An diesem Punkt beginnt die Komödie der "Untertassen", die die eigentliche Fabel von Keyhoes Buch ist (keine erfundene Fabel, sondern ein Geflecht von Tatsachen). Im Pentagon erinnerte man sich nämlich, dass 1938 ein Hörspiel von Orson Welles eine Panik in USA hervorgerufen hatte, weil es eine Landung von Marsbewohnern auf der Erde meldete. Damals hatte man die Gemüter schnell besänftigen können, denn es war ja nur ein Hörspiel gewesen. Aber wie würde die Bevölkerung Mitten im Kalten Krieg reagieren, wenn man sie wissen ließe, dass fliegende Maschinen unbekannter Herkunft und unbekannten Zwecks dem Luftraum über den USA und anderen Ländern Besuche abstatteten? Im Pentagon bekam man Angst vor der Panik. Man legte zunächst alle Berichte unter Verschluss, auch die exaktesten und glaubwürdigsten, die von hochqualifizierten Piloten und Bordfunkern stammten. Man stellte sich, als seien die "Untertassen" wirklich fiktive Objekte. Da kam eine dramatische Zuspitzung: Um 12 Uhr 40 in der Nacht zum 20. Juli 1952 stellten die Radarschirme der Luftverkehrskontrolle auf dem National Airport in Washington eine "Untertasse" fest, die mit 200 Stundenkilometer über der Hauptstadt kreiste, aber bei der Annäherung eines Verkehrsflugzeuges plötzlich auf 750 Stundenkilometer ging und verschwand, während gleichzeitig eine andere mit der Geschwindigkeit von drei Kilometern in der Sekunde (das sind 10 800 Stundenkilometer) über Andrews Field jagte. Fünf Stunden dauerte der Flug über die schlafende Stadt, und am nächsten Morgen war die Panik da. Nun half kein Verschweigen mehr, und als am Abend des 26. Juli der Geheimdienst der Luftwaffe selbst die Bläschen mehrerer Scheiben auf dem Radarschirm beobachten konnte, entschloss man sich zu einer Pressekonferenz. Am 29. Juli erklärte General Samford, der Leiter des Geheimdienstes, einer Elite von Journalisten, von den Berichten über die "Untertassen" sei der fünfte Teil unbedingt glaubwürdig; es müsse sich aber, nach der Theorie des Physikers Menzel, um ein Luftphänomen handeln, das durch Temperaturumkehrung in höheren Luftschichten hervorgerufen werde. Die Wirkung dieser amtlichen Äußerung war unerwartet: die hochqualifizierten Piloten schickten unter Protest ihre Fragebogen zurück und schrieben dazu, sie würden nichts mehr melden, wenn man im Pentagon von ihnen glaube, sie konnten "Bodenramsch" nicht von wirklichen Objekten unterscheiden. Um einer Panik vorzubeugen, hatte man eine Vertrauenskrise zwischen Luftwaffenpersonal und Pentagon heraufbeschworen. Also: so vorsichtig wie möglich zum Rückzug blasen und, ohne sich selbst zu krass zu dementieren, die wahre Meinung der Offiziere vom Ausschuss Bluebook durchblicken lassen!

Ein wichtiges Argument... 
An dieser Stelle trat nun Major Keyhoe selbst in die dramatische Aktion ein. Er genoss das Vertrauen des Pentagon, er war kein aktiver Offizier mehr, er hatte von Anfang an jene Hypothese vertreten, der sich die Offiziere von Bluebook mehr und mehr zuneigten, und als die Besatzung eines B-29-Bombers am 6. Dezember 1952 eine kombinierte Operation von fliegenden Scheiben und einer sehr großen Maschine beobachtet hatte, gab man Keyhoe Vollmacht zur Veröffentlichung der Geheimberichte, und die Presseabteilung der Luftwaffe richtete am 23. Januar 1953 einen Brief an ihn, in dem es heißt: "Die Luftwaffe und der Ausschuss Blaubuch kennen Major Keyhoes Schlussfolgerung, dass die, Fliegenden Untertassen von einem anderen Planeten stammen. Die Luftwaffe hat diese Möglichkeit nie bestritten. Wenn die offensichtlich gesteuerten Manöver von den zahlreichen fachmännisch versierten Beobachtern zutreffend beschrieben sind, bleibt keine andere Erklärung als die der interplanetarischen Herkunft der Maschinen." Menzels Theorie war also schon gleich wieder zum alten Eisen gelegt worden. Keyhoe hat seine Hypothese zusammen mit dem Leiter der Kanadischen Luftwaffen-Forschungsstelle B.
Smith bis in alle astrophysikalischen und elektrotechnischen Details durchdacht und macht es plausibel, dass die unknown flying objects Weltraumschiffe sein Können, die ihre Basis auf einem anderen Planeten haben und über der Erde aufklären, um sich über den Stand der Atomtechnik zu orientieren. So Jules-Verne-haft das klingen mag, Keyhoe hat doch ein merkwürdig triftiges Argument: unsere eigene Raumschifffahrt arbeitet nach denselben Prinzipien (des Antriebs, der Fernsteuerung, der Vollautomatisierung) wie die hypothetischen Konstrukteure der Untertassen.
Man braucht also nur anzunehmen, dass auf einem anderen Planeten (entweder unseres Sonnensystems oder eines ferner gelegenen Sterns) denkende Wesen leben, die uns im technischen Fortschritt um ein paar Jahrzehnte (unserer Zeitmessung) voraus sind, und die Keyhoesche Hypothese verliert viel von ihrer Unwahrscheinlichkeit. Bis jetzt jedenfalls ist nicht zu sehen, welche Hypothese mehr Chance auf Bestätigung haben konnte als die, dass denkende Wesen von einer anderen Stelle des Weltraums her zu erkunden versuchen, was es mit den Atomexplosionen auf der Erde für eine Bewandtnis hat. Die Details selbst muss man bei Keyhoe nachlesen, und es müsste seltsam zugehen, wenn sein Buch nicht sehr bald im Brennpunkt der Gespräche all derer stehen sollte, die es gelesen haben. Mutmassen und raten kann hier nämlich nicht weiter helfen.

Düsseldorf meldet eine "Untertasse" berichtete die Frankfurter Allgemeine Zeitung am 11. Juni 1954: Die erste "Fliegende Untertasse" über Deutschland wird aus Düsseldorf gemeldet. Über der Stadt will ein Pilot am Mittwoch, gegen 18:50 h, als er sich mit seiner Maschine in einer Höhe von viertausend Metern befand, eine glänzende Scheibe beobachtet haben, die sich mit großer Geschwindigkeit von Süden genähert habe und dann in den Wolken verschwunden sei. Diese Beobachtung wurde von etwa zehn Angestellten verschiedener Fluggesellschaften, die vom Boden aus den Vorgang verfolgten, bestätigt, während vom Kontrollturm des Flugplatzes keine Feststellungen gemacht worden sind. Eine Verwechslung mit einem Ballon oder Messgerät wird von den Augenzeugen als ausgeschlossen bezeichnet. 

Rätselhafte Lichterscheinungen - "Fliegende Untertassen" über dem Bundesgebiet? fragte am 14. Juni 1954 die Frankfurter Rundschau: In den letzten Tagen hatten mehrere Beobachter berichtet, dass sie im Düsseldorfer Raum sowie in der Gegend von Darmstadt unbekannte Flugobjekte, die sie als "Fliegende Untertassen" ansprachen, gesehen hätten. Nun wurde am Wochenende ein weiterer derartiger Fall aus Nordbayern bekannt. Der Selbitzer Fabrikant Werner Thoss berichtete, er habe in der Nacht zum vergangenen Mittwoch, als er seinen 19jährigen Sohn vom Bahnhof Selbitz abgeholt habe, plötzlich am östlichen Horizont einen hellen Lichtschein wahrgenommen, der mit rasender Geschwindigkeit nähergekommen sei. Dann habe sich aus dem hellen Hintergrund ganz deutlich eine rotierende Scheibe abgehoben, die sowohl er als auch sein Sohn deutlich wahrgenommen hätten. Die Scheibe habe innerhalb von zwei Sekunden einen riesigen Halbkreis durchrast und sei dann wieder in östlicher Richtung verschwunden. Kaum sei dieses unbekannte Flugobjekt wieder in der Dunkelheit der klaren Nacht untergetaucht, sei eine zweite Scheibe, die der ersten geglichen habe, auf dem gleichen Weg herangerast und wieder verschwunden. Dieser Vorgang habe sich in regelmäßigen Abständen von fünf Sekunden insgesamt fünfmal wiederholt. Die Flugkörper hätten zunächst rund ausgesehen, hätten in der Kurve eine ovale Form gezeigt und seien zum Schluss wieder als runde Scheiben zu erkennen gewesen. Thoss betonte, eine optische Täuschung erscheine ihm ausgeschlossen, da in der Nacht klare Sicht geherrscht habe.

Der Selbitzer Gerichtsreferendar Werner Bodenschatz, der in der Nacht zum Mittwoch zur gleichen Zeit unterwegs war, bestätigte unabhängig von Thoss diese Angaben. Auch er habe, sagte Bodenschatz, plötzlich am östlichen Horizont einen hellen Lichtschein bemerkt und ganz deutlich eine "Fliegende Untertasse" erkannt. Ein Irrtum sei ausgeschlossen, meinte er. In der Nähe von Darmstadt und im Düsseldorfer Raum waren ähnliche Flugobjekte am späten Dienstagnachmittag und am Mittwochabend beobachtet worden. Auch über Hamburg wurden am späten Donnerstagabend von einigen Bewohnern der Stadt rätselhafte Lichterscheinungen beobachtet. 
Auch hier wurde der Trend deutlich, dass die Allgemeinheit durch die Medienberichterstattung den Eindruck gewährt bekam, als seien alle gemeldeten Erscheinungen sogenannter "Fliegender Untertassen" identisch und von Natur aus her gleich, woraus sich ein Fehlschluss aufbaute, da die phänomenologischen Eigenschaften des jeweiligen Erscheinungsbildes in Wirklichkeit different sind und schon aus diesem Ansatz heraus auch unterschiedliche Ereignisse zu den jeweiligen Meldungen führen. 

Fliegende Untertassen über Nordbayern? fragte am 14. Juni 1954 die Kasseler Post. Ein Reporter meldete aus Hof: Nachdem erst in den letzten Tagen mehrere Beobachter berichtet hatten, dass sie im Düsseldorfer Raum sowie in der Gegend von Darmstadt unbekannte Flugobjekte, die sie als "Fliegende Untertassen" ansprachen, gesehen hätten, wurde jetzt ein weiterer derartiger Fall aus Nordbayern bekannt. Der Selbitzer Fabrikant Werner Thoss berichtete, er habe in einer der letzten Nächte, als er seinem 19jährigen Sohn vom Bahnhof Selbitz abholte, plötzlich am östlichen Horizont einen hellen Lichtschein wahrgenommen, der mit rasender Geschwindigkeit nähergekommen sei. Dann habe sich aus dem hellen Hintergrund ganz deutlich eine rotierende Scheibe abgehoben, die sowohl er als auch sein Sohn deutlich gesehen hätten. Die Scheibe habe innerhalb von zwei Sekunden einen riesigen Halbkreis durchrast und sei dann wieder in östlicher Richtung verschwunden. Kaum sei dieses unbekannte Flugobjekt wieder in der Dunkelheit der klaren Nacht untergetaucht, so sei eine zweite Scheibe, die der ersten geglichen habe, auf dem gleichen Wege herangerast und wieder verschwunden. Dieser Vorgang habe sich in regelmäßigen Abständen von fünf Sekunden fünfmal wiederholt. Die Flugkörper hätten zunächst rund ausgesehen, in der Kurve eine ovale Form gezeigt und seien zum Schluss wieder als runde Scheiben zu erkennen gewesen. Thoss betonte, eine optische Täuschung erscheine ihm ausgeschlossen, da in der Nacht klare Sicht geherrscht habe. Der Selbitzer Gerichtsreferendar Werner Bodenschatz, der in der gleichen Nacht zur gleichen zeit unterwegs war, bestätigte unabhängig von Thoss diese Angaben. Auch über Hamburg wurden von einigen Bewohnern rätselhafte Lichterscheinungen beobachtet, die sich ohne Geräusch und mit großer Geschwindigkeit über den Nachthimmel bewegten.

Dies waren also die Nordbayern-UFOs, welche irgendwie in ihren Charakteristiken an die Irritierungen durch zum Himmel geschwenkte Scheinwerfer erinnern. Wir merken an, dass diese UFOs in der Nähe der tschechischen Grenze gesehen wurden. Dazu bald mehr. Bereits hier zeigte sich die Neigung der Journalisten, UFO-Erscheinungen an Punkt A irgendwie mit Meldungen zu diversen Objekten an Punkt B in Verbindung zu bringen, was dem Publikum natürlich den Eindruck aufzwingt, dass diese Objekte identisch sind und ursächlich miteinander in Verbindung stehen. So etwas ist grundsätzlich von bedenklicher Natur, weil hier der Zufall eine gewichtige Rolle spielt und kausal nicht unbedingt eine Verknüpfung bestehen muss. Doch die Meldung der Kasseler Post war mit dem UFO-Phänomen nahe Hof noch längst nicht beendet! Mit der Zwischenschlagzeile Katastrophe in Indien ging es übergangslos weiter. Hierbei bediente man sich des Keyhoe-Buches und führte zur Bestärkung des vorherigen Beitrags den Vorfall vom 2. Mai 1953 über dem indischen Kalkutta aus:

Eine der aufsehenerregendsten Beobachtungen, die sich im Material des Geheimdienstes der US-Luftwaffe befunden haben soll, betrifft das Erlebnis eines Düsenpassagierflugzeuges vom Typ Comet über Indien. Keyhoe berichtet darüber folgendes: "Es war in der Nacht des 2. Mai 1953. Über Kalkutta regnete es in Strömen, als ein britisches Düsenpassagierflugzeug vom Typ Comet mit dreiundvierzig Fluggästen an Bord vom Flughafen Dum Dum aufstieg. Die Düsenmotoren spieen ihre Stichflammen in die Nacht, während die Maschine rasch Höhe gewann und in der Dunkelheit verschwand. Sechs Minuten später, irgendwo in der finsteren Unendlichkeit des Firmaments, wurde die Comet von etwas getroffen. Einzelne Stücke des zertrümmerten Flugzeuges flatterten brennend im Regen herunter. Und als alles vorüber war, lagen Teile des Wracks auf einem Gebiet von siebeneinhalb Kilometer im Umkreis verstreut. Im Kontrollturm des Flugplatzes war kein Notsignal angekommen. Was immer also die Ursache des Unglücks gewesen sein mochte, es musste so rasch eingetreten sein, dass der Pilot kein Signal mehr senden konnte. Beamte des zivilen Luftfahrtministeriums sammelten die herumliegenden Bruchstücke sorgfältig ein, und Sachverständige besahen sich tagelang die merkwürdig zerschlagenen Wrackteile. Schließlich gab das Luftfahrtministerium eine vorsichtig gehaltene Verlautbarung heraus.
Die Comet war von einem nicht identifizierten fliegenden Kürper getroffen worden. So beunruhigend der Unglücksfall der Comet ist, so liefert er andererseits keine Anhaltspunkte für die Annahme einer feindlichen Absicht. Der Zusammenstoss kann sich zufällig ereignet haben. Er kann durch schlechte Entfernungsschätzung in jener dunklen und regnerischen Nacht hervorgerufen worden sein. Aber es hätte auch der gezielte Probeangriff einer fliegenden Waffe unter Fernlenkung sein können.

Nach den Augenzeugenberichten zu schließen, nähert sich der lange Abschnitt der Untertassen-Aufklärungsflüge seinem Höhepunkt. Die Schlussoperation kann durchaus friedlich sein. Ist sie dies, so würde sie sich zum Wohl jedes Erdbewohners erweisen. Es gibt jedoch eine Reihe möglicher Gefahrenmomente. Eines davon wurde von einem Oberst des Luftwaffen-Geheimdienstes angedeutet. Wie viele Offiziere der Luftwaffe glaube auch ich, dass das amerikanische Volk alle Tatsachen erfahren sollte. Das offizielle Eingeständnis, dass es tatsächlich Fliegende Untertassen gibt, wird natürlich viele Amerikaner erschrecken. Und wenn die Schlüsse gewisser Geheimdienst-Offiziere sich als richtig erweisen, wird es wahrscheinlich eine Art Massenhysterie hervorrufen, bis der erste Schock abgeklungen ist. Trotzdem müssen die Beweise, wenn nicht sogar die schlüssige Antwort, früher oder später veröffentlicht werden. Sollte eine Krise über uns hereinbrechen, so kann die Kenntnis der Tatsachen viel dazu beitragen, sich auf sie vorzubereiten. Siw wird uns außerdem vor unbedachten Schritten bewahren, die einen friedlichen Kontakt in eine plötzliche, weltweite Tragödie verwandeln könnten."

Mit obigen Zeilen wird ein wichtiges Element der UFO-Darstellung und auch des UFO-Aberglaubens enthüllt: Ein UFO-Promoter verwendet für seine Berichterstattung zwar dramatische Worte (hier das Comet-Unglück in exotischer Gegend), aber schaut man wie im geschilderten Vorfall genauer hin, ist die UFO-Verbindung auf Sand gebaut. Von einem UFO-Geschehnis ist weit und breit nix zu sehen, während die Details des Unglücks eher auf eine Explosion an Bord hinweisen. Ein UFO-Zufallsunglück damit in Kontext zu setzen ist geradezu absurd! Hier wurde wirklich brüchiges Seemannsgarn gestrickt, gleichzeitig aber auch nachgewiesen, wie brüchig das ufologische Material ist, wenn ein Autor derartiges Füllmaterial einbringen muss und auf diesen wackeligen Stelzen Verknüpfungen produziert. Allein schon das emotional-besetzte Verwenden des Begriffs "Fliegende Untertassen" mit Geheimdienst-Geheimnissen ist für sich genommen manipulierend - auch wenn Untertassen und UFOs im öffentlichen Verständnis (fälschlicher Weise) gleichgesetzt werden. Fliegende Untertassen als Raumschiffe vom anderen Planeten sind eine Sache, unidentifizierte Flugobjekt-Wahrnehmungen dem Sinn nach eine andere.

Weitere Untertassenzeugen gemeldet - Vier Oberkotzauer sahen acht Flugkörper/Erscheinungen im Westen meldete das 8 Uhr-Blatt bald darauf, leider ist das genaue Datum nicht bekannt: nach dem Selbitzer Fabrikanten Werner Thos, der, wie berichtet, zusammen mit seinem 19jährigen Sohn in der Nacht zum vergangenen Mittwoch fünf "Fliegende Untertassen" über dem östlichen Horizont von Selbitz gesehen haben will, meldeten sich mit ähnlichen Beobachtungen auch zwei Oberkotzauer, der 22jährige Maschinenschlosser Gerhard Rank und der 26jährige Maurer Willy Ullmann.
Die beiden befanden sich etwa zehn Minuten nach Mitternacht auf dem Heimweg von einer Musikprobe, als einer von beiden am Himmel über Hof eine violett bis orange schimmernde, senkrecht aufgestellte Scheibe in Tassenform auftauchen sah, die nach etwa zwei Sekunden wieder im Osten verschwand. Vier bis fünf Sekunden später kam eine zweite Scheibe an der gleichen Stelle zum Vorschein und beschrieb ebenfalls einen flachen Halbkreis über das Firmament. Diese Erscheinung wiederholte sich noch sechsmal. Die beiden Beobachter bezeichneten die glühenden Scheiben so groß wie einen Vollmond. Sie bestreiten auch energisch, irgendwelchen Halluzinationen zum Opfer gefallen zu sein. Willy Ullmann erklärte überdies, dass er sofort seinen Vater Karl und seine Frau geweckt habe, die ebenfalls das nächtliche Schauspiel mit großem Erstaunen verfolgten. Die vier Personen wollen die Erscheinung der angeblichen Untertassen bis etwa 1:15 h gesehen haben.

Bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang, dass namhafte westdeutsche Zeitungen ebenfalls über Beobachtungen von "Fliegenden Untertassen" in der gleichen Nacht berichteten. So wollen die Piloten Niemeyer und Reichle, zwei erfahrene Flugzeugführer, eine solche Erscheinung über dem Düsseldorfer Flugplatz gesehen haben. Sie erklärten übereinstimmend, dass ein leuchtender, gleitender Körper mit großer Geschwindigkeit aus südlicher Richtung angekommen sei und in der Nähe des Flughafens seine Geschwindigkeit herabgemindert habe. Der Flugkörper soll keine Tragflächen gehabt und sich nicht in üblicher Weise wie ein Flugzeug bewegt haben. In etwa 5.000 Metern Höhe sei dann die "Untertasse" in den Wolken verschwunden. Eine ähnliche Beobachtung will ein Darmstädter Architekt gemacht haben, der ebenfalls in der Nacht zum vergangenen Mittwoch auf dem östlichen Himmelsabschnitt über Darmstadt glühende Scheiben in kurzen Abständen auftauchen und verschwinden sah.

Wieder Fliegende Untertassen - Diesmal über Worms - Drei Augenzeugen sagen aus meldete am 15. Juni 1954 das 8 Uhr-Blatt: Unabhängig von einander haben in Worms drei Personen etwa um die gleiche Zeit eine Fliegende Untertasse, die sich von Südwesten der Stadt näherte und in Richtung Nordosten wieder abflog, beobachtet. Der Volksschullehrer Werner Reeg berichtete darüber:
"Eine Sinnestäuschung ist unöeglich. Ich habe den Flugkörper genau beobachtet. Er glänzte silbrig und hatte etwa die Geschwindigkeit eines Düsenjägers. Über der Stadt stoppte die Fliegende Untertasse plötzlich ab und verschwand senkrecht in den Wolken." Der amerikanische Besatzungssoldat Frank Mosley machte um die gleiche Zeit dieselbe Beobachtung. Auch die Wormser Geschäftsfrau A. Weber will eine Fliegende Untertasse beobachtet haben. Sie soll oben rund gewesen sein und sich in der unteren Hälfte kegelförmig verengt haben. Die Scheibe sei mit nicht allzu großer Geschwindigkeit über einer Wolkenbank dahingeflogen und nach einiger Zeit in der Wolke verschwunden. [ Auch wenn hier von einer identischen Sichtung dreier unabhängiger Zeugen berichtet wurde, ist es doch ein gewaltiger Unterschied, ob ein Objekt wie ein Düsenjäger dahinzischt oder in nicht allzu großer Geschwindigkeit dahingondelt, um nach einiger Zeit in den Wolken zu verschwinden. Aus diesem Grund ist eine Bewertung des Geschehens tatsächlich als ein und das selbe Ereignis kaum möglich...]

"Fliegende Untertassen" über Mannheim-Feudenheim gesichtet? fragte am 26. Juni 1954 der Mannheimer Morgen: Eine junge Weinheimerin will am Donnerstag, 19:55 h, in geringer Höhe über der Schleuse bei Feudenheim eine kreisrunde Scheibe beobachtet haben, die in der Färbung heller gewesen sei als der um diese Zeit etwas diesige Abendhimmel und die sich, nachdem sie zunächst an einem Punkt zu verharren schien, schnell in Richtung Schriesheim entfernt habe. Zehn Minuten später, um 20:05 h, seien zwei weitere Scheiben gefolgt. So lautet die Meldung, die uns telefonisch zuging, und wir deshalb mit allem Vorbehalt weitergeben. Es wäre immerhin möglich, dass die sagenhaften "Fliegenden Untertassen", nachdem sie zuletzt über dem Rhein-Main-Flughafen und über Frankfurt am Main beobachtet wurden, nun auch einmal Mannheim mit einem Besuch beehrten.

"Untertassen" über Berlin - Radarjagd auf unheimliche Flugkörper - Hamburger Abendblatt sprach Augenzeugen, kam es aus der Berliner Redaktion der Zeitung am 26. Juni 1954. Fliegende Untertassen über Berlin? – mit dieser Frage wird sich jetzt die amerikanische Luftwaffe in der Viersektorenstadt beschäftigen. Seit etwa anderthalb Monaten werden immer wieder unbekannte Flugobjekte in großer Höhe über Berlin gesichtet. Ihre Manöver und die bei großer Geschwindigkeit in Sekunden wechselnden Flugrichtungen sind so rätselhaft, dass sie nach Ansicht von Luftfahrtsachverständigen unmöglich von Menschenhand gesteuert sein können. Zur Identifizierung dieser unbekannten Flugobjekte ist jetzt im Tempelhofer Flughafen ein zusätzliches Radargerät aufgestellt worden. Das bisher in Betrieb befindliche Gerät war durch den Flugverkehr in den Luftkorridoren nach Berlin voll aufgelastet. Deshalb, so sagte ein unterrichteter alliierter Beamter, war es erforderlich, ein zweites Gerät aufzustellen. Der amerikanische Offizier, der die Tempelhofer Radarstation leitet, sagte dem Hamburger Abendblatt dazu: "Ich kann mich nicht näher darüber äußern, denn die Beantwortung Ihrer Frage würde eine besondere, mir auferlegte Schweigepflicht verletzen und auch im allgemeinen gegen die militärischen Geheimhaltungs-Vorschriften verstoßen!" "Es besteht kein Zweifel, dass es sich bei diesen Erscheinungen um Flugobjekte handelt, die unter der Bezeichnung 'Fliegende Untertassen' bekannt sind." Das ist die Meinung des 45jährigen Rudolf Hermes, der als einer der wenigen deutschen Experten für diese Frage gilt. Hermes ist Angehöriger der Flugleitung Berlin-Tempelhof und beschäftigt sich schon seit mehreren Jahren mit diesem Phänomen.... Wird man durch das neue Radargerät hinter das Geheimnis der mysteriösen Flugobjekte über Berlin kommen? Wegen der ruckartigen Fortbewegungsart halten Luftfahrtsachverständige es für ausgeschlossen, dass es sich um sowjetische Düsenjäger handeln könnte.
Die Materialbelastung, die durch das ständige ruckartige Wechseln der Flugrichtungen eintreten muss, ist nach ihrer Ansicht auch viel zu groß, um in ihnen ferngelenkte Geschosse irdischen Ursprungs zu sehen. So bleibt nur noch die Annahme, dass die seit sechs Wochen in verstärktem Umfange über Berlin gesichteten "Fliegenden Untertassen" tatsächlich interplanetarischen Ursprungs sind. [Der Artikel wurde von der Salem-Aufnahme begleitet, der Text dazu: "Solche Formationen Fliegender Untertassen...sind auch in Berlin gesehen worden." Doch das Bild geht auf eine Bürolampen-Reflexion auf der Fensterscheibe eines Küstenschutzbüros zurück und damit können die real am Berliner Himmel gesehenen Lichterscheinungen zunächst wirklich nichts zu tun haben.]

Untertassen begleiten britisches Atlantik-Flugzeug: Was Kapitän James Howard berichtet, war eine dicke Schlagzeile der Frankfurter Nachtausgabe vom 2. Juli 1954: Der Pilot des britischen Stratosphären-Kreuzers, dessen Besatzung am Dienstag in 6.000 Meter Höhe über Labrador auf einem Flug von New York nach London - wie wir bereits meldeten - "mysteriöse Objekte" (Untertassen) beobachtete, erklärte am Donnerstag, er glaube nicht, dass die geheimnisvollen Begleiter von Menschenhand herrührten. Flugkapitän James Howard kann sich nicht erklären, welchen Ursprungs seine "Gefährten der Luft" wohl waren. In einem 800 Worte umfassenden Bericht schildert er der britischen Fluggesellschaft BOAC sein Erlebnis, das von der elfköpfigen Besatzung bestätigt worden ist. So sah Howard die phantastische Begegnung am Himmel über Labrador: "Wir flogen mit einer Reisegeschwindigkeit von 450 Kilometern pro Stunde. Es war 21:30 h Ortszeit. Die Sonne war gerade untergegangen. Plötzlich sah ich gegen den westlichen Himmel die Silhouetten eines großen, schwarzen 'Dinges', um das herum sechs viel kleinere runden Körper kreisten. Das große Ding veränderte ständig seine Form. Nach 30 Sekunden sah es flach und breit und dann wie ein Pfeil aus. Danach sah es sich plötzlich so an, als sei es ein fliegender Telefonhörer mit einem Höcker an beiden Enden." Der Erste Offizier der Maschine, Francis Boyd, ein Kanadier und Weltkriegsflieger, schildert das unheimliche Treffen wie folgt: "Es dauerte fast fünf Minuten, bis Howard und ich uns trauten zuzugeben, was wir jeder sahen. Die Gegenstände flogen parallel zu unserem Kurs, etwa acht bis 16 Kilometer entfernt. Auf Funkspruch wurde ein amerikanischer Düsenjäger vom Typ Sabre eingesetzt, und ich gab dem Piloten einen laufenden Bericht über das, was wir sahen. Als der Jäger bis auf etwa 30 Kilometer an die Objekte herangekommen war, entfernten sie sich. Die kleinen Körper schienen sich zu vereinigen, und der große schien plötzlich stehen zubleiben und verschwand in Bruchteilen von Sekunden, als wenn er mit enormer Geschwindigkeit in Gegenrichtung davongeflogen sei."

Mars in nächster Nähe - 64.000.000 Kilometer entfernt berichtete am 2. Juli 1954 der Mannheimer Morgen: Auch himmlische Ereignisse werfen, wie man am vergangenen Mittwoch feststellen konnte, bemerkenswerte Schatten. Dieser Schatten kam vom Mond, rutschte rechts oben in die Sonne hinein, links unten heraus - und war dann leider nicht verschwunden, sondern landete im Schlagschatten auf unserem Redaktionstisch. Die partielle Sonnenfinsternis war nämlich - ohne besondere politische Gründe - auf der ersten Seite unserer gestrigen Ausgabe im "Umkehrverfahren" festgenagelt worden. Der Himmel möge uns verzeihen... Er hat uns bereits verziehen, denn er sandte umgehend ein neues Ereignis, das gewöhnliche Sterbliche ohne Riesenfernrohr zwar nicht wahrnehmen können, das aber dennoch in Fachkreisen als das zur Zeit markanteste und aufregendste im Weltall gilt.
Was dem einen der Fußball, ist eben dem anderen der Mars. Und dieser rote Bruderplanet veranlasst heute, 9 Uhr Mitteleuropäischer Zeit, alle Sterngucker dazu, den Atem anzuhalten und durch Riesenteleskope modernster Bauart nach den sagenhaften Marskanälen zu forschen oder ganz nebenbei die Flugbasen der Fliegenden Untertassen zu entdecken. Die größte "Kanone" steht dabei nicht im Tor, sondern auf dem Mount Palomar und verfügt über ein Fünf-Meter-Teleskop, dem man schon einiges zutrauen darf. Besonderer Anlass dieser Aufregung ist die Tatsache, dass sich Bruder Mars um 9 Uhr MEZ in größter Erdnähe befindet - aber immer noch 64 Millionen Kilometer vom Schwesterlein Erde entfernt seine Kreise zieht. Diese Entfernung ist doch recht beruhigend für alle, die gerne von Marsungeheuern träumen, was jedoch nicht ausschließt, dass man wieder einmal Gelegenheit hat, von Marskanälen und Raumschiffen zu sprechen. Ein sehr beliebtes Thema, bei dem der Phantasie keine Grenzen gesetzt sind. Immerhin, schon manche Utopie wurde Wirklichkeit: Siehe Fußballweltmeisterschaft. 

Deutschland hatte 1954 die Fußballweltmeisterschaft gewonnen, weswegen vielleicht hierzulande das UFO-Fieber dieses Jahres nicht so die Oberhand gewann und die frustrierten Nachbarländer Frankreich und Italien sich im Marsjahr (wir sehen, es kam anno 1954 einiges zusammen) in den Untertassen verloren und ablenkten. Auf jeden Fall ist der Faktor Mars-Annäherung in dieser Epoche nicht gerade ein entspannendes Element gewesen. 
Der Mars ruft Erde hieß ein Beitrag von Heinz Gartmann in der Wochenend vom 24. Juli 1954 auf S. 3: seiner 'Brüder auf dem roten Planeten' - Gibt es dort Leben? Die wissenschaftlichen Beobachtungen bei der Annäherung Anfang Juli sollen Antwort auf viele Fragen geben, hieß es in einer Beischlagzeile. Gartmann leistete sich hier eine geistige Exkursion zum Nachbarplaneten unter Berücksichtigung der in jener Zeit vorherrschenden Konzepte hinsichtlich des Mars - sogar bis hin zu einer Art des Terraforming auf diesem Planeten wie Wernher von Braun es seinerzeit sah. Marsmenschen wurden hier jedoch ausgeschlossen.

Die Rheinische Post vom 31. Juli 1954 meldete unter Paul Zugowski "Untertassen" und kein Ende: Erst jetzt bereitet eine Untersuchungskommission des norwegischen Armeeoberkommandos eine Veröffentlichung des Berichts über die Materialprüfungen der Reste einer angeblich vor einiger Zeit auf Spitzbergen angestürzten "Fliegenden Untertasse" vor. Der Leiter der Kommission, Oberst Gernod Darnhyl, erklärte in einer Unterrichtsstunde für Luftwaffenoffiziere: "Der Spitzbergenabsturz war sehr aufschlussreich. Zwar geben sich unserer Wissenschaft zahlreiche noch nicht spruchreife Rätsel auf. Aber ich bin gewiss, dass sie durch die Überreste von Spitzbergen bald gelöst werden können. Vor allem ist seinerzeit ein Missverständnis entstanden, als es hieß, der Scheibenflugkörper sei wahrscheinlich sowjetischer Herkunft. Er ist - wir müssen das aussprechen - nicht in einem Land der Erde gebaut worden. Seine Materialien sind allen prüfenden Fachleuten völlig unbekannt, entweder auf der Erde nicht anzutreffen oder aber erst nach physikalischen und chemischen Prozessen zu gewinnen, die wir nicht kennen." - Soweit ein Bericht aus Oslo.

In der Straßenbahn, an den Stammtischen, im Familienkreise - überall, wo Menschen beisammen sind, wird heftig diskutiert, kühne Theorien entwickelt: Es ist so etwas wie eine Epidemie der Fliegenden Untertassen ausgebrochen. Die Meinungen über diese rätselvollen Himmelserscheinungen reichen vom "Unsinn" über "Untertassen aus dem Geschirrschrank des Kremls" bis zum "Besuch aus dem Weltall". Keine Massenpsychose: Wenn man einmal von vorneherein die verdächtig sensationellen Schilderungen ausklammert, so bleiben genügend Beobachtungen, die nicht mit einer Massenpsychose abzutun sind und die einfach als Tatsache hingenommen werden müssen. Schon sehr früh - seit dem Jahre 1947 - interessierte sich die amerikanische Air Force und die Spionageabwehr für Fliegende Untertassen. Seit dieser Zeit werden die Beobachtungen laufend auf ihre Zuverlässigkeit hin untersucht und aufgezeichnet. Im Sommer 1946 beobachtete der bekannte Astronom Tombaugh, der Entdecker des Planeten Pluto, mit noch zwei Personen von seinem Garten aus in Las Cruces im Staate Neu-Mexiko einen Flugkörper, der plötzlich und lautlos, schneller als ein Flugzeug und langsamer als ein Meteor, von Süd nach Nord dahinjagte. Das fliegende Objekt hatte eine ovale Form und strahlte blaugrün. Am Bug und an der Seite waren deutlich sechs Fenster zu unterscheiden. Eine ähnliche Erscheinung beobachteten zwei Flugkapitäne im Juli 1948: ein langes raketenartiges Flugschiff mit doppelten Fensterreihen, das keinem uns vertrauten Flugzeugtyp glich. Am hellen Tage strahlen Lichter: Im Mai 1951, am hellen Tag gegen vier Uhr nachmittags, hatten sich drei Mitarbeiter der aerophysikalischen Abteilung eines bedeutenden Flugzeugwerks in der Nähe von Los Angeles in eine angeregte Unterhaltung vertieft. Da glühten plötzlich 30 runde Lichter strahlend blau über dem östlichen Horizont auf, jagten in Schlangenlinien am Himmel entlang, schlugen zweimal einen rechtwinkligen Haken und drehten nach Westen ab. Sie flogen in zwei parallel übereinander liegenden Linien, die sich nach vorn hin etwas näherten. Eine fast gleiche Beobachtung machte der Geologieprofessor Robinson mit zwei Kollegen im Staate Texas. Sie erblickten an einem Augustabend des Jahres 1951 gleichfalls etwa 30 intensiv strahlende Lichterscheinungen, die sich zu einer Doppelreihe formiert hatten, deren beide Enden zusammentrafen. Geräuschlos schossen sie von Horizont zu Horizont. Sekunden später raste eine zweite verblüffend ähnliche Formation durch den nächtlichen Himmel...

Erste Weltraumflieger werden verloren sein - Prof. Oberth über die "Fliegenden Untertassen" - Wikinger von anderen Sonnensystemen meldete UP und die Rhein-Neckar-Zeitung druckte am 4. August 1954 folgendes ab: "Die ersten Menschen, die in den Weltraum fliegen, werden ein Opfer der Wissenschaft werden, denn die Bevölkerung der Erde ist noch nicht so weit wie die Bewohner eines anderen Sternes, die mit ihren Fliegenden Untertassen in den letzten Jahren in der Nähe unserer Erde auftauchten."
Dies ist die Meinung Professor Hermann Oberths, eines der bedeutendsten Weltraumforscher der Gegenwart. Es ist schwer, den in dem kleinen Marktflecken Feucht bei Nürnberg in einem altersgrauen Schlösschen lebenden Raketenforscher in diesen Tagen anzutreffen. Der von 1941 bis 1943 an der Entwicklung der Raketenwaffen V1 und V2 in der Versuchsstation Peenemünde maßgeblich beteiligte Wissenschaftler ist oft unterwegs. Er ist einer der prominentesten Redner auf den Tagungen der Deutschen Gesellschaft für Weltraumforschung. Im Herbst erscheinen zwei neue Bücher von ihm. In dem einen wird er über Probleme des Weltraums und dabei auch über die Fliegenden Untertassen sprechen. Oberth nennt sie anders. Er spricht von "noch unidentifizierten Flugobjekten", doch von ihrer Existenz ist er felsenfest überzeugt. Für ihn sind es "Wikinger von anderen Sonnensystemen, die sich bereits auf Weltraumfahrt befinden". Oberth zweifelt nicht daran, dass eines Tages auch die Menschen so weit sein werden. Doch diejenigen, die das erste Weltraumschiff abfahren sehen, werden seine Rückkehr nicht mehr erleben. Und die erste Generation der Weltraumflieger wird ebenfalls verloren sein, wenn ihr bis dahin die Medizin nicht mit neuen Fortschritten zu Hilfe gekommen ist. Prof. Oberth stellt das ungefähr so dar: "Der uns nächste Fixstern Alpha Centauri ist von der Erde 4 3/10 Lichtjahre entfernt. So lange lebt kein heutiges irdisches Wesen. Selbst wenn man ein riesiges, walzenförmiges Raumschiff konstruieren könnte - vielleicht sechs bis acht Kilometer im Durchmesser und etwa 50 km lang, mit eigener Vegetation zur Erneuerung der Luft- die Mannschaft wäre doch längst gestorben, bevor man Alpha Centauri erreicht hätte. Hier müssten neue Erkenntnisse der Medizin helfend eingreifen. Wie man heute schon Kröten einfrieren und nach hundert Jahren durch vorsichtiges Auftauen wieder aufleben lassen kann, so könnte man es vielleicht auch mit der Besatzung des ersten Weltraumschiffes machen. Zehn Prozent der Mitfahrer bleiben als Wache, die anderen werden in Gefrierschlaf versenkt, gewissermaßen konserviert. Vielleicht werden auch bis dahin neue Drogen mit umwälzenden Eigenschaften erhaltender Art für den menschlichen Organismus entdeckt."

Den Geist eines Jules Verne scheint in dem kleinen Patrizierschlösschen bei Nürnberg lebendig zu werden, wenn man Professor Oberth so über die ersten Weltraumfahrer unserer Erde sprechen hört. Aber dieser nüchterne Mann der Wissenschaft scheint seiner Sache sicher zu sein. Er ist auch von der wirklichen Existenz der "Fliegenden Untertassen" überzeugt. Er hält nichts von der neuerdings aufgekommenen Theorie, dass es sich bei ihnen nur um Kugelblitze handele. "Zu viele glaubwürdige und zuverlässige Personen, darunter technisch ausgezeichnet geschulte Fliegeroffiziere der USA, haben sie gesehen. Gewiss, wir hier können diese unbekannten Flugkörper mit unseren augenblicklich vorhandenen technischen Mitteln noch nicht herstellen. Von den Nachbarplaneten unseres Sonnensystems wissen wir das übrigens auch ziemlich genau - also bleibt nur die Annahme, dass es Sendboten aus dem Planetensystem eines anderen Fixsternes sind."

 

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