aber würde sich jeder Raumfahrt-Historiker mit Recht sehr aufregen. Oberth als Lehrherr von Wernher von Braun, als "Peenemünder" mit exzellenten Kontakten nach Amerika via 'Operation Paperclip' verfrachteten Elitegruppe deutscher Raketenwissenschaftler, war durchaus einer jener wenigen Geheimnisträger der damaligen Zeit, der in die Raumfahrt-Planung der Amerikaner eingewiesen war und beratend der deutschen Exilgruppe in Houston und White Sands zur Seite stand, war er schließlich ihr Lehrherr. Wäre eine außerirdische Raumschiff-Untertasse in den Jahren zuvor abgeschmiert und wäre sie, so die Legende, tatsächlich geborgen worden, wem würde man sie zugänglich
machen? Natürlich den führenden Köpfen des amerikanischen Raketenprogramms in Weiterentwicklung der V-2, also der deutschen Gruppe, zu der übrigens auch Dr. Walter Riedel gehörte - der sich ebenfalls als Untertassen-Gläubiger zeigte und sogar einer der ersten UFO-Gruppen angehörte. Genauso wenig wie Oberth hatte Riedel sich mehrfach positiv betreffs UFOs ausgesprochen, konnte aber nie felsenfest seine Überzeugung belegen. Hätte es das Wrack einer Untertasse gegeben, so hätten die beiden Herren sich alle Überzeugungsarbeit ersparen können. 

"Untertassen"-Invasion in Frankreich meldete die Frankfurter Rundschau am 7. Oktober 1954: Über Frankreich werden in den letzten Tagen von zahlreichen Plätzen Fliegende Untertassen und fliegende Zigarren gemeldet. Mehr und mehr ist die französische Bevölkerung davon überzeugt, dass es sich bei den "Untertassen" und "Zigarren" nicht um reine Himmelserscheinungen, sondern um Flugkörper handelt. Über der Industriestadt Lille wurden in der Nacht zum Montag solche Flugkörper von mehreren hundert Personen beobachtet. Das erste Mal tauchten die Flugkörper jetzt auch über dem Mont-Blanc-Massiv auf. Hier wurden sie von Offizieren der in Charmonix stationierten Alpenjäger angeblich einwandfrei als Flugkörper erkannt.

Fliegende Untertassen reportierte am 8. Oktober 1954 die Jüdische Allgemeine: Am vergangenen Freitagabend kurz vor neun Uhr erschienen zum erstenmal im Orient "Fliegende Untertassen". Einwohner, die um diese Stunde auf den flachen Hausdächern Erholung suchten, erzählten, dass plötzlich der dunkle Himmel über dem Meer von einer Lichtmasse erhellt wurde, die die Form einer stark verlängerten Zigarre hatte und mit größer Geschwindigkeit in wenigen Sekunden wieder verschwunden war. Tags darauf berichteten die Zeitungen Jordaniens aus Sichem (Nablus), dass dort eine das Auge blendende "fliegende Zigarre" gesichtet worden sei, die in einem neonlichtartigen Schein gehüllt von Osten nach Nordwesten flog. [Sehr wahrscheinlich eine langgezogene Boliden-Durchgangsspur am Himmel.]

42jähriger Filmvorführer behauptet: "Untertasse" landete bei Rinkerode: Vier Zwergmenschen hantierten unter dem gelandeten Flugkörper-Phänomen - "Ich stand 60 Meter daneben" war die Schlagzeile in den Westfälischen Nachrichten vom 11. Oktober 1954: Genau um 2:40 h in der Nacht zum Sonntag hielt mit seinem Wagen ein 42jähriger Filmvorführer aus Münster vor einem Polizeibeamten, der seinen Dienst bei der Zeitkontrolle der ADAC-Westfalenfahrt in Münster versah und erklärte: "Ich habe soeben eine 'Fliegende Untertasse' gesehen, die bei Rinkerode landete und etwa neun Minuten lang über dem Boden schwebte. Bitte - fahren Sie mit, damit ich Ihnen die Stelle zeigen kann." der Polizeibeamte meinte: "Ich habe hier Dienst und kann nicht weg - tut mir leid." An zahlreichen Stellen rief der Filmvorführer noch in der gleichen Nacht an. Niemand wollte ihm die unglaubliche Geschichte "abnehmen". Seit 2:40 h Sonntagmorgen aber begann das große Gerücht um die unheimliche Geschichte mit der "Untertasse" zu kreisen... Wir sprachen inzwischen mit dem Filmvorführer. Ohne uns mit den Ausführungen zu identifizieren, geben wir mit dem gebotenen Vorbehalt wieder, was sich nach Aussage des 42jährigen in jenen nächtlichen Minuten, zwischen Rinkerode und Albersloh abgespielt haben soll:
"Ich kam mit meinem Wagen", so erzählt der Mann, "von Senden, wo ich in einer Spätvorstellung gearbeitet hatte und brachte einen Bekannten nach Ascheberg. Über Rinkerode wollte ich dann nach Münster fahren. Genau an der Stelle zwischen Rinkerode und Albersloh. wo der Sandweg zum Pumpwerk abbiegt, sah ich plötzlich seitwärts der Straße ein bläuliches Licht. Im ersten Moment dachte ich, ein Flugzeug sei abgestürzt. Ich hielt sofort an, stieg aus und lief auf das freie Feld. In diesem Augenblick erfasste ich das stahlblaue Licht ganz deutlich: Es umkreiste einen zigarrenförmigen Körper, der über dem Erdboden zu schweben schien..."
Ganz langsam, Schritt für Schritt, ist der Filmvorführer, nach seinen Aussagen, auf diese unheimliche Erscheinung zugegangen. Die Uhr zeigte genau 2 h. "Als ich bis auf 60 Meter heran war, wurde ich von dem Licht so stark geblendet, dass ich stehen bleiben musste. Nach einigen Minuten ließ das Blendlicht nach und ich sah: einen größeren zigarrenförmigen Körper, der etwa 1 1/2 Meter über dem Boden zu schweben schien. Darunter vier Lebewesen, vielleicht 1.20 m groß, wie Zwerge..." Der Filmvorführer gibt unumwunden zu: "Ich konnte einfach keinen Schritt mehr gehen... der Schrecken, die Furcht - das alles traf zusammen..." Wie "zusammengedrückte Schwergewichtsboxer" sollen die Lebewesen ausgesehen haben, "mit einem wuchtig-schweren Oberkörper, einem übergroßen Kopf und kleinen zierlichen Beinen. Sie trugen einen gummiähnlichen Anzug in Parallelo-Form. Sie gaben keinen Laut von sich. Plötzlich stiegen sie über eine kleine Leiter in den seltsamen Flugkörper, der immer noch von einem eigenartigen bläulichen Licht umgeben war. Ich weiß genau: Ich habe kein Geräusch vernommen... Der Körper neigte sich auf der Stelle zur Seite und stieg schräg in den nächtlichen Himmel hinein. Nach kurzer Zeit nahm er die Form einer hellen Scheibe an und war Sekunden später entschwunden... Ich lief, so schnell ich konnte, zu meinem Wagen. Die Uhr zeigte 2:12 h..." Das andere ist bekannt: Der Mann fuhr nach Münster, sprach mit dem Polizeibeamten, telefonierte mit verschiedenen Stellen... Er hat uns die Geschichte im Laufe des gestrigen Tages zweimal erzählt. Er weiß genau, dass sie unglaublich klingt, dass er sich vielleicht lächerlich damit macht... Aber er bleibt bei seiner Aussage: "Ich sage nur, was ich gesehen habe..." Wir haben das Erlebnis dieses Mannes so wiedergegeben, wie er es erzählte. Wir betonen, dass wir es mit allem Vorbehalten taten. Wir werden aber in unserer Dienstag-Ausgabe näher auf dieses eigenartige Phänomen "Fliegende Untertasse" eingehen. Schon deswegen, weil in diesen Tagen aus aller Welt ähnliche Meldungen kommen, wie diese.

Der Empfang des ersten Marsmenschen - Paris ist gerüstet – Amtliches Begrüßungskomitee gegründet - Empfänge und Besuche vorgesehen hieß es am 14. Oktober 1954 in der Rhein-Neckar-Zeitung: Ein amtliches Begrüßungskomitee zum feierlichen Empfang des ersten Marsmenschen, der sich auf der Erde zeigen sollte, hat sich in paris konstituiert, und der französische Staatspräsident, Rene Coty, besaß Humor genug, dem Komitee im Falle des Falles einen festlichen Empfang im Elysee-Palast zuzusichern. Der Initiator, bezeichnenderweise Präsident des Nationalen Komitees für Festlichkeiten und Fremdenverkehrswerbung, Raymond Rodel, erklärte aus Anlass der Gründung des neuen Komitees: "Wir können natürlich nicht wissen, ob und wann ein Marsbewohner in Frankreich landet. Da aber so viele behaupten, Marsmenschen gesehen zu haben, muss man ja etwas unternehmen."
Das Komitee hat sofort einen Preis in Höhe von einer Millionen Francs (12.000 DM) für denjenigen Franzosen oder Ausländer ausgesetzt, der dem Komitee einen lebenden Marsmenschen überbringt. Da man Sprachschwierigkeiten befürchtet, einigte man sich bereits darauf, den berühmten Gast mit einem Glas Wein zu bewillkommnen. Alle französischen Politiker sollen bereits ihre Mitwirkung zugesagt haben. Der erste in Paris soll für den Marsmenschen folgendermaßen aussehen:

Das Komitee unter Führung seines Vorsitzenden, dem Herzog von Brisac, wird ihm etwas zu trinken und zu essen reichen, falls er Hunger haben oder überhaupt auf grund seines Körperbaus zur Nahrungsaufnahme in der Lage sein sollte. Dann wird ihm der Präsident des Pariser Stadtrats, Bernard Lafay, in der Stadthalle empfangen und ihn bitten, sich in das Goldene Buch der Stadt einzutragen - falls er schreiben kann. Anschließend ist ein Essen im Maxim vorgesehen und dann ein Empfang bei Staatspräsident Rene Coty. Der Staatspräsident werde den Abgesandten des Nachbarplaneten wie einen "sehr hochstehenden" Gast eines fremden Staates behandeln. Für 16 h ist eine Pressekonferenz am Eiffelturm vorgesehen, und gegen 18 h wird der "Martianer" - deshalb so genannt, weil er vom Mars kommt – Gelegenheit haben, französischen und ausländischen Diplomaten und Militärs der NATO die Hand zu schütteln - falls er eine hat. Rodel versicherte, dass seinem Komitee die bedeutendsten Namen der französischen Gesellschaft angehören, darunter der Comte Andre de Charbonniere, Chevalier Jean de la Barre und Andre de Fouquiere. der Präsident des französischen "Höflichkeits-Komitees", Rechtsanwalt Theodore Valensi, beabsichtigt, dem Marsmenschen die Höflichkeitsmedaille zu verleihen, weil er zuerst in Frankreich gelandet sei. Natürlich gebe es noch eine ganze Reihe Probleme, versicherte Rodel, wenn man den Marsmenschen am Abend ausführen wolle. Das hinge eben davon ab, ob er männlichen oder weiblichen Geschlechts sei. Eine Frau könnte vielleicht eine Modenschau ansehen, ein Mann - nun, Rodel schwieg sich darüber aus, aber lächelte vielversprechend. Zuversichtlich ist das Komitee über die Verständigungsmöglichkeiten, einmal weil die meisten Mitglieder gewohnt sind, mit den Händen ebenfalls zu reden, und dann - welcher gebildete Mann spricht nicht Französisch?

Über das Aussehen der in Frankreich gesichteten Marsmenschen, die aus Untertassen, Zigarren und ähnlichen Transportmitteln entstiegen, liegen wiedersprechende Angaben vor. Einer war 1.20 Meter groß, im Gesicht völlig behaart und mit Augen wie "Kräheneier". Ein anderer war in einen Cellophan-Anzug gekleidet. Ein Dritter hatte ein Gesicht wie ein Taucherhelm. Alle sollen aber sehr freundlich gewesen sein. Das Komitee ist zuversichtlich, dass im Hinblick auf den Geldpreis der nächste Franzose, der einem Marsmenschen begegnet, seine Angst überwindet und den Gast nach Paris bringen wird. 

Untertassen-Pilot sprach russisch -Tschechischer Arbeiter will ihn in Südfrankreich getroffen haben, so eine dpa/UP-Meldung aus Paris, die die Kasseler Post am 26. Oktober 1954 aufgriff. Ein tschechischer Arbeiter aus Saint-Remy bei Epinal (Ostfrankreich) berichtete der Polizei am Wochenende, er habe den Piloten einer "Fliegenden Untertasse" getroffen, der russisch gesprochen und ihn gefragt habe, ob er sich in Italien oder in Spanien befinde, und wie weit es bis zur deutschen Grenze sei. Danach habe ihn der Fremde, der einen Revolver in der Hand trug, zu einer "Fliegenden Untertasse" geführt. Der Arbeiter bezeichnete die Untertasse als einen Flugkörper aus zwei Scheiben mit einem Periskop, das etwa 1,50 Meter hoch und 2,50 Meter breit gewesen sei. Nachdem der Fremdling auf russisch "Auf Wiedersehen" gesagt hatte, sei der Flugapparat mit einem Geräusch, das dem einer Nähmaschine ähnelte, senkreich in die Höhe gestiegen und in einer Höhe von etwa fünfhundert Metern nach Süden abgeflogen. Inzwischen hat die französische Wochenzeitung L'Express 10 Millionen Franc (etwa 100.000 DM) als Preis für den ausgesetzt, der bis zum 1. Januar 1956 den unwiderlegbaren Beweis für die Existenz einer Fliegenden Untertasse, Zigarre oder eines ähnlichen Objektes aus "einer anderen Welt" erbringen kann.

Untertassen störten Fussballspiel - Glaswolle fiel in Flocken zur Erde, so eine dpa-Meldung aus Rom, die auch die Kasseler Zeitung am 28. Oktober 1954 aufgriff. Über 10.000 Menschen beobachteten im Stadion von Florenz eine "Fliegende Untertasse", die über der Stadt wegraste. Die seltsame Himmelserscheinung war so eindrucksvoll, dass das Fußballspiel im Stadion mehrere Minuten lang unterbrochen wurde. Von dem rätselhaften Flugkörper ging ein regen von glänzenden spinnwebenartigen Flocken hernieder, die sich auf Bäumen, Dächern und Telefondrähten festsetzten. Im Universitätsinstitut von Florenz wurde festgestellt, dass es sich um eine Bor-Silizium-Glaswolle handeln kann. Das gleiche Phänomen wurde in Siena, Prato und Sesto Fiorentino beobachtet.

"Es gibt pflanzliches Leben auf dem Mars" - Eine Nachricht aus Südafrika - Dr. Slipher teilt seine neuen Beobachtungen mit textete die Rhein-Neckar-Zeitung den Titel für eine Story vom 4. November 1954, hier der Bericht: Ein bekannter amerikanischer Astronom brachte jetzt aus Südafrika die Nachricht mit, es sei gelungen, nachzuweisen, dass es auf dem Mars Leben gibt. Dr. h. c. [= ehrenhalber] Slipher vom Lowell-Observatorium kehrte kürzlich aus Blömfontein in Südafrika zurück, wo er im dortigen Observatorium rund 20.000 Farbaufnahmen von der Marsoberfläche machte. Der Planet kam in diesem Jahr der Erde besonders nahe, und die Beobachtungsmöglichkeiten waren von Südafrika aus am günstigsten. "Auf dem Mars gibt es Leben", berichtete Dr. Slipher. "Wenn dort nichts wachsen würde, hätte sich der Sand der roten Wüsten auf dem Mars längst über den ganzen Planeten verbreitet und seine ganze Oberfläche hätte eine einheitliche Färbung. In Wirklichkeit aber zeigen unsere Aufnahmen große blau-grüne Stellen." Auf den Aufnahmen seien außerdem deutlich die ereisten Polgebiete zu erkennen. Außerdem könne man Wolken und Sandstürme sehen, die über den Mars hinwegfegen. Mit Hilfe besonderer Farbfilter sei es auch gelungen, die Marsatmosphäre zu durchdringen und zum ersten Male "mindestens zwei neue Marskanäle" aufzunehmen. "Sie sind zwar undeutlich und schwach zu sehen, aber zweifellos vorhanden", sagte Slipher. Dass es auf dem Mars Tierleben gibt, das dem der Erde ähnlich ist, wird von dem Astronom bezweifelt, weil der Planet über sehr wenig Sauerstoff und viel weniger Wasser verfügt als die Erde. Die "blau-grünen Stellen" deutete er als Vegetationsgebiete in denen wohl Pflanzen wachsen, die den Flechten der Erde ähnlich sind. Auf seinen Farbaufnahmen sind außerdem "Oasen" zu bemerken, die sich mit der Jahreszeit ausdehnen und wieder schrumpfen und auch ihre Farbe verändern.
Im Marsfrühling, sagte er, seien Gebiete zu beobachten gewesen, die ausgedehnter und stärker gefärbt gewesen seien als jemals in den vergangenen fünfzig Jahren. "Dieses Jahr", meinte Slipher, "muss auf dem Mars besonders fruchtbar gewesen sein."

Fortsetzung folgt...