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09.08.2005


    
Raumfahrtabenteuer: Der Flug der DISCOVERY und die Folgen

Return to Flight - Der amerikanische Space Shuttle hob wieder ab und kam gebeutelt zurück

UPDATE!

Oldtimer auf dem Weg ins All. Man war wieder gespannt darauf, dass die amerikanische NASA ihren Spaceshuttle wieder in den Dienst stellen werde. Nach dem tragisches Reeentry-Unglück der "Columbia" vor 2 1/2 Jahren, ging nun die "Discovery" wieder an die Rampe. Das dienstälteste ´Raumschiff´ der verliebenen Flotte an ´Arbeitstieren´, Raumfahrzeugen zwischen Segelflugzeug und Güterwagon. Ursprünglich gestartet sollte am 13.Juli 05 von Florida aus werden. Und zwar gegen 21:51 h MESZ. Berechnungen von http://www.calsky.de hatten dabei erstaunliches ergeben: Bald darauf würde die "Discovery" etwa Süddeutschland erreichen und dann gegen 22:10 bis ca 22:14 h von West nach Ost hier in die Dämmerung hinein auftreten - vielleicht sogar sichtbar sein wenn sie gerade ihren großen Haupttank ("external tank", ´E.T.´ kurz genannt) abstößt! Wahrhaft ein außergewöhnliches Himmelsphänomen mit der Mission STS-114. Dies war für mich eine Pressemitteilung wert, die ich am frühen Mittag des 12.Juli verschickte:

>Hellleuchtendes, ungewohntes Flugobjekt über Deutschland, Österreich und Schweiz ist das amerikanische Spaceshuttle

Mannheim. Wenn die amerikanische Raumfahrtbehörde NASA nicht in letzter Sekunde den Neu-Start des amerikanischen Spaceshuttle "Discovery" am Mittwochabend um 21:51 h in Florida abbricht, dann können bei klarem Wetter die Menschen in Deutschland. Österreich und Schweiz schon bald nach dem Start in Florida den Überflug des Raumgleiters nebst dem Schauspiel der Absprengung des "external tanks" hoch am Himmel beobachten! Eine Himmelssensation sondersgleichen ist zu erwarten. Nach Werner Walter vom Mannheimer Centralen Erforschungsnetz außergewöhnlicher Himmelsphänomene (CENAP) wird dann gegen 22:10 h aus dem Westen ein "hellleuchtendes, ungewohntes Flugobjekt" erscheinen, welches gegen 22:14 h hin gegen Osten verschwindet. "Wenn alles im geplanten Timing der NASA bleibt, dann wird über unserer Sphäre genau zu dieser Zeit der große Tank des Shuttle abgesprengt, was selbst schon ein Spektakel hergeben kann", so Walter. Himmelsgucker sollten also bei klarem Himmel sich das Schauspiel nicht entgegen lassen und Ferngläser, Teleskope und gute Zoom-Fotoapparate parat haben um das irdische Raumschiff zu sehen. <

Tatsächlich wurde binnen Stunden über dpa der Vorgang fast 1:1 aufgegriffen und getickert: "Shuttle ´Discovery´ auch über Deutschland sichtbar" war die Headline der meisten Meldungen. Jörg Böhme machte uns recht bald auf eine entsprechende Meldung bei BILD-Online aufmerksam (in der gedruckten Ausgabe fand sie aber keinen Einzug). Ein Blick bei den Yahoo-News zeigte ebenso auf, dass die Zeitungen wie ´Mainpost´, ´Neue Presse´, ´Leipziger Volkszeitung´ oder ´Kölnische Rundschau´ ebenso dabei waren. Und bei Google-News kamen zig weitere Einträge wie Spiegel-Online, ´Handelsblatt´, ´Donaukurier´ oder ´Fränkischer Tag´ hinzu. Ab 15 h war auf der N-TV-Videotextseite 130 die Meldung ebenso vertreten (etwas später auch die ZDF-Videotextseite 159). Auch die österreichische apa griff die Meldung auf - und z.B. ´Der Standard´ ( http://derstandard.at/?url=/?id=210... ) berichteten: >Space-Shuttle auch über Österreich sichtbar - Nach dem Start gegen 22.10 Uhr als "hell leuchtendes Flugobjekt" und zwischen 14. und 17.Juli - Gute Wetter-Prognose für Start. Wien - Das amerikanische Space-Shuttle "Discovery" könnte - klares Wetter vorausgesetzt - kurz nach dem für 21.51 Uhr (MESZ) geplanten Start über Deutschland, Österreich und der Schweiz zu sehen sein. Gegen 22.10 sollte sich ein "hell leuchtendes ungewohntes Flugobjekt" aus Westen nähern, heißt es dazu seitens des Centralen Erforschungsnetz außergewöhnlicher Himmelsphänomene (CENAP). Gegen 22.14 Uhr sollte die Raumfähre dann nach Richtung Osten verschwinden.<

Erstaunlich: Noch an diesem Tag erreichten mich E-Mails und Telefonanrufe von Leuten quer durch Deutschland, die irgendwie von der Meldung via Internet erfuhren und sich fragten ob sie an ihrem Wohnort Zeugen der Erscheinung werden konnten. Der Knaller: Sogar ein Deutscher auf Gran Canaria hatte in den deutschen Radionachrichten dort von dem Vorgang gehört und aufgrund der Infos dort mich ausfindig gemacht, um nachzufragen ob auch er eine Chance habe den Shuttle-Durchgang von dort aus zu sehen. Auch deutsche Radiosender meldeten sich an, um nachzufragen, ob ich in dieser Sache für den aktuellen Tag zu Interviews bereit stände. Gegen Mitternacht kamen Meldungen auf, wonach es eine Panne gegeben habe und Plastik-Verkleidungsteile eines Shuttle-Fensters abgefallen waren. Nun müsse man abwarten, ob sich dadurch der Start verzögere...

Mittwoch, der geplante Starttag. Alles klar am Shuttle, keine Startverzögerung, der Countdown lief weiter. Um 8:10 h schon meldete sich der erste Radiosender zwecks Interview, und damit begann ein Sturmlauf nach weiteren Interviews quer durchs Land (auch der Truppenbetreuungssender Radio Andernach war darunter), nach Liechtenstein, Luxemburg und Österreich - sowie von einem BBC-Korrespondenten in Hannover der in der dortigen ´Hannoverschen Allgemeinen´ hierzu was nachlesen konnte. Zwischenzeitlich gab es auch immer und immer wieder Anrufe von weiteren Zeitungslesern wie von der ´Braunschweiger Zeitung´ oder ´Die Welt´ etc, die für ihren Standort Orientierungsmerkmale suchten. Einige Journalisten die warten mussten um zu mir durchzukommen, teilweise war wahrhaft stundenlang die Leitung belegt, hatten inzwischen einmal näher die CENAP-Homepage betrachtet und zeigten sich dann recht erstaunt entweder weil sie feststellten es bei CENAP mit einer UFO-Untersuchungsgruppe zu tun zu haben und/oder sie ganz andere Vorstellungen über "UFO-Fans" hatten. Eine Redakteurin vom WDR: "Was Sie praktisch machen ist ja den Leuten die Träume zu rauben und parallel einher bieten Sie wissenschaftliche Aufklärung auf einem spannenden Niveau. Und dies alles ehrenamtlich, aus eigener Tasche - ist ja kaum zu fassen." Auch ein TV-Team des SWR wollte erscheinen, um "live" das Discovery-Auftauchen zu filmen während wir in Mannheim es von der radioastronomischen Station von Peter Wright am Bürgerpark im Dreieck zwischen Mannheim-Feudenheim, -Vogelstang und -Wallstadt beobachteten. Jenseits dessen setzte bei Wetterzentrale.de jemand den Text der ´Welt´-Meldung auf, was alsbald einmal mehr zu einem Spitzenaufrufwert dort führte.

Bei Spiegel.de gab es ab Nachmittag dann diese Meldung:

>RAUMFÄHRE "DISCOVERY": Shuttle soll von Deutschland aus zu sehen sein

Wenn die Raumfähre "Discovery" startet wie geplant, wird sie unter Umständen auch am hiesigen Himmel zu sehen sein. Zu dem Schauspiel könnte beitragen, dass auch der Haupttank des Shuttles über Europa abgesprengt werden wird. Noch bangt man bei der Nasa und hofft auf gutes Startwetter für die "Discovery". Wenn aber alles glatt geht, wird der Shuttle bei schönem Wetter Gegen 22.10 Uhr sogar von Deutschland aus am Himmel zu sehen sein, als "hellleuchtendes Flugobjekt". Mit Ferngläsern, Teleskopen oder guten Zoom-Fotoapparaten könnte man dann den Überflug beobachten. Das sagte Werner Walter vom Centralen Forschungsnetz außergewöhnlicher Himmelsphänomene (CENAP). "Wenn alles im geplanten Timing der Nasa bleibt, dann wird über unserer Sphäre genau zu dieser Zeit der große Tank des Shuttle abgesprengt, was selbst schon ein Spektakel hergeben kann", so Walter. Gegen 22.14 Uhr wird die Raumfähre dann Richtung Osten verschwinden.

Michaela Kircher vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) bestätigt, dass der große Haupttank wohl in dem Zeitraum abgesprengt werden wird, in dem die Raumfähre den Himmel über Deutschland überquert. Gefahr besteht dadurch nicht: Der Tank wird verglühen, bevor er die Erde erreichen könnte.<

Quelle: http://www.spiegel.de/wissenschaft/...

Tagesschau.de hatte dann noch dies aufgesetzt:

>Start der US-Raumfähre: Discovery am deutschen Himmel sichtbar

Das amerikanische Spaceshuttle "Discovery" soll nach seinem Start in Cape Canaveral am Abend bei klarem Wetter auch im Himmel über Deutschland, Österreich und der Schweiz sichtbar sein. Wie Werner Walter vom Centralen Erforschungsnetz außergewöhnlicher Himmelsphänomene (CENAP) in Mannheim mitteilte, können die Menschen den Nasa-Raumgleiter, dessen Start für 21.51 Uhr (MESZ) in Florida geplant ist, gegen 22.10 Uhr aus dem Westen erscheinen sehen und beobachten. Das hell leuchtende Flugobjekt wird bei seinem Aufstieg am Himmel von Westen nach Osten ziehen und dort verschwinden. Bei klarem Himmel könnten Himmelsgucker mit Ferngläsern, Teleskopen oder guten Zoom-Fotoapparaten den Überflug des Shuttle beobachten.

Möglicherweise kommt noch ein besonderes Ereignis hinzu, berichtet Walter: "Wenn alles im geplanten Timing der Nasa bleibt, dann wird über unserer Sphäre genau zu dieser Zeit der große Außentank des Shuttle abgesprengt". Das allein könne ein Spektakel werden. Der 15 Stockwerke (46 Meter) hohe Tank ist beim Start mit zwei Millionen Litern flüssigem Sauerstoff und Wasserstoff gefüllt. Nach dem Abtrennen fliegt er durch den Schub noch 45 Minuten weiter um die Erde. Dann soll er explodieren, seine Teile sollen in den Pazifik fallen. Wenn alles nach Plan verläuft, kehrt die "Discovery" am 25. Juli zur Erde zurück.<

Nach: http://www.tagesschau.de/aktuell/me...

Doch um 19:45 h war die Geschichte erledigt. Aufgrund eines eigentlich kleinen technischen Problems (eine Meßsonde am Außentank versagte) am Shuttle wurde der Start abgesagt. Schade und ärgerlich weil wir prima Beobachtungswetter gehabt hatten! 20 Minuten nach dem Start ist das Shuttle bereits so hoch, dass es von der untergegangenen Sonne voll beleuchtet wird. Die metallische Shuttle-Hautoberfläche als Ganzes wird von der Sonne angestrahlt und fällt am Dämmerungshimmel auf, Beobachter ähnlicher Durchgänge früherer Shuttleflüge über Old Germany zu ähnlichen Situationen waren begeistert. Weil es sehr hell ist und sich bewegt. Guckste da: http://www.schremmer.de/Astronomie/... . Zu sehen gewesen wäre selbst in den "lichtverseuchten" Städten ein Lichtpunkt wie z.B. bei der ISS. Mit etwas Glück könnte man mit einem guten Fernglas sogar etwas Triebwerksfeuer ausmachen. Man muß nur im richtigen Moment in die richtige Richtung gucken. Silvia Kowollik berichtete so von ihren Observationen in den vergangenen 15 Jahren: "Wenn Shuttle und Tank von der Sonne angestrahlt werden, ist das Shuttle ein hellgelber bis weißer Punkt, der Tank wird mehr orange bis rot erscheinen. Da er das Licht nicht so stark erflektiert (matte Oberfläche), wird er vermutlich dunkler wie das Shuttle sein, obwohl er größer ist. Ich habe in den letzten 15 Jahren oft ein Shuttle und auch die sowjetischen Raketen auf dem Weg zur Mir oder ISS beobachtet. Besonders reizvoll waren Versorgungsflüge, da kam zuerst die Raumstation und kurz drauf sah man die Versorgungsschiffe auf fast identischen Bahnen..." Daniel Fischer von der ´Skyweek´ am 14.Juli 05 auf der NAA-Liste raubte dann weitere Hoffnungen auf die Sichtbarkeit des Raumgleiters auch bei einem späteren Start: "Da das Fenster nun jeden Tag ca. 23 Minuten früher kommt, wird es nach dem Start - selbst wenn er schon in wenigen Tagen kommen sollte - noch zu hell sein, um Orbiter und Tank vorbeifliegen zu sehen. So etwas ist mir bisher genau einmal gelungen, 2001 bei einer Tagung in England: Erst guckten wir den Start im TV in der Hotellounge, dann gingen wir auf den Parkplatz und sahen beide am dunkelblauen Himmel, den sehr deutlich orangefarbenen Tank und den weissen Orbiter. Ob von den 15 oder so Shuttle-Starts, die es bis 2010 noch geben wird, wohl wenigstens einer nochmal passt ...?" Und Matthias Gräter ergänzend dazu: "Kurz beschrieben muss das Shuttle vom Space-Center aus direkt in die Bahnebene der ISS gebracht werden. Dazu ist es nötig, dass diese im Prinzip möglichst genau über der Startrampe steht +/- ein paar Minuten. Dies ist eben immer nach 23 Stunden und 40 Minuten der Fall." Die Daten findet man unter: http://www.spaceflightnow.com/shutt...

Damit war die Sache eigentlich erledigt, dachte ich - aber dann kam das Problem der "Phantom-Discovery" auf. Etliche Leute hatten sich wohl einen schönen Abend im Freien gemacht und luckten nach dem Raumgleiter über Old Germany - nicht wissend, dass der Flug gecanncelt war. Ab 22:30 h erreichten mich nämlich Menschen aus Krotzberg, Taunusstein und Saarbrücken. Nun beschwerten sie sich, dass GANZ ANDERS als beschrieben das "Shuttle" erschien! Ich bekam ganz große Gucker! Natürlich fragte ich nach was sie wie sahen. Die Melder aus Krotzberg und Taunusstein sahen "rechts oberhalb des Mondes" das Shuttle STEHEN. Auf Nachfrage erklärte sie sich dies dann so, schnallen Sie sich fest: Um an die ISS anzudocken und darauf zu warten! So war die einfache Laienlogik in Anbetracht der Erwartungshaltung und der Informationen die man aufgeschnappt hat. Dabei war dieses Objekt nichts weiter als der Planet Jupiter. Zudem erklärte ich ihnen, dass der Shuttle noch am Cape in Florida steht und gar nicht erst hochkam. Der Taunussteiner hängte gleich ein, der Krotzberger lachte lauthals los - und hängte mit einem "Entschuldigung" ein.

Die Observation aus Saarbrücken: Gegen 22:15 h sah ein Beobachter an seinem Osthorizont eine "orangene" Kugel gerade aufsteigen, etwas "quer fliegen" und nach 5 Minuten in einem "glühenden Funkenhagel" vergehen. Er fragte sich ob es eine neue Shuttle-Katastrophe gegeben habe. Er befand sich in seiner Laube und hatte aufgrund einer Zeitungsmeldung es sich dort bequem gemacht um nach dem Shuttle Ausschau gehalten und sah nun dies. Radio- oder Fernsehen hatte auch er an diesem Abend nicht gehört. Aber da er die Zeitung parat hatte, fand er über die Telefonauskunft mich sofort um dies zu melden. Offenkundig die Sichtung eines Miniatur-Heißluftballons vom Partygag-Typ. Daraufhin wurde es mir zu bunt und ich hängte meinerseits den Hörer aus.

Doch am nächsten Tag schon erreichte mich der Anruf eines Redakteurs der Hauszeitschrift von der österr.Pilotenvereinigung am Klagenfurter Flughafen, um Informationen für einen Artikel in seiner Zeitschrift zu sammeln. Tage später meldete sich ein Zeitungsredakteuer aus Trier, um für seine Zeitung einen Artikel zu schreiben (erschien am 30.Juli 05) und um zu berichten selbst Abends an einem lauschifen Plätzchen fernab auf die Raumfähre gewartet und Ausschau gehalten zu haben. Dabei sichtete er einige Minuten lang in Horizontnähe in der Ferne einen "orangen-roten, glimmenden" Lichtball dahinschweben und schließlich nach oben hin verschwinden. So zieht also Medienarbeit ihre Kreise.

"...and we have lift-off for our Space Shuttle Discovery. Beginn Americas new journey to the Moon, Mars and Beyond..." Der US-Raumtransporter DISCOVERY ging dann unter noch größerer Beachtung der Weltöffentlichkeit am Dienstag, den 26.Juli 05, an den Start. Hunderttausende Menschen hatten sich mal wieder am legendären Cape Kennedy eingefunden um bei prächtigem Wetter einen Bilderbuchstart zu erleben. Wie immer bei solchen Stars waren die Menschen begeistert, der Stolz über die Leistung hörte man auch beim Sprecher für den Coundtown an Ort. Ich wünschte mir auch mal so einen Shuttle-Start erleben zu dürfen. Alle Menschen die so etwas erlebten sprechen davon, dass das etwas "Unglaubliches" ist und man irgendwie auch ein "großes Glücksgefühl" dabei empfindet. Schließlich ist nach 50 Jahren ´Raumfahrt´ (ist es ja in Wirklichkeit nicht) das Beste was die Raumfahrttechnologie bieten kann, es gibt nichts besseres zu Beginn des 21.Jahrhunderts. Trotzdem, man muss sich vergegenwärtigen was der neue NASA-Chef Michael Griffin dazu sagt: "Hier haben wir Millionen Einzelteile die von Tausenden Zulieferern kommen und zusammen funktionieren müssen - damit das Shuttle läuft. Dann versteht man wie riskant alles ist und was für eine primitive Technologie es immer noch ist." Und mit wirklichen Raumflug, auch nur ansatzweise, hat dies alles bei weitem nicht zu tun. Wir sind lichtjahreweit von unseren SF-Welten auch nur im kleinsten Rahmen entfernt. Immer noch und auf lange Zeit. In 50 Jahren Raumfahrt sind m.E. nach die Fortschritte dort weitaus geringer als z.B. in der Luftfahrt wo es wirklich dynamische und revolutionäre Fortentwicklungen in der selben Zeit gab. So gesehen ist selbst das Shuttle immer noch ein Experimental-Flieger und mit ihm wird immer noch Pionierarbeit in Sachen Raumflug geleistet. Vergegenwärtigen wir uns, das selbst der heute denkbare schnellste Weltraumantrieb z.B. für eine Raumsonde bei maximal 30 km in der Sekunde liegt, wenn man das ganze technische Potenzial einsetzen würde. Also weit weit weg von der Lichtgeschwindigkeit mit 300.000 km/sek.

Hatte für den verpatzten ´Erststart´ nur N24 einen DISCOVERY-Event-Tag ausgerufen, so stand nun auch N-TV bei Fuß. Da der Starttermin für 16:39 h MESZ angesetzt war, gab es auch keine Chance den Überflug des Shuttle über Old Germany auszumachen. So gesehen, war die Sache für mich eigentlich ohne Bedeutung. Doch schon am Tag zuvor erreichten mich ca 10 Radiostationen bzw Zeitungsredakteure um nachzufragen ob, wie und wann man das Raumschiff über Deutschland sehen könnte. Doch nicht nur dies - auch etwa ein Dutzend Privatleute meldeten sich bis abends um 22 h um diesbezüglich nachzufragen! So bleibt man also den Leuten irgendwie doch im Gedächtnis. Kurz nach 15 h hatte ich mich dann durchgerungen eine "Nicht-Sichtbarkeits"-Pressemitteilung betreffs DISCOVERY auszugeben ("Große Enttäuschung für Himmelsgucker - Raumschiff DISCOVERY nicht über Mitteleuropa zu sehen!"), die aber nicht aufgegriffen wurde. War ja auch eine komische Sache - auf etwas hinweisen was man NICHT sehen kann! - Dies werden sich Redakteure in den Agenturen wohl auch gedacht haben und daher kann ich es auch verstehen, wenn die PM nicht weitergegeben wurde. Doch mein "Bauchgefühl" sollte mal wieder Recht behalten; die DISCOVERY stand jetzt ganz und gar im öffentlichen Beobachtungswinkel und die Frage nach ihrer Sichtbarkeit blieb ein Thema. Auch am Starttag gab es ab 8:30 h Anfragen von Sendern und Privatleuten in dieser Angelegenheit. Ein Moderator von "Antenne Bayern": "Wir haben noch keine Agentur gelesen wo Sie sich zur DISCOVERY äußern und deswegen fragen wir mal nach um vielleicht schnell mal einen O-Ton für die 9 h-Nachrichten von Ihnen zu bekommen..." Kaum zehn Minuten später kam schon eine Dame aus Rottweil mit dem gleichen Anliegen daher. Und so ging es bis gegen 16 h weiter.

Eine Folge der intensiven Medien-Präsenz in den letzten Jahren. CENAP/Werner Walter ist eindeutig-zweideutig im "öffentlichen Unterbewußtsein" kleben geblieben und die Medien-Profis sowie Bürger greifen bei Bedarf auf das zurück was ein "Centrales Erforschungs-Netz außergewöhnlicher Himmelsphänomene" (was auch immer das auch sein mag, die meisten wissen es offenkundig gar nicht) ihrer Meinung nach anzusagen hat. Tatsächlich erreichen mich seit etlichen Jahren auch immer wieder Anrufe nach "Medienaktionen" von Leuten die Fragen in Sachen Astronomie/Astronautik haben (Astrologie kam dabei eigentlich fast noch nie vor, fällt mir gerade entlang dieser Gedankenkette auf!). Grob gesagt so zwischen 5-10 per Jahr.

Und dann das "SOS im Weltraum": Alsbald stellte die NASA (und die Weltöffentlichkeit aufgrund einer oberhalb des External Tanks/ET angebrachten Kamera) fest, dass da ein großes Isolierschaumstoffstück sich vom ET löste. Genau ein solches Teil hatte 2 1/2 Jahre für einen unerwarteten und überraschenden Schaden beim Shuttle COLUMBIA geführt - und zu dessen Explosion während des Reentry-Manövers. Doch das aktuelle Teil stürzte nicht auf das Shuttle, sondern von ihm weg. Die Medien klemmten sich sofort ran und "hofften" bald auf eine Headline wie bei "Apollo 13" - Houston, wir haben ein Problem. Die NASA war geschockt und verhängte ein Flugverbot für die paar restlichen Shuttles. Auch für die ATLANTIS, dem ´Backup´-Shuttle für die DISCOVERY. Dramatische Überlegungen über die Zukunft der Raumfahrt kamen auf. Vom Rückschlag für das Raumfahrtprogramm war die Rede, vielleicht gar vom Ende der bemannten Raumfahrt sowie der Einstellung des ISS-Programms für welches das Shuttle als Lastenträger unbedingt notwendig ist. Ganz dramatische Szenarien über die "Gestrandeten im Weltraum" wurden schon aufgemacht. Von der Notunterbringung der Shuttle-Crew in der Internationalen Raumstationen bis hin zum Rettungsflug als Sondermission durch das Shutlle ATLANTIS wurde alles anspekuliert und kaum ein Tag verging ohne größere Beiträge in den Medien, in welchen immer neue Probleme aufgedeckt und Chaos-Szenarien durchgespielt wurden. Raumfahrt, so zeigte sich, ist und bleibt ein Risiko für Mensch und Material. Zunächst aber einmal standen handwerkliche Reparaturarbeiten im Weltraum für die DISCOVERY an - und die wurden mit besorgten Argusaugen von der Weltöffentlichkeit verfolgt. Zwei Fugenstreifen zwischen Kacheln am bäuchlings angebrachten Hitzeschutzschild des Raumgleiters mussten herausgezupft werden. Spannende Momente auf jeden Fall. Und bald schon wurde das Shuttle nochmals zum Sorgenkind im All. Nahe dem Hauptfrontfenster gab es Probleme mit einer Iso-Matte. Doch die NASA sah darin kein Problem für die Rückkehr der Crew am darauffolgenden Montag. Medien-Hysterie. In Deutschland standen ARD, ZDF, Phoenix, N-TV und N24 mit Sondersendungen parat, um die Rückkehr aus dem All umfassend zu begleiten. Doch die Sterne standen schlecht, wegen schlechten Wetters musste die Landung am Kennedy Space Center dann um 24 Stunden verschoben werden. Der Raumgleiter DISCOVERY hielt die Welt in Atem, sorgte aber sicherlich auch dafür, dass die Öffentlichkeit mehr erfuhr wie schlicht eigentlich "Raumfahrt" zu Beginn des 21.Jahrhunderts ausfällt.

Dienstag, der 9.August 05: "Discovery is home". Und wieder hat es nicht auf Anhieb hingehauen. Wegen schlechtem Wetter am Cape musste die Landung verschoben werden. Jetzt stieg wirklich die Spannung, aber um 14:11 h MESZ setzte der Raumgleiter schließlich im frühen Morgengrauen auf der Notlandebahn der kalifornischen Edwards AFB auf. Uff. Houston: "Welcome back, friends!" Wieder große Medienbegleitung und eine allgemeine Würdigung gegenüber STS-114-Kommandantin Eileen Collins. Großartige Bilder einer Infrarotkamera des hereinschwebendes Shuttles über Kalifornien. Fazit: Für die NASA heißt es noch für geraume Zeit - Dichtungsmaterial und Isolierschaum statt Kurs Mond und Mars. Die heimlich auf Kastrophe programmierten Medien hatten ihren Festtag. Die Quoten waren ein Geschenk des Himmels. Aber was man auch beobachten konnte: Die Medien blasen ein unverstandenes aber spannendes Thema auf und sorgen damit für Druck über die angesprochene Öffentlichkeit und dem genährten Interesse über ihre Auflagen und Quoten. Dramatisierung spielt dabei die entscheidende Rolle. Imer wieder wurden die Bilder des abgeplatzten Schaumstoffteils am Shuttle gezeigt (übrigens wurden beim Abtrennen des Haupttanks auch Eiskristalle mitabgesprengt, die man teilweise auf dem Filmmaterial mit einkreiste - in der UFO-Szene sind diese Eiskristalle als eben "UFOs" die Raumfahrtunternehmungen begleiten bestens bekannt und ein eigener Mythos) und auf die Hitzeschutzschild-Kacheln verwiesen, die sich lösen können. Wieder und wieder wurde der "erste Reparatureinsatz" hochgefert, obwohl er eigentlich KEINER war. Wieder und wieder wurden die Bilder von vor 2 1/2 Jahren des COLUMBIA-Absturzes gezeigt und jeder dritte Moderatorensatz begann mit "Risiko" oder "Gefahr" - während Astronauten-Gäste im Studio oder zugeschaltet eigentlich KEINERLEI PROBLEME sahen. Da mag manchem Kenner diese Panikmache in den Medien ziemlich auf die Nerven gegangen sein.

Alles Schnuppe oder "verheimlichte Discovery-Teile die vom Himmel fallen"? Erstaunlicher Weise erhielt ich rund um diese Epoche immer wieder einmal Nachfragen von Menschen quer durch Deutschland die in den jeweils vorausgegangenen Nächten "Glühende Teile mit Schweif" durch den Himmel sekundenlang und geräuschlos rasen sahen. Anrufe aus der Nähe von Berlin, der Oberlausitz, bei Freiburg oder Hirschhorn kamen diesbezüglich herein. Die Anruferin bei Freiburg beschrieb eine Art "weißen Tropfen mit langem Schweif". Sie fragte sich, was das ist und ob das was "mit dem Shuttle zu tun hat, welches am Nachmittag landete und im Weltraum noch Teile verlor". Erstaunlicher Weise hatte ich aus der Nähe von Berlin am Tag voraus einen ähnlichen Anruf zu einem "rötlichen Glühteil" der vom Himmel herabschoß und nach ein-zwei Sekunden vergangen war erhalten, hier fragte sich der Anrufer "ob die NASA weitere Discovery-Pannen verschweigt um gut dazustehen"! Ein Beobachter aus Hirschhorn fragte sich in Anbetracht seiner Beobachtung von einem "rötlichen langgezogenen Metallei und buntem Kondensschweif, das ganz hoch vom Himmel bis in halbe Höhe herabfiel", ob dies insgeheim ein "verheimlichtes Discovery-Teil war, welches verloren ging und nun verbrannte". Eigentlich waren all diese Beobachtungen normale Sternschnuppen, wie ich es sehe - und die sind normaler Weise auch gar nicht der Inhalt von "UFO-Meldungen", sondern eben nur die großen Brocken aus der Klasse der Feuerball-Boliden. Bei allen diesen Meldeeingängen handelte es sich zwar um leuchtstarke Objekte, aber gerademal "ein paar Mal größer als ein Stern", also nicht die fetten Teile. Doch die nachfragenden Menschen wurden offenbar durch die Medienberichterstattung dieser Tage besonders sensibilistert und sahen ihre nicht-erkannten Sternschnuppen nun im zeitgenössischen technischen Kontext des Spaceshuttles. Ich konnte hier auch jeweils nachfragen, was eigentlich der Unterschied zu einer "Sternschnuppe" sei - und es fiel niemanden dazu etwas anderes ein! Die aktuelle Medien-Hysterie mit den bereits erwähnten Bildern und vordergründigen Themen waren der Ausschlag für diese Meldungen, eindeutig. (1) Da bahnt sich vielleicht ein neuer NASA-Verschwörungs-Komplex an, der in mittlerer Zukunft durchschlägt. Jedenfalls waren die Menschen eingenommen - und dies inmitten des Sternschnuppenstroms der Perseiden für 2005, welcher laut dpa ja mal "WIEDER" für "ein flammendes Himmelsschauspiel sorgen" soll - gar vom "Feuerwerk" war die Rede wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) in Offenbach berichtete. Der Ausgangspunkt der Sternschnuppen scheint das Sternbild Perseus zu sein, das gegen Mitternacht über dem östlichen Horizont steht.

(1) = Man kann sich leicht vorstellen, als was wahrscheinlich genau die selben Sternschnuppen gemeldet worden wären wenn gerade mit selber Intensität ein großer UFO-Fall durch die Medien gegangen wäre.

Wie auch immer, etwas ganz anderes ist hier ebenso wichtig. Niemand wird zweifeln, dass die NASA eine Topadresse für wissenschaftliche Forschung und Praxis ist. Mit einem außergewöhnlichen Etat und klar-definierten Aufgaben. Alle Welt schaut beeindruckt zur NASA hoch. Die Leistungsfähigkeit war bisher nie in Zweifel. Doch nun schaut die ganze Geschichte anders aus, ganz anders. Nach dem COLUMBIA-Unglück war für mehr als eine Milliarde Dollar der Schaumstoff-Schutzmantel (eigentlich eine recht primitive Sache) des ET neu entwickelt worden um absolute Sicherheit zu gewährleisten. 2 1/2 Jahre Arbeit mit der Einbindung von 20.000 hochbezahlten und extraspezialisierten Ingenieuren und Technikern führte zu - NICHTS. Das Ausgangsproblem war nach wie vor gegeben. Geändert hatte sich trotz aller Anstrengungen zur Problemlösung gar nichts. Und dies obwohl die NASA-Chefs glaubten nun alles absolut im Griff zu haben. Will man nun die komplexe UFO-Problematik ins Spiel bringen, dann bringt dieses bittere NASA-Beispiel im Vergleich dazu nur eines bei nüchterner Betrachtung zustande: Eine gewaltige Fluchtbewegung. Wie wollen ein paar UFO-bewegte Hansel dieses Phänomen aufklären, wenn man mit ganz anderen Resourcen wie bei der NASA noch nicht einmal imstande ist eine Problemstellung wie eine feste Schaumstoff-Isolierhülle um den ´ET´ zu lösen? Um die Schraube noch einmal anzudrehen: Glauben Sie jetzt wirklich noch, dass die US-Luftwaffe imstande sei angeblich geborgene >Fliegende Untertassen< als Raumschiffe außerirdischen Intelligenzen nachzubauen und in der Area 51 oder sonstwo testzufliegen?

In dieser Phase der DISCOVERY-Aufregung gab es auch zwei astronomische Meldungen, die für etwas Aufsehen sorgten - 1) mal wieder die angebliche Entdeckung eines "10.Planeten" jenseits von Pluto unseres Sonnensystems und 2) Der Fund von Wassereis auf dem Boden eines Kraters am Mars-Nordpol, entdeckt durch Bilder der hochauflösenden Stereokamera HRSC an Bord der ESA-Raumsonde Mars Express. Das Wassereis kann sich hier ganzjährig halten. Der Krater liegt in der nördlichen Tiefebene Vastitas Borealis. Mehr unter http://www.astronews.com/news/artik...

Zum "10.Planeten" meldete die dpa am 1.August 05:

>Dem von US-Astronomen am Rande des Sonnensystems entdeckte Himmelskörper wird der Planetenstatus nach Auskunft der Internationalen Astronomischen Union (IAU) vorerst nicht zuerkannt. Die US-Raumfahrtbehörde NASA hatte ihn am Wochenende als zehnten Planeten bezeichnet. Angesichts immer häufigerer Entdeckungen in den Außenbezirken des Sonnensystems sei eine Arbeitsgruppe eingesetzt worden, um die Mindestanforderungen an einen Planeten zu definieren, teilte die IAU in Paris mit. Solange von dieser Arbeitsgruppe kein Ergebnis vorliege, würden alle Himmelskörper des Systems, die mehr als 40 Mal so weit von der Sonne entfernt sind wie die Erde, als Mitglieder der so genannten Trans-Neptunischen-Population betrachtet. Der von NASA-finanzierten Astronomen entdeckte Gesteins- und Eisbrocken «2003 UB313» ist der Sonne gegenwärtig fast 100 Mal ferner als die Erde.

Nach Auskunft der IAU könnte die Vollversammlung im kommenden Jahr in Prag über den Planetenstatus mehrerer Entdeckungen in den Außenbezirken des Sonnensystems entscheiden. Das Wissen über die Außenregion entwickele sich derzeit rasant, betonte die IAU. Dies stehe in gravierendem Gegensatz zu der Zeit, in der der neunte Planet, Pluto, entdeckt wurde. Viele Experten bezweifeln, dass Pluto heute noch den Planetenstatus zugestanden bekäme.<

In dieser Zeit fand auch Jörg Böhme einen interessanten Link und machte uns darauf aufmerksam: "Ist ja schon öfter vorgekommen, dass Raketenstarts und die dabei auftretenden Lichteffekte spektakuläre Erscheinungen am Himmel zaubern können. Hier was Neues: http://www.coasttocoastam.com/gen/p... " Ist schon beeindruckend wie der ´Vorbeiflug´ einer Rakete ausschauen kann.

Externe Links

http://www.calsky.de
http://derstandard.at/?url=/?id=2109662
http://www.spiegel.de/wissenschaft/weltraum/0,1518,365006,00.html
http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID4524714_REF2,00.htm
http://www.schremmer.de/Astronomie/Space-Shuttle/space-shuttle.html
http://www.spaceflightnow.com/shuttle/sts114/fdf/sts114windows.html
http://www.astronews.com/news/artikel/2005/08/0508-003.shtml
http://www.coasttocoastam.com/gen/page1041.html
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