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25.07.2000


    
CENAP-Archiv: Das UFO und die Concorde

Ein historischer UFO-Zwischenfall in Erinnerung des Dramas

Soeben erschüttern und dramatische Meldungen und schreckliche Bilder aus der französischen Hauptstadt ob des Crashs einer Überschallmaschine vom Typ "Concorde". Dies erinnert mich an eine UFO-Meldung in Zusammenhang mit dem Überflieger...

In der RTL2-UFO-Reportage vom Abend des 17.Januar 1995 wurde ein heiß-diskutierter UFO-Zwischenfall abgehandelt. Endlich wurde der komplette CONCORDE-Film gezeigt und durch jenen Kameramann (Alan Tanner mit seiner speziell für die Aufnahme entwickelten Astravision-Kamera [ein abgewandeltes Periscop-Kamerasystem mit einer komplexen Aneinanderreihung von Prismen und Linsen]) des originalen British Airways-Filmteams erklärt, der für die Aufnahme verantwortlich ist! Trotzdem diese Aufnahme (z.B. verwendet in Hesemanns Video »UFO-Beweise«) oftmals als UFO-Beitrag verwendet wird, um UFO-Scoutships (Minisonden) unter intelligenter Kontrolle in Aktion zu zeigen (Hesemann verwendet dann für diese ´Beweiskette´ noch einige andere völlig banale Clips), war uns seit zwei Jahrzehnten der tatsächliche Hintergrund, wie auch von Mr.Tanner erklärt, durch die Recherchen des Wiesbadener UFO-Film-Ermittlers Klaus Webner bekannt: Eine interne Sonnenlichtreflektion an den Frontteilen des Astravision-Periscope-Systems. Auch dieser Film ist sehr suggestiv, wie hieß es so schön: "Aber auch Kameras können lügen." [ORF2-Originalton, wo die RTL2-Reportage ebenso ausgestrahlt wurde: "Im Himmel über Großbritanien erschien aus dem Nichts ein UFO und flog neben einer CONCORDE auf und ab, wie gesteuert - doch Kamerabilder können täuschen."] Und er hat eine interessante Nebennote: In der UFOlogie trifft man gelegentlich Zombies, dieser Fall gehört dazu.

Am 1.2.1974 meldeten die Gazetten zwischen BILD, Rhein-Neckar-Zeitung und Mannheimer Morgen eine Sensation. Bereits am 30.Juni 1973 hatte über Zentralafrika eine Sonnenfinsternis stattgefunden, welche von einem französische Wissenschaftlerteam quasi mittels einer nagelneuen Überschall-CONCORDE (Nr.001, betrieben von der BA) bei Mach 2 begleitet wurde, um die Sonnenfinsternis möglichst lange beobachten zu können. Hierbei hatte man unerwartet aus der CONCORDE in 17.000 Metern Höhe, etwa über dem Tschad, ein "hell-leuchtendes rundes Objekt mit einem Durchmesser von mehr als 200 Meter", zwischen Horizont und Hochatmosphäre, auf einem Foto festgehalten und später erst bei der Auswertung entdeckt. Dies wurde sofort zur ufologischen Sensation hochgejubelt und geisterte von nun an als der CONCORD-Film durch die Szene - dabei hat der Fall Tschad mit dem herumgeisternden UFO-Film, mit übrigens einer typisch englischen Landschaft unter sich, nichts zu tun! Während es von dem UFO-Objekt nur ein Dia gibt, aufgenommen von Jean Begot vom Institut d´Astrophysique im französischen Paris, der die Chromosphäre vor und nach der aktuellen Sonnenfinsternis dokumentieren wollte, jagte die Medien- und ufologische Welt nach dem Beweisstück und fragte bei British Airways nach, um mehr über den UFO-Film von der CONCORDE zu erfahren. Dort stand man scheinbar im berüchtigten Nebel und erinnerte sich an eine verpatzte Werbeaufnahme, die man sowieso ausrangieren wollte und ein "UFO" zeigt...so entstand das Mysterium des CONCORDE-UFO-Films. Da man in verschiedenen Meldungen und TV-Beiträgen im Fall des originalen CONCORDE-Falls über dem Tschad von einem Film, anstellte von einem Einzelbild, sprach, merkte niemand die Differenz und irrte im ufologischen Irrgarten weiter herum.

Das Tschad-UFO selbst ist wenig spektakulär und wurde bereits am 6.Februar 1974 in der deutschen Presse, zumindest aber von der FAZ, als ein wolkenartiges Gebilde in der Stratosphäre klargestellt - mehr zeigt das winzige Fleckchen auch nicht, die Erklärung ist völlig konsistent mit dem Inhalt des Bildmaterials. Die deutsche UFO-Presse wurde damals alleinig von den Wiesbadener UFO-Nachrichten der Fam.Veit angeführt und es ist kein Wunder, wenn die UN Nr.210, März 1974, den Titelaufmacher »Sensation: Film beweist UFOs« einbrachte. UN-Chefredakteur Karl L.Veit berichtete von den Reaktionen der Leser, unter ihnen auch Baron von Buttlar, auf die Darstellung des Falls in der breiten Tagespresse: Für sie war diese Meldung, beinhaltend ein "aufsehenerregendes Erlebnis", einmal mehr "eine Sensation". Die DUIST griff lieber ausländsiche Organe zur Darstellung auf, so die 31.Januar 1974-Nummer des schwedischen "Expressen", wo man tatsächlich der Sensation breiten Raum bereitstellte. Hiernach soll der Techniker Jean Degat berichtet haben, dass das glühende UFO mit "großer Geschwindigkeit dahinraste" und er die Chance ergriff, "um das Objekt zu filmen, ehe es verschwand". Nach UN-Angaben wurde das UFO-Bild am 2.2.1974 im französischen Fernsehen gezeigt, angeblich hätten Wissenschaftler ausgesagt, dass das zu sehende wolkenartige Phantom "keine Wolke" sei - UN-Argument: "Denn das Bild stammt aus dem Film der Sonnenforscher, in der Stratosphäre aufgenommen und inzwischen ausgewertet."

In seinem Editorial schreibt dann Karl Veit nieder, dass "faszinierte Wissenschaftler ein riesiges Flugobjekt filmten" und der Fall selbst "ein ufologisches Ereignis ersten Ranges" sei! Hochbedeutsam sei es schon allein deswegen, weil "Techniker, Exklusivpiloten, Astrophysiker, Sonnenforscher und UFO-Experten direkt oder bei der Auswertung beteiligt waren". "Das sensationelle Erlebnis versetzte Präsident Popidous Chefpilot des englisch-französischen Überschallflugzeugs CONCORDE, André Turcat, wie alle anderen beteiligten Fachwissenschaftler -auch Skeptiker der UFOlogie- in Erregung", durften wir damals staunend entgegennehmen. Und bitteschön, Sie bekommen als UFOloge noch mehr serviert: "Zusammenhängend mit der spektakulären Sonnenfinsternis im Juni 1973 spielte das UFO-Menetekel gewissermaßen auf der Höhenbühne eines erdentrückten Proszeniums, doch zugleich über dem schwarfafrikanischen Staat Tschad, und außer den Direkterlebenden sahen am 2.Februar 1974 Millionen Zuschauer im franzöischen Staatsfernsehen den unleugbaren Beweis für das Vorhandensein außerirdischer Intelligenzen, die, wie an anderen Stellen hunderttausendfach berichtet, ihre Forschungsbesuche laufend aus Weltraumtiefen unserer für sie interessant sein müssenden Erde abstatten." Kein Wunder auch, wenn Veit dann weitere Schlußfolgerungen zog, die sich auf die "gezielte Begegnung der UFO-Besatzung mit einem nicht alltäglichen, ja, exquisiten irdischen Wissenschaftler-Team" beziehen. Die CONCORDE-Erfahrung sei sonach eine "zweifellos genau berechnete und durchgeführte Begegnung von kosmischen Astronauten und irdischen Wissenschaftskollegen als relevanter Auftakt zu den Einflugwellen der UFOs" im Jahre 1973; dies sei ein stetiges kollektives "Trommelfeuer" aus dem Weltraum auf die Gehirne aller derjenigen, die an der "notwendigen Neuformung des modernen Weltbildes beteiligt sind oder sein sollten". "Dem prophezeiten und unaufhaltsam heranrückenden UFOLOGISCHEN DURCHBRUCH sind wir wieder um ein wesentliches Stück nähergekommen, was in der gegenwärtigen Schicksalswende der Menschheit einschneidende Veränderungen bis hin zum universellen Verständnis mit sich bringen muß."


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