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17.12.2006


    
2.Dezember 2006: Die CENAP-Jahresabschluß-Party mit Telefongesprächsangebot

Wenn die UFO-Nachforscher ´hochleben´ und wenn UFOlogen versagen...

´Showtime´ und Todesstille um die Vögel auf dem ufologischen Hip-Hop-Drahtseil als CENAP-Gala-Angebot. Am Samstag, den 2.Dezember 2006, gab es die inzwischen zur Tradition gewordene CENAP-Jahresabschluß-Veranstaltung in Heilbronn. (1) Übrigens der Geburtstag von Dennis Kirstein, dessen Freundin wir kurzgebunden zum ´Weihnachtshasen´ machten. Auch Ulrich Magin war als einsamer ´Musketier´ bzw Überraschungsei mit besonderer Klangnote des Forteanismus erschienen, um den ´Pale Rider´ zu machen. Naja, gegen drei Uhr am Sonntagmorgen war die Party um. Sogar ohne (!) Videoabend verflog die Zeit unter uns ufologischen ´Stormcatcher´ wie nix, weil es so viel zu besprechen gab. Weit im Vorfeld hatte Roland Gehardt die Idee entwickelt, den Alien.de-Forumsnutzern (von denen man nicht wenige mit den "Marx Brothers" vergleichen kann) die einmalige Gelegenheit zu geben, die Anwesenden zwischen 22 und 24 h an diesem Abend telefonisch zu befragen bzw mit ihnen ´Ohr-zu-Ohr´ zu sprechen etc. Wir sind ja absolut gesprächsbereit. Das CENAP-Panel bestand so aus Oskar Böß, Jochen Ickinger, Dennis Kirstein, Hansjürgen Köhler, Ferhat Talayhan, Gehardt selbst und mir. Damit wollten wir dem CENAP zusätzlich ein vitales Gesicht geben. Im direkten Vorfeld boten Köhler und ich die Veranstaltung auch für die breite Öffentlichkeit (mangels Vertrauen an die gegebenen Alien.de-Internet-Schwätzer aufgrund entsprechender vorherigen Gesprächsangebote, da diese eigentlich nicht angenommen worden waren) an und gaben eine entsprechende PM an Presseagenturen und Radiosender mit einem hochinteressanten Extraangebot und angedachten ´Firecracker´ als aktuelle CENAP-Story aus:

>"Die (Telefon-)Nacht der UFOs" - Das erste UFO-Experten-Forum beantwortet alle Fragen um himmlische Phänomene!

Heilbronn/Mannheim. Erinnern Sie sich noch? Donnerstagfrüh vor einer Woche gab es über Deutschland große Aufregung um eine seltsame bläulich-grüne Lichtball-Erscheinung am Himmel. Kaum jemand wusste, was da wirklich los war und nicht wenige Zufallsbeobachter des Phänomens glaubten hier ein unidentifiziertes Flugobjekt (UFO) wahrgenommen zu haben. Für einige Menschen war die Erscheinung, "wie aus einem Science Fiction-Film". Sachkundige UFO-Forscher konnten das merkwürdig-anmutende Lichtgebilde aber als einen ganz besonderen Besucher aus dem Univerum erklären. Es war ein "kosmischer Vagabund" namens Riesensternschnuppe..., dennoch war dies für die Öffentlichkeit die bisher aufregendste "UFO-Geschichte" des Jahres.

Nein, sie wollen nicht mit ´E.T.´ nach Hause telefonieren und können auch keine Tipps geben, wie man am Besten >Fliegende Untertassen< und ihre Alien-Piloten außer im Kino, im Fernsehen oder auf DVD sehen kann. Und sie sind von dieser Welt, ganz stramm auf dem Boden der Tatsachen und im physikalischen Universum angesiedelt. Deutschlands UFO-Phänomen-Erkunder.

Seit genau 30 Jahren wird vom ´Centralen Erforschungsnetz außergewöhnlicher Himmelsphänomene´ (www.cenap.de) dem Geheimnis vermeintlicher unidentifizierter Flugobjekte (UFOs) in einer ehrenamtlichen und wissenschaftlich-orientierten Nachforschungsarbeit unter dem CENAP-Gründer und Amateurastronomen Werner Walter aus Mannheim nachgegangen. Nun stellen sich die erfahrenen Experten und Sachverständigen des Forschungsnetzwerkes in einer erstmaligen öffentlichen Debattte namens "Die Nacht der UFOs" als erstes UFO-Forum mit ihren Erkenntnissen direkt aus dem Herzen der (und um die) UFOlogie. Am Samstagabend, 2.Dezember 2006, beginnt um 21 h in Heilbronn eine open-end-Telefonaktion der besonderen Art. Unter dem Forumstelefon XXX sowie unter E-Mail XXX stellt sich ein halbes Dutzend sachkundiger UFO-Phänomen-Untersucher des CENAP in dieser Nacht allen möglichen sowie "hoffentlich ernsthaften" Fragen rund um himmlische Phänomene, wenn es heißt: Was ist wirklich dran am UFO-Mythos?

"Zu unserem 30-jährigen Jubiläum wollen wir gerne unsere ernüchternden Erfahrungen nach der Überprüfung von etwa 1.300 UFO-Meldungen und dem UFO-Aberglauben mit am Thema interessierten Menschen ausdiskutieren, soweit dies in unseren Tagen überhaupt noch jemand interessiert", so Roland Gehardt aus Heilbronn, der "Die (Telefon-)Nacht der UFOs" am Telefon-/Internetboard modieren wird und zum ´Urgestein´ der CENAP-Mitglieder zählt. Sein Spezialgebiet ist übrigens das Thema der "Devotonalien im UFO-Kult und angeblicher Alien-Begegnungen in der modernen Gesellschaft". Teilnehmer des UFO-Forums, an das man endlich mal alle Fragen offen rund um die angeblichen UFOs und "Aliens" stellen kann, sind mindestens der Medien-Analyst Ferhat Talayhan ("UFOs auf Foto und Video - und in den Medien"), der UFO-Phänomen-Nachforscher Hansjürgen Köhler ("UFOs sind eigentlich immer IFOs"), der Wissenschafts-Methotiker Jochen Ickinger ("Kriminalistische Praxis bei der UFO-Nachforschung angewendet"), der Sachverständige für "Begegnungen mit Aliens" Oskar Böss und der Systemanalytiker Dennis Kirstein ("Der Verschwörungs-Wahnsinn").

Werner Walter und seine Kollegen sind ganz gespannt darauf, wie ihr erstes UFO-Forum angenommen wird, da bisher ja noch nie ein derartiges Angebot unterbreitet wurde. "Schließlich leben wir in Zeiten des breiten Niedergangs am UFO-Interesse weltweit. Noch 2005 gab es 138 UFO-Meldungen in Deutschland, in diesem Jahr kaum 80. Die Menschen sind ernsthafter und wir als ehemalige UFO-Fans weitaus kritischer sowie skeptischer geworden, aber Fragen rund um das UFO-Thema werden trotzdem noch sehr viele Leute haben. Wir werden seriöse Antworten geben ohne die ´Akte X´ bemühen zu müssen", meint Walter und hofft darauf, das nicht allzuviele Spinner und Phantasten "Die Nacht der UFOs" zum kosmischen Witz machen...

Begleitet wird die besondere "UFO-Nacht" mit einer ab sofort laufenden SMS-Umfrage, damit die Forscher auch die aktuelle öffentliche Stimmungslage zum Phänomen-Kreis erfassen können. Die Fragestellung hierzu ist: "Glauben Sie wirklich, das immer mal wieder aufkommende Beobachtungen von seltsam-ausschauenden Lichtern am Himmel bzw unidentifizierten Flug-Objekten Raumschiffe von fernen Welten beinhalten?" Schicken Sie mit "Ja" oder "Nein" eine SMS an XXX. <

Das Ergebnis - "Stranded": NULL in Richtung Medien (und damit der Öffentlichkeit) und erst recht gegenüber den gesichtslosen UFOlogen, was aber unserem Treffen keinen Abbruch tat. Also weder sprachen die Medien an, noch meldete sich am genannten Abend irgendein UFO-Fan aus dem Alien.de-Forum bzw aufgrund einer Paranews-Meldung zu diesem Gesprächsangebot, auch wenn man sich bei Alien.de zum Thema unnötig unseren Kopf zerbrach wie wir den Gesprächsabend wohl ´technisch´ auf die Reihe bringen würden und es dazu gar diesen oder jenen unerfragten guten Ratschlag gab. So als wäre DIES das Problem, was es aber nicht war. Dieser ´interaktive´ Weg der menschlichen Verbindung um sich eine Stimme zu geben war einfach für sie zu steinig und schwer... - oder es gab irgendwelche diffusen Versagensängste in der direkten Kommunikation, wenn man sich nicht hinter einer toten Tastatur verstecken wie verschanzen kann. WIR waren und wir warteten geduldig, wir mussten geduldig sein, aber es dauerte trotzdem lang - zu lang. Da und dort war dies offenbar eine Überforderung, auch weil aufgrund der technischen Veränderungen mit dem Rechner und der Netzwerke die Diskussion über das Internet-Medium das ´menschliche Gespräch´ als Kern der Kommunikation anders bewerten lässt und somit das Internet-Zeitalter schon Auswirkungen auf die Kommunikations-Form und -Gestalt hat und allgemein unterschwellig verändert (siehe ´Chats´ {2} als Distanz´waffen´, wo das schnelle Tastaturhämmern entscheidender ist als das logisch aufgebaute Gespräch - und somit schnell vieles einfach ´wegrutscht´ - ob dies nun eine ´Revolution´ der Kommunikation ist, wage ich stark zu bezweifeln) und damit auch selbst Rückwirkungen auf die Inhalte und Vorstellungen im I-Net hat. Von der asynchronen Diskussion in einer gewissen Eindimensensionalität plus dem Verstecken hinter einer persönlichen Nickname-Tarnung ohne eigene Lebenspersönlichkeit und wirkliche persönliche Interaktion ´Ohr-zu-Ohr´ oder gar ´Gesicht-zu-Gesicht´ mal ganz abgesehen. Zudem spürt man den Atem des Gegenübers nicht mehr ´im Nacken´! Außerdem geht die intellektuelle menschliche Fähigkeit des REDENS und des Miteinander-Reden-Könnens als reale Interaktivität und wirkliche Konversation auf Dauer verloren, was man an allen Ecken in unserer Gesellschaft doch erleben muss und grundsätzliche Besorgnis auslösen sollte. Internet-Kommunikation auf dieser Ebene ist eben auch ´entmenschlicht´ und die Beliebigkeit des Tippens aus dem Dunklen heraus lässt auch die Verantwortung und das Verantwortungsgefühl drastisch sinken. Darüber hinaus: Die UFO-Fans scheiderten am Wirklichkeitsanspruch und die Medien, so muss man es knallhart sagen, haben sich weitgehend vom UFO-Thema verabschiedet. Selbst die skeptischen Positionen ziehen da nicht mehr (immer wieder nicht-ankommende PM´s aus unserem Lager weisen dies nach). Im Sinne des UFOtainments hat die ufologische Sache sehr lang ein "Superspiel" in der Öffentlichkeit gemacht, aber dies war am Schluß zu wenig. Seit Jahren ist dies schon so. Und eine Art "Superman Returns" kann ich mir bei allerbesten Willen nicht vorstellen. Das ufologische Konto ist schwer, schwer im Minus. Soweit das Urteil von Mannheim. UFOloge, ärgere Dich nicht.

(1) = In der deutschen UFO-Szene sind die quasi vierteljährlichen Heilbronn-Treffs - jenseits der offiziellen Cröffelbach-Seminare - einmalig, weil sich hier die Mannschaft der Südwest-CENAPler gemütlich und ausgelassen treffen kann sowie alt und jung hier zusammengewachsen sind und sich ein Teamgeist entwickelte, wobei Gehardt auch immer wieder gerne mal ´Outsider´ dieses Zirkels einlädt. Mit dem "CENAP-Star ohne Allüren in der Mitte", der auch seine Macken hat. Hier kann man jenseits der offiziellen Welt auch Tacheles reden und jeder lernt(e) dabei den anderen zu nehmen wie er eben ist. Da kann jeder unverstellt so sein, wie er ist. Und ohne komisch angeguckt zu werden.

(2) = Es gab natürlich auch Stimmen im Vorfeld unseres Gesprächsangebots bei Alien.de, die viel lieber einen ´Chat´ betreiben würden, um sich nicht wirklich stellen zu müssen. Verbunden mit dem Begriff ´Chat´ ist der ´Chatroom´, wodurch die Vorstellung aufkommt, dass sich Menschen in einem Raum treffen, um miteinander zu diskutieren. Auf technischer Seite ist dies aber ein einfaches Programm, dass allen Userinnen und Usern die gleichen kurztextorientierten Informationen auf dem Bildschirm ausgibt, wenn auch in Echtzeit. Mit einem realen Begegnungsraum wie z.B. auf einer Konferenz hat dies alles nichts zu tun und die Konservation wie im echten Leben ist davon meilenweit entfernt. Es ist nur ein Ersatz-´Gespräch´ unter dem Damokles-Schwert namens "Fasse Dich kurz...", oder wie es bei "24" heißt: Jede Sekunde zählt. Diese Gruppenkommunikation ist mit der Echt-Kommunikation und all ihren wichtigen Untertönen nicht zu vergleichen. Jede Telefonkonferenz-Schaltung ist dabei weitaus lebendiger, vitaler und echter um eine komplexe Besprechung in Echtzeitgeschwindigkeit mit allen paraverbalen Signalen zu leisten. Nur in diesem Kontext kann man ja ein Gespräch wirklich ´erfahren´. Ganz zu schweigen vom ´Erlebnisreich´ der direkten persönlichen Begegnung z.B. bei einer Tagung, wo man auch die körpersprachlichen und non-verbalen Elemente mit aufnehmen kann, um das Gegenüber zu beurteilen. Der Internet-Chat dagegen ist in dieser wichtigen Richtung hin völlig kontextarm. Schlußendlich sogar wegen der Bedeutung nur von flüchtigem Wert. Und bald schon vergessen. Klar: So kann man sich asl Chatter kein Bild machen. Das persönliche (wenn so will ´analoge´) Aufeinanderzugehen war also gescheidert, und es wurden Mauern hochgezogen. Damit wurde aber auch ausgedrückt: Mit DENEN will ich gar nicht reden, ich bin dann mal weg. Dies ist insbesondere deswegen interessant, weil es zu unserem Gesprächsangebot mehr als 1000 Aufrufe vorher gab! Das Ergebnis sagt dann alles. Genauso wie die kontinuierliche Abwesenheit der verbliebenen UFO-Fans bei den Cröffelbacher UFO-Tagen einmal im Jahr. In unserer Zeit verstecken sich die Rest-UFOlogen halt hinter der Internet-"Gegenöffentlichkeit", wobei das Digital-Avatar zum Paßbild wird - und zwar zu einem, welches frei gewählt wird, gegenüber dem echten im wirklichen Persönlichkeits-Dokument.


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