. Zurück C E N A P

19.01.2003


    
Alle Jahre wieder: Helles "Fremdobjekt" nahe dem Mond

Einmal mehr passten verschiedene Umstände perfekt zusammen, um Leute in weiten Teilen Deutschlands an eine seltsame Himmelserscheinung in der späten Samstagnacht glauben zu lassen

Samstagnacht, der 18.Januar 2003. Nach einigen trüben Tagen riß in weiten Teilen Deutschlands der Himmel auf und es war einigermaßen ´angenehm´ im Vergleich zu den Tagen und Wochen voraus. Da sind spät Nachts noch viele Menschen unterwegs, wohl mehr als in jeder sonst beliebigen Nacht der Woche. Und da war plötzlich auch der Vollmond hoch oben am Himmel wunderschön auszumachen - und, Halt, da war noch ein anderes Objekt, welches hellstrahlend und leicht gelblich getönt wirkend ins Auge stach. Etwa eine Handbreit links unterhalb des bleichen Gesellen am Firmament hatte er sich da einen "Zusatzmond" eingefangen.

Und schon klingelte gegen 23:30 h erstmals das Telefon der Mannheimer UFO-Hotline von Werner Walter. Hier sein Erfahrungsbericht aus der späten Samstagnacht bis Sonntagnachmittag ob Meldeeingänge zu diesem Schauspiel. Ein älterer Herr aus Karlsruhe berichtete "jetzt noch ein absolut seltsames, hell-strahlendes Fremdobjekt" ausmachen zu können, welches links und leicht unterhalb des Mondes "Platz genommen habe". Er war sicher, dass dies keineswegs normal sei und der Vollmond nie einen derartigen "Begleiter" habe. Das weiß-blitzende "Fremdobjekt" weise gelegentlich auch eine "gelbliche Eintönung" auf. Die Spekulation des Herrn lief darauf hinaus, ob dies nicht ein "NASA-Satellit" sei, "der den Mond beobachtet". Ich eilte daraufhin selbst auf den Balkon hinaus, um nach dem Mond Ausschau zu halten - und siehe da, tatsächlich, da stand der alte "UFO-Kandidat" JUPITER genau dort, wo der Herr in Karlsruhe gerade seinen "NASA-Mondsatelliten" wahrnahm. Bald darauf meldet sich Andre H. aus Mettingen bei Osnabrück, der absolut erstaunt ist und sich nun die Frage stellte, ob dieses "Objekt" die Venus sei, auch wenn er sich wunderte, da diese eigentlich derzeiten "den Morgenstern bildet" - damit hatte er zumindest recht, war aber dennoch verblüfft zu erfahren, dass das der Riesenplanet Jupiter war. Ehepaar K. aus Gaggenau meldet sich gegen 1 h. Auch sie haben am späten Nachthimmel ein "sehr merkwürdiges Gebilde" neben dem Mond ausgemacht. Es stände dort geraume Zeit und "strahle fast so hell wie der Mond, nur wesentlich kleiner." Könne dies eines "der sagenhaften UFOs sein?" In Weinheim regte sich ein Herr auf und vermutete in der Erscheinung, die er mir gegen 1:20 h meldete ein "absolutes Fremdobjekt", was er beim Mond so "noch nie gesehen habe". Manchmal wird tatsächlich ob ein und dem selben nicht verstandenen "Phänomen" am Himmel auch die selbe beschreibende Sprache von unterschiedlichen Zeugen an diversen Schauplätzen gewählt. Bald darauf meldete sich aus Bellheim Frau K. mit vielen Entschuldigungen wegen der sehr späten Zeit, die von ihrem Wohnzimmer aus seit 23 h "den Mond betrachte und dabei feststellte, dass dieser links unten einen unheimlichen Begleiter habe".

Danach hängte ich mal wieder aus "Selbstschutzgründen" das Telefon aus, sonst kommt man nicht mehr in den Schlaf. Am späten Sonntagvormittag erreichte mich dann aus Schweinfurt ein junger Mann, der gegen 2 h aus der Disco gekommen war und noch auf dem dortigen Parkplatz mit ein paar Kumpels "Blödsinn" machte. Dabei wurden sie auf den sehr hellen Mond mit dem "komischen Funken" links daneben aufmerksam. Sie schauten sich dies vielleicht 10 Minuten rätselratend an und "diskutierten ob dies ein UFO sein könne". Man war sich aber keineswegs sicher und als dann ein paar andere Bekannte aus dem Tanzschuppen kamen, machten sie auch diese darauf aufmerksam, aber die lachten nur und meinten, dass das ein "Fernsehsatellit" sei. Damit erledigte sich die Sache, aber der Anrufer beschäftigte sich weiterhin damit, sodass er sich schließlich durchrang in Mannheim mal "vorsichtshalber" nachzufragen. Nach der Mittagsessenszeit rief eine Dame aus der Nähe von Hammelburg an und wirkte doch "etwas aufgeregt", da sie in der vorausgehenden Nacht "Unglaubliches und Geheimnisvolles" zwei Stunden lang links nebem dem Mond ausgemacht habe - und sie dies daran erinnerte SCHON EINMAL genau das selbe vor zwei Jahrzehnten oder so zusammen mit ihrem damals noch lebenden Mann gesehen zu haben. "Der Mond steht doch normaler Weise alleine am Himmel und deswegen wundert mich dieses seltsame ´Paarung´", führte die Dame aus.

Ganz sich ist, dass derartige Zufalls-Konjunktionen astronomischer Körper in der Nähe des Vollmondes immer wieder einmal vorkommen und dabei immer wieder die Menschen irritieren. Mal ist es die Venus oder mal, wie im aktuellen Falle, der Jupiter - welcher bereits in der Nacht des 19.September 1961 der wahrscheinlichste Auslöser für einen der berühmtesten amerikanischen "UFO-Entführungsfälle" war; dem Fall von Barney & Betty Hill. Oder entsinnen wir uns der international gemeldeten UFO-Sichtung aus dem australischen Melbourne vom Abend des 4.Oktober 1998, als die Agenturen über "ein gelbes UFO im Mond-Orbit" berichteten. Auch hier war es der Jupiter gewesen. Die Liste ließe sich beliebig fortsetzen und auch auf deutsche Vergleichsfälle umlegen.

Sicher dagegen ist, dass der Jupiter bei entsprechend gutem Wetter auch in der Nacht von Sonntag auf Montag RECHTS neben dem Mond angesiedelt für Verblüffung sorgen wird. Dann trennen sich die beiden wieder und nehmen Distanz auf. Da wird wieder einiges bei den "üblichen Verdächtigen" wie Sternwarten, Wetterstationen, Flugsicherungsstellen und Polizei-Notrufzentralen los gewesen sein.


Views: 1155