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03.09.2005


    
Historische Noten der UFOlogie aus dem CENAP-Archiv:

September-UFO-Meldungen vor 55 bis vor 20 Jahren: Fliegende Untertassen in der Presse

´Readers Digest´ vom September 1950 meldete aufgrund einem Rundfunkvortrag von Henry J.Taylor (einem damals international bekannten Journalisten und Rundfunkkommentator): "Fliegende Untertassen - kein Spuk am Himmel":

>Ohne damit ein militärisches Geheimnis zu enthüllen, kann ich Ihnen versichern, dass es "Fliegende Untertassen" tatsächlich gibt, und zwar in mehreren Typen. Wie authentisch berichtet wird, gibt es sie in verschiedenen Größen, von kleinen weißen Scheiben, 50 Zentimeter im Durchmesse rund 15 Zentimeter dick (wie in Galveston Bay in Texas eine gefunden wurde), bis zu Scheiben mit dem innerhin beträchtlichen Durchmesser von 75 Metern. Es gibt verschiedene Formen - aber fast alle sind rund, manche flach und am Rande aufwärtsgebogen wie Untertassen, andere wie Torten in der Mitte gewölbt. Dieser letztere Typ wurde von Wildwood im Saate New Jersey und von anderen Orten aus photographiert. Manche werden gelenkt, andere nicht. Weder ein Lichtschein noch eine Rauchfahne geht von ihnen aus, kein Zeichen eines vorwärtstreibenden Mechanismus und kein Ton. Für Augenblicke können sie regungslos in der Luft stehen. Dann schießen sie nach rechts oder links davon, torkelten träge, wie übereinstimmend von Flugzeugführern berichtet wurde, und nehmen allmählich an Geschwindigkeit zu, bis sie sich blitzartig vorwärtsbewegen. Aber sie sind völlig harmlos. Ohne Zweifel entspringen viele Berichte über Fliegende Untertassen -es sind 90 Prozent- der Phantasie, oder sie beruhen auf Verwechslungen. Aber jene neun Fliegenden Scheiben, die von Kapitän E.J.Smith von den United Airlines, seinem zweiten Flugzeugführer und seiner Stewardeß an der Pazifikküste gesichtet wurden, hat es wirklich gegeben, ebenso die fünf von Fred M.Johnson gesichteten Fliegenden Scheiben, die im Kaskadengebirge von Oregon hoch über ihm in die Kurve gingen und plötzlich steil aufstiegen. Wirklichkeit war auch die an einem hellen, klaren Sonntagmorgen im April 1949 über Neu Mexiko hinwegfliegende, die einen Durchmesser von 30 Metern hatte. Und ebenso wirklich war die am 7.Januar 1948 über Kentucky von der Polizei gesichtete Scheibe - die allerdings etwa 75 Meter Durchmesser hatte. [Aus dem Mantell-Fall entstammt also die Legende über die "75 Meter durchmessenden Fliegenden Untertassen", was uns später mehrfach begegnen wird. Mantell hatte tatsächlich zu diesem Zeitpunkt ein militärisches Geheimnis gesehen, aber nicht jene Wundervögel über die Taylor phantasierte, sondern einen gewaltigen Stratosphären-Ballon vom Typ Skyhook.]

Die Fliegenden Untertassen werden im Rahmen eines umfassenden, immer ausgedehnteren Versuchsprogramms erprobt, das seit fast drei Jahren in den Vereinigten Staaten durchgeführt wird. Das Projekt durchlief verschiedene Entwicklungsstufen, die besonders im Juli 1947, im Januar 1948 und im April 1950 das Interesse der Öffentlichkeit erregten. Inzwischen sind die "Untertassen" immer größer geworden und fliegen in Höhen von 300 bis 10.000 Metern und sogar noch höher [stimmt sogar in weiten Teilen, es handelt sich hierbei um das Projekt SKYHOOK, welches ein paar Jahre später öffentlich enthüllt wurde]. Ich weiß, welchen Zweck diese sogenannten Fliegenden Untertassen haben. Aber das ist ein sorgfältig gehütetes militärisches Geheimnis [für Skyhook stimmt das sogar, siehe Roswell, siehe Mantell - im letzteren Fall erfuhr noch nicht einmal seine Familie etwas über die Ursachen seines tragischen Unglücks]. Wenn die Luftwaffe der Vereinigten Staaten es für angebracht hält, die Berichterstattung darüber freizugeben, dürfen wir eine gute Nachricht erwarten. Bis dahin, meine ich, hat niemand das Recht, sich über ihre Verwendung auszulassen. Als ich der Frage nachging, ob sie überhaupt existieren, und wenn ja, ob sie aus Rußland kämen, machten mich zunächst die sich widersprechenden Beschreibungen von Augenzeugen stutzig - bis ich herausfand, dass es zwei Geheimnisse am Himmel gibt, nicht nur eines. In einem meiner Rundfunkvorträge im vorigen März unterschied ich zwischen der echten Fliegenden Untertasse und Berichten vertrauenswürdiger Piloten über einen großen flammenden, länglichen Körper, der in der Form einer Zigarre ähnlich zu sein schien und etwa dreißig Meter lang war. Nach den Schilderungen zuverlässiger Beobachter fliegt er mit strahlendem Licht in großer Höhe - etwas Grauenerregendes, falls es existiert. Und es dürfte tatsächlich existieren. Aber es ist keine Fliegende Untertasse oder irgendetwas Derartiges, sondern das Geheimnis Nummer zwei. Dieses Etwas braust durch die Nacht, und Flammen schlagen aus viereckigen fensterähnlichen Luken im Rumpf. Flügel hat es überhaupt nicht. Von den beiden Verkehrspiloten Kapitän Clarence S.Chiles und John B.Whitted liegt eine genaue Beschreibung darüber vor. Ihr amtlicher Bericht deckt sich mit früheren Beobachtungen über dem Staate Mississippi, ferner mit Beobachtungen von zwei Piloten, die über Tennessee, und mit anderen, die in der Nähe der Bundeshauptstadt Washington gemacht wurden. Sämtliche Berichte sind zuverlässig [was als solches niemand in Frage stellt, darum geht es auch gar nicht].

Um 1:45 h früh flogen sie bei mondhellem, nur leicht bewölktem Himmel über Montgomery im Staate Alabama. "Plötzlich", berichtete Hauptmann Chiles, "tauchte über uns ein grell glänzender, sich schnell bewegender Körper auf. Er schoß auf uns zu. Wir wendeten nach links. Auch er wendete scharf und flog etwa zweihundert Meter über uns vorbei. Das Ding war etwa dreißig Meter lang, hell wie Magnesiumlicht, hatte die Form einer Zigarre und keine Flügel. Aus dem Rumpfende kam ein flammender orangeroter Strahl. Vom seitlichen Rand ging ein starker Glanz aus und lief die ganze Länge des Rumpfes entlang - wie der Schein von Neonröhren. Mit unglaublicher Geschwindigkeit stieg das Ding plötzlich steil in die Wolken hinauf. Sein Düsen- oder Propellerwirbel (der hinten ausgestoßenen Flammen) brachte unsere Douglas DC3 ins Schwanken." So lautet Flugkapitän Chiles und Flugzeugführer Whitteds schriftliche Erklärung. Beide sind nach Aussagen ihres Vorgesetzten "außerordentlich zuverlässige" Männer. Dieses entsetzlich aussehende Dinge war keine Fliegende Untertassen. Auch hatte es in Wirklichkeit keine Zigarrenform, sondern war fast rund, und im Gegensatz zu den Fliegenden Untertassen war es bemannt. Aber wenn sich etwas Rundes so schnell bewegt, erscheint es dem Auge langgestreckt und zigarrenförmig. Dies war ein Versuchs-Jagdflugzeug der amerikanischen Kriegsmarine, ein großes, unglaublich schnelles Düsenflugzeug [großer Quatsch und aus der Rückschau nicht zu bestätigen, zudem war das auslösende Phänomen astronomischer Natur - die Verwechslung mit einem Boliden]. Tatsächlich sieht es bei genauer Betrachtung nicht nur aus wie ein Pfannkuchen, sondern ist auch so geformt [den "Fliegenden Pfannkuchen" gabs tatsächlich, er war aber Propeller-gesteuert und aeronautisch eine Null, das Projekt wurde schnell eingestellt]. Rings um den Rand seines scheibenartigen Rumpfes ist eine Reihe viereckiger Düsenschlitze angebracht, aus denen der strahlende Schein der Abgase herausdringt. Es sind also keine Fenster. Wenn das Flugzeug bei Nacht fliegt, wirkt es wie eine flache, flammende Scheibe in der Luft. Wie schnell es fliegt, darf ich allerdings nicht verraten [nur ein journalistisches Stilmittel, da der Flapjack sowieso den eben genannten Eigenschaften hinten und vorne nicht entsprach]. Diese Scheibe kam nicht aus Rußland oder vom Mars, sondern aus Maryland. So bestätigte es die Kriegsmarine der Vereinigten Staaten, und ich bin ermächtigt, es zu sagen.

Sollten Sie eine Fliegende Untertasse finden - die Wahrscheinlichkeit ist allerdings gering, weil die meisten aus einem sich in der Luft auflösenden und nach einer bestimmten Zeit zergehenden Stoff gemacht sind- [sic!], so würden Sie darauf die gleiche Inschrift in schwarzen, mit der Schablone gemalten Buchstaben entdecken, wie sie auf der ersten in Texas gefundenen Untertasse stand: MILITÄRISCHES GEHEIMNIS DER VEREINIGTEN STAATEN VON AMERIKA, LUFTWAFFE, WER DIESES GESCHOSS BESCHÄDIGT ODER BESCHREIBUNGEN ODER FUNDORT VERRÄT, WIRD WEGEN VERRAT MILITÄRISCHER GEHEIMNISSE VERFOLGT. SOFORT MIT R-GESPRÄCH ANRUFEN. NICHT EXPLOSIV. [Der Fall war im Sommer 1947 aufgetreten, entpuppte sich aber bereits nach ein paar Tagen als Scherz eines Juweliers!] Nun wissen Sie es. Die "Untertassen" existieren, und das ist eine gute Nachricht.<

Nachsatz WW: Dieser Beitrag in, wir wiederholen es, ´Readers Digest´ formte sicherlich einen völlig verdrehten Blick auf die Thematik und wirft ein düsteres Licht auf den Radiokommentator Taylor. Zumindest dies ist keine gute Nachricht. Seine Geschichte ist voller Übertreibungen, Verdrehungen und Unwahrheiten, gemixt als eine schauderliche Enthüllungsstory, die er auf ein neugieriges und fasziniert-verwirrtes Publikum abwarf. Der "Erfolg" von Taylor´s Story liegt darin, dass die Öffentlichkeit sich in Bruchstücken wohl an manche Einzelheiten zu erinnern glaubt, wenn sie diese Geschichte hört bzw liest und in der Aneinanderkettung dieser Bruchstücke wird ein roter Faden aufgebaut, der zu völlig abwegigen Ufern führt und den Betrachter denken läßt, hier mit Beton zu bauen, auch wenn die ganze Kette eine windige Sache auf Treibsand ist. Wer solche Geschichten nicht im Detail und ihren Hintergründen kennt, fällt auf die Schwätzer und Blender schnell herein - damals wie heute. Wir wissen nicht, welchen Gaul Taylor geritten hat, ob er nur ein Sensationsalist oder ob er ein Propagandamedium des Pentagons war (Radios und Radiosprecher werden dafür gerne von allen Seiten genutzt), welches mittels neuer Gerüchte über eine amerikanische Superwaffe die Gerüchte über Super-Untertassen der Russen bekämpfen wollte, frei nach dem Motto: Feuer mit Feuer bekämpfen. Zwar idiotisch gedacht, aber die Gedankenwelt der umtriebenen Desinformations-´Politik´ von Abwehrspezialisten mit ihren Abteilungen für Gegenpropaganda ist nicht immer frei von Irrationalitäten (und davon ist die Geschichte von Geheimdienstarbeit gefüllt). Wie auch immer, die uneingeweihte Öffentlichkeit blieb im Regen stehen und stand alleine da. Sachinformierte kritische Experten gab es damals nicht, die solchen Ausartungen entgegen traten. Dieses Vakuum sollte noch ein paar Jahrzehnte andauern - und in dieser Zeit rieselte vielerlei Unfug über die Menschen in Deutschland (und nicht nur da) hernieder, weswegen sich der UFO-Aberglaube weitlich ausbreiten konnte. Alles in allem prächtige Aussichten für eine ernsthafte Debatte oder gar Untersuchung des UFO-Phänomens, meinen Sie nicht auch?

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>"Fliegende Untertasse" für die deutsche Luftwaffe - Aus der Erfinderkartei des Bundesverteidigungsministeriums< meldete Dieter Schröder am 1.September 1955 in der ´Kasseler Zeitung´:

"Die naturwissenschaftliche Phantasie eines Jules Verne ist nichts dagegen", sagt Diplom-Ingenieur Lützow von der Koblenzer Beschaffungsstelle des Bundesverteidigungsministeriums über die "Erfindungen", die Theodor Blank bisher zur Verteidigung des Vaterlandes angeboten worden sind. Von den rund 1.100 Einsendungen ist nur ein kleiner Teil zu verwenden; alle übrigens sind in 20 Ordnern gesammelt und gleichen eher der Krankenblattsammlung einer Heilanstalt für Geisteskranke. Aber auch die brauchbaren Erfindungen sind keine technischen oder wissenschaftlichen Sensationen. Lützow findet das Ergebnis des nachkriegsdeutschen Erfindergeistes "erschütternd". Die vermeintlichen Erfinder senden ihre Konstruktionen nicht nur vertrauensvoll an Theodor Blank, sondern auch an Bundeskanzler Adenauer und sogar an seine Tochter Lotte. Manche der Einsender sind offensichtlich harmlose Narren, andere jedoch ausgesprochen geisteskrank. Ein "Erfinder" schickte eine "genial einfache Konstruktion einer Fliegenden Untertasse, die nur die Rekonstruktion der Venusbotschaft ist." Resignierend fügt er hinzu: "Ich nehme an, dass dieses Schreiben bei Ihnen in irgendeinem Papierkorb landet. Ich werde daher andere Verwertungswege suchen. Meine nationale Verpflichtung habe ich mit diesem Angebot erfüllt. Hochachtungsvoll..." Jedem Einsender, und sei seine Konstruktion noch so verrückt, wird zunächst ernsthaft geantwortet. Erst wenn er keine Ruhe gibt, stellt man die Bearbeitung ein...

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"Geheimnis der Fliegenden Untertassen gelüftet", so die Meldung der AP aus Bristol, welche am 2.September 1955 ´Der Tagesspiegel´ aufgriff:

"Meine Herren, das ist Ihre Fliegende Untertasse!" Das sagte der Träger des Nobelpreises für Physik, Professor Cecil Powell von der Universität Bristol völlig überraschend den Journalisten: er hatte ihnen einen mattgrauen Ballon von etwa 70 m Durchmesser vorgeführt, der zur Erforschung der Atmosphäre dient. Diese Ballons aus dem Kunststoff Polythylene werden in Höhen von bis zu 35 Kilometer aufgelassen, um dort Strahlungsmessungen und fotografische Aufnahmen zu machen. Instrumente und Kameras werden nach automatischer Auslösung durch Fallschirme zur Erde zurückgebracht. "Die Ballons fliegen weiter. Wir verfolgen sie durch Radar und wissen immer, wo sie sind. Mit Sicherheit können wir damit rechnen, dass dann von dort Berichte über das Auftauchen ´Fliegender Untertassen´ kommen." Das erklärte Professor Powell erstaunten Journalisten. Die Ballons sehen von unten wie Untertassen aus, von der Seite ähneln sie eher einer stumpfen, kurzen Zigarre. Das ist nach Ansicht Profesoor Powells der Grund, dass in Meldungen von "Fliegenden Untertassen" auch oft die Rede von "Fliegenden Zigarren" ist. Es komme ganz darauf an, aus welcher Richtung man den Ballon sieht. [Der Bericht wurde von einem Bild begleitet, welches einen US-Testballon vor dem Start zeigt.]

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"60-Sekunden-Interview" in der ´Abendpost´ vom 22.September 1960:

"Sprechen wir mit Herrn Karl Veit in Wiesbaden?" - "Ja - was kann ich für Sie tun?" - "Herr Veit, Sie sind Vorsitzender der UFO-Studiengesellschaft und geben auch eine Zeitschrift über Fliegende Untertassen heraus. Der amerikanische Physiker Donald Robey hat eine neue Theorie. Er meint, die Fliegenden Untertassen sein nichts anderes als kosmisches Eis, das durch äußere Erhitzung, wenn es in die Erdatmosphäre gerät, so geschliffen wird. Was halten Sie davon?" - "Davon halte ich gar nichts. Das ist eine reine Theorie und unhaltbar - angesichts der vielen seit Jahren bestehenden Tatsachen von UFO-Sichtungen." - "Ist nicht Ihre Meinung, es handele sich um konstruierte Flugkörper von anderen Planeten, genauso nur eine Theorie und unhaltbar?" - "Nein. Dafür liegen die Beweise vor." - "In welcher Form?" - "Es gibt Erlebnisberichte, zum Beispiel von Dr.Ing. Daniel Fry, einem ehemaligen amerikanischen Raketentechniker. [Was eine Behauptung ist, die nie belegt wurde.]" - "Sie finden also nicht, daß diese Robey-Theorie mit dem kosmischen Eis einleuchtend klingt?" - "Es werden immer wieder neue Theorien aufgebracht. Man versucht, wie die Katze um den heißen brei zu gehen. Über so etwas lächeln die UFO-Forscher nur, weil sie ganz anderes Material in Händen halten. Sie haben Fliegende Untertassen aus der Nähe fotografiert und dergleichen mehr." - "Sollte man nicht einem Wissenschaftler wie Robey ernsthafte Bemühungen um dieses Problem zugute halten?" - "Das hat alles nichts mit der Praxis der UFologie zu tun. Die Praxis gibt uns recht, und dafür haben wir umfangreiches Tatsachenmaterial." - "Herzlichen Dank, auf Wiederhören!"

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"Untertassen bestätigt - Flugplatzkontrolle von Mexico City sah den Flugkörper", meldeten am 26.September 1965 die Zeitungen (so auch der ´Wiesbadener Kurier´):

Mexiko ist von einem wahren Fieber bei der Beobachtung Fliegender Untertassen erfaßt. Kein Tag vergeht ohne neue "Himmelserscheinungen". Nun bestätigte zum erstenmal der Kontrollturm des internationalen Flughafens von Mexico City die Existenz geheimnisvoller Flugkörper. Der Chef des Kontrollturms stellte fest, daß gegen halb neun Uhr abends im Nordosten der Stadt ein undefinierbarer Fluggegenstand gesichtet worden sei, der sich in verschiedene Richtungen bewegte. Tausende von Menschen machten die gleiche Beobachtung. Der Flugkörper am Abendhimmel löste eine anhaltende Verkehrsstockung in den Straßen aus. er war eiförmig und von einer vielfarbigen leuchtende Aureole umgeben, in der Rot und Grün vorherrschten. Am Tag zuvor hatten in der niederkalifornischen Stadt La Paz etwa 500 Menschen vom Flugplatz aus eine Viertelstunde lang zwei Fliegende Untertassen beobachtet. Eine war über dem Osten der Stadt stillgestanden, die zweite in verschiedenen Richtungen über das Firmament gerast.

Nachsatz WW: In einem kurzen Artikel wurden gleich zwei UFO-Phänomene gemeldet, die aber derart unzureichend sind, um eine Bewertung vorzunehmen. Erstaunlich jedoch der Fall Mexico City, hier zeigt sich, daß sich an Ort inzwischen eine ufologische Tradition entwickeln konnte, weswegen auch Überlegungen hinsichtlich der seit Angang der neunziger Jahre immer wieder mal aufkommenden UFO-Bestätigungen durch Personal und Freunde von UFOlogen im Airport-Tower anstellenswert sind. In den ´UFO-Nachrichten´ Nr.110, Oktober 1965, wurde diesbezüglich vorausgesagt: "Noch vor Ende dieses Jahres steht der Menschheit nach den Berechnungen einer argentinischen Astrologin eine Invasion von Fliegenden Untertassen bevor..."

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"Mit dem Gesetz von 1903 auf der Jagd nach ´Fliegenden Untertassen´/Seltsame Beobachtungen - Kleine Wesen mit Antennen/"Bip-bip-Töne" hieß es am 15.September 1975 nach einer Meldung aus Paris in der ´Allgemeinen Zeitung´ in Mainz:

"Die Gendarmerie kann gegenüber einem realen Phänomen nicht gleichtgültig bleiben", notiert der Gendarmerie-Hauptmann G.Kervendal in einem umfangreichen, illustrierten Artikel in der Septembernummer der Zeitschrift Armées d´aujord hui, einer Veröffentlichung der französischen Streitkräfte über das Thema der "Fliegenden Untertassen". Er fährt fort: "Getreu den Aufgaben, die ihm durch den Erlaß vom 20.Mai 1903 übertragen worden sind, kann der Gendarm nicht untätig bleiben, wenn ein aufgeregter Autofahrer an seiner Türe schellt, um ihm anzuzeigen, daß ein gerät in gestalt einer Untertasse oder eines Rugby-Balls geräuschlos in niedriger Höhe über ihn hinweggeflogen ist." Der Autor des Beitrages, der Leiter der administrativen logistischen Abteilung des Büros für Informationsmethoden der Direktion der Gendarmerie und zuständig für Militärgerichtsbarkeit ist (die Gendarmerie gehört zu den dem Verteidigungsministerium unterstellten Organisationen der Landesverteidigung), begründet seine Forderung damit, daß die Behörden wissen müssen, was auf "dem nationalen Territorium" vorgeht. Außerdem könne die Gendarmerie einen Beitrag zum wissenschaftlichen Studium des Problems der nicht identifizierten fliegenden Objekte leisten. Der Verfasser beruft sich ferner auf eine Aussage des früheren Verteidigungsministers Robert Galley. Dieser hatte im Februar 1974 geäußert, man könne nicht von vornherein die Möglichkeit solcher Phänomene leugnen. Man müsse sich vielmehr einen offenen geist ihnen gegenüber bewahren.

Hauptmann Kervendal veröffentlicht Fotos, Schaubilder und "Spuren" von solchen Objekten - die Fotos stammen vom 6.Juni 1975 und sind von einem Gendarmeriebeamten aufgenommen worden - und es gibt einige Beobachtungen wieder, die der Gendarmerie zur Untersuchung vorgelegt wurden. Darunter ist der bericht einer Landung eines "UFO" (in Frankreich O.V.N.I. genannt) auf der Insel La Réunion im Indischen Ozean, besetzt mit drei menschenähnlichen und antennenbewehrten kleinen Wesen. Das aluminiumfarbige hutförmige Gerät hielt sich in ein Meter fünzig Abstand zum Boden, wo es starke "Bip-Bip"-Töne von sich gegeben haben soll. Drei personen, die mit Hilfe einer kleinen Leiter ausstiegen, befaßten sich mit dem Sammeln von Erdproben. Eine vierte Person soll durch die durchsichtige Hülle der Kuppel erkennbar gewesen sein. Der Beobachter behauptet, durch einen Lichtblitz niedergworfen worden zu sein, als die gelandeten Wesen seine Anwesenheit wahrnahmen. Der Autor des Artikels ist von der Einstellung der Beobachtungen einer für die US Air Force arbeitenden Studiengruppe der Universität Colorado unterrichtet, folgert aber trotzdem: "Das Phänomen O.V.N.I. existiert. Die Untersuchung darf nicht eingestellt werden." Das Septemberheft der genannten Zeitschrift enthält im übrigen Beiträge über militärische und politische Probleme, von den taktischen Atomwaffen bis zu Fragen des Mitspracherechts der Truppe.

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"Engel in Untertassen" meldete am 25.September 1975 die ´Frankfurter Rundschau´:

In den meisten "Fliegenden Untertassen" sind "himmlische Engel" in Piloten. Es gibt aber auch welche, die von "gefallenen Engeln im Auftrag des Teufels" gesteuert werden. Diese Überzeugung äußerte der ehemalige Rundfunkmitarbeiter Robert D.Barry auf einer Tagung zum Thema "Unbekannte Flugobjekte" (UFO), die von dem fundamentalistischen Theologen Dr.Carl McvIntire in Cap May (New Jersey) veranstaltet wurde. Barry, Chef und einziger Mitarbeiter des vor zwei Jahren errichteten "UFO-Büros", leitete seine Kenntnisse zum Teil aus der Bibel ab. Bei der "großen Wolke von Feuer, das allenthalben umher glänzte", von der der alttestamentliche Prophet Hesekiel berichtete (1,4 FF), habe es sich unzweifelhaft um eine "Fliegende Untertasse" gehandelt.

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In den ´Perry Rhodan´-Roman-Heften vom September 1975 versuchte sich Reinhard Schrutzki aus Norderstedt mit einem Leseraufruf, um einen Verein anzuregen, der "sich ausschließlich mit der Behandlung des UFO-Problems auf der Basis der exakten Wissenschaften beschäftigt. Dieser Verein soll ein Gegenstück zur Deutschen UFO/IFO-Studiengesellschaft (DUIST) e.V. sein, deren Publikationen dem Ansehen all derer schaden, die sich ernsthaft mit UFOs beschäftigen. Ich halte es für nicht mit den Zielen einer exakten wissenschaftlichen Arbeit vereinbar, wenn eine Organisation nach wie vor behauptet, daß ´Fliegende Untertassen´ vom Mars, Jupiter oder Uranus kommen. Ziel des von mir vorgeschlagenen Vereines soll weiterhin sein, alle unrichtigen Darstellungen, die von der DUIST oder irgendeiner anderen Organisation gegeben werden, richtigzustellen oder zu widerlegen." [Zugegeben, dieser Brief war auch für uns in Mannheim Anlaß, genau in dieser Richtung bereits zu denken, aber als wir versuchten mit Schrutzki in Kontakt zu treten, reagierte dieser aus unerfindlichen Gründen nicht, sodaß wir im März 1976 das CENAP ausriefen. Die von Schrutzki hervorragende Idee wurde scheinbar von ihm auch nie weiterverfolgt, da die Szene nie etwas von ihm hörte.]

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"Schotten sahen UFO" meldete am 1.September 1980 die ´Abendpost´:

Dumfries - Einwohner der schottischen Stadt Dumfries wollen in der Nacht zum Sonntag ein UFO gesichtet haben. Nach ihren Berichten zeigte sich das "Objekt aus dem All" in Form eines Lichtbündels unterhalb der Wolkendecke. Ein Polizist, der sicher gehen wollte, fuhr rund fünf Kilometer aus der Stadt, um einen besseren Blick zu haben: "Mein erster Eindruck war, dass die fünf oder sechs weißen Lichter des UFOs wie aus verschiedenen Teilen eines Raumschiffs kamen. Ich war völlig perplex und verunsichert." Nach Angaben des Polizisten schwebte die Erscheinung etwa eine Stunde lang in rund 160 Metern Höhe über der Erde. Die Radarstation eines benachbarten Flughafens konnte jedoch kein UFO auf ihren Schirmen ausmachen. Auch ein Flugzeug, das an den Ort des merkwürdigen Geschehens geschickt worden war, konnte nichts entdecken.

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"Techtelmechtel mit der hübschen Frau vom Mond: Die UFOlogen lassen sich nicht entmutigen - Skepsis und hemmungslose Phantasie - "Es bleibt ein unerforschter Rest" meldete am 13.September 1980 die ´Main-Post´:

Über die kleinen grünen Männchen mit den Eierköpfen und den spitzen Ohren lachen sie nur. Auch den Mann im Mond halten sie für ein Hirngespinst, egal, ob er im silbergrauen Schutzanzug oder ganz in Schwarz auftritt. "MIBs" haben sie diese "Men In Black" getauft, die so gern in Science-Fiction-Filmen mit schwarzen Gesichtshalbmasken ihre asiatische Hautfarbe verdecken. Aller Skepsis zum Trotz freilich halten sie Lebewesen auf anderen Planeten und Besucher bei uns aus der Milchstraße und fernen Galaxien durchaus für möglich. Um darüber mit Gleichgesinnten zu diskutieren, traf sich eine Gruppe privater UFO-Forscher im nordschwäbischen Syrgenstein. "Die meisten UFOs schwirren nicht durch die Luft, sondern durch die Hirne besonders phantasiebegabter Aufschneider und Märchenerzähler", sagt Werner Walter vom Centralen Erforschungsnetz außergewöhnlicher Phänomene (CENAP) in Mannheim. Er weiß seine Worte mit Zahlen zu untermauern: "Nehmen wir mal Österreich. Da wurde in den letzten sieben Jahren das Auftreten von 191 unbekannten Flugobjekten, sogenannten UFOs, auf Herz und Nieren überprüft. Nur sieben Fälle davon blieben als wirklich unidentifizierte Flugobjekte übrig. Für alle anderen ungewöhnlichen Erscheinungen konnten natürliche Erklärungen gefunden werden." Auch aus den USA wartet Werner Walter mit Zahlenmaterial auf: So haben die Amerikaner in einem gemeinsamen Forschungsprogramm von NASA und Air Force in den Jahren von 1948 bis 1969 insgesamt 12.000 UFO-Meldungen untersuchen lassen, und nur 700 blieben als ungeklärte Fälle übrig. Der Großteil der "Fliegenden Untertassen" waren Meteoriten, Lichtbrechungen in der Atmosphäre, Wetterballons, verglühende Satelliten, von der Abendsonne angestrahlte Schneegänse im Formationsflug, oder einfach nur ein schlechter Scherz. So wurde in einem Buch festgestellt: "Die UFO-Erscheinungen bedeuten keine Gefahr für die nationale Sicherheit." Seitdem wird offiziell nicht mehr weitergeforscht. Anzeigen über UFO-Aktivitäten nehmen nur noch die lokalen Sheriffs entgegen.

Natürlich bedeutet die Einstellung des staatlichen Forschungsprogrammes nicht, daß sich nun in Amerika überhaupt niemand mehr um die UFOs kümmert. Viele Universitäten halten sich eigene Institute, die weiter darüber rätseln, was es wohl mit den verschiedenen Himmelserscheinungen auf sich haben könnte. Sie halten internationalen Kontakt mit ähnlichen Instituten auf der ganzen Welt, sogar in den Ländern des Ostblocks. So ist in Syrgenstein der Brite Joe Johnson von der englischen MUFOIT-Gesellschaft interessierter Gast. Er berichtet, daß allein in Großbritannen gut 100 Teams und Clubs sich mit den UFOs befassen. Als Joe Johnson erzählt wird, daß die letzten sieben deutschen UFO-Sichtungen alle eine natürliche Erklärung fanden, zuckt er wortlos die Schultern. Er scheint nichts anderes erwartet zu haben. "Die schönsten UFO-Fälle in aller Welt, mit Bullaugen an den Fliegenden Untertassen und tanzenden Marsmännlein vor den Flugapparaten, haben sich leider alle als Schwindel herausgestellt. Skepsis ist also mehr als angebracht", sagt der Mannheimer Hansjürgen Köhler, der die CENAP-Zeitschrift redigiert. Eine einzige Besucherin des UFO-Konvents in Syrgenstein glaubt dagegen hundertprozentig an die Besucher aus anderen bewohnten Welten. "Ich kenne selbst zehn glaubwürdige Menschen, die in UFOs eingestiegen und mitgeflogen sind", sagte Ilse von Jacobi, die Leiterin der UFO-Studiengruppen in München und Frankfurt. Unglaublich, was die Pensionistin und seit 25 Jahren passionierte UFOlogin, die selber schon unzählige Objekte mit eigenen Augen gesehen haben will, über die Außerplanetarischen alles weiß: Daß sie "unheimlich hübsch" sein sollen, weiß sie von einer Südafrikanerin, die mit einem Mann von irgendeinem Mond ein Kind gezeugt haben will. Auch ein UFOloge in der Schweiz soll ein Techtelmechtel mit einer Raumschiffkommandantin haben. Das ist deshalb erstaunlich, weil uns die Wesen von den anderen Sternen ja für "unterentwickelte Halbidioten" ansehen.

Noch erstaunlicher aber klingt es, wenn Ilse von Jacobi behauptet, daß Amerikas Mondfahrer interplanetarischen Lebewesen auf dem Mond begegnet sind und darüber Sprechverbot erhielten. Auch habe nicht erst Präsident Carter 1973 mit zehn anderen Augenzeugen UFOs gesehen, die heller als der Mond leuchteten. Schon Präsident Eisenhower sei zu einer Konferenz mit den Außerirdischen in ein bei Washington gelandetes Raumschiff geklettert. "Das ist die Wahrheit, die von den Geheimdiensten verschwiegen und abgewürgt wird", sagte Ilse von Jacobi. Noch für heuer prophezeite sie eine Massenlandung von Raumschiffen - wenn sie nicht von den Außerirdischen verschoben wird. Die Mitglieder der Gemeinschaft zur Erforschung ungeklärter Phänomene (GEP) glauben zwar nicht daran. Für alle Fälle aber hat die GEP in Hannover schon Geigerzähler, Magnetometer und Laserinstrumente gekauft, um an den Landeplätzen von Fliegenden Untertassen umfangreiche Felduntersuchungen vornehmen zu können.

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"UFOs."

Anrufer aus dem Raum Duisburg bombardierten die Sternwarte Bochum. Sie hatten am Abendhimmel unbekannte Flugobjekte ausgemacht. Die UFOs hatten ihre Ursache. Ein Kaufhaus hatte eine Lichtorgel am Firmament zaubern lassen. Die Scheinwerfer produzierten rotierende Lichtpunkte, was bei der geringen Wolkenhöhe, aber starker Dichte zu "Erscheinungen" führte.

´Westdeutsche Allgemeine´, 5.September 1985

"UFO verglühte über Köln: Und was hinter dem Himmelsspuk steckte" titelte Franz Wolf Ramien seinen Beitrag für den ´Express´ vom 12.September 1985:

Es war ein lauschiger Abendspaziergang unter sternklarem Himmel. Kein Wölkchen versperrte die Sicht auf den "Wagen" oder den "Großen Bär". Der Kölner Bernd Stiller und seine Freundin Gisela Ricke aus Bayenthal genoßen die Stimmung - doch plötzlich verglühte am Himmel über der City ein rotes Licht. Auch viele andere Kölner sahen den Spuk - ein "UFO"! "Wir dachten zuerst: So ein komischer Stern. Er war mindestens so hell und groß wie der Polarstern, doch dann wunderten wir uns über die rote Farbe. Plötzlich sprühten Funken, das ´UFO´ verglühte." Blinklichter eines Flugzeugs oder eine Feuerwerks-Rakete waren es offenbar nicht. Ein Flugsicherungsexperte vom Kölner Flughafen: "Wir haben keine unbekannten Flugobjekte bemerkt." Er hat aber verschiedene Erklärungen für die Beobachtungen: "Es könnte eine Signalkugel aus Bundeswehrbeständen oder die Leuchtkugel aus einer Gaspistole gewesen sein. Aber wahrscheinlicher ist: Das UFO war ein kleiner Heißluftballon mit einer Kerze als Antrieb. Dafür spricht der "Funkenregen. Die gibt es inzwischen in vielen Kaufhäusern."


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