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02.01.2011


    
Wie immer jeden Monatsanfang - Historische Noten der UFOlogie aus dem CENAP-Archiv:

Auch im Neuen Jahr 2011 - Gegen das Vergessen in der UFOlogie: Januar-UFO-Meldungen (jährliche Quadraniden-Zeit) vor 55 bis vor 20 Jahren: ´Fliegende Untertassen´ in der Presse

Eingangsbild 2011: Die einen heben zum ´Prost Neujahr!´ mit dem Sektglas an - und das rote Tuch der UFOlogie, Werner Walter (ufologisch aus diesem Grunde auch verhasst ´Rotjacke´ genannt) hebt dagegen einen außerirdischen Besucher hoch, den er einst von Prof. Heinz Haber aus Mannheim bekam. Was es erstaunlicherweise auch mit dem Monats-Rückblick für Januar zu tun hat, ergibt sich automatisch hiernach:

Wie kann das Neue Jahr 2011 beginnen? Richtig - mit einer Rückschau über die ´Fliegende Untertassen´-Mythologie und UFO-Legende, wie Sie uns die Presse einst dargelegt hat. Also begeben wir uns auf eine Retro-Reise zurück in die Vergangenheit, um einmal mehr zu lernen wie die Untertassen nach Old Germany kamen...

+ Es ist bekanntlich für Außenstehende nicht leicht, im UFO-Feld Durch- und Überblick zu bekommen - zuviele Sandburgen und Minenfelder machen den Zugang schwer, um ins ufologische Wunderland vorzudringen, in welchem riesige Seifenblasen buntschillernde Illusionen hergeben und selbst mancher fragende Geist davon träumt, dem goldgefüllten Kupferkessel nahezukommen, der sich am Ende des Regenbogens verbergen soll. Darüber hinaus stellt sich so mancher Merlin der Moderne als Gaukler heraus, der dem Rattenfänger von Hameln durchaus ebenbürdige Konkurrenz macht. Natürlich, es gab auch Verheißungen, Versprechungen und Verlockungen, die ihren Teil beitrugen, um den Untertassen-Mythos nach Deutschland zu bringen. Schließlich wuchs das UFO-Interesse des Publikums parallel einher mit der Weiterentwicklung von Raketen(waffen), der Erkundung des Kosmos um uns herum und den damit verbundenen Seltsamkeiten. Zu diesem Merkwürdigkeiten des Himmels zählten eben die unidentifizierten Flug-Objekte, welche traditionell zunächst als "Fliegende Untertassen" vorgestellt wurden - mit denen freilich ein ganz bestimmtes Bild verbunden ist: Raumschiffe aus dem Weltraum. Gefaktes Bildmaterial und Hollywood-Bilder (im wahrsten Sinne des Wortes) bestimmten (und bestimmen) die UFO-Konzeption in der öffentlichen Gewahrwerdung. Aber auch schräge Vögel und wirre Ideen kamen ins öffentliche Bewußtsein, manche sogar waren anerkannte Experten in anderen speziellen Fachgebieten und genoßen dort einen guten Ruf. Sobald sie aber über UFOs (oder besser Fliegende Untertassen) phantasierten, was zum aktuellen Zeitpunkt aber nicht als solches nicht zu erkennen war (da wiederholt sich die Geschichte bis heute unendlich wieder), nahm man ihr Wort in dieser Affäre für bare Münze. Darüber hinaus werden Sie leicht feststellen, dass der UFO-Begriff immer wieder nicht ganz korrekt gehandhabt wird: man spricht fortlaufend von unbekannten Flug-Objekten. Das unidentifizierte Flugobjekt ist eine in ihrer Natur nicht erkannte Erscheinung während das unbekannte Flugobjekt suggestiv so wirkt, als seien diese Phänomene tatsächlich und immer als unerklärlich verdammt.

+ Diese Arbeit soll helfen, der UFO-Historie ganz speziell in Deutschland auf die Sprünge zu helfen und sie durchschaubar, überblickbarer und begreiflicher zu machen - auch des Willens wegen, die UFOlogie sowie den UFO-Glauben in ihren historischen Bastionen historisch zu durchleuchten. Dies ist schon wichtig, um verstehen zu lernen, wie sich ein ganz spezieller UFO-Aberglaube hierzulande ausbilden konnte und die UFO-Thematik zu einem modernen, visionären Mythos wurde. Nur wer umfassend und tiefgründig über die korrekten Hintergründe informiert ist, kann sich wirklich eine fundierte Meinung bilden und den UFO-Spuk einordnen. Gleichsam ist dies ein Blick ins sehr umfangreiche und vielleicht hierzulande einmalige UFO-Zeitungs- und Zeitschriften-Artikel-Archiv des CENAP, von dem die Szene seit Anfang an weiß, es aber befremdlicher Weise nie nutzen wollte. Naja, dies erklärt sich daraus, dass die Basis-orientierte Recherche genausowenig praktischer Alltag ist wie die aktuelle Hinterfragung von UFO-Meldungen neuerer Zeit. Will man die Gegenwart verstehen, wird der Blick auf die Vergangenheit unumgänglich. Eine solche Haltung ist wissenschaftsphilosophisch korrekt für jegliche scientific study, die breite Kreise der ufologischen Bewegung uns gerne absprechen wollen und eine kleine sich selbst elitär verstehende Truppe für sich selbst alleinig einvernehmen will, obwohl sie schon in den schlichtesten Prinzipien versagen und selbst in Anbetracht von Ockhams Rassiermesser-Prinzip am liebsten das Weihwasser wie gegen den Teufel hervorholen würden.

+ Natürlich wird diese historische Betrachtung (die da und dort auch entsprechende Kommentierung finden muß) keinen wirklich vollständigen Einblick geben können, aber in einem groben Rahmen die Eckpunkte sicherlich erfaßen. Sie finden Berichte aus Heimat-Zeitungen, Mantel-Blättern, Wochenzeitungen und Zeitschriften hier aufgegriffen. Eben all das, was auch dem Bürger auf der Straße im Laufe seines Lebens in Sachen UFOs aus den Printmedien entgegengesprungen ist. Mal sind es Meldungen, die nur in der jeweiligen Region bekannt wurden und mal sind es Artikel und Reportagen aus großen überregionalen Organen. Es wird nicht rein nur um UFO-Meldungen gehen, die über die ersten Jahrzehnte hinweg fast ausschließlich als "Fliegende Untertassen"-Darstellungen verwendet wurden, sondern auch den dazugehörigen Grenzbereich anschneiden, da die UFO-Frage natürlich nicht in einem Vakuum debattiert wurde, sondern Einflüße durch das gesellschaftliche, kulturelle und wissenschaftliche Umfeld wie Astronomie, Astro-Physik, Planetenforschung und aeronautische Entwicklung im Flugzeug- und Raketenbau erfuhr. Bemerkenswert ist auch, dass die Verwendung des Begriffs der "Fliegenden Untertasse" unreflektiert für alle möglichen Erscheinungen am Himmel übernommen wurde, auch wenn "bildlich" gänzlich andere Körper bzw Erscheinungen in ihrer Gestalt und ihrem Aussehen beobachtet worden sind. Doch mann kan auch feststellen, dass die bewußte Apostrophierung, also die Setzung von "Gänsefüßchen", die ganze Thematik immer mit unterschwelligen Fragezeichen besetzte. Nun, Sie werden auch Persönlichkeiten kennenlernten, die die UFO-Diskussion bestimmten, sei es durch ihre eigenen Erfahrungen oder sei es z.B. durch ihre Meinung aufgrund ihres beruflichen Potentials (auch wenn sich zeigen wird, dass sie damit auch völlig schief liegen können). Alle Leser dieser Studie sind aufgerufen ebenfalls aktiv zu werden und die Lücken dieser Arbeit zu schließen, sobald Sie Ergänzungen in Form von Berichten aus ihrer eigenen Sammlung einbringen können.

Zunächst einige Meldungen aus der ´Rhein-Neckar-Zeitung´ - und es geht gleich Ausserirdisch los:

"Glühende Feuerkugel explodiert" meldete dpa aus Stockholm und am 4.Januar 1951 las man in der ´Rhein-Neckar-Zeitung´: Eine glühende Feuerkugel explodierte am Montagabend über den nordschwedischen Provinzen Jaemtland und Aangermanland und verbreitete für Sekunden im Umkreis von etwa 300 Kilometer einen taghellen Lichtschein. Wenige Minuten später wurde ein donnerartiges Grollen vernehmbar. Vermutlich handelte es sich um einen großen Meteor, der ungewöhnlich tief in die Lufthülle der Erde eingedrungen war, bevor er zersprang.

"UdSSR baut Fliegenden Diskus" hieß es am 11.Januar 1951 in der ´Rhein-Neckar-Zeitung´ aufgrund des Eig.R.-Dienstes): In der vergangenen Woche ist in der Sowjetunion, wie wir einem Bericht des Ural-Senders Swerdlowsk entnehmen, der erste sowjetische "Fliegende Diskus" abgestürzt und zu Bruch gegangen. Es handelte sich dabei um das Modell eines vom Moskauer Flugzeugkonstrukteur Tschernowskij gebauten neuartigen Flugapparates, der wie ein rotierender Diskus aussieht und die Bezeichnung "Bitsch" (die Geißel) trägt.

"´Feuerball´ richtete Zerstörungen an" meldete UP aus Melbourne und am 13.Januar 1951 meldete es die ´Rhein-Neckar-Zeitung´: Ein "Feuerball", der vom offenen Meer kam, richtete am Freitag in dem Melbourner Vorort Hampton Verwüstungen an. Von verschiedenen Häusern wurden die Dächer abgetragen, außerdem wurde die Veranda des Krankenhauses zerstört. Ein Polizist schilderte, wie er die merkwürdige Erscheinung erlebte. "Ich sah ein rotes Aufleuchten über dem Meer, dann schlug ein rotvioletter Flammenball mit großem Getöse auf die Dächer der Häuser nieder." Die Einwohner nehmen an, dass es sich um einen Meteor gehandelt habe.

"Geheimnisvolle Himmelserscheinung war - ein Ballon meldete" dpa aus Stockholm und am 27.Januar 1951 berichtete es so die ´Rhein-Neckar-Zeitung´: Ein in sehr großer Höhe fliegender geheimnisvoller Gegenstand wurde am Donnerstagabend über Schonen (Südschweden) beobachtet. Ein Schulflugzeug der schwedischen Luftwaffe verfolgte den Gegenstand bis er über See verschwand. Eine Staffel Jagdflugzeuge startete kurz danach, konnte den Gegenstand aber nicht mehr sichten. Das Rätsel dieser geheimnisvollen Himmelserscheinung dürfte jedoch gelöst sein. Wie das Physikalische Institut in Lunbd am Freitag mitteilte, habe es am Donnerstag einen mit Meßinstrumten versehenen Gummiballon starten lassen, der 12.000 - 15.000 Meter hoch aufstieg. Bei dem vorherrschenden klaren Wetter habe der Ballon wahrscheinlich in der Sonne geglänzt, sodass der Eindruck des Leuchtens entstand.

Mit einem außerirdischen Besucher geht es gleich 5 Jahre später weiter:

"´Feuerball´ über England" meldete am 17.Januar 1956 die ´Rhein-Neckar-Zeitung´: Über die Grafschaft Sussex wurde am Montagfrüh ein rätselhafter "Feuerball" am Himmel beobachtet, der von Südosten nach Nordwesten flog. Er hatte nach Angaben von Augenzeugen das Aussehen eines großen Kometen mit einem feurigen Schweif. Der Feuerschein des Schweifes sei noch einige Zeit nach dem Verschwinden des "Feuerballs" am Himmel sichtbar gewesen. Unter der Bevölkerung Südenglands erregte das Erscheinen des "Feuerballs" großes Aufsehen und führte zu neuen Spekulationen über das Geheimnis der "Fliegenden Untertassen".

"Wie die afghanische Gesandtschaft in Neu-Delhi bekanntgab, sind in verschiedenen Gegenden Afganistans, so über Herat, etwa 80 km von der sowjetischen und persischen Grenze entfernt, Fliegende Teller gesichtet worden, wovon einige rund und andere viereckig waren." ´Die Tat´, 30.Januar 1956.

"´Fliegende Stadt´ gesehen", meldeten die ´Stuttgarter Nachrichten´ vom 3.Januar 1961: Einwohner von vier Dörfern im westlichen Sudan haben zu früher Morgenstunde eine "komplette Stadt mit hohen Gebäuden und Bäumen", langsam durch den Himmel segelnd, gesehen. Wie verlautet, sind die Behörden mit der Aufklärung des seltsamen Vorganges beschäftigt.

Festschnallen - früher, exologischer Wahnsinn:

+ "Karl Michalek verließ die Venusgläubigen - Weltpräsident verschwunden - Aber nicht in der Untertassen: Die Polizei erwischte nur den ´Sicherheitskommissar´ meldete Paul Mevissen für den ´Weser-Kurier´ am 3. Januar 1961: Karl Michalek, der Präsident der künftigen Weltrepublik, ist verschwunden. Sein Stellvertreter sitzt in Wiener Neustadt im Kittchen. So endete vorerst ein Gaunerstreich, der wieder einmal beweist, daß man die Einfalt der Untertassen-Fanatiker gar nicht hoch genug einschäötzen kann. Zwei Jahre lang hatten Michalek und sein Spezl in Österreich und Süddeutschland in anfälligen Kreisen eine besondere Art Panikstimmung geschürt. "Die dritte Weltraumflotte von der Venus wird demnächst auf der Erde landen", verkündete er. Und: "Ich bin vom Präsidenten Urun von der Venus beauftragt worden, die erste Regierung der künftigen Weltrepublik zu bilden." Zwei Jahre lang sammelten Michalek und Co. die Spenden ihrer um Regierungspöstchen bangenden Anhänger ein, einen Betrag, der nach vorsichtigen Schätzungen über 100.000 Mark betrug. Dann griff, o Wunder, zum erstenmal in der Krinimalkomödie der Fliegenden Untertassen, die Polizei ein. Und der Präsident gab Fersengeld. Aber das wußte niemand, als in Santiago de Chile ein Mann namens Michalek ein Manifest veröffentlichte, das den flammenden Titel "Völker der Erde" trug. Darin berichtete der Verfasser, daß er über ein Jahr lang in einer "Fliegenden Untertasse", von ihm "Blindes Auge" genannt, geschult worden sei. Venusmenschen landen demnächst auf der Erde. Gegenwehr sei angesichts der tollen Geschwindigkeit der "Blinden Augen" (Modell A450.000, Modell B 675.000 km/st) sinnlos, die Weltrepublik mit Sitz in Berlin werde anschließend von ihm ausgerufen. Wie alle Klapperstorchlegenden wurde der Unfug in einschlägigen mitteleuropäischen Kreisen blindlings geglaubt. Die Verehrer und vor allem Verehrerinnen des geheimnisvollen Meisters stürzten sich auf die Programme, und der Verlag Schönenberger, der in einem geisterbahnähnlichen Haus in Heiden in der Schweiz Untertassenpropaganda druckt, konnte kaum genügend liefern, um (pro Heft 3,50 Franken) die Nachfrage zu decken.

In dem Programm geht es wild zu. Drohungen wechseln mit Versprechungen. Die Todesstrafe wird gleich wieder eingeführt. Amtssprach ist Deutsch, die Sekretärin des Präsidenten erhält eine Pension, im übrigen dürfen Frauen in der künftigen Weltrepublik keine leitenden Ämter bekommen. Die Währungen werden abgewertet und durch die neue Weltwährung ersetzt. Die Monate vergingen. Die dritte Venus-Raumflotte zeigte sich weder am Himmel noch gar auf der Erde. Der erste Landungstermin verstrich und schließlich auch der zweite. Mittlerweile hatte Michalek eine komplette Regierung aufgestellt. Wer sich auf eine Anzeige hin bewarb, erhielt alsbald einen "vorläufigen Einstellungsbescheid" mit ehrfurchtsgebietendem Briefkopf "Oberhoheitliche Regierung der Weltrepublik, Personalamt der Präsidialkanzlei" und geheimnisvollen roten Stempeln, die im Außenrand "Weltrepublik Planet Venus" und im Inneren geheimnisvolle Kritzeleien trugen. Unterschrieben war der Bescheid vom "Sicherheitskommissar" Karl mekis und vom "Präsidnten" mit einem als "Faksimile" bezeichneten eigenartigen Zeichen. An diesem Zickzack von einer Unterschrift mag es nun gelegen haben, daß über die Person des unsichtbaren "Präsidenten" allerhand Gerüchte kolportiert wurden. So kam in der seinerzeit Michalek noch einigermaßen wohlgesonnenen Hauspostille "Neues Europa" der Verdacht auf, Michalek sei ein illegitimer Sohn von Adolf Hitler. Er sei 1917 in einem Kriegslazarett in München geboren, die Mutter sei Krankenschwester gewesen und habe in Ausübung dieses Berufes Kontakt mit Hitler bekommen. Dem rätselhaften Michalek schienen solche Vermutungen gar nicht so unrecht. Zackig kritzelte er seine Unterschrift nieder, und Experten fanden nicht nur eine Ähnlichkeit zwischen seiner und der des Diktators, sondern entdeckten auch eine "7" darin, die Parteimitgliednummer des Braunauers. Auch die Rundschreiben, die er hektographiert an seine "Designierten Regierungsmitglieder" schickte, sind ganz im größenwahnsinnigen Ton seines angeblichen Papas gehalten: Wenn das eiserne ´Muß´ es erzwingt, werde ich Opfer fordern ohen irgendwelche Rücksichtnahme. Deshalb muß jeder heute die Entscheidung treffen! Entweder: unter hartem unbd unerbittlichem Einsatz bedinungslos der Führung folgen - oder Untergang unseres Planeten Erde durch kosmisches Feuer! Jetzt - in dieser Sekunde - muß jeder diese Entscheidung treffen. jeder muß wissen, wo er in diesen uns bleibenden fünf Minuten vor zwölf steht. Er muß wissen, daß, bleibt er abseits, er schuldig an der Nichterfüllung der kosmischen Gesetze wurde, die alles restlos vernichten, was ihnen unabdingbaren Verlauf zu hemmen versucht." In diesem Durchhaltestill geht es seitenlang weiter.

Michalek hat Grund, "bedingungslosen Gehorsam" zu fordern. Auch der dritte von ihm angegebene Landungstermin ist ohne Ergebnis verstrichen. Michalek kann das Ausbleiben der Venusier anfangs noch mit dem plötzlichen Tod des Präsidenten Urun begründen. Der Stellvertreter Ase, ein persönlicher Freund von ihm habe jedoch nun fest die Landung zugesetzt. Schließlich wird es auch den Dümmsten zu dumm. Sie fordern, was sie anfangs hätten tun müssen: Beweise. Michalek soll wenigstens in einer Fliegenden Untertasse über Berlin erscheinen. mehr nicht. Michaleks "Chefinstruktor" Wenzel Fretschner kontiert in einem Rundschreiben: "Jene Herren, die mit gewaltigen Worten angekündigt haben, daß sie nur noch bin zum 21.Juni warten und später nicht mehr für die heilige Sache eintreten wollen, sind hiermit im Namen des verehrten Präsidenten unwiderruflich aufgefordert, unverzüglich ihren Ausweis zurückzusenden. Die Löschung in der Zentralkartei ist bereits vorgenommen." Und an anderer Stelle: "Es wird die Stunde kommen, wo sich Berufenere, als ich es bin, mit den Verdiensten unseres Präsidenten befassen und dann auch Zeugnis ablegen werden über das, was von ihm geleistet wurde. Aber die europäischen Gefängnisse sind ihm nicht mehr unbekannt. Im Gegenteil, auch die europäischen Todeszellen hat er, wenn auch ohne ersichtlichen Grund, kennengelernt. Eines aber darf ich Ihnen heute schon sagen: Ase wird dieses Mal nicht tatenlos zusehen, wenn sein Freund wieder vollkommen ungerechtfertigt der Freiheit beraubt würde." Chefinstruktur Fretscher hatte recht: Berufenere als er befaßten sich nunmehr mit dem "Präsidenten" und vo allem mit dessen "Verdiensten". Einige um mehrere tausend Mark geprellte Gläubige fühlten sich allmählich als Gläubiger.

Die Polizei schaltete sich ein und leuchtete hinter das Rätsel "Michalek". Heraus kam eine ziemlich primitive Gaunerkomödie. Der 48jährige Österreicher Karl Mekis, als "Sicherheitskommissar" der künftigen Weltregierung vorgesehen, war aus kühlem Grund nach Südamerika ausgewandert und nannte sich dort Karl Michalek. Auf einem UFO-Kongreß in Santiago de Chile traf er den Deutschböhmen Franz Weber, einen 43jährigen angeblichen Konstrukteur. Dieser Weber trägt einen Spitzbart und hält hochtrabende Reden. Beide erkennen angesichts des Publikums unschwer, daß mit Fliegenden Untertassen ein Geschäft zu machen ist. Der spitzbärtige Weber lieh sich das Pseudonym seines neuen Freundes und operierte fortan als "Präsident Michalek". Als Mekis jetzt in Wiener Neustadt festgenommen wurde, setzte sich Weber, der sich auch nach seiner Frau, Weber-Richter nennt, über den Brenner nach Italien ab. In Rom hat er mittlerweile ein Büro gemietet, von dem aus er eine neue Untertassenbewegung für speziell italienische Verhältnisse organisiert.

Zwischendurch mal wieder eine UFO-Meldung: "Unbekanntes Objekt über Pazifik" meldete der ´Kurier´ in Wien, Austria, am 14.Januar 1961 aus Washington: Die amerikanische Luftwaffe gab bekannt, daß sie einen Gegenstand mit den Merkmalen eines ferngelenkten Geschosses festgestellt habe, der aus der Sowjetunion kam und Kurs auf den Pazifischen Ozean nahm. Radarstationen stellten fest, daß das Objekt in südöstlicher Richtung weiterflog. Es liege keine einwandfreie Bestätigung vor, ob der Gegenstand ein Geschoß sei, das im Pazifik landen soll, oder ob es sich um ein Raumfahrzeug handelt. Drei sowjetische Meßschiffe waren in dieser Woche gesichtet worden, die Kurs auf das Gebiet etwa 1.600 Kilometer südwestlich von Hawaii nahmen, das von den Sowjets bereits früher für Raketenversuche ausersehen worden war. Bisher hatte die Sowjetunion bei Versuchen mit ferngelenkten Geschossen im Pazifik jedesmal eine internationale Warnung erlassen, so daß das vorher festgelegte Gebiet von Schiffen freigehalten werden konnte. Diesmal war eine solche Warnung unterblieben.

+ Hört sich ja toll und aktuell an, in Wirklichkeit war dieser Fall am 11.Juli 1959 passiert, den Lt.Col.Lawrence J.Tacker in seinem Ende 1960 erschienen Buch "Flying Saucers and the US Air Force" als ersten UFO-Beispielsfall darstellte - und als Boliden, ein besonders heller Meteor, zu recht identifizierte. Die Überzüchtung der Pressemeldung hat keinerlei Basis in der Realität; ein UFO-Industrie-Standard.

"Jetzt bei den Russen: Untertassen-Gerüchte" meldete am 16.Januar 1961 die ´Frankfurter Rundschau´: Die Schallwellen der ´Fliegenden Untertassen´ haben die Sowjetunion erreicht. Moskau schwirrt von gerüchten, und unterhand werden Bilder der Flugkörper aus dem Weltraum vorgezeigt. Die parteiamtliche Zeitung ´Prawda´ sah sich jetzt zu einer Intervention veranlaßt und bot etliche Wissenschaftler auf, um alle Gerüchte über Fliegende Untertassen als "antwissenschaftlichen Unsinn" zu brandmarken, der "von unverantwortlichen Elementen" ausgestreut werde. Die meisten Untertassen-Geschichten, die man sich in Moskau erzählt, besagen, daß Menschen aus anderen Welten mit diesen Raumfahrzeugen vor allen in Usbekistan gelandet seien. Kleine Venus-Menschen seien aus den Raumschiffen gehüpft und - so gibt die Prawda die Gerüchte wieder - "sofort nach allen Seiten ausgeschwärmt". In dem Parteiorgan wird bewegte Klage darüber geführt, daß sogar einige Dotzenden, die es besser wissen sollten, die Untertassen als Tatsache nähmen und neue Versionen jener kosmischen Phantastereien verbreiteten, die vor einiger Zeit in den USA im Schwange waren. Das angebliche Foto einer Fliegenden Untertasse sei von der Sowjetischen Akademie der Wissenschaften geprüft worden, und es habe sich gezeigt, daß es sich um eine optische Täuschung handele. Westliche Journalisten stellten mit einiger Verwunderung fest, daß die ´Prawda´ bisher darauf verzichtet hat, die USA für die Verbreitung von Untertassen-Geschichten in der UdSSR mit dem Ziel einer Unterminierung des Marxismus-Leninismus verantwortlich zu machen.

"´Riesiger Feuerball´ über der holländischen Küste meldete UPI aus Amsterdamm und die ´Luzerner Nachrichten´ druckten es am 17.Januar 1961: Zahlreiche Menschen in Nordholland haben in der Nacht zum Montag einen "riesigen Feuerball" am Himmel beobachtet. Der Leiter des holländischen Staatsobservatoriums, Professor Charles de Jager, erklärte dazu, die Geschwindigkeit lasse darauf schließen, daß es sich nicht um einen Meteor gehandelt habe. Ein Wissenschaftler des meteorologischen Instituts in De Bilt sagte dagegen, man wisse nicht, um was für einen Körper es sich bei der Himmelserscheinung gehandelt habe. Auch andere Stellen wußten keine eindeutige Erklärung der Himmelserscheinung abzugeben die nach Angaben eines Leuchtturmwärters auf der Insel Terschelling 40 Minuten lang sichtbar gewesen sein soll: Der Feuerball habe sich in nördlicher Richtung bewegt.

Das ´Coburger Tagblatt´ vom 25.Januar 1961 meldete: "Angeblich ´gelandete Venusbewohner´ beobachtet - Verzweifelte Dementis": Moskau - Presse und Rundfunk Moskaus haben sich in den letzten Tagen veranlaßt gesehen, die Bevölkerung mehrfach aufzufordern, Gerüchten keinen Glauben zu schenken, wonach "Fliegende Untertassen" als Raumschiffe von fremden Planeten in der Sowjetunion gelandet seien. Die PRAWDA berichtete, derartige Gerüchte seien sogar von "unverantwortlichen Lektoren" der Gesellschaft zur Verbreitung politischer und wissenschaftlicher Kenntnisse lanciert worden. Der PRAWDA zufolge gehen unter der Bevölkerung Gerüchte um, wonach man "Fliegende Untertassen" über den Bergen von Usbekistan und Tadschikistan gesichtet habe und dort sogar "miniaturhafte Venusbewohner" landeten, "die sofort nach allen Seiten auseinanderliefen, um nach billigen Leckereien zu suchen". Ein Photo, das man in Nordrußland von einer "Untertasse" machte -und das offenkundig von einer Zeitung veröffentlicht wurde-, habe "das Interesse der Bevölkerung noch weiter verstärkt". Die Aktivität der PRAWDA läßt vermuten, daß es unter der Sowjetbevölkerung in diesem Zusammenhang zu einem Masseninteresse gekommen ist, die für die KP um so unerwünschter ist, als "himmlische Erscheinungen" besonders von der ländlichen Bevölkerung als Vorboten umstürzender historischer Ereignisse gedeutet zu werden pflegen.

In der Nr.4/1961 von ´Neues Europa´ hätte die Schlagzeile "Die UFO-Kontaktler vor ihrer großen Bewährungsprobe" richtungsweisend sein können, da auch öffentlich die UFO-Freunde des Fantastischen in zunehmender Bedrängnis gerieten. Es gab hier einen "Appell an alle Kontaktler, die geforderten Beweise zu erbringen, da auch alle UFO-Freunde die größtmögliche Beweisinitiative aller UFO-Kontaktler erwarten". Die Redaktion erwartete eine Entscheidung darüber, ob es echte Kontaktler gibt oder ob deren Geschichten in das "Reich der Metaphysik verwiesen werden muß". Bis zur Stunde hatte jedenfalls noch kein einziger Kontaktler klare, unanfechtbare Beweise für seine Behauptungen zu erbringen vermocht, "was von gewißen Seiten als ´Beweis´ bezeichnet wird, ist jedoch im rein juristischen Sinne alles andere als ein Beweis", wurde die Klage geführt. Die Kontaktler und ihre Anhänger wurden aufgefordert: Jetzt heißt es für sie, beweisen und keine weiteren Märchen erzählen!

+ Rückblickend fiel das Jahr 1961 jedoch nicht sonderlich ob spektakulärer Anreihungen von dramatischen UFO-Ereignissen auf und von einer Groß-Manifestation von UFOs kann gar keine Rede sein. Das Jahr 1961 zog sich fast ereignislos dahin und das Publikum schien beunruight zu sein, weshalb in der Ausgabe Nr.11 vom 1.Juni 1961 das ´Neue Europa´ tröstend nachschob, dass das UFO-Geheimnis, ihre außerirdische Herkunft, erst 1963 gelüftet werden würde, dann aber sogar als amtliches Eingeständis der USA. Schon früh, wir merken es nun, wurde die UFO-Grundkonzeption aus den Reihen der UFOlogie in kritischen Zeiten ob der eigenen Beweisnot auf die US-Behörden externiert bzw auf deren Schultern abgeladen. Ob sie wollte, oder ob nicht.

Festgeschnallt bleiben:

Die Lage war kritisch geworden, weil die UFOlogie in diesen Tagen einen Sensationsprozeß gegen die DUIST erwartete. Es gab nämlich eine Strafanzeige gegen Karl Veit und die Kontaktler Reinhold Schmidt (er flog mit einem außerirdischen Raumschiff zur Arktis und hat dort eine geheime, russische Unterwasser-Militärbasis entdeckt; kurzfristig wurde Schmidt zur Beobachtung seines Geisteszustand in ein Irrenhaus eingeliefert), Carl Anderson (ein Freund von Raummensch Kumar und Verkünder der verblüffenden Wahrheit, dass da während des UFO-Kongreß drei große Weltraumschiffe über der Taunusstadt als Zeichen schwebten sowie der Versprechung, das 5 Millionen Weltraumschiffe bereitstehen, um die "Auserwählten" der "Erdenmenschheit" zu retten, wenn die große, alles vernichtende Katastrophe, welche unmittelbar vor der Tür steht, stattfindet - ein inzwischen altbekanntes Erlösungs- und Errettungs-Muster der Gläubigen in der Szene) und Genossen wegen "Vorspielung falscher Tatsachen und dem Verdacht auf einen breitangelegten Betrug" durch den bekannten Fachschriftsteller (Autor von "Der Okkulttäter") für kriminalistische Zeitfragen, Dr.Herbert Schäfer aus Andernach, im Umfeld des Vierten internationalen UFO-Kongresses in Wiesbaden vom Oktober 1960, bei dem es u.a. auch um die Brüderschaft aller Menschen auf der Erde und im All ging. Dies in einer Zeit wo man vom Anbeginn einer "Periode realistischer UFO-Forschung" sprach, wo man interplanetarische Flugkörper und "Psychyophänen genannte Erscheinungen als "Verdichtungen psychischer Energie" scheinbar als voneinander getrennte Erklärungen des UFO-Komplexes unmittelbar erwartete, weswegen die Hoffnung keimte, daß die UFO-Debatte den "phantasievollen oder ideologischen Spekulanten entwunden" würde, ja ein Ende "jener subjektiven Berichte über Begegnungen mit Untertassenpiloten und (mißverständlichen) Angehörigen anderer Planeten" eingeläutet würde, die doch nur "in Wirklichkeit den Unterbewußtseinslagen des jeweiligen Mediums" entspringen. Das Neue Europa forderte nun in Nr.2/1961 bereits "Beweise, Beweise und nochmals Beweise" für all den ufologischen Schund. Autor Louis Emrich hatte scheinbar die Nase voll und wollte sich nicht mehr mit immer neuen Vertröstungen begnügen. Er hatte in der Szene Freunde gefunden, die mit größtem Nachdruck die Forderung nach konkreten und realen Beweisen für die Behauptungen von jenen Persönlichkeiten aufstellten, die von sich behaupten Kontaktler für andere Planeten zu sein oder als Mittler für Außerirdische zu dienen: "Der Worte sind genug gewechselt, laßt endlich uns Beweise sehen!"

Damit standen "Die UFO-Kontaktler vor ihrer großen Bewährungsprobe" (´Neues Europa´ Nr.4/15.Februar 1961). Und damit kamen die UFO-Freunde (UFOlogen damals. Exo´politiker´ heute) in zunehmender Bedrängnis: "Es wird sich 1961, spätestens aber 1962, entscheiden, ob es tatsächlich UFO-Kontaktler gibt oder ob alles, was diese bahupten, in das Reich der Metaphysik verwiesen werden muß. Diese Entscheidungen werden 1961/62 von gerichtlicher Seite herbeigeführt. Organe der Staatswanwaltschaften in Wien, München und Wiesbaden sind bereits eingeschaltet worden, um im Zuge von Strafprozessen u.a. auch amtlich zu klären, ob bei den Verkündigungen der Kontaktler Gutgläubigkeit angenommen werden kann oder ob ihre Darlegungen als Vorspieglung falscher Tatsachen, wenn nicht gar als Betrug auszulegen sind. Auf jeden Fall steht fest, daß bis zur Stunde noch kein einziger Kontaktler klare, unanfechtbare Beweise für seine Behauptungen zu erbingen vermochte... In Wien wird zur Zeit der Prozeß gegen Karl Meckis, den engsten Mitarbeiter von Michalek, vorbereitet. bekanntlich kan es zwischen den beiden in Rom zu einer turbulenten Auseinandersetzung, die dazu führte, daß sich Karl Meckis von Michalek alias Franz Weber trennte, Italien verließ und sich als Bürger Österreichs der österreichischen Polizei stellte. Er weiß über die Hintergründe Michaleks und dessen großangelegten Betrug bis in die letzten Details Bescheid, zumal er an zahlreichen Verfügungen, Kommentaren und Dokumentationen selbst mitgewirkt hat." Die Staatsanwaltschaft München hat ein Verfahren eingeleitet, welches zur Klärung der Affäre beitragen soll, Michalek besaß Kontakte zu ´Urun´ und ´Ase´ (letzterer freilich Staatschef des Planeten Venus). Autor Albert Laurent forderte so genervt in der Zeitschrift ´Neues Europa´ ein: Beweise und keine weiteren Märchen! Die Leitung des DUIST-Kongresses hatte "den Bogen überspannt und deckte alles, was die verschiedenen Kontaktler zum Ausdruck brachten". Laurent bezog sich auf Schäfer, der ein Vorwort von Regierungs- und Kriminaldirektor a.D. Willy Gay eingebracht hatte, worin folgendes steht: "Der Verfasser hat in seiner amtlichen Tätigkeit diese (neue) Art des Betruges kennengelernt: er hat seinen Umfang erkannt und die Größe der Gefahren, die dem Leichtgläubigen drohen. Sie bestehen nicht allein in dem oft nur geringen materiellen Schaden, sondern nicht selten in den weitaus gefährlicheren seelischen und gesundheitlichen Schädigungen der Opfer."

Dr.Herbert Schäfer auf S.54 selbst: "Durch die Erziehung zum selbstständigen Denken ist keine Garantie gegeben, daß nicht beim Verschwinden des Hexenaberglaubens ein anderer Aberglaube seine Stelle einnehmen wird, so etwa in getarnt-technisierter Form die Überzeugung vim Wirken pathogener Erdstrahlen (anstelle unterirdischer Dämonen) oder der Aberglauben von der Existenz der ´UFOs´ (anstelle fliegender Geister), wie sie u.a. die ´Deutsche UFO-Studiengesellschaft´ Wiesbaden propagiert." Interessant: Aufgrund der Apostrophierung hin erstattete der Leiter der DUIST, Karl Veit, eine Gegen-Strafanzeige gegen Dr.Schäfer wegen Beleidigung und Verächtlichmachung. Was bisher fast unbekannt blieb: daraufhin hatten andere Persönlichkeiten, die am Wiesbadener UFO-Kongreß 1960 teilnahmen, ihrerseits Dr.Schäfer unterstützt und ihrerseits Strafanzeige gegen Karl Veit erstattet. Da ferner auch in Wien und in München bzw Traunstein Gerichtsverfahren gegen UFO-Kontaktler etc vorbereitet wurden, war dies schon eine Art Generaloffensive gegen alles, was damals mit UFOs zusammenhing. Dies ist den UFO-Fans von heute wahrscheinlich gar nicht bekannt, da dort weder Hintergrund-Recherchen der Interessierten stattfinden noch die progestimmten Insider/Kenner auf diese schwarzen Flecken hinweisen wollen.

"Ernüchternde Götzendämmerung - Traum von den Fliegenden Untertassen ist ausgeträumt: Aberglaube von lichtblonden Technikern aus dem All zieht nicht mehr!" meinte Paul Mevissen am 6.Februar 1962 im ´Weser-Kurier´, er sollte sich in diesem leider Punkt getäuscht haben. Mevissen jubelte zu früh, wenn er davon berichtete, daß die UFO-Hysterie "sich gelegt" habe, wie er damals schrieb. Hier sein Bericht:

"Die Fliegenden Untertassen fliegen nicht mehr. Eine in den letzten Jahren gelegentlich aufgetauchte Hysterie hat sich gelegt. Kein Wunder, denn allmählich dämmert es selbst den Leichtgläubigen, wie man sie gefoppt hat. Inzwischen jagt die Polizei hinter den Nutznießern des Weltraumschwindels her. Clevere Manager sind in Betrugsverfahren verstrickt (soweit eine psychiatrische Behandlung nicht angebrachter war), und nun befaßt man sich auch im Bundeskriminalamt mit dieser jüngsten Form einer Weißen-Kragen-Kriminialität. In einer von der ´Kriminalistik´ veröffentlichten Stellungsnahme erklärt Dr.Helmut Schäfer vom Bundeskrinimalamt, wie es in unserer modernen Zeit zu einer Verschiebung des Aberglaubens von althergebrachten Symbolen zu den Fliegenden Untertassen kommen konnte: ´Die außerirdischen Retter in zeiten psychischer Notlagen und des Versagens irdischer Heillehren kommen vom Himmel, nicht mehr beflügelte Engel, sondern lichtblonde Techniker in Fliegenden Untertassen. Die Flying Saucer Story ist eine moderne Saga.´ So hat ein gewisser Carl A.Anderson ungestraft eine Begegnung mit ´Kumar´ behaupten dürfen. Carl A.Anderson, farblos bis auf seine Krawatte, ein typischer ´Mensch von der Stange´, schildert seinen Freund Kumar, der direkt vom Mars zu ihm geeilt sei, in den verwegensten Farben. Eine königliche Gestalt, natürlich mit einem goldenen Wundergürtel, an dessen Schnalle er nur zu drehen braucht, um sofort unsichtbar zu werden. Erhob sich nach dieser Erzählung schallendes Gelächter im Publikum? - Aber nein! Vielmehr hingen die Blicke in Lederjoppen und Knopfstiefelchen gezwängter Fräuleins mit wildem Fanatismus an diesem Märchenerzähler. Da gibt es kaum einen in der besagten ´Gemeinde´, der die Funktion einer simplen Taschenlampe erklären kann - aber im Wissen von den mit Lichtgeschwindigkeit reisenden Untertassen lassen sie sich von keinem überbieten. Sie glauben, weil sie glauben wollen.

´Es ist nahezu aussichtslos´, meint Dr.Schäfer, ´eine Aufklärung dieser Personenkreise zu versuchen. Sie werden auch nach der Überführung des Okkulttäters im Zentrum des Geschehens von der Richtigkeit ihrer Meinung, ihres Glaubens überzeugt bleiben.´ Nichts scheint zu einfälltig, um nicht hingenommen zu werden. Der Amerikaner George Adamski schrieb zwei Bücher über seine Begegnung mit Wesen von anderen Sternen, Childers, ebenfalls Amerikaner, will sogar 21mal zu Raumflügen mitgenommen worden sein - in den Mondkratern hat dieser phantasievolle Mann sogar blühende Städte entdeckt. Dieser blühende Unsinn wird nur noch von Reinhold Schmidt aus Kalifornien überboten, den die Planetarier angeblich zu einem Besuch auf dem Satur und 2000 anderen Sternen eingeladen haben. Schmidt, in eine Nervenheilanstalt gesteckt, wurde unverzüglich nach seiner Entlassung nach Wiesbaden eingeladen. Er benutzte keine Untertassen, sondern die von seinen Anhängern finanzierte fahrplanmäßige Luftpassage, um dort auf dem 4.Internationalen UFO-Kongreß, über den wir seinerzeit berichteten, die bevorstehende Ankuft ´Fliegender Untertassen´ zu prophezeien. Es kamen aber keine.

Die Untersuchungen Dr.Schäfers ergaben, dass in Deutschland drei Untertassen-Bewegungen nebeneinander her liefen: 1.) der ´Mediale Friedenskreis´ der Familie Speer in Berlin [zu welchem übrigens Anny Veit ehemals gehörte und dort als Schreibmedium wirkte]. Eine vorwiegend spiritistisch interessierte Gruppe, die bei Kerzenlicht auf mediale Eingebungen wartete; 2.) die Wiesbadener Gruppe des ´Privatgelehrten´ Karl Veit, die mehrere tausend Anhänger zählte oder noch zählt. Sie arrangierte den 4.Internationale UFO-Kongreß. Inzwischen hörte man, es sei wegen Verdachts des Betrugs ein Ermittlungsverfahren anhängig, das noch nicht abgeschlossen ist; 3.) die ´Oberhoheitliche Weltregierung´ des ´Venus-Präsidenten´ Karl Michalek alias Weber, der zusammen mit seinem Spezi Mekis die Landung einer Flotte Venus-Untertassen ankündigte, Posten für eine künftige Weltregierung verteilte und Spenden von nahezu 200.000 Mark kassierte. Während Mekis in Wiener Neustadt sitzt und in Traunstein ein Prozeß gegen die untergeordneten Drahtzieher vorbereitet wird, widersetzt ´Präsident´ Karl Michalek sich einer Auslieferung nach Deutschland. Alelrdings ist es für die Polizei oft sehr schwierig, Ermittlungen auf diesem Gebiet vorzunehmen, da sowohl ´Täter´ als auch ´Opfer´ häufig konfuse Erklärungen von sich geben. Dr.Schäfer empfiehlt deshalb folgende Faustregeln:

1.) Die Existenz sogenannter UFOs ist nicht bewiesen oder wahrscheinlich gemacht. 2.) Die UFOs zeigen sich nur wissenschaftlich nicht ausgebildeten Laien, nicht aber einschlägig ausgebildeten Fachleuten [so einfach ist es nicht, wie dies hier gestrickt wurde, was ´einschlägig ausgebildete Fachleute´ in Sachen UFOs wohl sein sollen, bleibt ein Mystrium für sich]. 3.) Die UFO-Anhängerschaft setzt sich vorwiegend aus Frauen, aber aus Männern in den Jahren körperlicher Umstellungsprozesse zusammen. 4.) Die Berichte über das Auftauchen von UFOs wirken ansteckend. 5.) Die Führergruppe der UFO-Anhänger setzt sich in der Regel aus Personen zusammen, die psychiatrisch interessante Auffälligkeiten zeigen. Zur Führungsgruppe gehören ferner Personen, die einen ´religiösen Missionierungsauftrag´ in sich spüren. Und schließlich der agile Managertyp, der die finanziellen Möglichkeiten eiskalt erkennt und ausnützt. 6.) Zu den Methoden dieser ´Führungsschicht´ gehört es, prominente Persönlichkeiten einzuladen und sie möglichst zu positiven oder mindestens nicht negativen Äußerungen zu veranlassen. Beim UFO-Kongreß in Wiesbaden waren von Professor Oberth bis zum Mathematiker Professor Dr.Lyra Personen erschienen, die vielleicht nicht ahnten, daß sie als Renommiergäste dienen sollten [dann haben sie aber eine gehörige Portin Blauäugigkeit mitgebracht, da die DUIST derweilen bestens bekannt war]. 7.) Finanziell einträglich wird die Organisation durch Spenden.

Den letzten freilich beißen dann die Hunde. In diesem Fall die oft durch nichts belehrbare Schar der Mitläufer, die zwischen Heilserwartung und Erlösersehnsucht schwebt und, von Erzählungen über mächtige Lichtfreunde und Jenseitsgestalten geblendet, die Sache ´um der guten Sache willen´ unterstützen. Die ´Fliegenden Untertassen´, als jüngstes Glied einer dem Aberglauben entsprossenen Sehnsucht, fliegen vorerst nicht mehr. Was folgt demnächst?"

Was folgte war ein Artikel des ´Salzburger Volksblatt´ vom 26.Juli 1961: "Aus dem Gerichtssaal: Sie warteten auf den Tag X - Die Fliegenden Untertassen landen nicht - Kontaktleute hinter Schloß und Riegel". Aus Traunstein war zu vermelden gewesen, daß das dicke Aktenbündel des Staatsanwalt "vorläufig erledigt" ist, da die darin erfaßte Sache "nicht zur Verhandlung" kommt. Die "Sache" ist der Fall Michalek. Es ging um die Auslieferung von Franz Weber-Richter, der inzwischen in Italien einsaß und bei dem die Überstellung nach Deutschland durch Rom ausgesetzt wurde. Michalek war in Rom selbst gegen eine hohe Kaution wieder auf freien Fuß gesetzt worden. Die in der Via Condotti lebende Herzogin Elena Caffarelli, welche Michalek in "planetarischer Freundschaft" verbunden war, hatte für ihn tief in die Tasche gegriffen.

+ 1961 erschien Karl Veit´s erstes "Standard- und Nachschlagewerk" der internationalen UFO/IFO-Forschung namens "Planetenmenschen besuchen unsere Erde".

+ Ein wichtiges Jahr für den Traum vom Weltraum war in Deutschland 1961 auch deswegen gewesen, weil die erfolgreichste SF-Roman-Heftserie am 8.September 1961 mit 35.000 Exemplaren und der Startnummer "Unternehmen Stardust" an den Start ging und zu einem Schlager wurde: Der Terraner Perry Rhodan landete in der Phantasie auf dem Mond und im Zeitschriftenhandel einen großen Schlager, das SF-Fandom lebte neue auf - es gab keine Remittenden. Sicherlich war ein Garant für diesen kometenhaften Aufstieg auch die Gestaltung der augenfälligen Titelbilder von Johnny Bruck. Wenn er die Wunder und die Schrecken des Universums darstellte, dann wirkten diese Bilder oftmals suggestiv und waren ein "Hingucker", ziemlich jeder hat schon einmal eines dieser phantastischen Werke zu Gesicht bekommen und verweilte mit den Augen darauf. ´Fliegende Untertassen´-artige Objekte waren immer wieder ein Motiv für diese "Fenster ins Übermorgen".

"Signale aus dem All?" fragte am 17.Januar 1966 die ´Frankfurter Rundschau´ aufgrund einer UPI-Meldung aus Moskau: Am Moskauer Sternberg-Institut für Astronomie wurde ein wissenschaftliches Zentrum geschaffen, das sich mit der Erforschung von Superzivilisationen im All befassen soll. Wie in einem Zeitungsartikel berichtet wird, zweifelt der an dem Sternberg-Institut tätige Wissenschaftler Nikolai Kardaschew nicht daran, daß einige der aus dem Kosmos aufgefangenen Radiosignale künstlich hervorgerufen worden seien. man si jedoch noch nicht in der Lage, die aufgefangenen Signale zu entschlüsseln. Die Wissenschaftler des Zentrums sollen jetzt die Erforschung dieser Signale aus dem All koordinieren.

"Doch Lebewesen auf Venus?" hieß es am 18.Januar 1966 aus Washington mittels einer AP-Depesche, welche die ´Frankfurter Rundschau´ abdruckte: Auf der Venus existieren möglicherweise entgegen den bisher geltenden wissenschaftlichen Theorien doch Lebewesen. Zu diesem Schluß kamen amerikanische Weltraumwissenschaftler in einem jetzt veröffentlichten Bericht. Die Wissenschaftler beziehen sich auf feststellungen, nach denen der "Morgenstern" zu heiß ist, um selbst Leben in sehr primitiver Form Daseinsmöglichkeiten zu bieten. Sie meinen, daß auf etwa vorhandenen Berggipfeln der Venus weit niedrigere Temperaturen herrschen könnten und warfen im Hinblick auf den dichten Wolkenschleier um den Planeten die Frage auf: "Wäre es nicht denkbar, daß sich in der sehr dichten Atmosphäre eine bestimmte Form von leben entwickeln könnte?"

Mit den 1970ern begann die moderne Epoche, die aber auch nicht wirklich so ganz und gar anders war als die erste Halbzeit voraus...

"UFO-Flotte über Neu-Mexiko" wußten am 26.Januar 1976 die Blätter eine UPI-Agenturmeldung zu reportieren, auch die ´Tiroler Tageszeitung´. Clovis, Neu-Mexiko: Praktisch jeder in der Stadt Clovis meldete in der Nacht zum Samstag "unbekannte fliegende Objekte". "Irgendetwas muß dran sein, so viele Leute können sich nicht irren", kommentierte Polizeiberichterstatterin Diana Kenemore. Nach Angaben der Polizei wurden zwischen Sonnenuntergang und Mitternacht am nächtlichen Himmel des östlichen Neu-Mexiko über 30 der lautlosen mysteriösen Objekte gesichtet. Sie sollen grün-, gelb- und blaupulsierende Lichter haben. Eines der Objekte wurde vom Town-Marshall von Mexico, Willie Ronquillo, mit dem Auto verfolgt. Drei von ihm benachrichtigte Polizeibeamte bestätigten später seine Angaben. Von dem UFO existieren auch schon Bilder: Der Reporter des ´Clovis New Journal´, Scott Prixe, schoß mit einer an einem Teleskop montierten Kamera mehrere Fotos, eines davon wurde veröffentlicht. "Es zeigt ein langes, zigarrenförmiges Objekt, dass sich weiß vom dunklen Himmel abhebt", sagte der Reporter.

+ Ein hervorragendes Beispiel für eine sich gegenseitig hochschaukelnde Massen-Hysterie, in die sich auch erfahrene Gesetzeshüter hineinreißen lassen können und Journalisten, ebenfalls unerfahren mit dem Problemkreis (aber eine Story witternd), die Story in die Welt hinaustragen. Das Geschehen (und das dadurch entstandene Fotomaterial, welches ein verwackelte Langzeitlichtung zeigt) ging auf den zu jener Zeit prominent am Nachthimmel stehenden Nachbarplaneten Saturn zurück, was die Öffentlichkeit natürlich nie erfuhr.

"Zum Jubiläum ein Landeplatz für die UFOs" hieß es laut AP aus Lake City und in der ´Frankfurter Rundschau´ konnte man am 26.Januar 1976 lesen: Bürger von Lake City im Bundesstaat Pennsylvania wollen die Feiern zum 200-jährigen Bestehen der Vereinigten Staaten in diesem Jahr mit einer Besonderheit garnieren: Sie bauen einen landeplatz für Raumfahrzeuge unbekannter Wesen aus dem All. Diese Idee ist durchaus ernst gemeint, auch wenn dafür keine Steuergelder ausgegeben werden. Die Kosten in Höhe von rund 6.000 Dollar sollen durch Spenden und Sammlungen aufgebracht werden. "Wir wollten etwas anderes machen", erläuterte Jim Meeder, der Organisator dieses Projekts. "Alle andere blicken 200 Jahre zurück und restaurieren Gebäude und schreiben Bücher. Wir wollen in die andere Richtung sehen - in die Zukunft." Über der Stadt am Erie-See sollen in der jüngeren Vergangenheit schon mehrmals unbekannte Flugobjekte - UFOs - aufgetaucht sein. deshalb ist mancher Bürger der Meinung, daß diese Gegend für Außerirdische attraktiv sein könnte. "Niemand weiß genau, was das für Dinge waren", sagte Meeder." Aber wir dachten uns, wenn es wirklich UFOs waren, dann könnten wir ihnen auch einen Landeplatz anlegen." Er hat ein Grundstück am See zur Verfügung gestellt, das nach seiner und seiner Helfer Meinung groß genug ist, ein Raumfahrzeug von einem anderen Stern aufzunehmen. Der Landeplatz wird von drei Ketten roter, weißer und blauer Scheinwerfer umgeben sein.

Gleich zwei UFO-spezifische Meldungen gab es am 27.Januar 1976 durch BILD: "Benimm-Regeln, wenn Besuch von anderen Sternen kommt" & "Landeplatz für UFOs" (in anderen Blättern war mit der Schlagzeile "Für den Ernstfall: USA bauen einen UFO-Hafen" dies dargestellt worden). In Palm Beach (Florida) konnten amerikanische Studenten nun sich bei UFO-Spezialist Dr.Richard E.Yinger in den Vorlesungen seines Fachs "Exo-Soziologie" einschreiben lassen. Sein Rat: "Nur keine Panik. Sie sind ganz friedlich und tun uns nichts." Dr.Yinger glaubt, daß die Gäste von anderen Sternen graue Haut haben, menschenähnliche Arme und Beine - aber keinen Mund. "Sie gehen aufrecht. Ich glaube nicht, daß sie haben Waffen", meinte Dr.Yinger in Anbetracht des von ihm hier beschriebenen Archetypus des Grauen, auch wenn er sich hierbei an den Darstellungen zu den Aliens mit Elefantenhaut und Scherenklauen, aber ohne Mund, von den Pascagoula-Märchenonkels hielt. Der Landeplatz für Außerirdische wurde von Bürgern in Lake City anläßlich des 200jährigen Bestehens der Vereinigten Staaten aufgezogen: Der UFO-Flugplatz wird von drei Ketten roter, blauer und weißer Scheinwerfer umgeben. Jim Meeder, der Organisator des Projektes: "Hier wurden schon oft UFOs gesehen. Wahrscheinlich ist diese Gegend für Außerirdische besonders anziehend."

"Weltraum kommunistisch" hieß es via ddp aus Prag und am 28.Januar 1976 meldete es so die ´Frankfurter Rundschau´: Außerirdische Lebewesen, die die Erde besuchen könnten, leben wahrscheinlich in einer klassenlosen Gesellschaft. Diese Vermutung, der Weltraum sei kommunistisch, äußerte der Direktor des Prager Parteiinsituts für den Marsxismus-Leninismus, Vladimir Ruml, auf dem ersten tschechoslowakischen Seminar über außerirdische Lebewesen und Kulturen. Rumls Argument lautete: Eine außerirdische Gesellschaft, die in der Lage wäre, mit der Erde Verbindung aufzunehmen, müsse so entwickelt sein, daß es sich dabei um eine klassenlose Gesellschaft mit konzertierten Interessen handele.

"Allbegrenzte Möglichkeiten" schrieb Heinrich Mühle am 31.Januar 1976 im Züricher ´Tagesanzeiger´: Nun ja, für den Tourismus muß etwas getan werden; der potentielle Gast erwartet, daß ihm etwas geboten wird. Wichtig sind nicht zuletzt optimale Anreisemöglichkeiten, Straßen, Bahnlinien, Flugplätze. Bürger von Lake City im amerikanischen Bundesstaat Pennsylvania haben das Problem erkannt. Und da gerade die Feiern zur 200jährigen Existenz der USA bevorstehen, finden sie es angebracht, dem Vaterlande etwas in die Zukunft Weisendes zu bescheren: Durch Spenden und Sammlungen wollen sie die rund 15.000 Franken aufbringen, die nach ihren Berechnungen nötig sind, um einen Landeplatz für außerirdische Weltraumfahrer anzulegen. Drei Ketter roter, weißer und blauer Scheinwerfer sollen den Fremden auf ihrer interstellaren Reiseroute die Raststätte signalisieren. Das Vorhaben wird nämlich damit begründet, daß über der Stadt am Erie-See in der jüngeren Vergangenheit schon mehrmals unidentifizierte fliegende Objekte gesichtet worden sind. "Wir dachten uns, wenn es sich dabei -man kann nie wissen- um bemannte Raumschiffe außerirdischer Intelligenzen handelt, sollte man einen Landeplatz bereitstsellen", erklärte der Organisator des Projekts, Jim Meeder, und stiftete gleich das Grundstück dazu - direkt am See gelegen, also geeignet für Landungen und Wasserungen. Sehr clever sind diese Einwohner von Lake City, das muß man ihnen lassen: Jetzt bemühen sie sich sogar noch um außerirdische Touristen. Seit den in Erich von Dänikens Büchern beschriebenen Zeiten sind die fremden Astronauten zwar nicht mehr zu uns herabgestiegen oder, falls eben doch, dann nur klammheimlich in irgendwelchen abgelegenen Gegenden. Was hält die Schweizerische Verkehrszentrale davon, ein ähnliches Projekt in unserem Lande zu lancieren? Den Amerikanern hätten wir etwas voraus: Während die NASA nur noch selten Raketen startet, die Werbemöglichkeiten bei den Außerirdischen also beschränkt sind, könnten wir jeweils zum Geburtstag der Eidgenossenschaft am 1.August die Raketen mit Werbeprospekten über das Ferienland Schweiz ins All schicken.

"´Stern von Bethlehem´ am Himmel - Seltenes Planetenbild über Baden-Württemberg zu sehen" titelte am 13.Januar 1981 der ´Südkurier´: Gleich dreimal bietet sich in diesem Jahr den Menschen in Baden-Württemberg ein seltenes Himmelsschauspiel. Vorausgesetzt, das Wetter macht mit, können Frühaufsteher am Mittwochmorgen um fünf Uhr eine Planetenkonstellation von Jupiter und Saturn sehen, die dem "Stern von Bethlehem" ähnelt, außerdem im März und im Juli. Die von Astronomen als "größte" begegnungen (Konjunktion) bezeichnete Himmelserscheinung ist selten. Die gegenwärtige ist erst die vierzehnte seit dem Jahre 7 vor Christus. Die "größte" Konjunktion, in der sich die beiden Riesenplaneten in diesem Jahr dreimal begegnen und zugleich noch in Opposition zur Sonne stehen, gilt längst als der Stern von Bethlehem. Denn auch im Jahr 7 vor Christus - dem mutmaßlichen Geburtsjahr Christi - hatte sich diese Konjunktion ereignet, übrigens im Sternbild der Fische. In diesem Jahr bewegt sie sich im Sternbild der Jungfrau. Für die "Weisen aus dem Morgenland" war diese größte Konjunktion keine Überraschung. Sie wußten, daß sie eintreten würde, da sie keine Könige, sondern mesopotamische Prieser-Astronomen waren. Die größten Konjunktionen sind unregelmäßig, die letzte war im Kriegsjahr 1940/41 - und was für Prophezeiungen gingen damals um - die nächste wird erst im Jahre 2238 sein. Deshalb ist die gegenwärtige Erscheinung des Sterns von Bethlehem schon ein Ereignis.

Jetzt kommt uns der UFO-Incident vom britischen Rendlesham Forest zu Weihnachten 1980 nochmals näher:

"Weihnachts-´UFOs´ waren Teile eines UdSSR-Satelliten meldete dpa aus Paris und die WAZ berichtete darüber am 15.Januar 1981: Die Weihnachten über weiten Teilen Westeuropas beobachteten "UFOs" waren nach Feststellung von französischen Fachleuten mit hoher Wahrscheinlichkeit Teile eines in der Atmosphäre verglühenden sowjetischen Satelliten. Die französische "Gruppe für die Untersuchung von nicht identifizierten Weltraum-Phänomenen" [GEPAN, bestehend aus ein paar Mann bei der französischen Weltraum-Behörde CNES] berichtete am Mittwoch, es müße sich um den 1975 gestarteten sowjetischen Satelliten "Kosmos 749" gehandelt haben.

"Blitzende Kreise am Himmel: Berliner Teneriffa-Urlauber von UFOs erschreckt" hieß es am 17.Januar 1981 in BILD: Als der 62-jährige Berliner Urlauber Günter Buczko aus Britz nachts aus einem Schlemmerlokal in Medano (Südteneriffa) kam, passierte es: Am schwarzen Himmel strahlten plötzlich drei hell blitzende, nebeneinander fliegende Kreise. Günter Buczko berichtete BILD-Berlin: "So was hatte ich noch nie gesehen, das konnten nur UFOs sein! Die drei flogen zuerst eine Schleife, etwa eine Viertelstunde lang. Dann waren sie wieder weg. Aber nach zwanzig Minuten machten sie dasselbe noch mal und verschwanden dann am Horizont." Und nicht nur der Berliner hat die Fliegenden Untertassen gesehen. Einen Tag später entdeckte Buczko sogar in der spanischen Zeitung "El Dia" die Fotos vom nächtlichen Spektakel: "Ich glaube jetzt, daß es UFOs gibt", sagt er. [Wie es scheint handelt es sich hierbei um erste zum Himmel gerichtete Disco-Scheinwerfer-Lichtkreise, die noch ungelenk handiert wurden.]

"Bestseller-Autor Berlitz enthüllt: 6 graue Männchen von anderen Stern gelandet - Wer hat sie umgebracht?" meldete BILD vom 19.Januar 1981: Sechs haarlose Männchen mit riesigen runden Köpfen und grauen Gesichtern kletterten aus dem zerstrümmerten UFO. Der Kleinste maß nur 60 Zentimeter, der Größte 1,20 Meter. US-Soldaten stürzten sich auf die unheimlichen Wesen in grauen Weltraumanzügen und nahmen sie gefangen. Dieser Vorfall soll sich im Juli 1947 in Roswell (US-Staat New Mexico) ereignet haben, behauptet Bestseller-Autor Charles Berlitz ("Bermuda-Dreieck") jetzt in seinem neuen Buch. Im Interesse der nationalen Sicherheit... Die Besucher von einem anderen Stern blickten laut Berlitz die Soldaten aus kleinen tiefliegenden Augen an. Sie seien mit dem UFO-Wrack vom CIA zum Atomwaffenversuchsgelände der Luftwaffe gebracht worden. Berlitz: Der Kommandant der Luftwaffenbasis, habe Präsident Truman alarmiert. "Im Interesse der nationalen Sicherheit wurden die sechs unbekannten Lebewesen vom CIA umgebracht. Die Regierung versuchte alles, um die Vorkommnisse geheimzuhalten." Als Eisenhower 1953 Präsident wurde, habe er das UFO besichtigt und angeordnet, dass nie ein Wort darüber an die Öffentlichkeit gelangen solle - das größte Geheimnis Amerikas.

Mit einer Leserbrief-Flut wurde die Zeitschrift ´Fernsehwoche´ eingedeckt, welche in Nr.8/1981 unter der Schlagzeile UFOs - pro und contra als Folge einer entsprechend in Heft 4/1981 abgedruckten Berichterstattung teilweise Verwendung fanden. Unter den Lesern war eine heiße Diskussion über die rätselhaften Flugobjekte, versinnbildlicht auch hier durch ein Bild aus der berühmten Monguzzi-Reihe von Anfang der 50er Jahre (übrigens ein eingestandener Schwindel!) mit dem Untertext: "Fliegende Untertasse oder ein Fototrick - hier scheiden sich die Geister." Dabei scheiden sich nur die Geister der uninformierten und dafür um so mehr spekulierenden Öffentlichkeit daran, weil man ihr nicht klipp und klar sagte, daß eine der schönsten Fotoreihen der ufologischen Welt ebenfalls nur ein Schwindel ist. Mit diesen UFO-archetypischen Standards werden trockene Texte immer wieder ´aufgelockert´, wobei immer wieder das gleiche Bildmaterial Verwendung findet, obwohl es noch tausende anderer UFO-Fotos gibt. Genauso wie beim Salem-Standardfoto können jene Bilder nicht für ein authentisches Phänomen sprechen, auch wenn dadurch die öffentliche UFO-Konzeption geprägt wird! So paradox es klingt, aber genauso ist es. Kommen wir nun zu den versprochenen Leserstimmen:

"Ja, ich glaube an UFOs. Und zwar durch zwei Erlebnisse: Ich lebte zu der Zeit in Argentinien. Am schwarzen Nachthimmel sah ich eine dunkle Scheibe heranschweben. Ich hatte das Gefühl, als sträubten sich meine Haare im Nacken - unheimlich. Fast ein Jahr später wollte ich nachts Werkzeug aus meinem Schuppen holen. Als ich über den Hof ging, stand ich plötzlich im grellen Licht eines Strahls, der vom Himmel herunter kam. Plötzlichlich verlosch das Licht und wurde zu einem kleinen rot leuchtenden Punkt." (Wulf-Rüdiger von Lücken, Wörth) Rosemarie Bohlken, 15 Jahre, Friedeburg: "Wer glaubt denn auch noch an Märchen? ich jedenfalls glaube den ganzen Kram nicht eher, als ich selbst etwas davon gesehen habe." Wulf-Rüdiger von Lücken hat nicht mehr das Problem wie es Rosemarie Bohlken beschreibt, aber damit ist das Phänomen immer noch nicht aufgeklärt oder man ist dadurch ihm näher gekommen. Es sehen und dann daran glauben ist allein nicht das Problem in der UFO-Streiterei, sondern die Selbstsicherheit der nächsten Briefeschreiber kommt dem schon ziemlich nahe. Achim Hänle aus Ulm-Wiblingen: "Diese Raumschiffe aus anderen Welten sind erst zu nehmen." Fritz Maiwald aus Sickte: "Schließlich sind wir Menschen ja auch schon zum Mond geflogen und haben unbemannte Raumschiffe zu anderen Planeten gesandt. Warum sollen also nicht irgendwo im Weltall Lebewesen sein, die sehr viel intelligenter sind als wir Menschen und infolgedessen die Erde anfliegen können." [Dies ist die Kerndebatte, die sich verfestigt hat, obwohl es wohl sinnvoller, aber dafür um so weniger schlagzeilenträchtig, wäre, zuerst überhaupt sorgsam die UFOs über unseren Köpfen als solche zu untersuchen und nicht gleich mit einem Vorurteil wie außerirdische Raumschiffe zu belegen, aber doch den frühzeitig eingebrachten bildhaften Begriff der Fliegenden Untertasse sowie ihre Beschlagnahme durch erfolgreiche SF-Streifen Hollywoods war dies leider nicht zu vermeiden.] Christa Jach, Schöppingen: "Daß es viele unerforschte Dinge in unserem Leben gibt, daran glaube ich. Also, warum nicht auch UFOs." Oliver Völkening, 12 Jahre, Edenissen: "Die meisten, die gegen UFOs sind, stellen sich die vielleicht so vor wie in Science fiction-Filmen des Fernsehens. Aber so muß es ja gar nicht sein." Michael Bauersfeld, Ulm [der bald darauf zu uns stieß und regionaler Sichtungsermittler wurde, dann aber frustriert aufgab, weil die UFO-Affäre weitaus weniger Dramatik in sich trägt als alle glauben]: "Nicht nur der Normalbürger sah Fliegende Untertassen, sondern auch Astronomen und Politiker, die über jeden Zweifel erhaben sind." Barbara Hafner, Hallstadt: "Ich glaube nicht direkt an UFOs, aber es interessiert mich alles, was über sie geschrieben wird." [Wie man sieht müßen UFO-Interessierte nicht gleich auch UFO-Sichter sein, obwohl selbst UFOlogen und UFO-Phänomen-Untersucher bei Presseterminen immer die Standardfrage zu hören bekommen: "Wieviele UFOs haben Sie schon gesehen?"]

Stephan Isphording, Attendorn: "Glaubten denn die Steinzeitmenschen, daß es einmal Düsenjäger, geschweige denn Mondraketen geben würde? Warum also soll es nicht Welten geben, die Energie zu nutzen gelernt haben, die wir uns nicht im Traum vorstellen können?" Ralf Theis, 12 Jahre, Arzfeld: "Es gibt unzählige Planeten und viele andere Sonnensysteme. Warum sollen denn gerade Außerirdische bei uns landen." Gert Schwarz, Kressbronn: "Es mögen viele UFO-Sichtungen Täuschungen gewesen sein. Jedoch kann ich mir nicht vorstellen, daß Menschen all den Spott und ungläubiges Grinsen auf sich nehmen, nur weil sie irgendeine interessant geformte Wolke gesehen haben. Da muß doch mehr passiert sein, bis einer sagt: Ich habe ein UFO gesehen." [Obwohl Herr Schwarz sich es nicht vorstellen kann ist dies jedoch genau die Realität.] Margarete Jäger, Beverungen: "Es haben Hunderte von Menschen UFOs gesehen. Warum sollten sie alle lügen?" [Tausende von menschen haben UFOs gesehen und kaum einer von ihnen hat deswegen gelogen, so einfach wie Frau Jäger ist das Thema doch wieder nicht.] J.und F.Mosler, Bad Neuenahr: "Wir stammen aus der CSSR. In unserer Heimat haben wir einmal bei einem Ausflug ins Gebirge leuchtende Teller am Himmel gesehen. Lange haben meine Frau und ich nicht gewußt, was es war, bis wir einen Bericht über UFOs gelesen haben." [Interessant wäre vielleicht zu sehen gewesen, wie die beiden Mosler´s ihre Beobachtung eingestuft und verstanden hätten, wenn sie nicht durch die Medienberichterstattung im Westen ein ganz bestimmten Bild vom UFO-Phänomen vermittelt bekommen hätten und dann völlig frei und unbelastet dem Phänomen als solches ausgesetzt geblieben wären. Aber ähnlich geht es unzähligen anderen Zeugen auch, die erst durch die kondaminierte und übertriebene Berichterstattung zur Überzeugung kamen, außergewöhnlichste Erscheinungen oder gar Fliegende Untertassen-Raumschiffe gesehen zu haben.] Harald Kerl, Deutsch-Evern: "Ich muß sagen, daß ich mich gefreut habe, daß die Fernsehwoche dieses heiße Eisen angefaßt hat. UFOs sind für mich eine Realität. Wir müssen mit ihnen leben, auch wenn sie bisher nicht nachgewiesen sind." Kurt Junge, Lüneburg: "Selbstverständlich gibt es UFOs. Aber sie sind nicht extraterrestrischen Ursprungs. 1946 tauchten die ersten UFOs auf. Und das kam so: 1941 konstruierten die deutschen Wissenschaftler Schriever, Habermohl, Miethe und der Italiener Bellonzo eine fliegende Scheibe. Miethe entwickelte sie zu einer Scheibe von 42 Metern Durchmesser, die von verstellbaren Düsentriebwerken angetrieben wurde. 1945 starteten Schriever und Habermohl und erreichten in knapp drei Minuten 12.500 m Höhe und 2.000 Stundenkilometer im Horizontalflug. 4.000 Stundenkilometer waren vorprogrammiert. Aber bei Kriegsende wurden alle Prototypen vernichtet, um sie nicht in Feindeshand fallen zu lassen. Schriever und Miethe entwickeln heute fliegende Scheiben für Amerika. Also, keine Angst, wenn Ihnen mal ein rot-blau leuchtendes Ungetüm mit wahnsinniger Geschwindigkeit begegnet. Es ist ja nur eine Testscheibe." [Die deutschen Geheimwaffen, die es nie gab und eine Legende sind, kommen in solchen Debatten immer wieder hoch und werden ganz selbstverständlich eingebracht, so als seien sie unbestreitbare Tatsache und fast schon Alltag.]

Jenseits dessen, aber nicht unabhängig davon, sei eine Meldung aus der Presse eingebracht, welche im März 1981 umging:

"UFOs - heimliche Liebe vor allem der Neurotiker". Alexander Keul {sic!} und zwei Psychologen hatten an der Universitätssternwarte Wien eine Untersuchung der wissenschaftlichen Art durchgeführt. Hierbei ergab sich, daß die meisten Beobachtungen und Berichte über UFOs nichts wert sind. Sie entspringen eher dem Wunsch der Beobachter, ihr Geltungsbedürfnis auszuleben. Von den vielen Anfragen und Beobachtungen, die die Wiener Sternwarte erhielt, können nach Keul etwa 90 Prozent physikalisch erklärt werden. 15 Fälle der restlichen zehn Prozent wurden von den drei Wissenschaftlern genauer unter die Lupe genommen. Die 15 "UFO-Beobachter" wurden einem Intelligenz-, Gedächtnis-, Persönlichkeits- sowie Selbsteinschätzzungstest unterzogen. Außerdem wurden soziale und medizinische Daten erhoben. Dabei ergab sich, daß nicht ein einziger Zeuge von seiner Persönlichkeitsstruktur und der Beobachtungsfähigkeit her "voll ernst genommen werden kann". Sechs UFO-Beobachter mußten eindeutig als Neurotiker eingetuft werden, einige andere zeigten hysterische Züge. Bevor also Wissenschaftler den UFO-Berichten Glauben schenken und auf dieser Basis Forschungen aufbauen, sollten sie sich jedoch die Beobachter und Melder von UFOs genauer ansehen. UFOlogen und UFO-Beobachter mit psychologischen Knacks? Wie auch immer, eine gefährliche Mischung die zum UFO-Aberglauben führt.

"Wesen vom anderen Stern?" hieß es am 2.Januar 1986 in einer dpa-Meldung, die auch die ´Westfalenpost´ übernahm: Eine Mehrheit der Bundesbürger glaubt, dass es im Weltall noch andere denkende Lebewesen gibt. Dies ergab eine repräsentative Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach (Kreis Konstanz). Danach vertraten 40 Prozent der Befragten die Ansicht, dass die Menschen im Universum nicht alleine seien, während 29 Prozent meinten, die Menschen seien die einzigen denkenden Lebewesen. 31 Prozent waren der Auffassung, diese Frage lasse sich nicht beantworten. Eine gleiche Umfrage im Jahre 1966, als die Eroberung des Weltraums begann, hatte ergeben, dass nur 28 Prozent an das Wesen vom anderen Stern glaubtenb, 42 Prozent aber den Menschen für einzigartig hielten.

"UFOs über Herdecke?" fragte sich am 2.Januar 1986 die ´Westfalenpost´: UFOs über Herdecke? Eine Gruppe von Männern und Frauen beobachteten in der Silvesternacht zwischen 0:20 und 0:40 h drei "unbekannte Flugobjekte", die sich näherten, dann aber wieder schnell entfernten. Sie sollen "orange-farben" und rund gewesen sein. Es gibt keine Erklärung, um was für Objekte es sich handeln könnte.

"UFOs" entpuppen sich als kleine Heilßluftballons meldete die ´Westfalenpost´ schon am 3.Januar 1986: Das Rätsel um die "unbekannten Flugobjekte", die in der Silvesternacht sowohl über Herdecke als auch über Hagen gesehen wurden, ist gelöst. Professor Kaminski, Chef der Bochumer Sternwarte, hatte gestern auf Anhieb eine Erklärung für das "Phänomen von Herdecke und Hagen" parat. Es handelt sich um kleine, lampionähnliche Heißluftballons, die durch die von einer Kerze erhitzten Luft aufgetrieben werden. Kaminski: "Vor Jahren schon hat eine führende Waschmittelfirma den Ballon als Werbeträger entdeckt und vertrieben. Kein Wunder, dass die von der Kerze beleuchteten Ballons gerne zu Silvester aufgelassen werden." Wer in Herdecke die Ballons in die Lüfte steigen lassen, das ist inzwischen auch kein Geheimnis mehr. Die kleinen Heißluftballons bewegen sich mit dem Wind über Land. Dass sie nicht selten den Eindruck erwecken, sie parkten in der Luft, ist eine optische Täuschung. Kaminski: "Wenn die Ballons direkt auf den Beobachter zufliegen, sieht´s in der Tat so aus, als stünden sie in der Luft." Die Vermutung, es könne sich bei den orange-farbenen "Flugobjekten" auch um Wetterballone handeln, korrigierte Kaminsiki. "Wetterballons steigen nicht so hoch, dass sie von der Sonne angestrahlt werden können."

+ Ingesamt gesehen: Hoffentlich ist dies kein Omen für die Meteore der Quadraniden in diesen Tagen ab dem Neujahrstag...


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