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13.09.2005


    
3.Astronomietag in Mannheim, 10.September 2005

Schlechtes Vorzeichen: Die Zeitschrift STAR OBSERVER eingestellt

Am 9.9.05 erfuhr ich, dass die österr. Astronomie-Zeitschrift STAR OBSERVER eingestellt wurde und nurmehr die Abonnenten die allerletzte Ausgabe erhielten. Auch wenn viele sie vielleicht als die ´BILD-Zeitung´ der Astronomie ansahen, finde ich es dennoch bedauerlich.

Es war mal wieder soweit. Am Samstag, den 10.9.05, gab es den von der VdS ausgerufenen Astronomietag mit "Venus, Mond, Mars - unsere Nachbarn im All" als Motto, was für uns doch ein bisschen hilflos klang weil die astronomische Situation für diesen Abend/diese Nacht eher wenig vielversprechend diesbezüglich war. Die PM der VdS vom 5.September fand sich bei openPR - http://openpr.de/news/59386.html (wo die VdS überhaupt erstmals eine Meldung auflud), welche alsbald von der dpa aufgegriffen und verbreitet wurde aber nicht so wirklich durchschlug - ganz anders als ein Jahr zuvor wo die "Lange Nacht der Sterne" von STERN gesponsert wurde:

>3. bundesweiter Astronomietag am Samstag, 10. September 2005

Pressemitteilung von: Vereinigung der Sternfreunde e.V.

Der von der VdS initiierte Astronomietag wird offenbar ein großer Erfolg. Nach aktuellem Stand werden bundesweit 214 Veranstaltungen von Vereinen, Volkssternwarten, Planetarien, Instituten und Privatpersonen angeboten, das ist mehr als in den Vorjahren! Zum Vergleich: 2004 konnten 80.000 Besucher in 180 Veranstaltungen verbucht werden. Was in Ihrer Nähe stattfindet, entnehmen Sie unserer Webseite www.astronomietag.de. Der diesjährige Astronomietag wird von der VdS organisiert und in Kooperation mit dem „Rat Deutscher Planetarien“ (RDP) durchgeführt.

Sofern das Wetter wieder mitspielt, ist dieser Samstag ein idealer Zeitpunkt für Himmelsbeobachtungen im gesamten Bundesgebiet. Das gewählte Motto „Unsere Nachbarn in All: Mars, Mond und Venus“ deutet schon an, was in dieser Nacht am Himmel geboten wird. Darüber hinaus lockt auch die Sommermilchstraße mit ihren unzähligen Sternen und Objekten. Die VdS organisiert am Astronomietag, zusammen mit dem Planetarium Stuttgart, eine zentrale Veranstaltung im Planetarium Stuttgart. Geboten werden populärwissenschaftliche Vorträge zu verschiedenen astronomischen Themen, eine kleine Ausstellung sowie Planetariumsvorführungen. Eine abendliche Beobachtung an der Sternwarte Welzheim rundet das Programm ab. Informationen über die VdS finden Sie auf unserer Webseite www.vds-astro.de.

Umkirch, den 5. September 2005, Wolfgang Steinicke, VdS-Pressedienst<

Auch Peter Wright vom ERAC stellte seine radioastronomische Plattform bei Mannheim-Feudenheim der Öffentlichkeit bereit und zusammen mit den "CENAP-Leuten" wurde die Station herausgeputzt, Flyer und Plakate erstellt, in Briefkästen eingeworfen und aufgehängt, die Presse in quasi drei abgesetzten Schüben informiert um das astronomisch interessierte Publikum zum freien Besuch einzuladen. Gleichsam wurden alle relevanten Astronomie-Foren des I-Net informiert was Mannheim zu bieten hat. Schließlich erreichten wir die ganze Region zwischen Odenwald und dem Pfälzer Wald. Der ´Mannheimer Morgen´ (MM) brachte am 7.September in den Beilage für die Abonnenten der MM-Leser im Mannheimer Osten den Kasten "Einladung zum Astronomietag", die ´Rheinpfalz´ tags darauf den Artikel "Am Samstag kann man ins Weltall horchen - Sternwarte steht interessierten Besuchern offen" und die ´Rhein-Neckar-Zeitung´ (RNZ) den fetten Beitrag "Auf der Suche nach E.T. - UFO-Meldestelle in Mannheim-Vogelstang lädt zum Besuch der astronomischen Sternwarte" basierend auf dieser Pressemitteilung (PM):

>Am kommenden Samstag, den 10.September 05, laden auch wir das interessierte und neugierige Publikum zum freien Besuch der radioastronomischen Sternwarte an der Stadtbahn-Haltestelle Kiesäcker am Bürgerpark zwischen Vogelstang, Wallstatt und Feudenheim im Rahmen des deutschen 3.Astronomietag ein. Dazu also folgende PM zur freien Verwendung:

Der Weltraum rückt uns näher - Mannheimer horchen ins All und lassen "UFOs" fliegen

Am Samstag, den 10.September, veranstalten Deutschlands Astronomen den 3.Astronomietag und auch in Mannheim sind die Himmelsfreunde aktiv. Peter Wright vom "European Radio Astronomy Club" (ERAC) und die Vertreter des "Centralen Erforschungsnetz außergewöhnlicher Himmelsphänomene" (CENAP) laden Sternen- und Weltraumbegeisterte ab 15 h zum freien Besuch der radioastronomischen Sternwarte mit ihrem 3-Meter-großen ARGUS-Radioteleskopspiegel als "E.T."-Horchposten ins Universum ein.

Wetterunabhängig können die Kosmos-Begeisterten hier dann "die Stimmen der Sterne" hören - und vielleicht ist auch ein Signal von "E.T." dabei, schließlich gehört die Anlage zum internationalen Suchprogramm des SETI-Instituts, welches nach außerirdischen Funksignalen forscht. Wissens-Hungrige können zudem eine Menge technischer Anlagen bestaunen und bekommen von Peter Wright ausführliche Informationen rund um den Weltraum, zur Geschichte und Technik der Radio-Astronomie geboten. In diversen Vorträgen werden nicht nur Technik-Freaks bedient, sondern auch der Laie kommt auf seine Kosten indem er verständlich alles erklärt erhält. Auf der Anlage stehen zudem auch optische Teleskope bereit, die den Blick zum Himmel ermöglichen. Die erdnahen Planeten Jupiter und Venus können zur Abenddämmerung so beobachtet werden.

In einer überdachten Ausstellung werden Bild- und Infotafeln aber auch Auskunft über das Fliegende Untertassen- bzw UFO-Phänomen geben. Zudem stehen verschiedene UFO-Phänomen-Forscher vom CENAP bereit um über ihre Nachforschungen betreffs außergewöhnlicher Himmelserscheinungen zu berichten und entsprechende Fragen zu beantworten. Schließlich gehen sie seit 30 Jahren den Meldungen über angebliche "UFO-Sichtungen" nach und erklären hier, was hinter diesen Phantomen des Himmels wirklich steckt. Als besonderer Gag werden die Besucher jeweils gegen 22, 23 und 24 Uhr in dieser Nacht sogar jeweils einen "UFO-Demonstrationsflug" miterleben und sogar mitgestalten können. Was dahinter steckt - bleibt bis dorthin ein Geheimnis.

Mannheims "Ohr ins All" befindet sich am Rande des Bürgerparks im Dreieck zwischen Feudenheim, Vogelstang und Wallstadt an der Strassenbahn-Haltestelle Kiesäcker der Linie 7. Der Astronomietag beginnt um 15 h und sein Ende "steht in den Sternen", ist also mit einem offenen Ende belassen.<

Die RNZ strickte dann noch diesen Zusatz rein: "Der Mann von der UFO-Stelle gründete 1976 zusammen mit Freunden das Centrale Erforschungs-Netz außergewöhnlicher Himmelsphänomen (CENAP), um Berichten über vermeintliche außergewöhnliche Himmelserscheinungen namens "unidentifizierten Flugobjekte" (U.F.O.s) nachzugehen. Er stieg als Hobby-Astronom in die schwierige UFO-Materie ein und fand sich in einer verwirrenden und irrationalen Welt der UFOlogie wieder. bekannt wurde er durch seine ehrenamtlich betriebene ´UFO-Meldestelle´ im Stadtteil Mannheim-Vogelstang. UFO-Telefon: 0621-701370. Hier können Zufallsbeobachter ihre Meldungen machen. Ansprechpartner: Werner Walter, Eisenacher Weg 16, 68309 Mannheim-Vogelstang."

Auch an die diversen Reklamewochenblätter der Region waren bereits Ende August PM´s mit einem etwas knackigeren Text hinausgegangen und die Einladungen zwecks einer Vor-Ort-Reportage ausgegeben. Gerade mal das ´Wochenblatt Mannheim´ griff in der Kolumne "Kurzmeldungen und Termine" die Veranstaltung in ein paar Zeilen für den Ortsteil Feudenheim auf. Überraschender Weise hatte auch die MM-Mantel-Beilage für die ganze Region "Morgen-Magazin" am Donnerstag auf den "Nix wie raus"-Seiten einen farblich abgesetzten Kasten mit einem Foto der Radiosternwarte Mannheim zum "Tag der Astronomie - Radio-Sternwarte" eingebracht um den bunten Veranstaltungskalender für das Wochenende damit zu ergänzen. Das war nun die Ausgangsposition in Tagen bei prächtigem Spätsommer-Wetter und den letzten Schulferientagen für Baden-Württemberg. Dumm nur, dass das Wetter ausgerechnet am Zielwochenende schlechter werden sollte.

Am späteren Abend des 7.September bekam ich mit, dass die Sonne eine starke Eruption am Nachmittag ausgestoßen hatte und die dabei entstandene Fackel ("flare") zu den heftigsten zählte die seit bald zwei Jahrzehnten registriert wurde. Mit ein bisschen Glück könnte dies natürlich bereits am Samstagabend ein Leckerbissen für den Astronomietag allgemein sein und so verschickte ich um 9:43 h des 8.9. diese PM:

>Heftige Sonnenaktivitäten sorgen für "Polarlicht-Alarm" in den nächsten Nächten

Mannheim. Der am Samstag stattfindende Astronomietag wird wahrscheinlich eine ungewöhnliche Krönung für alle Sterngucker und Himmelsphänomen-Begeisterte mit sich bringen. Wie Werner Walter von Mannheimer Centralen Erforschungsnetz außergewöhnlicher Himmelsphänomene (CENAP) mitteilt ist sind am Mittwochnachmittag auf der Oberfläche der Sonne heftigste Eruptionen beobachtet und angemeßen worden. Dabei wurden von dem so genannten "X17.1 flare" starke energiehaltige Partikel ausgestoßen, die in der Nacht zum Wochenende hin als "Sonnensturm" das Erdmagnetfeld erreichen, mit ihm in Wechselwirkung treten "und dann wunderbare Polarlichter versprechen die bis nach Mitteleuropa durchschlagen". Man kann sich also nur schönes Wetter und freie Sicht zum Nordhimmel wünschen, um diese grandiose Naturschauspiel "der gespenstisch-wallenden bunten Himmelsvorhänge" erleben zu können. Sonnen-Forscher erwarten weitere intensive Sonnenausbrüche in den nächsten zwei Wochen, deren Emissionen ebenso über der Erde sichtbar werden.<

Bereits 30 Minuten später fand ich auf dem Polarlichtforum des Arbeitskreis Meteore von der Vereinigung der Sternfreunde (VdS) von Side Administrator Ulrich Rieth (Hamburg) jenen Eintrag: "Nur kurz zur Info, dpa hat gerade mit mir gesprochen und erhalte gleich die PM zum Korrekturlesen. Es dürfte also morgen mal wieder was zum WW in der Zeitung stehen." Um 13:38 h tickerte dann dpa dies raus:

>Polarlichter winken nach heftigen Sonneneruptionen

Washington (dpa) - US-Forscher haben eine heftige Sonneneruption beobachtet. Es sei der viertgrößte Ausbruch, der in den vergangenen 15 Jahren gemessen worden sei, teilte die Nationale Behörde für Ozeane und Atmosphäre (NOAA) der USA mit.

Er habe sich gerade am Mittwoch zu der Zeit ereignet, als die Ursprungsregion sich auf die sichtbare Seite der Sonne drehte, sagte NOAA-Sonnenforscher Larry Combs. Allerdings seien die ausgestoßenen Sonnenteilchen nicht direkt in Richtung Erde geflogen.

Falls die Sonnenaktivität ein paar Tage anhalte, könnte es vom kommenden Montag an zu Polarlichtern kommen, erläuterte Ulrich Rieth vom Arbeitskreis Meteore der Vereinigung der Sternfreunde. «Man weiß aber nicht, wie aktiv die Gruppe der Sonnenflecken bleibt.» Das Material brauche 1,5 bis 3 Tage, bis es auf die Erde treffe.

Die betreffende Sonnenfleckenregion 808 wird durch die Rotation der Sonne in den kommenden zwei Wochen über die sichtbare Sonnenseite ziehen. Die NOAA-Forscher rechnen mit weiteren Eruptionen.

Die vom Eruptionsfleck ausgehende Strahlung hat laut NOAA zu einem vorübergehenden Ausfall der Hochfrequenz-Kommunikation geführt - speziell dort, wo zu diesem Zeitpunkt die Sonne schien. Eventuell könnten die von Notdiensten genutzten Systeme entlang der Küste am Golf von Mexiko gestört worden sein, vermutet die NOAA.

Eine direkte Gefahr für die Menschen auf der Erde besteht selbst bei weiteren Eruptionen nicht. Die Kombination aus Erdmagnetfeld und Ionosphäre bietet genügend Schutz vor Sonnenteilchen. Allerdings können gegebenenfalls empfindliche Kraftwerke, lange Überlandleitungen, der Funkverkehr, Satelliten und Handy-Netze beeinträchtigt werden. Die Serie der Sonneneruptionen hält laut NOAA bereits seit zwei Wochen an, sie fand allerdings zuvor auf der erdabgewandten Seite statt.<

Der Mannheimer-Astronomietag war zwar in der ganzen Region bekanntgemacht worden, aber das Besucheraufkommen war eher mager (zumindest kam noch ein zusätzlicher Besucher, weil ich die Veranstaltung auch über Wetterzentrale.de bekannt machte). 2004 waren da bis zu 400/450 Leute bei eindeutig geringerer Einladungsbewerbung an die Öffentlichkeit, aber bei bestem Grillwetter erschienen. Dieses Mal vielleicht gerade mal 1/3 davon und zeitweise war mal ganz tote Hose gewesen. Während 2004 die Leute noch bis 2 h verblieben, war wegen aufziehendem Gewitter ab 23 h die Plattform leergefegt. Bis dahin war das Wetter zumindest in Mannheim gut (trocken, angenehme Spazierengehen-Temperaturen) gewesen, wenn auch bewölkt, was aber für die Radioastronomie ja keinerlei Problem hergibt. Sogar aus dem Südwesten hatten wir durch Ilona und Roland Gehardt, Ferhat Talayhan und Dennis Kristein (´UFOzine´) Unterstützung erfahren. Naja, hätte es Nordlichter gegeben, die hätte leider wegen der bundesweiten Schlechtwetterlage eh keiner gesehen. (1) Dies war dann für mich mal Anlass Tag daraufhin in die Szene reinzuhören, wie die Erfahrungen mit dem Astronomietag allgemein waren.

(1) =So starteten wir gegen 22 h auch nur einen Miniatur-Heißluftballon vor vielleicht 30 Leuten. Das Objekt zog recht flott hoch, neigte sich dann westlich ab und stieg wieder steil auf, wo wir es dann schließlich als immer kleiner werdender orange-rot pulsierender Stern unter den Wolken aus der Sicht verloren.

Ein User vom Astrotreff.de wetterte gleich gegen die VdS als Schirmherrin seinen Frust ab:

"1. Wie kann man (wo man ja im September immer mit Nebel oder leichter Bewölkung rechnen muss) den Astronomietag auf eine mondlose Nacht legen? Wäre ein schöner Halbmond oder ein Planet da gewesen, wären bei uns eine Beobachtung möglich gewesen!

2. Wie kann man (obwohl Mond und Venus ab 20 Uhr weg sind und Mars erst ab 1 zu sehen ist) als Thema "Venus, Mond, Mars - unsere Nachbarn im All" als Motto ausgeben?

3. Wie kann man es völlig ignorieren, dass der Blick auf Mondkrater und die Ringe des Saturns (und das kann jeder erfahrene Sternwartler bestätigen) für Besucher immer das Faszinierenste sind?

4. Wie kann man auf einen öffentlichen Astronomietag (der für Laien gedacht ist) hinsichtlich Termin Kriterien anwenden, der für Hobbyastronomen gelten (mondlose Nacht für DeepSpy und Fotografie)?

5. Warum merkt die VdS nicht, dass die meisten Sternwarten nunmal nahe lichtverschmutzten Städten liegen und man unerfahrenen Besuchern kaum mehr als die hellsten DeepSky-Objekte zeigen kann?

6. Warum wird nicht berücksichtigt, dass man an einem solchen Tag auf "zu erwartende warme Temperaturen am Abend" Rücksicht nehmen sollte? Mein Gott die Leute sollen im Freien gehalten werden, sich hinsetzen und hier und da was Essen und Trinken! Und das ist für alle bei 20° angenehmer als bei 10° wo doch jeder weiß, dass sich viele Besucher falsch anziehen.

Fazit: Entweder die VdS lernt dazu oder sie braucht sich nicht wundern, wenn Vereine wieder ihre eigenen unabhängigen Großveranstaltungen planen!"

Von einem erfolgreichen Astrotag in Zwischenbergen wurde berichtet: "Entgegen aller Erwartungen spielte das Wetter mit und wir vom Astronomie-Club Ostfriesland bekamen regen Zuspruch zu unsere Einladung zum 3. Bundesdeutschen Astronomietag 2005. Sternenfreunde aus Wilhelmshaven, Nordenhamm, und durch eine glückliche Fügung auch aus Österreich, waren zu uns gekommen. Wir konnten auch unsere regionale Presse begrüßen, die sehr Interessiert war und es sich nicht nehmen ließ alle Geräte zu begutachten. die Besucher waren alle sehr begeistert als man ihnen das mal zeigen konnte was diese sonst nur aus Zeitschriften kennen. Viele Messier Objekte konnten dem Besucher nahegelegt werde und zu guter letzt auch der Mars, von dem einige Fotos gemacht wurden. Alles in allen war es sehr guter Tag gewesen und wir konnten insgesammt knappe 50 Besucher vermelden."

"Lübeck, wie so häufig zum Astronomietag ein Paradebeispiel für bewölkten Himmel. (Und das, wo es die ganzen Tage vorher super war, und auch jetzt die Sonne wieder schön scheint.) Obwohl das Wetter vergleichbar mit letztem Jahr war, hatten wir etwa die Hälfte der Besucher vom Vorjahr (ca. 500). Keine Ahnung ob da ne ´Konkurrenzveranstaltung´ war oder ob der Artikel in der Lokalzeitung nicht auffällig genug war, jedenfalls hatten wir mit mehr Leuten gerechnet. Am Nachmittag konnten wir durch Wolkenlücken immerhin noch Sonne zeigen, und unsere Vorträge, gerade der für die Kids, waren ganz gut besucht. Die Leute sind auch zum Teil mehrere Stunden dageblieben", so ein Lübecker Veranstalter.

Christoph Lohuis von der Sternwarte Neuenhaus (und Herausgeber der ´NightSky´ - http://www.nightsky-online.de) berichtete über die NAA-Liste wie er gleich darauf setzte eine Indoor-Veranstaltung zu machen und dies mit einem Verschwörungsthema: "Als Schwerpunktthema hatten wir den Vortrag ´Die bemannte Mondlandung - Realität oder Illusion´, welcher auf großes Interesse stieß. Ich hatte hierbei die ´Pseudoargumente´ der Mondlandegegner aufgelöst und alternative Lösungsvorschläge verdeutlicht. Planetariumsrundführungen und Erläuterungen zur Ausstellung ´Leben im Weltraum´ rundeten die Veranstaltung ab. Die Publikumsresonanz war ganz in Ordnung."

Matthias Levens: "In Hannover auf der Volkssternwarte waren zur Sonnenbeobachtung ca. 20 Leute über die Stunden verteilt anwesend. Nach Einbruch der Dunkelheit und aufkommenden unsichtigen Wetter konnten wir noch ca. 5 Leute begrüßen. Leider hatte die örtliche Presse die Veranstaltung in einer kurzen Notiz auch für heute propagiert. Insgesamt also leider ein ziemlicher Reinfall. Die Pressemitteilung hatte ich höchstselbst und mit den richtigen Daten zu den Zeitungen geschickt. Von der VdS-DPA-Pressemitteilung war leider nichts im hannoverschen Blätterwald zu entdecken - erschien den Redakteuren wohl nicht spannend genug..." Wobei der letzte Satz auch schon für sich interessant ist.

Matthias Gräter: "In Nürnberg kamen neben den schlechten Wetterbedingungen (geschlossene Wolkendecke und Regen) noch ein Streik des ÖPNV im gesamten Großraum und ein Fußballspiel (Bayern vs. 1.FCN) erschwerend hinzu. So dass im Planetarium wie auf der Sternwarte nur mäßiger Besuch zu verzeichnen war. Auf der Sternwarte nur rund 50 Besucher. Im Gegensatz zu den 400 letztes Jahr und den 1600 von 2003, konnte man das Ganze also eher vergessen. Die Presse hat die Sache ganz gut angekündigt (Zeitung und Rundfunk), allerdings nur auf eigene Pressemitteilungen hin, was von der VdS verbreitet wurde, war hier jedenfalls unbekannt, vielleicht auch besser so..."

Josef Laufer, Volkssternwarte Würzburg e.V.: "Wir hatten unsere Öffnungszeiten für 16-24 Uhr in örtl. Presse (incl. einer Elternzeitschrift vor 4 Wochen) + TV/Radio ankündigen lassen, bei schlechtem Wetter nur Kuppelführung, ansonsten Beobachtungen je nach Tageszeit, keine Vorträge etc. Den ganzen Tag wars bedeckt mit Landregen, gelegentlich mal stärker. In den ersten beiden Stunden kamen 16 Besucher, dann war Flaute, zwischen 19.30 und 22 Uhr kamen nochmal 26. In Summe also etwas mehr wie bei einer normalen Führung. Bei 5 anwesenden Vereinsmitgliedern war auch eine individuelle Betreuung gegeben und viele Fragen konnten beantwortet werden. Im Schnitt blieben die Besucher wohl eine Stunde, interessierten sich neben den Teleskopen vor allem für die Webcam- und CCD-Aufnahmen die anstelle der direkten Beobachtung gezeigt wurden, und auch für die Shareware-Planetariumsprogramme auf den Rechnern."

Manfred Holl, Sternwarte Hamburg: "In der Hamburger Presse stand nur was im ´Hamburger Abendblatt´, ansonsten war im Radio, TV, Videotext und den Zeitungen nur was von der ´Nacht der Kulturen´ oder so zu lesen, leider eine Parallelveranstaltung, die offenbar mehr Beachtung gefunden hat."

Von Astronomie.de erfuhr ich von der Sternwarte Aalen-Unterkochen: "Wir waren an unserer Sternwarte gut vorbereitet. Allerdings nicht auf derart mieses Wetter. Dauerregen. Und demzufolge kein Besuch an der Sternwarte. Es muß allerdings auch gesagt werden, das sehr sehr wenig Werbung betrieben wurde. Insgesamt gesehen hätte der Tag bzw. die Nacht gestern sehr viel besser laufen können."

Bei Wetterzentrale.de erfuhr ich aus Kiel: "Auch wir hatten dieses Mal einiges geplant. Hauptpunkt war das Öffnen der beiden Sternwarten in Kronshagen für Besucher zur Besichtigung und der Aufbau von Teleskopen der Mitglieder des Vereins auf dem Rasen zwischen den Sternwarten. Tagsüber wurden daneben noch Sonnenbeobachtungen angeboten und abends auch die Beobachtung anderer Objekte. Leider kamen sehr nur wenige Besucher. Die Tendenz nach immer weniger Besuchern ist bei uns schon seit einiger Zeit deutlich zu merken. Die Allgemeinheit scheint irgendwie immer weniger Interesse an richtiger Astronomie zu haben, als sich vielmehr für irgendwelchen Hokuspokus-Blödsinn ala Bildzeitungsunsinn, Lasershows oder Multimedia-Effekthaschereien zu interessieren! Zum Glück war kein Mistwetter."

Dennis Kirstein berichtete zum Mannheimer Astrotag unter http://ufozine.alien.de/news/ausste... mit Fotostrecke am 11.September 05:

>Das UFOZINE besucht UFO-Ausstellung:

Am 10. September stand wieder einmal die jährliche Lange Nacht der Sterne, der Astronomietag der Vereinigung der Sternfreunde e.V. mit bundesweit über 223 Veranstaltungen, auf dem Programm. Der Erfolg der letzten Jahre machte Mut, das Thema Astronomie wieder breiter unter das Volk zu mischen. Im letzten Jahr waren wir vom UFOZINE noch mit einem eigenen Stand auf der Veranstaltung der GUFORC e.V. in Nidderau. In diesem Jahr zog es uns aus einem ganz speziellen Grund nach Mannheim: Die skeptische Vereinigung CENAP hat in Zusammenarbeit mit der Radio Sternwarte Mannheim eine Ausstellung zum Thema UFO-Stimuli präsentiert. Wird das UFO-Thema von nahezu allen Astronomen leider nur müde belächelt, so fand man in Mannheim einen interessierten Partner. Und was für einen! Der Betreiber der privaten Radio Sternwarte ist der Schotte Peter Wright, der seit vielen Jahren in Deutschland lebt, aber seine kulturellen Wurzeln nie vergessen hat. So stolziert Wright nicht nur in seiner eigenen Sternwarte im Quillt herum, sondern auch an Universitäten im In- und Ausland, wo er als Dozent zu Themen der Physik referiert. Peter Wright ist schon ein uriger Kauz, im nettesten Sinne des Wortes. Und so ist es auch nicht verwunderlich, dass er in ganz Europa unter den Astronomen eine Bekanntheit ist.

Als die Ausstellung zu den UFO-Stimulis rechtzeitig bis zum Beginn um 15 Uhr aufgebaut war, kamen auch schon die ersten Interessierten. Der Ablauf war meist so, dass Peter Wright einen Rundgang mit den Leuten durch die Sternwarte machte um sie im Anschluss an Hans-Jürgen Köhler zu übergeben, der die UFO-Stimuli-Ausstellung präsentierte und den Leuten nähere Informationen zu den Schautafel an die Hand gab, die da die bekannten Stimuli zeigten, wie MHB´s, astronomische Körper, Skytracker oder Wolkenformationen. Aufgrund der Pressemitteilungen im Vorfeld war auch die schreibende Zunft anwesend, genauso wie eine Handvoll Pressefotografen. Am späteren Abend versuchte Peter Wright mittels seines Teleskopes die Besatzung der ISS zu empfangen, die für rund 5 Minuten ihre Schleife über Süddeutschland zog. Doch leider gelang der Erfolg von 2004 nicht noch einmal. Im letzten Jahr konnte Wright zusammen mit den Besuchern einen kurzen Small-Talk mit den damaligen Astronauten halten, die natürlich im Vorfeld informiert wurden, das in Europa (nicht nur in Deutschland) solch ein Astronomietag stattfand. Gute PR gehört eben auch zum Tagesgeschäft. Doch wie gesagt, in diesem Jahr blieb uns dieser kurze Small-Talk leider verwehrt. 

Im Anschluss daran startete das Team des CENAP den UFO-Stimuli Nr.2 in Deutschland, der nur von den Skytrackern in den letzten Jahren abgelöst wurde, einen Miniaturheißluftballon, kurz MHB. Es ist immer wieder erstaunlich, wie ein solch banales Ding unter den Laien für großes Staunen sorgen kann. Der Abend endete für uns gegen 23.30 Uhr. Wir machten uns auf Richtung Heimat und werden mit Sicherheit auch im kommenden Jahr am Tag der Astronomie wieder irgendwo vor Ort sein.<

Externe Links

http://openpr.de/news/59386.html
http://www.nightsky-online.de)
http://ufozine.alien.de/news/ausstellung.htm

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