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26.09.2007


    
Fliegende UFO-Dreiecke, der Mythos vom Hudson Valley-UFO

Das Geheimnis vom Westchester County - und ufologische Dummheiten

Nachfolgende Geschichte kann man als Top Of The Pops der UFOlogie ansehen, quasi als die ´Caribbean Queen´ wie von Billy Ocean: http://www.youtube.com/watch?v=4uFH... . Oder als eine Art ´Burn Rubber On Me´ wie bei der Gap Band einst: http://www.youtube.com/watch?v=ndBZ... .

Doch sie ist es in ganz anderer Weise als gedacht... Ich fühle mit Ihnen, wenn Sie das Ende der Geschichte hier erfahren, aber lernen Sie daraus und nehmen Sie es funky hin wie einst bei Chaka Khan - http://www.youtube.com/watch?v=I9Lu... . Die Geschichte ist wie immer in der UFOlogie einfach ´Just Be Good To Me´, so oder so: http://www.youtube.com/watch?v=6caj...

In der September 1983-Ausgabe der populärwissenschaftlichen US-Zeitschrift OMNI wurde ich erstmals wirklich auf eine spektakuläre UFO-Sichtungskette aufmerksam, weil ich ihre Bedeutung erkannte: Begonnen hatte alles damit, dass die Anwohner des Westchester County rund um die Stadt Brewster immer wieder zu bestimmten Zeiten (Donnerstags-, Freitags- und Samstags-Abend) zwischen dem 17.und 31.März 1983 völlig aus dem Häuschen gerieten, als sie ein seltsames Objekt mit enormer Spannweite nächtlings am dunklen Himmel dahinziehen sahen, welches als ein "großer Boomerang" wieder und wieder dargestellt wurde. Auch Gemeinden im naheliegenden Connecticut wurden von diesem Phänomen heimgesucht. An dieser V- oder Dreiecks-Erscheinung befanden sich mehrere vielfarbige Lichter und gelegentlich strahlten von ihm sogar Scheinwerferkegel ab; besonders bizarr war, das einige Leute sogar Flugzeugmotorengeräusche wahrgenommen haben wollten und ein paar von ihnen auch glaubten, dass die ganze Erscheinung durch das Manöver eng beieinander-fliegender Kleinstflugzeuge erzeugt werde.

Allein im März 1983 hatten Hunderte diese Erscheinung bezeugt: Hausfrauen, Krankenschwestern, Rentner, Farmer, Arbeiter, Büroangestellte, Rechtsanwälte, Metro-Bahnführer, ein Meteorologe und sogar Autobahnpolizisten. Die Staats- und Ortspolizei wurde jeweils mit Zeugenanrufen überflutet. Von einer "gespenstischen Gestalt am Himmel war" das Wort umgegangen und New York sowie die amerikanische Nation lag deswegen im UFO-Fieber. Binnen kurzer Zeit gingen die Meldungen hierzu quer durch die USA und die Sichtungen dieser Objekte gingen weiter - immer verrückter wurden dabei die Formationen ausgebildet, sogar Kreise wurden am Himmel gebildet, immer so groß wie ein Fußballstadion. Philip Imbrogno, Naturwissenschafts-Lehrer und Felduntersucher für das Center for UFO-Studies (CUFOS), machte sich zusammen mit seinem Kollegen George Lesnick auf, um die Ereignisse zu untersuchen und J.A.Hynek davon zu unterrichten, der alsbald auch persönlich an der Untersuchung und Zeugenbefragung teilnahm - die "saucer investigation squad" war unterwegs. Vertreter der Bundesluftfahrtbehörde FAA gingen ebenso dem Wirbel nach und machten eine Gruppe von Privatpiloten des kleinen Stormville-Airport im Dutchess County, New York, hierfür verantwortlich. Doch die meisten Zeugen und vor allen Dingen die UFO-Forscher lehnten dies rundweg als Erklärung ab. Hynek erklärte das Geschehen "zu dem ungewöhnlichsten, von dem ich jemals hörte".

Bereits in der Juli/August 1983-Ausgabe des ´International UFO Reporter´ (IUR) vom CUFOS hatte Imbrogno unter der Schlagzeile "Boomerung über drei Gemeinden" (Westchester, Putnam und Fairfield) von dem Geschehen berichtet, aber mir war die Dimension der Ereignisse für die US-UFOlogie nicht deutlich geworden. Bereits hier vermerkte der Untersucher, dass es die breite Erfahrung der Forschung es ist, dass UFO-Sichtungen mit vielen Zeugen sich eigentlich immer als IFOs heraustellen: Venus, Goodyear´s Blimp (Lightship) oder Bolide. Aber in diesem Fall klang alles so vielversprechend für echte UFOs und das es endlich einmal ganz anders sein würde als die IFO-Pleite normaler Weise am Ende. Eine plausible Erklärung war bis zum Erscheinungstermin der Zeitschrift nicht aufgetaucht, sodass der Fall zu den "bemerkenswerten Sichtungen" gezählt wurde. Aufgefallen war bereits, dass die Erscheinung des riesigen "Boomerang" sich auf einer "kreisförmigen Bahn" durch das Gebiet bewegte und immer die selben Örtlichkeiten auf diesem Weg heimgesucht wurden. Die langsame Geschwindigkeit (um die 180 km/h) fiel dabei immer wieder auf, aber auch das "summende oder brummende Geräusch" (einmal beschrieben wie von einem "elektrischen Dosenöffner"), welches von der mal als Boomerang und mal als "langgezogenes Dreieck" bzw "V-förmig" beschriebenen Erscheinung herabkam. Meistens waren die Lichteranordnungen zwischen ein bis zwei Minuten an jedem Ort zu sehen, bevor sie weiterzogen und in der Ferne über dem Horizont verschwanden. Die vielen Lichter (bis zu dreißig) an dieser Gesamterscheinung: mächtige weiße Lichter und darum gruppiert rote und grüne kleinere Lichter {sic!}. - Alarmzeichen oberster Güte, eigentlich! Aber wenn die enthusiastische Begeisterung die Logik, den gesunden Menschenverstand und die Vernunft auffrisst, dann ist Hopfen und Malz verloren. Also alles wie immer.

Bemerkenswert nahe der Erdoberfläche sollen diese riesigen Boomerangs gekommen sein, bis auf 200 Meter herab, so schätzten einige Leute die breitflächige Erscheinung von unzähligen Lichtern ein, aber die Distanz-Fehleinschätzung (geringer als sie tatsächlich ist) ist auch ein grundlegendes Problem der ganzen UFO-Debatte. Bereits CUFOS-Chefuntersucher Allen Hendry hatte in seinem Buch ´The UFO Handbook´ festgemacht, das damals in den USA 22 % aller NL-UFOs auf kleine Flugzeuge (z.B. Cessna´s) zurückgehen, die ein Netz von elektrischen Glühbirnchen unter sich tragen. Ja, selbst in CE I-Fällen waren solche Werbeflugzeuge mit Lichterreklame als Stimulus festzustellen - genauer gesagt 61 % aller amerikanischen CE I`s, UFO-Begegnungen bei denen die Zeugen annehmen, dass die Objekte näher als 500 Meter sind. Und selbst bei CE II-Fällen (Objekte auf 150 Meter Distanz eingeschätzt) waren immer noch insgesamt 17 % vertreten, die durch Flugzeuge/Hubschrauber/Werbeflugzeuge ausgelöst wurden, die in Wirklichkeit weit weg waren. Auch wenn im aktuellen Fall keine "Werbeschleppen" unter den Kleinflugzeugen herabhingen und damit artefaktische UFO-Auffälligkeiten erzeugten, so waren es doch offensichtlich im Grunde die selben Maschinen die den Wirbel auslösten. Man darf dabei nicht übersehen, welche grafischen Darstellungen solche Maschinen bei den Beobachtern mit sich brachten - auch typische Fliegende Untertassen! Wie Hendry ausführte, werden diese Objekte immer wieder als "Formationen von Lichtern" gemeldet und die Beobachter neigen dazu, diese "Lichter miteinander zu verbinden", um daraus ein neues Objekt werden zu lassen, was mit seiner ursprünglichen Gestalt nichts mehr zu tun hat. Fliegende Dreiecke und Boomerangs sind dabei durchaus üblich. Da wird es doch niemand wundern, wenn eine Formation solcher Maschinen als "Fliegendes Dreieck" gedeutet wird. Auch J.A.Hynek weiß genau um diese Cessna-Kleinflugzeuge, hatte er doch im Juni 1977 auf dem Ersten Internationalen UFO-Kongress in Chicago diesbezüglich während seines Vortrags "Die Zukunft der UFOlogie" erklärt: "Heutzutage gibt es enorme Probleme mit den Werbeflugzeugen vom Typ Cessna. Sie sollten einmal einige der Skizzen sehen, die wir von Zeugen erhielten, die diese als UFOs einstuften. Aufgrund deren Lichter wurden uns die wunderbarsten Skizzen traditioneller UFOs angefertigt. Es kann nicht gut sein, wenn derartige Sichtungen als echte UFO-Fälle kursieren gelassen werden." Doch plötzlich war dies alles auch bei ihm wie weggeblasen.

"Fremde Zeichen am Himmel Westchester´s" hieß die Schlagzeile von Jeffrey Schmalz aus New Castle, als er am 25.August 1984 die bereits über 1 1/2 Jahre laufenden Erscheinungen für die ´New York Times´ aufgriff. Immer wieder war das selbe passiert: Auf den Highways der betroffenen Zone (bald als "UFO-Korridor" bezeichnet) gab es deswegen regelmäßig einen totalen Zusammenbruch des Verkehrs, der dort zum Stocken kam, weil Autofahrer anhielten, ausstiegen und verwundert zum Himmel gafften. Selbst Autobahn-Polizisten konnten nicht anders und schauten verblüfft hoch. Zig Polizeibeamte hatten bis dahin die Erscheinung ebenso gesehen, es müßen mehrere Zehntausend Menschen innerhalb dieser 18 Monate gewesen sein, die Zeuge des Schauspiels wurden. In New Castle war sogar im Juli 1984 eine Gemeinderatsversammlung aufgelöst worden, als plötzlich ein Polizist hereinstürmte und in die Runde schrie: "Die UFOs sind hier! Die UFOs sind hier!" Unter denen, die hinausrannten und der alles andere liegen ließen, war auch der 43-jährige Stadplaner Peter A.Brandenberg: "Alle sprangen auf und liefen hinaus. Wir stürmten die Treppe hinunter, um dieses Ding auch mal zu sehen." Unter den Zeugen auch William A.Polland auf der Interstate 84, 29-jähriger Leiter einer PKW-Autobahnwerkstatt: "Meine Nachbarn hatten mir schon was davon gesagt und ich hatte sie zweifelnd mit ´Jajaja, ist schon recht!´ abgewimmelt. Ich glaubte ihnen diese verrückte Sache nicht. Aber nun sah ich selbst dieses gigantische Dreieck bestehend aus hellen Lichtern über den Himmel fliegen. Nach einer Minuten gingen die Lichter aus und es war weg. Ich staunte nur noch und muß mit offenem Mund in den Himmel gestarrt haben."

Mancher Betrachter dieser himmlischen Schau glaubte metallische Körper und sogar Gestänge zwischen den Lichtern schwach ausmachen zu können, von denen man aber auf den Videofilmen und Fotos dieser UFOs nichts erkennen kann (genausowenig wie man dies bei Flugzeugnachtaufnahmen erwarten muß und auch einige Jahre später auf den Aufnahmen der belgischen "Fliegenden Dreiecke" nicht ausmachen kann). Ein State Trooper sah dies auf der Taconic-Highway bei Pleasant Valley und glaubte darin eine dicht aufgeschlossen fliegende Formation von Flugzeugen zu erkennen, weswegen die State Police in Poughkeepsie auch eine entsprechende Erklärung ausgab, die aber im UFO-Rummel unterging. Dies interessierte einfach niemanden. Zu diesem Rummel gestehen die Untersucher auch zu, dass es zeitweise total "in" in der Gegend war, UFO-Skywatch´s durchzuführen und sich nach UFOs auf die Lauer zu legen. Daraufhin wurde sogar die Venus als "das Hudson Valley-UFO" gemeldet, was schon ausweist, welches UFO-fiebrige Durcheinander aka Hysterie hier vorherrschte bei dem sicherlich Vernunft und Rationalität gelegentlich auf der Strecke blieben. Gerüchte um nahe Begegnungen und über Geheimwaffen machten damals schnell die Runde und überall wurde das Phänomen diskutiert.

Der CUFOS-Mann schloß eine Formation von Kleinflugzeugen deswegen aus, weil die Erscheinungen niemals ihre Anordnung änderten und exakte Manöver flogen. Zudem hielt er es "statistisch für weit hergeholt", dass sich soviele Zeugen bei ein und dem selben Ding "doch täuschen können". Damit zeigte er, nicht wirklich etwas, aus der UFO-Erfahrung heraus gelernt zu haben. Imbrogno brachte die Frage nach einer neuen "supergeheimen Militärmaschine" auf, auch wenn er halbwegs zweifelte, warum eine solche in einem bewohnten Gebiet wiederholt herumkurven sollte. Und warum wird diese Maschine nicht in anderen Teilen des Landes gesehen? Für gewöhnlich hält man neue Geheim-Flieger vor den Augen der Öffentlichkeit geheim und setzt sie in fernen, abgeschirmten Testgebieten ein. Daraus sollte sich später ein eigener Mythos vom "geheimen Testflug der B-2" entwickeln... Dennoch, Menschen wie "technisches Personal" haben diese Erscheinungen gesehen und gaben an, "so etwas noch nie gesehen zu haben", was man gerne glauben will, aber immer noch kein Ausweis dafür ist, dass dadurch diese exotische Schau am Himmel extreme "strangeness" mit sich bringt - in der derzeit laufenden ersten deutschen UFO-Welle ob MHBs ist es ja 1:1 genau so.

Und die FAA (Bundesluftfahrt-Behörde) gab an, dass es keinen gemeldeten (! - was nicht heißt, das derartigen nicht gibt) Flugverkehr in der betroffenen Zone gab. Aber was heißt dies schon, wenn "Piraten der Lüfte" ungemeldet unterwegs sind und recht niedrig fliegend das Radar unterfliegen? Imbrogno rief schließlich die IUR-Leser auf, sich zu melden, wenn jemand eine Ahnung von dem habe, was da gesehen wurde, anstellte den ersten Hinweisen nachzugehen, die bereits vorlagen. Im nachfolgenden Heft erklärte dann der Mann völlig überraschend, das "ein Teil des Rätsels gelöst ist und in einigen Fällen erfahrene Piloten nahe Flugformationen in Kleinflugzeugen flogen" die vom Stormville Airport im Duchess Country kamen, wie bereits Ed Walzer vom ´Reporter Dispatch´ aus Kisco/NY feststellte. Das CUFOS-Team besuchte am 14.Juli 1983 selbst den kleinen Flugplatz und sahen die "Roten Barone" starten, dabei sah die Formation in der Ferne verschwindend tatsächlich wie die hier diskutierte Erscheinung aus, aber sie konnten es immer noch nicht glauben, dass dadurch der ganze Flap zu erklären sei. Der Grund: Bereits seit 1980 wurden in den Gemeinden Westchester und Putnam dieses "UFO" gemeldet (jedenfalls liefen im Nachhinein solche Berichte auf, was natürlich immer problematisch ist), CUFOS konnte sich nicht vorstellen, dass diese Flieger schon so lange wirkten. Andererseits erkannte CUFOS, dass ein guter Teil der Fälle ab dem 14.Juli 1983 auf diese "heimlichen Kunstflieger" zurückgingen. Andere Fälle, die im Kern genau das selbe Phänomen beschreiben, seien ungeklärt. Dies seien eben jene, wo die Erscheinung recht langsam oder gar schwebend beschrieben worden ist und damit jede natürliche Erklärung in Sachen künstliches Fahrzeug wie Flugzeug wegfällt. Dabei vergißt er die längst bekannte Erfahrung der perspektifischen Sicht auf die Erscheinung von Flugzeugen. Schaut man so genau auf die sich linear aus der Tiefe des Raumes annähernde Erscheinung, dann wirkt dies wie langsam oder "schwebend". Dies ist grundlegendes Basis-Wissen des sachkundigen und erfahrenen UFO-Phänomen-Untersuchers! Zudem wurden Fälle als ungeklärt eingestuft, weil man neuere Massensichtungen an Ort abklärte und mit Anwohnern rund um das Stormville-Flugfeld sprach, um von ihnen zu erfahren, ob es bei diesen Fällen Flugzeugaktivitäten gegeben habe und sie diese verneinten. Denken Sie, ich weiß welche Aktivitäten hier am regionalen Flugplatz Mannheim-Neuostheim stattfinden? Nein, ich weiß es nicht, ob die laufend jede Nacht stattfinden. Also, was soll dies?

Doch immer wieder wurden die UFO-Phänomene identifiziert, wenn man die Ausdauer hatte ihnen nachzujagen. So gelang es auch Sergeant Kenneth V.Spiro von der Staatspolizei einem der ´V-UFOs´ nach einer Zeit großer Aufregung um ihr Auftauchen zu verfolgen und landete schließlich am kleinen Stormville Airport: "Es war eine Gruppe von kleinen Flugzeugen, die in Formation geflogen waren. Die Unterseiten und die Flügel-Unterflächen haben sie schwarz bemalt, so kann man sie von unten am Boden nicht erkennen. Die Flieger sind mit hellen Lichtern ausgestattet, einige der Lichter kann man von einer in die andere Farbe umschalten, hinzu kommen noch die roten und grünen Lampen an den Flügeln. Es ist diese Anordnung von Lichtern innerhalb der geflogenen Flugzeug-Formationen, die die Gestalt eines UFOs hervorrufen. Ich sprach mit den Piloten nach ihrer Landung und sie sagten mir, dass ihnen dies alles mächtig Spaß macht. Dagegen kann man nichts machen, da sie keine Gesetze mit ihrem Tun verletzten oder übertreten." Doch Spiro war damit zum Mystery-Buster geworden und darauf hört man ja nicht gerne. Insbesondere dann nicht, wenn die Medien alle schon gerne ihr "Akte X"-Spielchen machten. Während der ganzen Zeit über hatten die Bürger immer wieder danach gerufen, dass die Bundes-Luftfahrtbehörde sich hier einschalte, aber die FAA scheint an der Sache wenig interessiert zu sein, vermerkte die NYT. Louis Achitoff, Sprecher der FAA für die Region New York, erklärte gegenüber der Zeitung witzig: "Warum sollten wir uns wegen diesem UFO Kummer machen? Die Piloten fliegen in der richtigen Höhe und halten ihre Bestimmungen ein; solange dies alle Piloten tun und sich an die Spielregeln halten ist es uns egal, von welchem Planeten sie kommen."

´The News-Magazine of Science´, DISCOVER, griff sich mutig und aufklärend in der Ausgabe vom November 1984 sogar in einer Titelgeschichte das Thema in einem "Special Report: UFO Mystery - Explaining The Hudson Valley Sightings". Damit waren erstmals UFOs und ihre Erklärung auf dem Titelblatt einer wissenschaftlichen Zeitschrift! Wow. Daran kann man ermeßen, welchen Wirbel diese Affäre in den USA verursacht hatte und welche Bedeutung sie inzwischen erlangte. Die Zeitschrift berichtete davon, dass es bis in den August 1984 eine schiere "Invasion von hunderten Menschen" nach Brewster, New York, gab, als an der Henry H.Wells Middle School ein UFO-Hearing unter Peter A.Gersten (Rechtsanwalt aus Peekskill) stattfand, zu welchem er Zeugen und UFO-Experten einlud, nachdem er selbst mehrmals von seiner Wohnung aus den Vorbeiflug der gewaltigen UFO-Erscheinung bezeugte. Unter der Unmenge von Interessierten befanden sich auch zahlreiche Reporter der Nachrichtenagenturen, von Zeitungen, Zeitschriften, Wochenblättern und alle New Yorker TV-Netze waren mit Kamerateams vertreten.

Und unter den Experten befand sich auch der Dean der UFOlogie, Dr.J.Allen Hynek, der sich wohl knapp 20 Jahre zurückversetzt gefühlt haben mußte, als er diesen Wirbel sah und sich wohl an seine berühmte "Sumpfgas-Pressekonferenz" in Michigan erinnerte. Nun aber war er einer freier Mann und stand nicht mehr im Dienst der US-Luftwaffe, war aber nach wie vor ein Aushängeschild für UFO-Forschungen. Es gab nur einen Unterschied zu den Michigan-UFOs: damals wußte man zu jenem Zeitpunkt der PK noch nichts über ihre Identität - im aktuellen Fall schon, auch wenn man nicht darauf hören wollte. Fast zwölf Stunden berichtete in der Schule nun ein Zeuge nach dem anderen, was er gesehen hatte und von dem er glaube, es handle sich um etwas völlig Unirdischen, Überirdisches oder Außerirdisches. Im Prinzip sagten sie alle das selbe und beschrieben im Kern übereinstimmende Beobachtungen - daran gibt es keinen Zweifel. Unter den Zeugen befand sich auch Michael Faye, ein Airline-Pilot, der dieses UFO in einer Juni-Nacht über dem Hudson River sah, als er selbst vom Newark-Airport startete. Ähnlich ging es Lt.George Lesnick aus New Fairfield, der dort beim Police Department seit 32 Jahren Dienst tut und die Erscheinung des UFOs bezeugte und erklärte: "Irgendetwas geht hier vor. Ich bin ein glaubwürdiger Mensch und kein Trinker, dies gilt auch für andere, die dies hier sahen. Ich bin definitiv jetzt zum UFO-Gläubigen geworden." Insbesondere derartige Zeugenaussagen beeindruckten Hynek: "Man kann diese Menschen nicht Lügner nennen. Wenn man so etwas macht, dann ist dies Verleumdung." Darum geht es auch gar nicht, sondern um den Inhalt ihrer Sichtungen! Eigentlich sollte er dies aufgrund seiner Erfahrung wissen, aber er hat dies für sich ausgeblendet und sich dumm gestellt. Immer wieder verstehen es UFO-Freunde des Fantastischen vom eigentlichen Punkt wegzuführen, abzulenken. Nicht nur andere, sondern sich selbst! Mit Neutralität und Objektivität hat dies eindeutig nichts zu tun, trotz dem gezüchteten "Heiligenschein" um sich herum.

Doch derart überzeugte "Elite-Zeugen" gab es nicht, die sich als UFO-Beobachter hier meldeten. Natürlich hatten viel mehr solche Zeugen diese Erscheinung gesehen, aber gerade unter der Polizei war man sich sicher, dass diese UFOs nichts weiter als Lichter von in Formation fliegenden Flugzeugen sind! Deshalb tauchten sie auch bei dem UFO-Meeting nicht auf und hielten sich ihm fern. Damit haben wir hier eine ganz besondere Situation vor Augen. Ein zunächst als UFO eingeschätztes Phantom des nächtlichen Himmels tauchte wieder und wieder über eine lange Zeitspanne auf, im Zuge der Zeit fanden sich auch beherzte Menschen, die der Erscheinung auf den Grund gehen konnten bzw ihre nahe genug kamen, um ihre wahre Natur zu erkennen und zu akzeptieren, was sie da frustiert gesehen hatten. Selbst einige UFO-Forscher fuhren hinaus zum Stormville-Flugfeld und überzeugten sich davon! Dennoch, weil einige Leute die Kleinflugzeug-Formation nicht erkannten und deswegen von einem UFO ieS überzeugt waren, blieben sie dabei, dass da ein authentisches Phänomen der exotischen Art vorliegt. Echte UFOs also - trotz aller Vernunft. Genau dies ist ein Primat in der UFOlogie, leider. Trotzdem ist es so. Auch bei einem Illobrand von Ludwiger und seiner verbliebenen Truppe. Bei dem UFO-Meeting zeigte sich Gersten als besonderer Verfechter der UFO-Idee zu diesen Vorfällen und erklärte, dass die Piloten über die Strenge schlugen und erst nach den ersten Sichtungen vom März 1983 auf die Idee kamen, die Öffentlichkeit zu verwirren, "um die Aufmerksamkeit von den echten UFOs wegzuführen". Dies ist durchaus eine Denkensart, die der UFOlogie inne ist. So irre es natürlich ist, aber genau dies ist ja eine Lebensquelle der UFOlogie. Nur so kann sie funktionieren. So war´s schon immer. Die Historie der UFOlogie ist deswegen auch gleichsam eine Historie der ewigen Dummheiten. Genau deswegen hat die UFOlogie in der Öffentlichkeit ihren Kredit verloren!

Dennoch, auch der Discover-Reporter Glenn Garelik sah das UFO und spürte ihm nach. Schließlich stieß auch er auf die tollkühnen "Marsianer" vom Stormville-Airport. Dabei sprach er ebenso mit diesen und stellte fest, dass diese nicht nur jenen Landestreifen nutzten, sondern viele andere auch, die es im Gebiet des Hudson Valley gibt. So kam es zustande, dass sie durchaus von anderen Flugfeldern als "UFO" durchstarteten während am Stormville-Airfield überhaupt nichts los war. Garelik erfuhr auch, dass das Ganze schon in den 1970er Jahren begonnen hatte und die Flieger zunächst Tageszeit-Formationsflüge mit ihren Cessna´s 152 und anderen Einmotormaschinen in naher und geneigter Anordnung übten. Dazu muß man wissen, dass die Cessna 152 recht leise ist und in 2000 Metern Höhe kaum noch vernehmbar ist (hinzu kommt natürlich noch die Distanz zu den Beobachtern und der Umstand von Aufwinden) - was übrigens auch die durchschnittliche Reiseflughöhe der Formation war. Irgendwann war dies ihnen zu eintönig geworden und sie wollten das Spannungsgefühl sowie die fliegerische Herausforderung steigern und begannen mit nächtlichen Flügen dieser Natur. Dieses nächtliche Formationsfliegen machte dann immer mehr Spaß und es schloßen sich immer mehr Privatpiloten an. Koordiniert wurden diese Übungen mittels einem Führungsflugzeug und auf den verwendeten Funkflugfrequenzen 122.8 und 122.9 MHz. So war es auch möglich, dass die Lichter synchron ein- oder abgeschaltet wurden. Die Piloten selbst orientierten sich untereinander von oben, weil sie nach wie vor ihre schwachen, roten Cockpitlichter eingeschaltet hatten und sich so sahen. Vom Boden aus dagegen war davon nichts auszumachen.

Aber erst als dann acht oder neun Maschinen am Frühjahr 1983 gemeinsam übten wurden sie zu dem "Hudson Valley-UFO". Wie Jerry Clark im ´Fate-Magazine´ vom Mai 1985 berichtete, war die Initial-Zündung zur Erzeugung des UFOs gekommen, als einige Piloten im November 1982 gerade normale Manöver übten und diese dann von Truckern als das Flugmanöver eines gigantischen UFOs mißverstanden worden war und sie sich über CB-Funk darüber lebhaft unterhielten: "Danach begannen die Piloten ersthaft und absichtlich UFO-Sichtungen herbeizuführen, wodurch die Legende des Fliegenden Dreiecks aus dem Weltraum geboren wurde." Als dann die Medien diese Vorfälle immer öfters und intensiver behandelten, ja erste Videofilme im Fernsehen von den fliegenden Lichtformationen ausgestrahlt wurden, konnten es die Piloten der Kleinflugzeuge erst gar nicht glauben und schließlich amüsierten sie sich darüber. "Wenn die Leute an UFOs glauben wollen, warum sollten wir ihnen dann nicht weiterhin Grund geben, darüber zu reden? In den Fliegerkreisen kam diese Geschichte hinter der Hand groß raus und das Erzeugen von UFOs machte immer mehr Leuten Spass. Richtig planmäßig gingen wir dann daran und starteten von verschiedenen Flugfeldern um die Menschen zu narren. Wir nannten uns dann ab sofort selbst die Marsianer und sammelten die Zeitungsberichte, die wir dann auch am Schwarzen Brett des Stormville-Airports aushängten und im Restaurant gab es ab sofort ´UFOburger´ für $ 1,75. Dies fiel niemanden auf. Und als dann immer öfters Journalisten zu uns kamen, leiteten wir sie in die Irre und setzten ihnen Flöhe über militärische Geheim-Aktivitäten von der Steward Air Force-Base und von IBM erzeugten dreidimensionalen Hologrammen in den Kopf. Das klappte bestens und wir hatten noch mehr zu lachen und waren erstaunt, wie viele man eigentlich nach Wingdale (ein psychiatrisches Krankenhaus im Hudson Valley, die große ´Irrenanstalt´ der Region) einliefern müßte", packte einer der Initiatoren aus und nahm praktisch die Motivation der Kornkreismacher vorweg. Aber nicht nur die berühmte V-Formation wurde von ihnen geflogen, sondern auch Kreise, Halbkreise, Kreuze, Dreiecke etc. Man versuchte alles, was machbar war. Dies war vorher alles genau abgestimmt worden, um perfekt zu wirken - darin lag für sie die Erfüllung und die eigentliche fliegerische Herausforderung. Sie wollten perfekt fliegen üben, lernten dabei und machten ihre spannend anzusehende Show für ein unwissende Publikum. Gelegentlich machten sie sich auch einen Zusatz-Gag und schalteten ihre Landescheinwerfer in dieser Formation ein, wodurch die Himmelsschau noch befremdlicher anzuschauen war. Für aufgeregte Autofahrer wirkte dies dann so, als käme ein gigantisches UFO auf sie zu und als dann die Flieger gemeinsam und gleichzeitig ihre Lichter komplett ausschalteten, sah es so aus, als wenn das UFO plötzlich verschwunden sei. Dies war auch die geplante Absicht. Und es hat funktioniert. Problemlos.

Natürlich, dies war schließlich zum puren Unfug ausgeartet, weswegen schließlich doch im September 1984 die FAA auf dem Stormville-Flugfeld erschien, um die Maschinen zu überprüfen und um die Piloten offenbar einzuschüchtern, indem man ihnen drohte ihre Lizenzen einzuziehen, wenn sie gegen die Vorschriften der FAA verstößen. Doch die Einmotorigen waren einwandfrei und die Piloten hatten die Vorschriften nicht überschritten und hielten sich an ihre Vorgaben, indem sie in den ihnen zugesprochenen Luftfahrtkorridoren flogen, somit also keine Bedrohung für anderen Flugverkehr in anderen Korridoren bedeuteten. Alles andere ist Risiko auf eigene Gefahr, wie bei allen anderen Fliegern auch. Gäbe es also Unfälle etc aufgrund der geflogenen Manöver, würde dies erst nach dem Vorfall als solcher aufgerollt werden. Solange gibt es also keine Handhabe gegen die ´Marsianer´. Ansonsten war der direkte Nachweis für groben Unfug schwierig, aber der Druck der FAA hielt an, da man weitere unangekündigte Kontrollen androhte. Schließlich könnte ja einmal ein PKW-Fahrer so durch das "UFO" erschrocken werden, das er einen Unfall baute und dann würde nach dem Verursacher-Prinzip gehandelt und Fluglizenzen schnell eingezogen sein. Nachdem dies passierte, waren plötzlich die Zeitungsberichte am ´Schwarzen Brett´ weg, der UFOburger wurde nicht mehr angeboten - und die Sichtungen des Mega-UFOs in Dreiecks- oder sonstiger Anordnung fielen in sich zusammen.

"The Westchester Sightings" ließen aber die amerikanische UFO-Forschung nicht zur Ruhe kommen, so berichteten Dick Ruhl, Richie Petracca, Sal Giamusso und Gerry Arena im ´The APRO Bulletin´ Nr.6/1984 wieder von den Geschehnissen. Für diese Untersucher begann alles mit der Nacht des 12.Juni 1984, als über der betroffenen Zone das sattsam bekannte UFO aufgetaucht war und von Dan Crawford der CBS Network TV-News zufällig aufgenommen werden konnte. Das auf dem Film sichtbare Arrangement von Lichtern kann durchaus durch Kleinflugzeuge zustande gekommen sein, aber es sah schon komisch aus. Das APRO-Team erfuhr die Unterstützung durch die Polizei in Peekskill, welches half einen Beobachtungsposten am 16.Juni aufzubauen, von wo aus sie hervorragend nicht nur die Stadt sondern das ganze Tal übersehen konnten, welches eine Atomkraftwerksanlage, ein Ausbildungszentrum der National Guard und ein Munitionsdepot als wesentliche Merkmale beinhaltet. Ein Polizei-Sergeant hatte ihnen gesagt, das er selbst von dieser Stelle aus mehrfach diese Erscheinung gesehen hatte. Doch die erwartungsvollen UFO-Forscher sahen in der Nacht gar nichts. Inzwischen hatten sie mit diversen Zeugen gesprochen, die aus erster Hand berichten konnten. Im Zentrum stand immer die Feststellung, dass die Leute eine keilartige oder V-förmige Lichtergruppe sahen, die insgesamt so groß wie eine nächtliche Boing 747 ausfiel. Mal mit und mal ohne "ein Summen" begleitet. Bereits Polizeichefin Lois Mitchell, New Cassel, hatte während all dieser Durchgänge (von dem sie einen selbst bezeugte) festgestellt, das zwar alle Leute wohl das selbe Phänomen sahen, "aber sie beschreiben es irgendwie immer anders". Was für die einen eine Formation einzelner Objekte war, man sprach verschiedentlich ganz deutlich sogar von Ultraleicht-Flugzeugen, fiel für andere wieder als ein Dreiecks-Objekt mit vielen Einzellichtern aus. Einige Leute, die etwas weiter weg waren glaubten sogar die Lichter von einer Fliegenden Untertasse in der Lichterkonfiguration zu erkennen.

Für die APRO-Leute stellte sich im Zuge der Untersuchung klar heraus, dass es nicht wenige Leute gab die zwar auch diese Erscheinungen sahen, mache sogar in einer Gruppe von 25 Beobachtern, aber sie auf eine in Formation dahinziehende Gruppe von Kleinflugzeugen hierbei tippten und den "UFO-Rummel" nicht begriffen. APRO kam mit dem Streifenbeamten Stooza zusammen, der am 12.Juni 1984 die Erscheinung der "Fliegenden Boomerang" zunächst als Lichteranordnung über dem Greenhaven-Gefängnis ausmachte und ihnen dann in Richtung Mt.Kisco mit dem Streifenwagen folgte, wo sie wie das genannte Boomerang-Objekt ausschauten, um schließlich zu sehen, wie sie als Flugzeuge auf dem Stormville-Airport zur Landung ansetzten. Es war für ihn klar, dass diese Flugzeuge genau die Verursacher für jene Aufregung waren, die es im Polizeifunk inzwischen wegen einem "UFO-Alarm" gab. Und am 17.Juni 1984 wurden die UFO-Untersucher selbst Zeugen der Ereignisse, als sie auf der Route I-84 um 21:30 h sich ihrem Beobachtungsposten näherten. Sie sahen dabei ein brilliantes, weißes Lichtobjekt in Keilform über den Himmel fliegen, welches sich nach und nach in ein Fliegendes Dreieck ´verwandelte´. Ruhl: "Wir konnten kaum glauben, was wir da sahen. Wir konnten uns darunter keineswegs eine Formation von Flugzeugen vorstellen. Dann aber wurden auch rote und grüne Lichter daran sichtbar und zwei Objekte lösten recht langsam aus der Formation und zerstörten damit a) das Gesamtbild und b) die Illusion. Nichts weiter als sechs Kleinflugzeuge hatten für diese Schau gesorgt. Wir fuhren dann eilig zum Stormville-Airport, wo wir die Flieger gerade noch beim Ausrollen erwischten." Deutlich war zu sehen, dass die Maschinen einige Extralichter montiert hatten, die nicht zum Standard gehörten. Die Maschinen waren an ihrem Bauch extra schwarz bemalt worden, um ja nicht am dunklen Himmel aufzufallen. Deswegen flogen sie auch nie in wolkigen oder halbwegs wolkigen Nächten, da bestand die Gefahr, gegen die graue Wolkendecke aufzufallen.

Das APRO-Team machte sich dann auf in die Snackbar des Towers und tat ganz harmlos während alle dort ganz aufgeregt waren. Offenbar wußte man von dem "UFO" und lachte sich deswegen schlapp. In dieser Nacht waren gar zwei "UFOs" unterwegs, das erste war inzwischen schon hereingekommen während ein zweites "UFO" noch draußen war und derzeiten über Greenhaven unterwegs, war wie der laufende Polizeifunk auswies. Dann kam ein Mann herein und scherzte: "Auf nach draußen - das UFO kommt!" Die Gäste packten ihre Colas und "UFOburgers" (ein Roast-Beef-Sandwich) und gingen johlend nach draußen, offensichtlich weil sie genau Bescheid wußte. Tatsächlich sahen dann die UFO-Forscher zusammen mit etwa einem Dutzend weitere Leute den "Boomerang" am Horizont herbeikommen und anfliegen, dabei löste sich das Gebilde wieder in sechs Cessna Skyhawks auf und eine Maschine nach der anderen aus der Formation setzte zur Landung an. Ruhl wollte mit seiner Kamera dann die Piloten aufnehmen, bekam aber streng von der Ladenbesitzerin gesagt, dass dies nicht erwünscht sei und er das lassen solle. Trotzdem nahm Ruhl den Leitpiloten Ivan P.Hersh mit seiner Maschine und der Kennung N-76106 auf. Die Situation schlug schnell von gastfreundschaftlich in offene Ablehnung um und die UFO-Forscher verzogen sich lieber bevor es richtigen Stunk gab. Wie sich herausstelte gehörte auch Murry Bennett, Verkehrsberichterstatter des Senders WFAS, zu den tollkühnen Rittern der Lüfte, der schließlich aber den Spass aufgab, weil ihm dies zu gefährlich geworden war, da er es immer wieder erlebte, wie PKW-Fahrer scharf auf den Strassen unter ihn abbremsten, weil sie in ihrer Flugformation ein UFO zu sehen glaubten. Wie leicht könnten da Auffahrunfälle etc passieren. Auch die Bediensteten des Greenhaven-Gefängnis, so ein Schichtführer namen La Polt, wissen genau um die Natur des UFOs, weil sie immer wieder die Piloten vom gar nicht so weit entfernten Flugfeld in ihren Maschinen starten sehen können und beobachteten wie sie dann ihre Keil- oder Dreiecksformation einnahmen, um als UFO dann durch die Gegend zu fliegen, gleiches gilt natürlich auch im rückläufigen Prozeß bis hin zur Landung. Gefragt hatte man sie aber nie. Und gemeldet haben sie sich wegen ihrer sensiblen Situation auch nicht.

Aufgrund dieser Untersuchungen und eigener Erfahrungen mit den "UFOs" stellte sich APRO die Frage, weshalb Leute wie Peter Gersten die Fakten verdrehen und mit dem Zurückhalten der Wahrheit Geld zu machen verstehen. Ruhl selbst hatte bereits früher mit Gersten zusammengearbeitet und sie waren auch schon mehrfach in der Radio-Talkshow von Joel Martin aufgetreten, bisher hatte er ihn immer für einen ernsthaften Mann angesehen, nun aber blätterte die Farbe etwas ab. Noch bis zur UFO-Konferenz hatten die beiden einen guten Kontakt und Gersten hatte auch Ruhl eingeladen über die APRO-Nachforschungen zu berichten. Als Ruhl dann aber zu verstehen gab, dass er über die Erklärung der Westchester-UFOs in Form der Kleinflugzeug-Thunderbird-Gruppe sprechen werde, wurde er sofort wieder ausgeladen. Daraufhin begab sich Ruhl als Einzelperson auf die Veranstaltung und wollte an der Forumsdiskussion teilnehmen, dort aber schaltete man ihm das Mikrofon aus, als er gerade mit seiner Erklärung der Vorfälle ansetzen wollte, die auch mit Videokameras gefilmt worden sind. Für die APRO-Vertreter war die ganze Sache aus eigener Anschauung klar gewesen, aber dies sollte offensichtlich nicht öffentlich gemacht werden. APRO sprach daher klar von einem Akt der Zensur, einer irrrationalen Zensur durch UFO-Forscher selbst!

Doch der Mythos wird gepflegt, wie immer. Noch am 26.September 1987 gab es in der Brewster Mittelschule eine Konferenz mit den Herren Whitley Strieber, John Fuller, Budd Hopkins, Phil Imbrogno, John Keel und Peter Gersten. Die Sichtungen waren nämlich weitergegangen und inzwischen gab es sogar Menschen die behaupteten "in irgendeiner Form Kontakt mit der Intelligenz hinter dem so genannten Hudson-Valley-UFO gehabt zu haben". Noch zuvor feuerte das ´MUFON UFO Journal´ in seiner August-Ausgabe von 1987 (Nr.233) in einem Beitrag von Philip Imbrogno das Thema an - "Nächtliche Belagerung" nannte er seinen Artikel, passend zu seinem Buchprojekt "Night Siege" zu dieser Angelegenheit (das Buch erschien dann im Oktober 1987 bei Ballantine Books in Zusammenarbeit mit Allen Hynek [der aber noch vor Erscheinen verstarb] und Bob Pratt vom [ausgerechnet] ´National Enquirer´, was den Weg zum Verlag ebnete). Er war sicher, dass da "irgendetwas wirklich Außergewöhnliches über dem Tal des Hudson geschieht. Und niemand weiß, was es ist..., es gibt keine logische Erklärung dafür". Pure Lüge. Tausende sahen diese mächtige Erscheinung eines "boomerangförmigen Objekten", welches von manchen auch als "eine fliegende Stadt am Himmel" bezeichnet wurde, groß wie ein Fußballfeld oder gar wie ein Flugzeugträger. Mit einer Reihe der Zeugen hatte Imbrogno inzwischen gesprochen und war über deren "Ausbildung und Professionalität" beeindruckt: Wissenschaftler, Ingenieure, Doktoren, Anwälte, Piloten, Staatsbedienstete, Professoren, Polizisten und Leuten aus allen Bereich des sozialen Lebens. Aber da Zeit und Geld rar war, konnte man natürlich nur an der Oberfläche kratzen. Dafür kam ein Buch heraus, welches "ohne mystische oder metaphysische Aspekte auskommt". Deswegen appellierte Imbrogno auch an die wissenschaftliche Welt "diesen Beweis von einem deutlichen Irgendetwas der unerklärlichen Art nicht zu ignorieren. Wir laden die Wissenschaftler der Welt ein, nun mit offener Gesinnung und objektiv sich dieses Phänomen zu betrachten und somit zu helfen, ein Rätsel zu klären". Keine Silbe jedoch von der bereits gefundenen und in einem populärwissenschaftlichen Journal vorgestellten Erklärung. So als gäbe es nur Mysterien und keine Aufklärung - kein gutes Aushängeschild. Zudem, ganz klar, eine Vertuschung aus der UFOlogie selbst heraus! Mal wieder. Ein Muster von vielen. So ist es eben.

Verrückterweise berichteten die Zeitungen wie der in Mt.Kisco erscheinende ´Patend Trader´ im Mai 1987 wieder von den allseits bekannten UFOs, aber auch das nach wie vor immer Polizeibeamte wie ein Vertreter des Bedford Police Department die Objekte verfolgen und dann auf Formationen von Kleinflugzeugen stießen. Inzwischen gestand auch die Bundesluftfahrtbehörde zu, zu wissen, was diese "Illusionen von einer Weltraummaschine" hervorruft. Dort konnte man gegen die UFO-Schau nach wie vor nichts unternehmen: "Diese Kerle nehmen ihr Leben in die eigene Hand. Es sind ein paar Burschen, die sich gegenseitig auf den Arm nehmen und Spaß am Himmel machen, indem sie den Leuten am Boden vorgaukeln, sie seien ein Apparat aus dem Kosmos. Das ist bei denen wie in einem Fieber, die haben ihren fun damit und sicherlich steigt dabei auch der Adrenalin-Pegel an. Wir können dagegen nichts machen, schließlich leben wir in einem freien Land und die Flieger bedeuten ja keine Gefahr für andere." Neu hinzugekommen waren Ultraleicht-Flugzeuge und sogar kleine propellergetriebene Hängegleiter die mit Lichtern ausgestattet, sich inzwischen ihren eigenen Spass machten und nicht unbedingt von regulären Landestreifen wie dem Stormville-Airport kammen! Und dies unmittelbar vor der Belgien-Welle im November 1989! Wir sehen, wie sich auch die Technik für Privatpiloten weiterentwickelte. Die dadurch mitentstehenden "UFOs" sind nur natürlich entsprechend des Fortschritts.

Wenn Imbrogono und Co schon blind waren, dann hätten sie doch einmal mit jenen Kollegen in Kontakt treten sollen, die bereits wußten was da läuft. Aber, siehe oben - sie wollten das selbsr gar nicht, zuviel zu Recherchieren macht immmer Storys kaputt. Auch Robert Gribble vom National UFO Reporting Center (NUFORC) schüttelte nur den Kopf, weil er seit Jahren wußte, was es mit den Hudson Valley-UFOs auf sich hatte - auch wenn er glaubte, dass es da einige Berichte gibt, die ein echtes Phänomen darstellen. Für ihn gehören diese Ausnahmen aber zu einem Regierungs-Vertuschungsmanöver, bei denen neuartige Flugzeuge getestet würden und die man dann unter die falschen UFOs mischt um Experimentalflüge durchzuführen. Hiermit zielte er in Richtung der damals noch geheimen Tarnkappen-Flugzeuge, zu denen auch der Bomber B-2 gehörte. Damit verband er die MJ-12-Märchen und Roswell mit den aktuellen Ereignissen und kreierte eine zusätzlichen Mythos in diesen Tagen, der schließlich im Fall Area 51 kulminierte und Leute wie Lazar und Corso etc hochbringen sollte. Wie Sie sehen, ist es überaus wichtig in allen UFO-Legenden genau hinzuschauen, weil die eine von der anderen beeinflusst ist.

In Deutschland wurde der Fall Westchester-County durch eine AP-Reportage von David Bauder bekannt, die z.B. am 22.April 1989 ´Die Rheinpfalz´ abdruckte:

>Statt der Fremdlinge aus dem All tauchen meist nur Flugzeuge auf - Im Hudson-Tal bei New York beziehen allabendlich UFO-Beobachter ihre Posten".<

Immer noch herrschte in der Region das UFO-Fieber vor, wobei insbesondere in der Gemeinde Pine Bush sich die Neugierigen versammeln und Abend für Abend in den Himmel zu schauen. Peter Gersten begleitete Bauder an einem Abend in seinem Porsche mit dem Kennzeichen "UFOSREAL", aber was sie sahen waren nur die bekannten Flugzeuge - wie dieser inzwischen erkannte, aber eine eigenwillige Interpretation hierfür findet: es seien keine Formation von Kleinflugzeugen, sondern "streng geheime Waffen und Geräte, die von den Streitkräften am Himmel getestet werden". Gemeint waren damit Testflüge der bereits diskutierten neuen Maschinen vom Tarnkappen-Typ - F-117 und B-2. Anders dachten aber weitere "UFO-Ausflügler", die sich an jenem Abend an Ort begegneten - die "UFO Watchers". Darunter das Ehepaar Linda und Peter Doern, Immobilienhändler, welches an allen unerklärten Naturphänomenen interessiert ist und quer durch die USA reisen, um solche an bestimmten Örtlichkeiten zu beobachten. Für die Doern´s war "ein Abend hier draußen unterhaltsamer als jedes Fernsehprogramm". Unter den Beobachtern ist auch die Musikstudentin Ellen Crystall, die bereits seit Jahren die UFOs verfolgt und sie bereits Dutzende Mal sah. Bauder sprach auch mit Jeff Lehman, Sprecher des naheliegenden Internationalen Stewart-Flughafens, der von der ganzen Geschichte schon nichts mehr hören wollte, weil die hier laufenden UFO-Beobachtungen längst zu den Akten gelegt und aufgeklärt sind. Die Aktivitäten der berühmten Sportflieger sei inzwischen für ihn nicht mehr lustig, sondern "in hohem Maße ärgerlich". Unverständlich für ihn sei die Dauerhaftigkeit einiger UFO-Fanatiker in ihrem Ausharren nach der Schau nach diesen Objekten von denen sie einfach nicht begreifen wollen, was sie wirklich sind. Derweilen nahm das Auftauchen der "UFO-Beobachter" selbst Ausmaße an, die man so nicht erwartete - immer wieder erhalten die Polizeiposten Anrufe besorgter Bürger, denen das Treiben der UFO-Beobachter selbst noch weniger geheuer ist als das angebliche UFO. Inzwischen lernte Chief Daniel McCann die meisten dieser Neugierigen selbst kennen und beruhigt die Bürger seines Verantwortungsbereichs damit, dass diese ganz normale, aber neugierige Leute sind, die etwas hartnäckig ihrer Leidenschaft nachgehen. Sie sind quasi wie bei Sade die "Smooth Operator" der UFOlogie: http://www.youtube.com/watch?v=2rB-...

Externe Links

http://www.youtube.com/watch?v=4uFHQKHe6w8
http://www.youtube.com/watch?v=ndBZtFtrC0M&NR=1
http://www.youtube.com/watch?v=I9LuS4kf29I
http://www.youtube.com/watch?v=6cajy5WSDd0&NR=1
http://www.youtube.com/watch?v=2rB-EvfgO70

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