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16.01.2007


    
Achtung: UFOs als "Unerwartete Foto-Objekte" immer wieder im Digitalzeitalter

Aktuell: Scheinbare UFO-Erscheinungen über dem Stoppelfeld und über der Mondoberfläche aufgenommen

In den letzten Jahren haben mit dem Aufkommen der Digital(kamera)-Fotografie sowie ihrer massenhaften Verbreitung auch die entsprechenden Digi-Foto-Eingänge bei uns zugenommen. "So viele UFO-Fotos" gab es vorher in der klassischen Papierabzug-Zeit nicht, sage ich. Und fast immer sind es "UFO-Bilder" die ohne Kennentis des jeweiligen Fotografen entstanden. Will heißen: Der jeweilige Schnappschuß-Engagierte hat irgendetwas bewusst fotografiert, aber erst später auf dem entstandenen Bild bei der Nachbarbeitung am Computer-Monitor etwas entdeckt, was er selbst bei der Fotografie gar nicht bemerkt bzw gesehen hat - trotzdem aber seltsam und wunderlich auf dem Bild wirkt. Eben weil nicht bekannt und nicht erklärbar: So fangen ja UFO-Geschichten an, da UFO für unidentifizierte Flugobjekte steht. Man weiß einfach nicht, was los ist. Genauso wie bei den normalen UFO-Sichtern, bei jenen also die (hoffentlich) wirklich etwas am Himmel spontan und unerwartet für sie sahen, was sie nicht einordnen und damit nicht erklären konnten, ist es bei diesen Fotografen mit ihren Bildern von "Unerwarteten Foto-Objekten". Auch wenn man es sich hier als UFO-Phänomen-Nachforscher allein aus arbeitsökonomischen Gründen einfach machen könnte und derartige Bilder begründet zurückweisen (= "Nichts gesehen und nur auf dem Foto, weg damit!") und auf den großen Problembereich der Fotofehler verweisen könnte, nehmen wir uns diesen Bildern gerne an - weil es da einfach was zu gucken gibt. Da braucht sich niemand was vormachen, es ist rational nicht wirklich begründet und einfach nur emotional für das Augenwesen Menschen interessant. Und ehrlich: Es nimmt auch die Langeweile von den puren trockenen Meldeeingängen ohne etwas sonst. Obwohl: Es gibt auch ´eine´ Kategorie bei den "UFO-Fotos" die inzwischen nur noch den seriösen UFO-Forscher nervt. Dies sind die ´Orbs´ und ebenso die zahlreichen ´Urlauber-Fotos´ wo schnell und nahebei durchs Bild huschende Insekten oder Vögel ´eingefroren´ sowie ebenso natürlich unbemerkt plötzlich wie aus dem Nichts auftauchend als ´schwarze Dinger´ oder metallisch-wirkende "untertassenartige Teile" ausgeworfen werden. Bei diesen heutigen, modernen UFO-Foto-Standards kann man schon den ´Blues´ bekommen, auch wenn Hardcore-UFOlogie-Fans sich etliche Spinnereien dazu einfallen lassen, um dies alles künstlich zu mystifizieren.

Fast schon erfrischend ist es dann, wenn es mal etwas anderes als fotografischen UFO-Fall gibt. Hier zwei brandaktuelle Beispiele aus dem CENAP-Archiv:

1) Am 31.12.06 verschickte jemand ohne Namen, persönlicher Vorstellung und weiteren eigenen Angaben (was so eine Krankheit im eMail-Verkehr ist und durch z.B. Chaträume oder Foren gefördert wird) eine Nachricht an mich: "Schön guten Tag. Ich habe ein Foto im Sommer gemacht und mir ist durch Zufall aufgefallen, als ich es als Desktophintergrund verwenden wollte, das da was am Himmel ist was man nicht genau definieren kann. Ich habe es mal vergrößert und und schäfer gestellt und und den Kontrast bei dem Bild verändert und gesehen das es sich um kein Flugzeug oder eine Wolke handeln kann. Es ist oben rechts auf dem Bild zusehen. Man sieht zwei helle kurze Striche nebeneinander. Ich habe die Stelle halt mal vergrößert und versucht es so scharf wie möglich zu stellen und den Kontrast etwas verändert und es bekam danach eine runde bzw ovale Figur. Schauen Sie sich das Bild mal an und sagen Sie mir was Sie davon halten." Das wars, Bild angehängt. Und da musste man auch schon genauer hinschauen, was da die ´Eigenartigkeit´ überhaupt sein sollte. Auf Nachfrage erfuhr ich so zusätzlich von Alexander B.: "Also das Bild wurde am 24.9.2006 um 15:31 h in Bönebüttel/Husberg nähe Neumünster gemacht. Das Bild wurde mit einer 2 Megapixel Digital Handykamera gemacht. Das ist das Orginal-Bild an dem ich nichts verändert habe. Das Objekt darauf habe ich damals auch nicht gesehen erst letztens als ich das Bild als Desktop-Hintergrund verwenden wollte."

Analyse: Zunächst fiel ein schwacher "Fingerabdruck" auf der rechten Bildkante, mittig, auf. Offenkundig auf der optischen Linse der Kamera beim Handling hinterlassen. Kommt vor. Hat aber nichts mit dem eigentlichen ´Problem´ zu tun. Viel eher waren die Bildinhalte mit Strohballen auf dem Feld interessant. Diese zeigten durchweg alle an ihren Kunststoffbändern doppelte Sonnenlichtreflektionen. Und da kommt man der Sache schon näher, gerade weil auch das ´Phänomen´ Doppelobjekte zeigt. Darauf machte in der internen Falldiskussion beim CENAP-Kompetenzteam Jochen Ickinger zuerst aufmerksam. Und damit war schließlich auch die Sache geklärt. Auch im Zeitalter der Analog-Fotos gab es soetwas immer wieder.

2) Erst am 15.Januar 07 fiel mir bei Astronomie.de das Thema "Was ist das für ein UFO auf meinen Bildern?" auf, welches am 2.1.07 eröffnet worden. Ein User hatte da die Mondoberfläche durch sein Teleskop Skywatcher Mak 127/1500 mit einer digitalen Toucam 740 k-Webcam aufgenommen - und danach etwas sehr Ungewöhnliches in Art eines "Ringlochverstärkers" oder "Donuts" dort oben verzeichnet. Visuell-optisch durch die Optik nachgeschaut, war aber dort über dem Mond nichts zu sehen. Krass, aber auf jeden Fall wurde deutlich, dass da erst auf dem elektronischen ´Umweg´ das ´Phänomen´ entstand. Was natürlich im Umfeld dieses Beitrags hier einmal mehr interessant wird, wenn auch damit sofort die ´Luft raus ist´ um an ein echtes UFO zu denken. Doch die technischen Aspekte zur Entstehung von UFO-Fotos sind immer sehr interessant - und um die muss einfach jeder ehrliche und seriöse UFO-Phänomen-Nachforscher wissen. Sowie sich diesbezüglich immer fit halten. Alles andere wäre eine Farce, auch wenn sie (leider!) Standard in der UFOlogie ist!

Jemand glaubte an einen Staubpartikel auf dem Kamerachip als Anlass. Ein anderer User sprach von "einer Mittenmarkierung, wie sie auf den Hauptspiegeln sind". Ein weiterer Teilnehmer erklärte dazu: "Das sieht irgendwie aus wie der Fangspielschatten in der Aperatur, ein Effekt, den man visuelle mit abgeschatteten Systemen in Verbindung mit sehr langbrennweitigen Okularen bekommt. ... Das UFO ist scharf abgebildet, also muss sich die Ursache in Brennpunktnähe befinden. Es könnte auch ein Reflex sein, aber die sind meistens nicht scharf in der Brennebene und nicht so symmetrisch und gut definiert." Und ein weiterer: "Das UFO sieht mir nach einer Reflexion an irgendeinem optischen Element aus." Ein anderer: "Ich tippe auch auf einen sehr großen Schmutzpartikel auf dem CCD, gerade bei sehr hellen Objekten wie dem Mond generieren Abschattungen direkt auf dem CCD ähnliche Effekte." Das Wort von "Unbekannten Fleckigen Objekten" ging alsbald um. Der Fragesteller erklärte schließlich, dass dieses Phänomen nur im Videowindowsfenster auftaucht und zwar immer auf der selben Stelle während sich der Mond gleichsam weiterdreht. Der Mann hatte inzwischen auch den Chip gereinigt, aber auch bei neuerem Einsatz der ganzen komplexen Ausrüstung zwischen der realen Mondwirklichkeit bis hin zum elektronischen Bildauswurf durch die Webcam auf seinem Rechner hatte sich dennoch nichts verändert. Das unerwartete "UFO" war nach wie vor auf dem Monitorbild vertreten, auch bei anderen Bildmotiven. Die Webcam selbst - ohne vorgeschraubtes Teleskop - zeigt alleine keinen derartigen Pseudo-UFO-Effekt. Komplexe Geschichte, eindeutig - aber auch einwandfrei technisch bedingt. Wenn freilich auch keineswegs als normal anzusehen, aber extreme Sonderbarkeiten gibt es da scheinbar immer wieder. Wahrscheinlich hat das hier aufgetretene Sonderphänomen etwas mit dem Webcamadapter zu tun, das schwarze Loch in der Mitte ist dann der Durchlaß im Adapter für den CCD-Chip - das wäre dann auch ungefähr in der Brennebene und daher scharf.

Wie auch immer. Es zeigte sich selbst unter den Astro-Foto-Fans, wie beschwerlich derartige "einsame Aufnahmen" jenseits der allgemeinen Erfahrung zu bewerten sind. Singuläre Effekte können also zum Rätselraten wegen der nicht-gültigen Allgemeinheit führen. Daher sind wahre UFO-Phänomen-Erforscher immer an der Weiterbildung auf diesem Sektor interessiert - und genau deswegen bringe ich dies hier auch ein! Was will man von vorgeblichen UFO-"Forschern" erwarten die nicht einmal ´Orbs´ als angeblitzte Staubpartikel oder kleine Regentropfen erkennen können/wollen oder selbst Miniatur-Heißluftballons als UFOs durchgehen lassen? Klar - nichts. Die machen sich nur eines - nämlich lächerlich. Und genau dies IST das grundsätzliche UFO-Kernproblem. Weniger die vermeintlichen UFO-Eingaben als solche.


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