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18.01.2003


    
Raumforschungs-Zentrum als Besitzer von "UFO"-Beweisen?

Nahm das "Solar and Heliospheric Observatory" (SOHO) nahe der Sonne eine "glühende Fliegende Untertasse" auf, die während des Flugs sogar mit ihrer Bewegungsspur auf dem "Alien Highway" registriert wu

Wie die Internet-Nachrichtenagentur Anonova am 15.Januar 2003 unter http://www.ananova.com/news/story/s... nebst farbigen "Bildbeleg" auswies, nannte die NASA das Bild das Ergebnis eines "Kamera-Fehlers" während der 54-jährige UFOloge Mike Murray, Gründer der britischen UFO-Gruppe Euroseti und seit 30 Jahren in der UFOlogie tätig, der Ansicht ist, dass die Aufnahme ein fremdes Raumschiff, gesteuert von Außerirdischen zeige. Das nun vorliegende Bild zeige ja eindeutig eine "archetypische Fliegende Untertasse" mit einem Glüheffekt darum. Viele der auf der Erden gesichteten UFOs seien ja "pulsierende Lichter" und "hinterlassen einen Schweif*. Für den UFOlogen ist das Bildmaterial keineswegs basierend auf einem Kamerafehler. Ursprünglich hatte ein spanischer Geschäftsmann von außerhalb Barcelonas diese Aufnahme mit seiner großen Satellitenfunkempfangsantenne "aufgeschnappt", als er sich auf die Frequenz des SOHO-Satelliten schaltete, der eine Millionen Meilen von der Erde entfernt seine Instrumente auf die Sonne ausgerichtet hat. Doch leider ist das veröffentliche Bild, so schön es auch ausschaut, nichts weiter als ein kleiner Bildausschnitt, sodass eine weitere Bewertung erst möglich wäre, wenn man das GANZE BILD kennt. Daniel Fischer von der Uni-Sternwarte Bonn meinte auf CENAP-Nachfrage dazu am 15.Januar 03: "Auf jeden Fall sind die SOHO-Bilder voller Artefakte, u.a. bei hoher Strahlenbelastung bei hoher Sonnenaktivität. Wenn man die richtigen Pixel ausschneidet, kann man natürlich alles damit beweisen." Tatsächlich fällt auf, dass das vorgelegte "Sonnen-UFO"-Bild am Rande der Auflösung ist und die Pixel überdeutlich zutage treten. Was darauf hinweist, dass die eigentliche Erscheinung auf dem bisher nicht bekannten Gesamtbild sehr klein sein muss und man sie fast schon mit der (elektronischen) Lupe suchen muss.

*= Hier bringt der britische Kollege wie viele andere UFO-Freunde auch einiges durcheinander. Während "Fliegende Untertassen" gänzlich selten in der UFO-Beobachtungs-Historie seit vielen Jahrzehnten eine Rolle spielen (und wenn, dann meistens auf den Trickfotos der Kontaktler oder auf Bildern von Kindern, die sich mit UFO-Fans einen Scherz erlauben) sind gemeldete UFO-Erscheinungen von einer breiten Palette unterschiedlicher Objekte und Erscheinungen am Himmel hervorgerufen. Zum Beispiel von den "pulsierenden" rötlich-orangenen Lichtkugeln der Kategorie Miniatur-Heißluftballon. Oder von schweifhinterlassenden Feuerball-Boliden (große Meteore) sowie Flugzeug-Kondenstreifen z.B. in den Morgen- oder Abenddämmerung. Typisch, bilderhafte "Fliegende Untertassen" bringen diese Effekte nicht mit sich.

Die Zeitung "Bristol Evening News" nahm sich unter der Headline "Is This Really An Alien Craft?" dem Fall ebenso am 16.Januar 03 in an. Hier wird vermerkt, dass SOHO bereits viele Hundert Bilder von der Sonne und ihrem Umfeld zur Erde übermittelte und schon in der Vergangenheit bereits einige UFOlogen bei Detailausschnitten glaubten fremde Raumschiffe gesehen zu haben, um über eine "alien superhighway" nahe der Sonne zu spekulieren. Graham Birdsall, Herausgeber des britischen UFO Magazine, meinte auf dem Bild "soetwas wie ein Raumschiff aus einem Science-Fiction-Film wie Star Trek" zu erkennen. Am 17.Januar 03 meldete sich die Zeitung nochmals mit der Schlagzeile "Alien ´Proof´ Rejected As Hype" zu Worte. Professor George Simnett, Leiter der Raumforschungsgruppe an der Universität von Birmingham, nannte all die Behauptungen zu dem Bild, wonach es ein "Raumschiff" zeigen soll "Nonsens". Er muss es wissen, schließlich entwickelte er den Large Angle Spectromectric Coronagraph (LASCO) zusammen mit Kollegen aus Washington, DC, Deutschland und Frankreich. Und LASCO ist das Aufzeichnungssystem des SoHo-Satelliten, von ihm entstammt das hier diskutierte Bild. Kurzum: Der CCD-Chip der für die Bildaufnahme verantwortlich zeichnet wird bei bestimmten Strahlenbelastungen der Sonne überfordert und verzeichnet dann die "Aufnahmen" als verzogene, längliche Gestalt mit einem hell-weißen Fleck in der Mitte. Bei normalem, "anologen" Fotoaufnahmen mit der haushaltsüblichen Knipskamera würde man soetwas schlichtweg "Überbelichtung" nennen. Der Professor: "Es ist meine Kamera, ich weiß zu was sie alles fähig ist und das von UFOlogen nun diskutierte Bild gehört zu dem ´Leistungsspektrum´ dazu. Wir haben damit keine Probleme, was man hier sieht sind weder UFOs noch außerirdische Raumschiffe. Sondern nichts weiter als ein überbelichtet aufgenommener Planet."

Die UFOlogen verwenden das SoHo-Bild nun als Aufhänger für eine UFO-Fotoausstellung nächste Woche im National Space Centre von Leicester, organisiert von Murray´s UFO-Gruppierung. Die Vermarktungschefin des Space Centre, Pam Murdock, zur "Birmingham Post": "Als Teil unseres Geschäftsplans bieten wir allen Interessenten unsere Räumlichkeiten zur Anmietung an, aber was die dort dann treiben und welches Thema sie wählen bedeutet dann nicht, das wir dahinterstehen." Man will eben nur Geld verdienen.

Externe Links

http://www.ananova.com/news/story/sm_740006.html?menu

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