. Zurück C E N A P

24.05.2006


    
"UFO"-Absturz vor Südafrika und sonstige Wunderlichkeiten

Kurz vor Christi Himmelfahrt heißt es wieder - alles ist im UFO-"Rausch"

"UFO" stürzte ins Meer vor Südafrika

Am Sonntag, den 21.5.06 informierte die Project 1947-Liste ihre Teilnehmer zu eine Meldung der südafrikanischen News24 ( http://www.news24.com/News24/South_... ) vom vorausgehenden Tag aus Port Shepstone. Hiernach begleitet das National Sea Rescue Institute (NSRI) eine "mysteroius situation", die sich an der KwaZulu-Natal-Südküste ergab. Zahlreiche Augenzeugen berichteten davon das ein unidentifiziertes Flugobjekt an jenem Tag ins Meer gestürzt sei. NSRI-Kommander Eddie Noyons erklärte das die Zeugen ein unidentifiziertes Objekt - "womöglich ein Flugzeug" - hinter der Port Shepstone High School ins Meer stürzen sahen. Polizei, Rettungsboote und ein Flugzeug wurden an die Szene des Geschehens geschickt um der Sache nachzugehen. Doch die ganze Suche in einem 12 quadratmeilengroßen Seegebiet erbrachte keinerlei Ergebnisse und man fand nichts vor. Noyons berichtete das es keinerlei berichtete Aktivitäten in dem Gebiet gab, die mit diesem Vorfall in Verbindung zu bringen sind, genauso "ist kein Flugzeug vermisst". Trotzdem seien die Zeugen, Schüler und Lehrer an der Schule, Besucher einer Sportveranstaltung dort und auch Fischer überzeugt gesehen zu haben wie soetwas wie ein Flugzeug ins Wasser hin abgestürzte. Sie sahen Rauch aufkommen und irgendetwas ins Wasser explosionsartig einschlagen. Einige Leute sprachen dabei auch davon Flammen gesehen zu haben. Das aufkommende Objekt habe auch für aufkommende Wellen auf dem Wasser gesorgt. Das National Sea Resue Institute werde die Lage weiterhin im Blick haben, ansonsten was da abgelaufen war blieb ein "Mysterium".

Die Paranews berichteten ebenso an diesem Sonntag von der Geschichte unter "UFO in Meer gestürzt? Untersuchung in Süd-Afrika" in ganz eigensinniger Form, wonach hier sogar ein "unidentifizierBARES Flugobjekt" ins Meer stürzte um der Meldung mittels einem Rehtorik-Trick eine soweit nicht berechtigte Schwere zu geben! Im Paranews-eigenen UFO-Leserforum gab es alsbald dazu Reaktionen die allzu typisch sind: "Was haltet ihr davon? Ist es ein Ufo gewesen oder doch nur ein Flugzeug?" - "Natürlich ist es im ursprünglichen Sinne der Abkürzung ein UFO - ein unidentifizierbares {sic!} Flugobjekt gewesen ... ob es nun letztendlich ein Flugzeug oder vielleicht auch ein Meteor oder aber ein fliegender Riesenhamster war, weiss man eben bisher nicht - deshalb war´s bis jetz eben ein UFO." - "Das weiß ich doch, ich weiß wie dass gemeint ist, es kann sich nur um ein Ufo (nicht identifziertes {sic!} Flugobjekt) handeln. Nein ich meine ob da Außerirdische ihre Hand im Spiel haben."

Ich schaute da lieber mal am späten Abend bei den süd-afrikanischen Google-News rein (1) und inzwischen war unter "No sign of ´UFO´ - NSRI" von News24.com eine weitere Meldung aufgelaufen. Craig Lambinon vom NSRI konnte demnach nichts weiteres zum Geschehen sagen, da es nach wie vor keinerlei Anzeichen zum "UFO" gab. Hier wurde übrigens bekannt, dass die Sichtung hierzu um 12:20 h am vorausgehenden Samstag geschah, also am hellichten Tage. Inzwischen habe die Geschichte zu einer "wilden Aufregung betreffs Interesse weltweit" geführt. Zumindest mehr als 30.000 Aufrufe der News24.com-Erstmeldung zur Geschichte habe es bis Sonntag-Nachmittag 18 h gegeben. Leider war auch hier eigentlich nichts in Sachen Details zum ausgehenden Ereignis zu erfahren. Es wurde nur wiederholt das die Leute glaubten "an aircraft go ino the water" gesehen zu haben. Nach dem Bericht habe die Margate Air Traffic Control sich eingeschaltet und das Suchflugzeug eingesetzt. (2) Komisch auch Lambinon´s Aussage inzwischen vielleicht annehmen zu können, das da "weather activity may have given the impression of something falling into the sea".

(1) = Wie sich zeigte hatten auch drei weitere süd-afrikanische Medien unter "Unidentified objekt ´crashes´ into sea" die Geschichte ebenso aufgegriffen - SABC News, Independent Online, Mail & Guardian Online.

(2) = Der amerikanische UFO-Forscher Don Ledger teilte am nächsten Tag bei UFO Update - Toronto mit, deswegen dorthin Kontakt aufgenommen zu haben. Und bekam die überraschende Auskunft: "Soetwas haben wir nicht getan. Die Luftverkehrs-Kontrolle kontrolliert mit Radar den Luftraum, wir haben keine eigenen Flugzeug dafür. Vielleicht wurde prival jemand deswegen angesprochen und wurde gefragt, sich mal beim Überflug umzuschauen."

Am Montagvormittag gab es eine weitere Meldung bei iafrica.com ("Johannesburg: Search for crashed ´UFO´ on hold") aus Südafrika zum Geschehen - aber nur das wegen schlechtem Wetter und schwierigen Seegang die Suche vorerst eingestellt worden ist. Spät Abends berichteten die News24.com unter "UFO ´mystery´ has town buzzing": "War es ein Tornado? Oder war es ein unidentifiziertes Objekt, welches ins Meer stürzte? Dies war die Frage die sich alle stellten, als das NSRI einen {sic!}Anruf dazu erhalten hatte und schließlich das Gebiet vor Port Shepstone für mehr als zwei Stunden durchsucht wurde... Frans van Rensburg, ein Lehrer der Port Shepstone High School, erklärte am Montag, dass es einfach nur ein Tornado war der vor der Küste Wasser aufsaugte als zur Halbzeit während der Rugby-Spiels zwischen der Teams aus Port Shepstone und Ixopo das Ereignis eintrat. Er selbst sah dabei eine dunkle Staubwolke an diesem perfekt schönen Samstagmittag. Aus dieser Wolke formte sich dann ein Trichter herab und zog über das Wasser hinweg um dabei Wasser aufzusaugen. Er konnte das Ereignis zwei Minuten lang auf Video festhalten! Marcel Roux vom Wetteramt in Durban nannte das ganze Spektakel ebenso eine Tornado-Ausformung, die sich aufgrund der Wetterbedingungen an Ort ergab. Auch Eddie Noyons, der NSRI-Kommandant aus Port Shepstone, sah inzwischen das Video und akzeptiere es als solches, trotzdem glaubt er das irgendetwas anderes ins Meer stürzte. ´Es war definitiv nicht dieser Tornado´ und bezog sich dabei auf über 20 Zeugen. Andererseits gab es über das Wochenende auch Spekulationen darüber, wonach das fragliche Objekt ein Meteorit oder Weltraumschrott gewesen sein könnte. Nun plant das NSRI Taucher an den Ort des Niedergangs zu schicken, um festzustellen, ob da irgendetwas herabgekommen ist. Die bisherige Überprüfung ergab keinerlei Anzeichen von Ölspuren oder Wrackteilen auf dem Wasser." Ein Tageslichtmeteorit, der nur lokal gesehen wurde während gleichsam eine Wasserhose über das Wasser fegte und dabei gar gefilmt wurde? Zwei spektakuläre Naturerscheinungen auf einmal am selben Ort? "UFO"-Alarm wegen eines Anrufs? Und dann 20 Zeugen von denen keiner genannt wird noch einen Detailbericht abgibt - und haben die sich nach und nach das selbe Telefon in die Hand gegeben um in einem Anruf den Vorfall zu melden? Zweifelsfrei ist ein Tornado nicht mit Flammen - wie berichtet - verbunden. Ein Tageslichtmeteorit der herunterrast sollte dagegen ein regionales wenn nicht gar überregionales Himmelsspektakel verursachen. Und warum sollte er beim Aufschlag ins Wasser Flammen züngeln lassen, wo er doch sofort "gelöscht" wird?

Bei AllMystery.de setzte inzwischen eine Diskussion zur Erst-Meldung unter "UFO nahe Johannesburg ins Meer gestürzt" ein: "sollte es wirklich ein ufo mit ausserirdischen sein, dann würde es sowieso irgendwie vertuscht werden... genauso wenn es irgend ein militärflugzeug wär´, was die öffentlichkeit noch nicht kennen darf! wir kriegen doch immer nur das mit, was wir auch wissen sollen..." - "Die Ami´s manipulieren grade dort unten das Wetter....damit deren U-Boote das UFO bergen können, ohne das die anderen es mitbekommen." - "Eine deutsch-schwedische Rüstungsfirma hat mit Südafrika seit 2004 einen Deal abgeschlossen, der dafür sorgt dass die Firma dort ihren neu entwickelten Marschflugkörper (Taurus) testen darf. Sicher bei bestimmten Tests ist die Bundeswehr dabei, aber sonst wird denen dort unten freie Hand gegeben. Es könnte also sein das einer dieser Tests fehlgeschlagen ist, und der Testflugkörper unkontrollierbar ins Meer stürzte. Da dieser Marschflugkörper Stealtheigenschaften besitzen soll wäre es zu erklären das man keine Radaraufzeichnungen zu diesem Vorfall besitzt. Wenn auch die Sichtverhältnisse zu diesem Tag schlecht waren, konnte auch leicht ein ungeschultes Auge diesen Flugkörper mit einen kleinen Flugzeug oder einen Ufo verwechseln."

Bei den Paranews wurde unter "Suche nach abgestürzten UFO geht weiter - Bisherige Ermittlung war erfolglos" die Meldung schon wieder wegen dem "unidentifizerbarem Flugobjekt" fortgeführt, auch scheinbar um den beliebten "Freud´schen Versprecher" weiter zu nähren. Am 23.Mai kam aus Süd-Afrika bei News24.com die Meldung "´UFO´ search will resume" auf. Hiernach werde die Suche erst am folgenden Wochenende fortgesetzt. Noyons erklärte dies damit, dass das NSRI eigentlich nur aktuelle Vorfälle dringlich weiterverfolgt, bei denen es um Menschenlebenrettung geht. Da aber im aktuellen Fall solche weder vermisst werden noch die Lebensrettung sich als notwendig erweist kann man sich Zeit lassen. Noyons weiter: "Wir sind uns nicht sicher, was es war, aber bisher hat uns niemand ein vermisstes Flugzeug gemeldet. So suchen wir am Wochenende weiter. Vielleicht war es ein kleiner Meteorit oder soetwas. Am Wochenende ist es wieder gut um dort tauchen zu gehen." Seltsamer Weise gab es immer noch keine Details zum Beobachtungsereignis und seinen Sichtungsparametern als solches - und der Tornado fiel regelrecht ins Wasser. Eine eher unbefriedigende Situation die hier über Tage hinweg regelrecht gepflegt wurde und mir wenig Vertrauen in die Berichterstattung vermittelte. Oberflächlich war sie allemal. Das Wegwischen des Tornados gefiel mir ebenso nicht. Die dunkle Ahnung stieg in mir auf, dass da irgendwelche Spieler in diesem Medienfall nicht richtig ihren Job gemacht haben und genau deswegen wohl die Geschichte im Meer versandten würde.

Nebenbei: Bei News24.com fand ich übrigens die dortige Meldung "Wanted: SA UFO spotters" vom 17.Mai 2005 von Craig Bishop, der aus Pietermaritzburg die Leser fragte, ob schon mal jemand eine Fliegende Untertasse gesehen hat oder ein "Kind der Liebe mit einem Alien" besitzt! Dann nämlich wäre er ein "idealer Kandidat" für das South African Panel of UFO Experts der South African Unidentified Flying Object Research Association, von der ich hier erstmals überhaupt etwas vernahm. Deren Koordinatorin Val McCarthy (´Amateurastronomin´ mit drei eigenen ´Alien-Begegnungen´ seitdem sie 16 Jahre alt war und damals ihre erste "kräftige telepathische Botschaft" vermittelt bekam während ihre Mutter selbst schon zigarrenförmige Mutterschiffe mit Bullaugen sah) weiß nämlich interessantes zu berichten: "Aliens erscheinen nur jenen Menschen, die spirituell weiterentwickelt als andere sind und die Verantwortung tragen können, die außerirdischen Botschaften weiterzugeben." Und was sind nun diese Botschaften genau? Sie werden es schon geahnt haben - und Sie haben als Kenner der (esoterisch-spirituellen) UFO-Szene natürlich Recht. Die Aliens raten uns nämlich dringend mit der Zerstörung des blauen Planeten innezuhalten, weil unsere üblen Aktivitäten auch andere Zivilisationen im Kosmos betreffen. Deswegen müssen wir Menschen endlich auch lernen in Harmonie miteinander sowie mit "Mother Earth" zu leben (was uns schon Adamski and CoKG einflüsterten und damit auch grundsätzlich ´Recht´ haben wie jeder Humanist eingestehen wird - nur die total falsche Plattform, eben das UFO-Thema, sich für diese Friedens- und Umweltschutz-Botschaft aussuchten und ihm damit von Anfang an erheblichen Schaden als Spinner-Ecke angesehen zu werden {was natürlich auch etwas für sich hat} zufügten).

Zurück geht die ganze Geschichte auf die 1989 verstorbene KwaZulu-Natal-Autorin und "Cambridge Universitäts-Ärztin", so der Artikel hier, Elizabeth Klarer, die bekanntlich "Jenseits der Lichtmauer" zusammen mit ihrem außerirdischen Liebhaber Akon vom Planeten Meton (nur 4,2 Lichtjahre von der Erde entfernt) das Mischlingskind Ayling zeugte. Wie Vim berichtet ist dieser Ayling inzwischen 46 Jahre alt und erforscht als Astrophysiker zusammen mit seinem Vater Akon und dessen Frau Clea nun das Universum. Akon habe Klarer einmal einen Ring, Kristalle und Felsstücke vom Planeten Meton geschenkt, die gemäß "UFO-Experten" weit älter als alles auf Erden sind (!). Klarer´s alte Freundin Kitty Smith ist nun Gründerin des neuen UFO-Klubs gewesen, deren eigener Sohn Greg sich den Scherznamen E.T. gab und selbst Vorträge für die sich schick ´South African Unidentified Flying Object Research Association´ nennende Kontaktler-Vereinigung hält.

Manchmal kommt es hammerhart. Obwohl in Sachen "UFO-Crash in Meer" alles mehr als seltsam und zudem recht offen war, meldete GWUP-Mitglied Holm Huemmler mir gegen 17:30 h an diesem Dienstag, das um kurz vor 17 h bei der Rheinzeitung-Online diese dpa-Meldung aufgelaufen war:

"Absturz vor Südafrika löst UFO-Spekulationen aus

Johannesburg - Ein mysteriöser Absturz vor der Küste hat in in Südafrika eine groß angelegte Suchaktion sowie Spekulationen über UFO´s ausgelöst. Die wegen schlechten Wetters unterbrochene Suche solle in den nächsten Tagen wieder aufgenommen werden, berichtet der Rundfunk. Viele Menschen hatten am vergangenen Samstag beobachtet, wie ein fliegendes Objekt ins Wasser fiel. Einige von ihnen sprachen von Rauch und Flammen sowie einer gewaltigen Wassersäule nach dem Absturz. Die Suche verlief erfolglos."

Später am Abend berichtete auch CENAPler Jens Lorek über unsere interne eMail-Liste: "Ich habe diese dpa-Meldung eben auf der Homepage der ´Sächsischen Zeitung´ gefunden und dort war die Meldung ausführlicher, hier die Ergänzung um den fehlenden Absatz bei der Rheinzeitung: "Die meisten Beobachter waren von einem abgestürzten Flugzeug ausgegangen. Die Suche mit Booten, Helikoptern und Flugzeugen verlief erfolglos. Auch den Luftfahrtbehörden lagen keine Erkenntnisse über vermisste Flugzeuge vor. Während die Behörden von einem Meteoriten oder Weltraumschrott ausgehen, der ins Meer fiel, kursieren im Internet nach Informationen der Zeitung ´The Citizen´ Gerüchte über ein abgestürztes UFO."

Eine Google-News-Suche für Old Germany ergab am späteren Abend das dort 8 Treffer ausgewiesen wurden, also acht Zeitungen wie ´Erdinger Anzeiger´, ´Backnanger Kreiszeitung´ oder ´Trostberger Tagblatt´ die Agentur aufgegriffen hatten. Paperball.de wies einige da nicht genannte Blätter noch zusätzlich auf (Mittwoch-Vormittag waren es dann bereits über 50 Zeitungen die genannt wurden während ansonsten niemand in der Welt die Geschichte aufgesetzt hatte). Verwunderlich für mich war der Umstand, dass die dpa diese Meldung aufgrund oder trotz schwacher Informationslage und wegen UFO-Gerüchten im Internet ausgab. Ein Google-News-Check international ergab gleichsam, das sonst niemand in der Welt die Geschichte bisher verwendete - abgesehen eben in Afrika. Auch hier fragte ich mich, was die Überlegungen zur Verbreitung von soetwas bei den Verantwortlichen sind!? Dies ist insofern immer wieder interessant sich zu fragen, weil andersrum wegen tollen und konkreten sowie aufregenden Himmelsereignissen (wie den Tauriden-Meteoren vom Herbst 2005!) hierzulande entsprechende PMs von mir nicht aufgegriffen werden und gleich in den Mülleimer wandern. Irgendwie macht dies keinen Sinn. Und dann kam noch die Überraschung zwecks einer anderen ´UFO-Geschichte´ die dpa am selben Nachmittag durchtickerte, so als wenn es einen Mangel an derartigen Berichten gäbe und man schier heißhungrig darauf nur gewartet hätte (unglaublich, aber wahr!) - was offenkundig mit Christi Himmelfahrt zusammenhängt um Wunderlichkeiten vom Himmel zu bieten:

Rätsel um Meeresgeräusche vor Mallorca gelöst

>Palma de Mallorca/Madrid (dpa) Stammten die geheimnisvollen Klänge im Mittelmeer von Bohrungen, von U-Booten oder gar von Außerirdischen? Seit Jahren hatten Sportfischer und Taucher immer wieder von seltsamen Geräuschen berichtet, die sie vor der spanischen Ferieninsel Mallorca vernommen hatten. Einige verglichen die metallischen Laute aus der Tiefe mit dem Klang alter Dampflokomotiven. Andere versicherten, die Geräusche hörten sich an, als schlügen Metallbolzen auf den Meeresboden. Nun hat die Wissenschaft das Rätsel gelöst und den Spekulationen ein Ende gesetzt. Bei den Klängen im Meer handele es sich um den Gesang von Finnwalen, stellte der auf Unterwasser-Akustik spezialisierte Forscher Joan Miquel Batle vom Ozeanographischen Institut der Balearen fest. «Es passt alles zusammen, die geschilderten Geräusche, die Jahreszeit und das Gebiet, in dem die Töne gehört wurden», sagte der Experte nach Angaben der Wochenzeitung «Mallorca Magazin».

Der Finnwal (Balaenoptera physalus) sei das «lauteste Tier der Welt». Über seinen Gesang kann er sich mit seinen Artgenossen über Hunderte von Kilometern verständigen. Das menschliche Gehör kann die Töne des Finnwals nach Angaben des Wissenschaftlers über eine Distanz von bis zu sieben Kilometern wahrnehmen. Der Finnwal ist nach seinem nächsten Verwandten, dem Blauwal, mit einer Länge von etwa 20 Meter das zweitgrößte Tier der Erde. Seine Wanderrouten führen auch durch die Straße von Gibraltar und an der Nordküste von Mallorca vorbei. Der Finnwal ist schlanker gebaut als andere große Wale, schwimmt daher schneller (bis zu 48 Stundenkilometer) und taucht tiefer. Als vor Jahren die mysteriösen Geräusche vor der Küste Mallorcas erstmals festgestellt wurden, lösten sie zunächst unseriöse Spekulationen aus. Von versunkenen UFO-Stützpunkten oder Meeresungeheuern war die Rede. Zuletzt sorgten die Laute im Jahr 2002 für Schlagzeilen. Damals begann man damit, nach einer rationalen Erklärung zu suchen. Zunächst wurde vermutet, die Erdöl-Plattformen vor dem spanischen Festland bei Tarragona seien die Verursacher. Dies hielt Batle aber für ausgeschlossen, weil die Anlagen über 200 Kilometer von Mallorca entfernt seien. Er tippte damals eher auf Schiffe oder Fähren. Diese Hypothese wurde jedoch von den Tauchern zurückgewiesen. «Unser Gehör ist so geschult, dass wir am Geräusch sogar erkennen können, um was für ein Schiff es sich handelt», sagte der Profi-Taucher José Amengual. Auf die Finnwale war damals niemand gekommen.<

Nach ´Schwäbische Zeitung.Online.de´, 22.05.2006, 16:07 h: http://www.szon.de/news/lifestyle/k...

Externe Links

http://www.news24.com/News24/South_Africa/News/0,,2-7-1442_1936528,00.html
http://www.szon.de/news/lifestyle/klatsch/200605220752.html?_from=rss

Views: 3976