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20.04.2000


    
"UFO-Debunking-Leitfaden" schlägt voll ein

UFOlogen fielen reihenweise auf Satire herein

Im Dezember 1999 stellte Christian Sommerer als CENAP-Regionaluntersucher für Mecklenburg-Vorpommern (MV) auf seiner Internet-Homepage unter http://www.people.freenet.de/CENAP-MV einen "Leitfaden für erfolgreiches UFO-Debunking" (UFO-wegerklären sozusagen) vor und rief damit unter UFOlogen einen Sturm der Entrüstung vor. Geschickt hatte Sommerer in wohlfeinen Worten zwei Elemente aufgegriffen und als satirischen Spiegel der UFOlogie vorgehalten, ohne das sie es in ihrer ideologischen Trutzburg merkte um was es eigentlich ging: 1) griff Sommerer das typische TV-Bild des UFOlogen in feinem Zwirn und mit überlegenen "keep smiling" auf und verband dies 2) mit den in der UFOlogie umhergeisternden und gepflegten (falschen!) Vorstellungen über Deutschlands "UFO-Erzskeptikern", den "UFO-Debunkern" vom CENAP. Der ganze Text war eine "Real-Satire" gewesen, die nun bizarre Ausformungen in einem animierten "Eigenleben" in ufologischren Kreisen (und darüber hinaus) nimmt.

Niemand hat es gemerkt und somit war die Satire ein gelungenes Experiment gewesen, eben weil Sommerer es geschickt verstanden hatte, dem "Hasen Pfeffer zu geben" und genau das Bild karikierte, welches über "die Gauner", "organisierten" und "militanten Skeptiker" (gelegentlich sogar vor versammelter UFOlogen-Mannschaft verglichen mit der "SA"!) umgeht und welches als ideologisches "Feindbild" über die "UFO-Gegner" von CENAP rund um Werner Walter von der UFOlogie geliebt wird. Was haben wir in unserer regulierenden Funktion als UFO-Kritiker alles schon erlebt: telefonische Bombendrohungen, bitterböse Briefe und Pakete mit üblem Inhalt, Anwaltsschreiben, Diffammierungsschreiben an den Arbeitsgeber von Werner Walter, Klagen vor Gericht (übrigens wegen "Geschäftsschädigung"!) etc. Alles mit dem Fernziel uns zum schweigen zu bringen und öffentlicht unmöglich zu machen. Denunziation und Diffammierung sind das Handwerkszeug mancher UFOlogen. Und selbst als 1989 auf einem großen Frankfurter UFO-Kongress Erich von Däniken von einem enttäuschten Fan geohrfeigt wurde hieß es sofort, dass dies ein "Anschlag von CENAP" sei (damit hatten wir überhaupt nichts zu tun). Johannes von Buttlar spricht in seinem Werk "Drachenwege" gar voller Wut über den UFO-Skeptiker Rudolf Henke in den Worten "...ein schwitzender Fanatiker erklärte geifernd, er habe, zum Henker, die Endlösung gefunden..." In MUFON-CES-internen Papieren wurde Henke so bereits auch schon zum "schmierigen, unseriösen Rufmörder" abgestempelt und es wurde behauptet, das UFO-Zeugen bei CENAP "aus Jux und Tollerei verleumdet" würden und der Autor dann selbst zu "ethischen Normen wissenschaftlichen Diskutierens und Miteinander-Umgehens" aufrief, was aber offenbar gegenüber kritischen UFO-Phänomen-Untersuchern nicht galt. So hat also die jetzige "konzertierte" Aktion von Unkenrufern einen unschönen Vorlauf und ist nur die logische Fortsetzung eines"uralten" Kreuzzugs gegen UFO-Skeptiker.

Mit Argus-Augen stach dieser Text zunächst einem MUFON-CES-Vertreter ins Sichtfeld und er übermittelte ihn sofort nach dem Motto "Herr Lehrer, ich weiß was!" getreu an seinen Vereinsvorsitzenden, der ihn alsbald an die Redaktion des GWUP-SKEPTIKERS weiterreichte, um sein "Zetetiker"-Bild bestätigt zu sehen (und deswegen zu jubeln), welches er bereits seit zwei Jahrzehnten pflegt. Danach wurde im DEGUFORUM vom März 2000 von Reinhard Nühlen der Artikel "Neues von der Debunker-Front" mit heißer Nadel gestrickt, um sich genüßlich über die nach außen hin "Kreide fressenden" UFOlogie-Kritiker und UFO-Skeptiker auszulassen und in der Satire einen "Verhaltenskodex" des CENAP zu erkennen. Und Mitte April wanden sich brüskierte UFO-Freunde des Phantastischen sogar an die Vereinigung der Sternfreunde (VdS), bei denen CENAP den UFO-Fachbereich stellt, um aufzuzeigen, wie "böse doch die ufologischen Kreidefresser" sind und um zur Inquisitition zu rufen. Ganz toll!

Doch keinem der ufologischen Spielführer ging auf, dass es selbst wenn es einen solchen "Leitfaden" gäbe (denn es natürlich nicht gibt, wie allein schon die Praxis zeigt!), ein solcher ja aus "politischen Gründen" nie veröffentlicht würde, da wir ja nicht der polnische Geheimdienst sind, der unlängst aus Versehen Geheimunterlagen frei verfügbar und unverschlüsselt ins Internet stellte. Zudem wäre bei der losen Struktur des CENAP als Hobbyisten-Vereinigung ein solch strenger "Maßnahmen-Katalog" wegen der unterschiedlichen Persönlichkeiten im CENAP-Netzwerk gar nicht machbar - außerdem ziemlich unethisch sowie einfach nur "von den Sternen". Allein aus diesem Grunde ist es absurd die "Schwere" dem Satire-Text zu geben, wie er nun künstlich aufgestempelt bekommt.

Weitaus wichtiger als nur diesen Satire-Text zu studieren wäre es gewesen (und ist es immer noch!) sich dem Umfeld zu widmen, in welchem der "Leitfaden" angesiedelt war, und daraus zu lernen - anstelle sich dann aus der Satire weltfremde "Realitäten" zusammenzustoppeln. Aber hier hieß es natürlich "Augen zu und durch". Es ist schon bemerkenswert mit welchem selektiven Blick die Freunde des Phantastischen sich durchboxen und nur das sehen wollen, was ihnen genehm ist und ins Konzept paßt. Sicher, Sommerer hätte in 10 cm hohen Lettern "Satire" darüber schreiben können - nur was hätte dies genutzt, die "Szene" würde uns dann vorwerfen einen echten Leitfaden aus dem Herzen der CENAP-Hexenküche nur "getarnt" an Mann und Frau bringen zu wollen. Zudem wirkt eine Satire nur dann, wenn sie nicht als solche markiert wird. Die ufologischen Reaktionen auf diesen künstlichen "UFO-Debunking-Leitfaden" sagen schlußendlich mehr über den Zustand innerhalb der UFOlogie (und ihrer "Helden") aus, als über CENAP, welches nach wie vor als "ufologischer Nestbeschmutzer" und "Verräter-Truppe" (bewußt) falsch verstanden wird.

Ach, wir können eben machen was wir wollen, es ist immer falsch und die Devise "Hängt sie höher!" geht immer um...

Externe Links

http://www.people.freenet.de/CENAP-MV

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