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21.11.2006


    
Prä-Astronautik und Erich von Däniken

Geplatzte Träumereien vom Mystery-Park - Zeichen des Niedergangs auch der PÄ

Wie haben schon mehrfach über den Mystery-Park berichtet und waren von Anfang an sehr skeptisch wie das Projekt vor nur drei Jahren als eine Art "Utopia-Freizeitpark" startete - nutzen Sie das Suchfeld und geben wie üblich den entsprechenden Suchbegriff dort ein.

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Übrigens lief in der ARD am späten Montag-Abend des 10.Juli 2006 ein "Best of Beckmann", worin eine frühere Sendung wiederholt wurde, in welcher Erich von Däniken zu Gast war und Walter Giller von einer "UFO"-Sichtung berichtete. EvD wurde dabei so vorgestellt: "Erich von Däniken wird von Wissenschaftlern belächelt und von Theologen bekämpft. Beweise hat er immer noch keine, doch die Menschen sind von ihm fasziniert, weil er glaubt das in der Bibel außerirdische Begegnungen geschildert werden." Tatsächlich ist dies ein Teil seines Erfolgs, die andere ist "seine gezeigte Leidenschaft für sein Thema". Zu Kornkreisen befragt antwortete EvD: "Ich bin kein Kornkreis-Spezialist. Es wimmelt da von Fälschungen. ... Ich glaube dabei nicht an UFOs, das ist Blödsinn. UFOs sind auch nicht mein Fachbereich, ich habe auch noch nie eines gesehen." Beckmann schien besonders von der "Wiederkehr der Göter" lt. dem Maya-Kalender angetan gewesen zu sein und Däniken stieg natürlich auf das Jahr 2012 hierbei ein. (1) Walter Giller schob dabei ein selbst mal ein UFO, wenn auch nur indirekt, gesehen zu haben. Und zwar während seiner Dienstzeit als Soldat in Hamburg während des Zweiten Weltkriegs. Er hatte da eines Nachts Dienst an einem Funkmeßgerät und hierbei stellte man fest, dass da ein für damlige Zeiten sehr schnelles Objekt auf der Anzeige erschien, etwa 20 km entfernt kam es herbei und durchflog den ganzen Ordungskreis um wieder, nach Minuten, mit ungeheurer Geschwindigkeit zu verschwinden. Das war´s in dieser Sache gewesen.

(1) = BILD hatte am Montag, den 7.August 06, dazu dies auf S.5, um das Sommerloch (1.1.) aufzufüllen: "Dat UFO kütt! Erich von Däniken: Außerirdische landen am Kölner Dom" Michael Bischoff berichte aus Köln: >Sie kommen an einem Sonntag, kurz vor Heiligabend 2012 und landen direkt am Kölner Dom! Außerirdische im Anflug auf Köln 2012 - mit dieser These überrascht Bestseller-Autor Erich von Däniken (71, ´Die Götter waren Astronauten´). Der Ufo-Experte, weltweit 64 Millionen verkaufte Bücher, erzählte BILD: "Ich rechne mit einer außerirdischen Begegnung am 23. Dezember 2012. Ein Sonntag." Aber wie kommt er darauf? Am 21. 12. 2012 endet die Zeitrechnung des legendären Maya-Kalenders. Von Däniken: "Einer der präzisesten Kalender der Welt. Es wird etwas Ungeheuerliches passieren." Für Astro-Fans und Forscher, die sich mit Grenzwissen befassen, ist die Wintersonnen-Wende im Dezember 2012 extrem wichtig. Die Sonne steht dann in direkter Konjunktion mit unserer Milchstraße, das kommt nur alle 26 000 Jahre vor. Warum sollte das Ufo ausgerechnet am Kölner Dom landen? Die Außerirdischen suchen, sagt der Star-Autor, auf der Erde einen magischen Ort. Das christliche Heiligendreieck zwischen Kölner Dom, Rom und Santiago de Compostela (Spanien) steht dabei ganz oben. Von Däniken: "Die Außerirdischen haben immer Hochkulturen besucht. Die alten Mayas, die Ägypter. Warum jetzt nicht uns?"<

(1.1.) = Ein persönliches Sommerloch auch für EvD. Am 5.August 06 besuchten Dennis Kirstein, Ulrich Magin und Roland Gehard Erich von Däniken mit seiner Wanderausstellung auf Werbetour für den Mystery-Park in einem Karlsruher Einkaufszentrum. Gehardt dazu: "Die Ausstellung war recht groß und sehr professionell gemacht. Sie zeigte neben Pyramiden und der berühmten Grabplatte auch Figuren der Osterinsel oder die ´Glühbirnen´ von Dendera. Es ist Klasse mit Ulrich Magin durch so eine Ausstellung zu gehen, da er sich vor allem mit EvD auskennt und einem Superinfos geben kann bei denen Erich die Ohren schlackern würden. Während das Einkaufszentrum voll war, interessierte sich für die Ausstellung im Verhältnis fast niemand. Auch unser Erich saß allein vor seinem Tisch als wir zu ihm hingingen. Statt seiner Bücher von renommierten Verlagen bot er seine Privat herausgegebene Literatur an, die aber auch keiner wollte. Als wir kamen, standen keine zehn Leute in seiner Ausstellung und als wir gingen war Erich dort ganz alleine." Bemerkenswert dazu ein Artikel vom 27.8.06 in der ´NZZ am Sonntag´ mit der Schlagzeile "Phantom im Mystery-Park", weil Jakob Dietiker, Schrotthändler {sic!}, den Rätselpark von Interlaken retten will, "aber um keinen Preis öffentlich in Erscheinung damit treten will." Es handelt sich hierbei um einen 68-jährigen, der für 16 Millionen Franken den maroden Mystery-Park übernehmen will, was ein guter Preis wäre, weil der Parkt einst 86 Millionen kostete. Aber es lief noch die 14-tägige Frist für weitere Gebote. (1.2.) ´Mysteries´ Nr.5/2006 machte als Titelthema "Erich von Däniken: Mit Vollgas in die Zukunft - Neues Buch - Neuer Vortrag - Neue TV-Serie" auf. Hier wurde bereits über seine unheimliche Begegnung berichtet, die bald darauf breiter bekannt werden sollte. Am 3.9.06 meldeten die Yahoo-News dann: "Nach 20 Jahren: Bestsellerautor bricht sein Schweigen und schreibt über ein Ereignis, was es eigentlich nicht geben dürfte." EvD: "Ich habe nie ein UFO gesehen, doch ich erlebte eine Begegnung der unheimlichen Art." Um was geht es? Im Herbst 1987 erlebte er auf einer Wüstenfahrt eine Begegnung der ganz anderen Art. Yahoo: >Vor seinen Augen materialisierte sich ein Wesen, und weil das "Ding" keinen Namen hatte, nannte EvD es "Tomy". Erich von Dänikens neues Buch ist die Geschichte von Tomy. Ein einzigartiger Erlebnisbericht, den es eigentlich nicht geben dürfte, denn Tomy ist ein Anachronismus, eine wissenschaftliche Unmöglichkeit. Und doch - so beschreibt es EvD - war Tomy da gewesen, wider alle Regeln der klassischen Wissenschaft. Tomy hatte einige Wochen unter den Menschen gelebt, und das reichte für genügend zwischenmenschliche Beziehungen. Denn EvD war nicht der Einzige, der Tomy gekannt hatte, auch andere Menschen konnten ihn sehen, befragen und betasten. Von ihnen kamen immer mehr Signale auf EvD zu, die Geschichte von Tomy publik zu machen. Die Vergangenheit liess sich nicht verdrängen. So beschloss EvD, die unglaubliche Geschichte nun aufzuschreiben. Er hat sie in einen Roman verpackt, denn das Erlebnis war zu fantastisch, um es in einem Sachbuch zu schildern. Erich von Däniken: "Ein grosser Teil der Geschichte hat sich tatsächlich so abgespielt. Zwanzig Jahre lang habe ich darüber nicht reden können, nicht reden wollen. Weil ich dachte, wenn du darüber sprichst, dann lacht dich alles aus." So entstand der "Roman, der kein Sachbuch werden durfte": Tomy und der Planet der Lüge. EvD entwirft hier ein Szenario unserer Erde, bevölkert von Menschen verschiedener Rassen, Religionen, politischen System und Wissenschaftlern. Alle sind verhaftet in einem Gestrüpp von Lügen. Erzogen von Kindbeinen an mit den Lügen vom Weihnachtsmann, vom Nikolaus, vom Osterhasen und dem Storch. Später: Weitere Lügen, Lügen tagtäglich. Schutzlügen, Notlügen, Lügen aus Rücksicht, bösartige Lügen, Lügen um zu Vertuschen, um zu Betrügen - in der Politik, in der Wissenschaft. Tomy konnte nicht lügen. EvD`s Geschichte von Tomy ist ein brillantes Plädoyer gegen die Verlogenheit. Das Buch ist im Kopp-Verlag erschienen. Erich von Däniken geht ab September auf eine grosse Tournee mit brandneuen Computeranimationen.<

(1.2.) = Am 9.9.06 wurde dann bekannt, das der Schrotthändler sich zurückgezogen habe, weil er mit der Geschichte zu strak in das Licht der Öffentlichkeit gebracht worden war. Trotzdem zahlte er eine Millionen Franken um die Löhne bis Ende November 2006 zu sichern. Trotzdem hieß es am 27.September 06 aus der Schweiz: "Absturz des Sanierungsplans: Der Mystery-Park geht voraussichtlich in die Nachlassliquidation!" Der Sanierungsplan für den Mystery-Park ist gescheitert, es gibt keine erhoffte Welle der Unterstützung.

Am 20.10.06 meldete der ´Berner Oberländer´ dann noch weitere Unangenehmheiten: >Man merkt: Überall wurde gespart? Wenn in einem Monat der Mystery Park schliesst, werden ihn rund eine Million Menschen besucht haben. Jetzt war auch Architektur-Experte Benedikt Loderer vor Ort. Er ist enttäuscht und nennt ihn "halbfertig". Es sind nicht Erich von Dänikens Erinnerungen an die Zukunft, die in Benedikt Loderer bei seiner Ankunft in Interlaken auftauchen. Sondern Erinnerungen an den Militärdienst, den er vor Jahrzehnten hier, in den zahlreichen Felsbunkern rund um das Bödeli, absolviert hatte. Im Mystery Park hingegen war Loderer noch nie, und von dessem geistigen Vater hat er "bisher noch kein ganzes Buch fertig gelesen - Erich von Däniken rangiert bei mir eher unter <Kuriosa>". Und: "Dass es Ausserirdische gibt, schliesse ich zwar nicht aus. Nur habe ich von ihnen bisher leider noch keine Meldung erhalten." Trotzdem hat der ´Berner Oberländer´ den Zürcher eingeladen, vor Ort seine Gedanken zu äussern über Gegenwart und vor allem Zukunft des bankrotten Parks. Denn Benedikt Loderer ist nicht nur ein renommierter Architektur-Experte (siehe Kasten), sondern ein ebenso versierter Analytiker kultureller und gesellschaftlicher Entwicklungen, die sich eben auch in Freizeitanlagen manifestieren.

"Grundriss ist zu starr". "Ja, natürlich sind Vergnügungsparks architektonisch oft von grossem Interesse?, bestätigt Loderer. Beste Beispiele sind für ihn das Disneyland in Anaheim, Kalifornien, und Disneyworld in Orlando, Florida. "Hier gibts sehr viele technische und architektonische Innovationen, es wurden neue Genres erfunden. Und obwohl manche Intellektuellen darüber die Nase rümpfen, finde ich es immer beeindruckend, Belehrung mit Unterhaltung zu verbinden." Einen entscheidenden Unterschied zwischen erfolgreichen Anlagen wie dem Disneyland oder dem Europapark in Rust und dem Mystery Park ortet Loderer im Grundriss: "Es ist wichtig, solche Parks als eigene Landschaften zu konzipieren. Und zwar so, dass sie laufend ausgebaut, erweitert, ergänzt werden können. Das ist beim Mystery Park jedoch kaum der Fall, denn die Geometrie des Grundrisses mit dem Zentralgebäude und den angehängten Pavillons ist einfach zu starr." Zudem, so Loderer, "grenzt Disney seine Attraktionen bewusst auch mit viel Vegetation von der Aussenwelt völlig ab, während hier die freie Sicht auf Autobahn, Flugplatz und Berge einem ständig daran erinnern, wo man sich befindet. Da bleibt für Fantasie und Geheimnis kaum eine Chance."

Halbfertige Gestaltung. Ebenfalls ins Kapitel Grundriss gehört Loderers Bemerkung über "die vielen überflüssigen und schlecht genutzten Zwischenräume". Ins kritische Auge stechen ihm beim Gang durch den äusseren Glaskorridor die leeren Flächen zwischen den sieben Themenpavillons und dem Eingangsgebäude. Hier wird zwar Gold gewaschen, Trampolin gesprungen, Kamel geritten oder gepicknickt. Doch für Loderer sind das"eigentlich alles nur Verlegenheitslösungen, weil man sich von Anfang an zu wenig überlegt hat, wie man diese Plätze richtig nutzen könnte". Das gelte übrigens auch für die Wiese zwischen dem Korridor und dem Zentralgebäude. Den Einwand, solche wenig oder gar nicht benutzten Flächen seien Ausdruck einer grosszügigen Gestaltung, quittiert Loderer mit "nein, sondern einer halbfertigen, einfallslosen Gestaltung." Altmodisch. Wenig Gnade findet bei Benedikt Loderer auch die Gestaltung der Themenpavillons. "Man merkt: Überall wurde gespart. Es ist wie bei den armen Verwandten." Dass in fast allen Pavillons Filme und/oder Computeranimationen vorgeführt werden, findet er"altmodisch", während die so genannten Side-Shows, welche die Themen zusätzlich vertiefen, immerhin teilweise interessant sind. Was Loderer vor allem stört: "Es werden nur Fragen gestellt. Die Antwort, die Erlösung, das Allerheiligste, der endgültige Beweis für die Existenz von ET müsste im architektonischen Herz der Anlage, dem grossen Ei auf dem Turm, präsentiert werden." Dem ist aber nicht so.

Grosszügig - aber wozu? Trotz fehlenden Ausserirdischen steigt im Lift nach oben nun auch Loderers Laune. Vielleicht liegts an der Begleitung durch Corinne Schneider: Die Presse-Verantwortliche des Parks strahlt trotz düsterer Zukunft weiterhin viel Optimismus und Freude aus. Im neunten Stock des Zentralturmes besichtigen wir Erich von Dänikens Büro (der "Park-Vater" selber befindet sich auf einer Vortragsreise durch Deutschland) und geniessen die Aussicht aufs Bödeli, auf die Schynige Platte und den Harder. Auch die grossen Säle im ersten Stock finden Loderers Gefallen, obwohl "sich natürlich auch hier der Grundriss rächt", denn die Räume sind eng um den Turm angeordnet. Schliesslich gehts noch weiter hinunter bis ins Kellergeschoss. Auch hier gibts viel Platz. "Alles sehr grosszügig", sagt Loderer. "Aber wozu?" "Keine Inspiration". "Architektonisch ebenfalls keine Inspiration" bieten Benedikt Loderer die Restaurants im Mystery Park: "Alles 08.15 - vom Teppich über das Dekor bis zu den Stühlen und Tischen." Bleibt beim Mittagessen also genügend Zeit, über eine mögliche Weiterverwendung des Mystery Parks zu sinnieren. Wozu könnte der "starre Grundriss" noch dienen? Welche baulichen Massnahmen machen überhaupt Sinn? Soll das brach liegende Areal südlich des Parks in die Planung einbezogen werden? Oder soll der ganze Park abgerissen werden? Beim Kaffee gibt Benedikt Loderer die Antworten... <

Zum Trotz, wirklich. Bevor der letzte Vorhang fiel, wurde noch für den 11./12.11.06 im Mystery-Park das dritte "World Mystery Forum" (1) ausgerufen, "die letzte grosse Veranstaltung zu unserer Thematik". Um das ganze Geschehen nochmals mit ´Viagra´ zu füttern, versprach man hier mit 11 Referenten "Forschungsergebnisse, die zum Teil zukunftsweisend sind." Ach, dies ist ja völlig neu als Werbegag, um "die sensationellen Forschungen und ihre Bedeutung für die Gesellschaft {!} voranzutreiben. Augenwischereien. Und mit der heimlichen Durchhalteparole, wonach hauptsächlich die herbeiströmenden zahlenden Besucher "in der heutigen Situation" ganz wichtig sind, um "ein Zeichen zu setzen", garniert. Wer glaubt das eigentlich nocht wirklich? Und so wurde aus dem Forum das, was es insgeheim schon immer war - ein Esoteriker-, Okkultisten- und Spiritisten-´Highlight´ oder deren ´Highflight´. Fehlte nur noch "Channeling"... und all den Hirn-Klamauk den die Basler PSI-Tage bieten. Aber kaum das, was das Prä-Astronautik-Thema ausmacht. Scheinbar ist aus dem ehemals großen Ballon schon recht viel Luft raus.

(1) = Am 13.November 06 berichtete dann die ´Jungfrau-Zeitung´ dazu: >Rätselhaftes im Blickpunkt der Forschung/World Mystery Forum belebte den Mystery Park ein letztes Mal. Der in Sigriswil lebende Autor Pier Hänni sucht die Götter nicht im All, sondern in der Natur. Er ist auf den Spuren der Kraftorte und ihrer Wirkung auf den heutigen Menschen. Sein Thema am 3.World Mystery Forum am Wochenende war: "Naturmythologie und die Wechselwirkung von Bewusstsein und Natur". Im menschlichen Bewusstsein sei verankert, dass hinter der Natur besondere Kräfte wirken. Alle Religionen wurzelten im Wesenhaften der Natur. Im Laufe der Zeit sei die Natur als beseeltes Ereignis verloren gegangen. Durch die neusten Erkenntnisse der Physik sehe die Sache wieder etwas anders aus. Alles, auch die Menschen, seien schwingende Energiefelder. Schwingungen, die von Orten ausgehen, könnten uns beeinflussen. Möglicherweise bewirkten sie im Nervensystem feinste Veränderungen. Kraftorte im Berner Oberland. Fast jeder Mensch habe einen Lieblingsort. Und Orte, von denen seit altersher eine besondere Wirkung ausgegangen sei, wie Kultplätze der Kelten, wirkten auch heute objektiv erlebbar auf die Menschen ein. Manche spürten ihre Wirkung in den Fingerkuppen, den "Augen der Seele". Vielleicht öffneten sie Zugänge zu den genetischen Codes in den Nervenzellen, in denen Informationen der Menschheit gespeichert seien. An Kraftorten ist das Berner Oberland reich, erklärte Hänni dem Mystery-Forum-Publikum, zum Beispiel gäbe es Kraftorte in Goldswil und vielerorts rund um den Thunersee. Dort sind im Mittelalter zwölf Kirchen als Tore zum himmlischen Jerusalem gebaut worden.

Ein 1000-jähriges Leben? Unter den zahlreichen Referenten fanden sich auch Forscher, die sich mit reichlich skurrilen Themen befassen. Etwa der britische Lebensverlängerungsforscher Aubrey de Grey, der die Theorie vertritt, die bio-medizinische Forschung werden in etwa 20 bis 30 Jahren in der Lage sein, Therapien wie zum Beispiel Zell-Therapien zu entwickeln, die den Menschen verjüngen. Indem die Menschen in ihrem Alterungsprozess um einige Jahrezehnte zurückversetzt würden, gäbe dies den Forschern wieder Zeit, neue Therapien zu entwickeln, die dann den Menschen noch weiter zurückbringen ins jugendliche Alter - und so weiter und so fort - bis ein Mensch theoretisch eben 1000 Jahre alt werden könnte. Etwas weniger "spacy" mutete die Theorie das Australiers Allan Snyder an, der sich mit dem verborgenen Potenzial des menschlichen Gehirns befasst. Er fand heraus, dass Personen mit schweren Gehirnschäden gewisse Fähigkeiten haben, die sie zum Beispiel ausserordentlich gut zeichnen lassen, oder blitzschnell Zahlen erfassen lassen ("Rain Man"). Mit einem Gerät, das Snyder "thinking cap" nennt, macht er Versuche, in denen die konzeptuelle, linke Hirnhälfte der Probanden vorübergehend lahm gelegt wird, wobei sich die geheimen Fähigkeiten des Hirns besser entfalten können. Das Publikum nahm die verschiedenen Theorien mit Begeisterung auf, stellte aber auch eine Reihe kritischer Fragen. Das 3. World Mystery Forum verzeichnete 300 Teilnehmende - es soll auch im Jahre 2007 stattfinden, wo ist allerdings noch unklar.<

Am 15.November 06 berichtete die Nachrichtenagentur sda schon realitätsnäher, wenn auch in der Geschmackrichtung ´herzhaft-bitter´: >Erich von Dänikens phantastischer Lebenstraum geplatzt! Der Mystery Park in Interlaken schliesst am kommenden Sonntag seine Tore - möglicherweise für immer. Was aus dem bankrotten Rätselpark nach einer Idee von Bestsellerautor Erich von Däniken wird, ist noch völlig offen. Der Park befindet sich in Nachlassstundung, nach wie vor werden Käufer gesucht. Findet sich niemand, kommt es im Januar zur konkursamtlichen Versteigerung, wie Geschäftsführer Fritz Zemp auf Anfrage sagte. Es scheint, als sei Erich von Dänikens Lebenstraum geplatzt.

Schon früh auf Schlingerkurs. Dabei begann vor rund zehn Jahren eigentlich alles recht vielversprechend. Die Gemeinden im Raum Interlaken wälzten Ideen zur Umnutzung des ehemaligen Militärflugplatzes. Von Däniken, der die Region für sich entdeckt hatte, schwebte der Bau eines auf seinen Ideen gründenden Parks über ungelöste irdische Rätsel vor. In seinen 26 Büchern mit einer Gesamtauflage von 60 Millionen Exemplaren widmet sich von Däniken seiner Hypothese, dass Ausseriridische vor Urzeiten auf der Erde gelandet seien und den damaligen Menschen ihre Technologien vermittelten. In der Tourismusregion Interlaken fand man an von Dänikens mit viel Herzblut und Überzeugung vorgetragenen, phantastischen Park- Ideen Gefallen. Nicht zuletzt versprach man sich vom Park eine attraktive Schlechtwetteroption für Touristen. Bereits in der Bauphase geriet das ambitiöse Projekt ein erstes Mal finanziell unter Druck. Durch eine Investorengruppe um den Solothurner Financier Franz Gyger flossen dem Park schliesslich 43 Mio. Franken zu.

Unrealistische Annahmen. Im Mai 2003 öffnete der Park mit mehrmonatiger Verspätung seine Tore. Die neue Attraktion zog im ersten Betriebsjahr einiges Interesse auf sich. Die erwartete Besucherzahl von 500 000 Personen pro Jahr erwies sich aber als viel zu optimistisch. Neben Lob und Auszeichnungen, wie dem Tourismuspreis Milestone, wurde der populärwissenschaftliche Rätselpark aber auch scharf kritisiert, etwa als ?kulturelles und wissenschaftliches Tschernobyl? oder als ?touristischer Schnellimbiss?. Ausstellungen zu statisch. Nach dem Anfangserfolg manifestierten sich zunehmend die Schwächen des Parks. So mangelte es den Ausstellungen an Dynamik und Interaktion, wie Geschäftsführer Zemp mehrfach einräumte. Es fehlten die Anreize, den Park mehr als einmal zu besuchen. Auch die Eintrittspreise wurden als zu hoch empfunden. In den Wintermonaten war der Besucherrückgang besonders stark. Dies alles blieb nicht ohne Auswirkungen auf die finanzielle Situation, die sich zusehends verschlechterte. Es folgten Konzeptanpassungen, abenteuerliche Finanzierungszusagen, die sich in Schall und Rauch auflösten, handfeste Querelen im und um den Verwaltungsrat und zu allem Unglück auch noch das Hochwasser 2005.

Lichterlöschen am Sonntag. Unzählige Sanierungsvarianten wurden durchgerechnet und diskutiert, gescheitert sind sie alle. Im Sommer 2006 ging der Rätselpark schliesslich in Nachlassstundung. Eine letzte Hoffnung zerschlug sich, als ein Investor im Herbst in letzter Sekunde absprang. Kurz vor seiner Schliessung konnten die Parkverantwortlichen noch den einmillionsten Besucher begrüssen. Am Sonntag geht die Ära Mystery Park nun auch für die über 70 Angestellten zu Ende. In der Region geistern Ideen für eine Weiternutzung des Areal herum, ob sie mehr als phantastische Hirngespinste sind, wird sich erst noch zeigen müssen.<

Der ´Tages-Anzeiger´ am 19.11.06 reportierte unter der Schlagzeile "Forderungen über 36 Millionen Franken" dann noch dies: >Die Gläubiger haben ihre Forderungen gegenüber dem Mystery Park in Interlaken deponiert. Der Sachwalterin Transliq liegen 624 Forderungen im Wert von über 36,1 Millionen Franken vor. Anfang Jahr habe Ebbe in der Kasse des Mystery Parks geherrscht, sagte Geschäftsführer Fritz Zemp heute in Interlaken. Die Liquidität lag bei Null. Weil die Besucherzahlen jüngst wieder angezogen haben, wird der Park Ende Monat mit einer Million Franken bene auf dem Konto der Sachwalterin Transliq übergeben. Dazu kommt eine weitere Million Franken von jenem Zürcher Unternehmer, der sein Kaufinteresse im August in letzter Minute zurückgezogen hatte. Aufgrund dieser Ausgangslage schätze Kurt Stöckli die Nachlassdividende für die Drittklassgläubiger derzeit auf knapp 9 Prozent, wie Zemp eine Meldung der ?SonntagsZeitung? bestätigte. Das Forderungseingabeverzeichnis umfasst derzeit 624 Begehren im Umfang von 36,2 Millionen Franken. Unter den Gläubigern befindet sich auch der ehemalige Verwaltungsratspräsident Oskar Schärz, der 6 Millionen Franken geltend macht. Ideengeber und Bestsellerautor Erich von Däniken selber verlangt eine halbe Million Franken. (rom/sda)<

Am 20.November 06 tickerte dann die Agentur ddp aus Berlin Berlin eine fixe Durchhalteparole mit neuen aberwitzigen Träumereien des alten Herrn (während das ZDF inzwischen in Trailern für die Talkshow ´Johannes B.-Kerner´ vom Dienstag, den 21.11., schon darauf verwies EvD zu Gast zu haben):

>Alles endet mit Fragezeichen? Berlin (ddp-bln). Der UFO-Forscher Erich von Däniken erwägt einem Zeitungsbericht zufolge einen Mystery Park in Berlin bauen. Der Bild-Zeitung (Montagausgabe) sagte der Schweizer: "Wir haben Gespräche geführt. Die Sondierung war positiv." Den Plänen des 71-Jährigen zufolge sollen fantastische Sachen in dem Park gezeigt und erklärt werden. Allerdings gebe es keine Antworten, alles endet mit Fragezeichen. Von Däniken beschäftigt sich seit Jahrzehnten mit den Wundern der Welt, mit Pyramiden, den rätselhaften Bauwerken von Stonehenge und den Geheimnissen der Mayas sowie einem möglichen Zusammenhang mit Besuchen Außerirdischer auf der Erde. Interessiert an Berlin ist von Däniken {kann ja sein, aber wichtiger ist viel mehr, ob noch jemand an IHM interessiert ist!} dem Bericht zufolge wegen eines Flops {genau dies wird ihm nämlich nicht hoch angerechnet, sondern ganz im Gegenteil als Kassengift nachgetragen} in der Schweiz. In Interlaken schließe von Dänikens erster Mystery-Park wegen nicht ausreichender Besucherzahlen. In Berlin jedoch könnte man den Park viel besser machen als in einem kleinen Ort wie Interlaken?, sagte der erfolgreiche Buchautor dem Blatt und fügte hinzu: Berlin sei die deutschsprachige Weltstadt mit Einzugsgebiet weit nach Polen, Tschechien?.< Nette Ablenkungs- und Ausfluchtsphantasie, mehr nicht.


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