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10.12.2010


    
Eine ´kleine´ CENAP-Geschichte der Geminiden-Feuerkugel-Bomben aus dem All

Nach den beiden Tiroler (Dienstag)- und England-(Mittwoch)Boliden-Brummern soll hier mal ein Durch- und Überblick geschaffen werden, was in der Vergangenheit deswegen los war

Frage der Unbedarften: Was sind eigenlich die Geminiden?

Antwort des Materienkenners: Die Geminiden sind ein jährlicher Adventszeit-Meteorstrom gegen Mitte Dezember; der Anstieg zum Maximum der Aktivität erfolgt recht langsam über mehrere Tage hinweg, der Abstieg dann aber ziemlich rasch. Die Geminiden sind besonders eindrucksvoll, weil sie viele helle, typischerweise gelb-weiß leuchtende Meteore/Boliden hervorbringen. Die hellsten Meteore erscheinen typischerweise erst nach dem Maximum, während davor die schwächeren Objekte dominieren. Als Ursprungskörper der Geminiden, die nichts anderes sind als eine die Sonne umkreisende Staubwolke, gilt ein als Asteroid klassifizierter Himmelskörper namens Phaeton. Die Aktivität der Geminiden hat sich in den letzten Jahrzehnten kontinuierlich erhöht. Im Jahr 2009 wurde im Maximum eine Rate von annähernd 140 Geminiden pro Stunde registriert. Es ist sehr wahrscheinlich, dass die Geminiden in den nächsten Jahren noch deutlich stärker werden.

+ Geminiden-Marktcheck: Als Untersucher von angeblichen UFO-Zwischenfällen ist man im Laufe der Jahre einiges gewohnt zu erleben. Nicht umsonst ist die "Phantastische {Pseudo-}Wissenschaft" der UFO-Forschung eine der Empirie.

Mitte Dezember 1950 wurde eine leibhaftige ´Fliegende Untertasse´ über dem britischen Southampton gesichtet, worüber die Zeitung ´Southern Evening Echo´ berichtete. Zunächst sahen zwei Privat-Flieger kurz vor Einbruch der Dämmerung über der offenen See zwischen Selsey Bill und Bembridge aus ihrer Havilland Leopard Moth eine Erscheinung, die sie zunächst als eine Rakete ansahen, die rasch über den Himmel nahe der Küste von Shoreham zog. Sie selbst befanden sich gerade auf dem Landeanflug zum Flugplatz Ryde und waren gerade mal 275 Meter hoch, als das Gebilde sie überraschte, als es quer durch ihr Gesichtsfeld zog, vielleicht "200 Meter über uns", wie der Pilot, Mr.David Price, meldete. Er nannte das Phänomen "eine echte ´Fliegende Untertasse´ von silbrig-blauer Erscheinung, die einen Flammenschweif zurückließ und mit gespenstischer Geschwindigkeit dahinschoß, um bald auch in den Wolken zu verschwinden". Mr.Price erklärte bereits seit sieben Jahren durch die Welt zu fliegen, aber niemals zuvor soetwas gesehen zu haben. Auch Mr.Francis Scammell aus Southampton sah die Erscheinung über den Docks und nannte sie "eine Fliegende Untertasse" von ovaler Gestalt mit einem langen, brilliant-glühenden Schweif, der an eine Feuerflamme erinnerte. Die Untertasse schoß mindestens mit der Geschwindigkeit eines Jetflugzeugs dahin, wie er es einschätzte, vom Boden aus sah es so aus, als sei die Untertassen "ein paar tausend Meter hoch" dahingezischt. Zu den Zeugen zählte auch das Ehepaar Mathews, welches gerade aus der Kirche kam und die "Fliegende Untertasse" ausmachte, sie beschrieben es wie einen "Kinderkreisel" am Himmel, "so wie eine Untertasse eben aussieht", aber mit einem orange-grünen Schweif und sein Körper war sehr intensiv-strahlend. Doch Lt.Commander W.F.Collins aus Foremost, der ebenfalls zu den Zeugen gehörte, erklärte schließlich am 16.Dezember 1950: "dass was wir gesehen haben war ein großer Meteor, soetwas wie eine große Sternschnuppe." Dieser Einschätzung stimmte auch A.J.Buckell zu, der gerade in Swaythling auf den Bus wartete und ebenso die "Fliegende Untertasse" ausgemacht hatte.

Obige Darstellung von ein und dem selben Objekt ist durchaus wichtig für den UFO-Phänomen-Ermittler, da sich hier eine ganze Kette von interessanten Erkenntnissen gewinnen läßt: 1.) Ein und das selbe Objekt wird als eine klassische ´Fliegende Untertasse´ dargestellt, auch wenn im Beschreibungsfalle keine rechte Rede mehr davon sein kann - man spricht von einer "Rakete", von einem Objekt von ovaler Gestalt und von einem "Kinderkreisel", allemal aber von einem glühenden Lichtgebilde, welches mit einem Flammenschweif über den sich verdunkelnden Himmel schießt und nicht z.B. schwebt. Mindestens zwei Zeugen erkennen in dem selben Phänomen einwandfrei einen hellen Meteor, also eine astronomische Feuerball-Erscheinung. 2.) Bodenbeobachter schätzten die Flughöhe der Erscheinung weitaus größer ein, als der erfahrene Flieger in der Luft. Dies ist ein durchaus wichtiger Faktor auch in vielen anderen Feuerball-"UFO"-Fällen durch Piloten, wo ebenfalls die Erscheinung eines weit entfernten und hoch am Himmel dahinziehenden Feuerballs als nah und deswegen als besonders bedrohlich angesehen bzw eingeschätzt wird. 3.) Wird von ´Fliegenden Untertassen´ gesprochen, so ist nicht immer davon auszugehen, dass auch figürlich eine solche in ihrer Hollywood-geprägten Gestalt gemeint ist, auch wenn Zeugen solcher UFOs zunächst als erstes diesen irreführenden Begriff verwenden mögen, weil ihnen gerade nichts besseres einfällt. Aus diesem Grunde allein schon ist die Verwendung des neutralen U.F.O.-Begriffs für unidentifizierte fliegende Objekte wohltuend geeignet gewesen, um zur Versachlichung beizutragen.

Grüne Feuerbälle in New Mexiko Ende der 1940er Jahre - UFOs?

Dazu braucht man eigentlich nicht mehr viel sagen, da wir schon ein paar Mal darauf umfassend eingegangen sind. Nur dazu noch soviel: Die USAF schaltete damals den berühmten Astronomen Lincoln LaPaz vom Institut für Meteorite an der Universität von Neu Mexiko ein. LaPaz nannte die Erscheinungen "anomale Leucht-Phänomene". Insbesondere der Zeitraum vom 5. bis 20. Dezember 1948 brachte die USAF außer Fassung, weil hier zahlreiche jener "hell-grünen, fast horizontal-hinziehenden Feuerbälle" den Beobachtern Angst bereiteten, aber auch darüber hinaus schwirrten jene Geister des Nachthimmels umher. Da LaPaz aufgrund der horizontalen Flugbahnen seine Probleme mit ihrer Erklärung als "echte Meteore" hatte, wurde das ganze Geschehen zu einem zeithistorischen Mysterium. Ein Feuerball vom 12.Dezember gar war für LaPaz zu langsam gewesen, als das es eine typische Sternschnuppe gewesen sein könne. Nicht, dass das Phantom der Nacht im gemütlichen Spaziergängertempo dahinzog, es war schon noch schneller als eine V-2-Rakete der damaligen Epoche oder ein Jetflugzeug gewesen! Verdächtig schien LaPaz auch, dass diese ´Grünen Feuerbälle´ keinerlei Geräuschbegleitung hatten (abgesehen von zwei Fällen am 30.November und 4.Dezember). Während Meteore gemeinhin an allen Punkten des Himmelszeltes auftreten können, hatten jene besonderen Feuerbälle die Neigung, bevorzugt in der Nordhälfte des Himmels für das Spektakel ihrer Observation zu sorgen. Erstaunlich war dagegen aber auch, dass die anomalen ´Grünen Leuchtphänomene´ eine befremdliche Verbindung allgemein zu bekannten Meteor-Schauern aufzeigten, auch wenn jene normaler Weise kaum extrem hellgrüne Feuerbälle mit sich bringen (?}. So wurdes viele Beobachtungen bei den Dezember-Observationen während des Geminiden-Schauers gemacht! LaPaz: "Die grünen Feuerbälle erscheinen nur dann auffallend, wenn es beträchtliche Meteor-Aktivitäten gibt."

Im Jahre 1949 jedoch gab es dann Veränderungen die von LaPaz bemerkt wurden: Während zuvor die allermeisten ´Grünen Feuerbälle´ fast horizontal dahinzogen, waren 1949 die meisten davon vertikal herabgefallen, so wie man es "im Fall von echten Meteor-Niedergängen erwartet". LaPaz gestand aber auch zu, dass unter den gemeldeten ´Grünen Feuerbällen´ auch eine ganze Reihe gewöhnlicher Meteore gewesen sein können. Korrelationen der besonderen sowie bizarren Natur kamen alsbald als ernstgenommene Irrwege auf. Hiernach habe man festgestellt, dass sich Raketen mit der Geschwindigkeit dieser ´Grünen Feuerbälle´ bewegen könnten und ihre verlängerte An-Flugbahn eine Herkunft "möglicher Weise aus dem südlichen Ural" hergab*! Überlegungen zur Konzentration von ´Grüne Feuerball´-Sichtungen zwischen 17 und 23 h, ließ die Militärs daran denken, das "gesteuerte Raketen von Basen im Ural in den dortigen Morgenstunden abgefeuert werden noch bevor durch Störungen bei der Übertragung von steuernden Funksignalen oder Blendung der Instrumente durch Sandstürme in Neu Mexiko Interferrenzen auftreten". Dies ist mehr als ein deutlicher Hinweis auf die Intention, weshalb das Militär und der Geheimdienst sich für jene UFOs interessierte und das für die Aufklärung des Phänomens renommierte Wissenschaftler zu geheimdienstlicher Analysetätigkeit herangezogen wurden. Aber total in die Irre, wenn auch das innere Denksystem an sich pseudologisch war, liefen...

* = Dies hatte direkt mit den falschen Überlegungen betreffs der skandinavischen Geisterrakten von 1946 als Folge zu tun.

Kein Wunder also, wenn LaPaz hin- und hergerißen war, der übrigens von Ruppelt´s Vorgesetzten Colonel Kirkland wenig gemocht wurde, "weil er zwar in seinem Fach sehr kompetent ist, aber ansonsten keinen Nagel in die Wand schlagen kann". Es muß kaum erwähnt werden, jedenfalls im Kreise der eingeweihten neo-ufologischen Insider, dass die vorgegebene Angst-Vision der russischen Intervention (die wir bereits vom Herbst 1946 her kannten) im Sand von Neu Mexiko nicht versiegten. Nun, das Mysterium der ´Grünen Feuerbälle´ ist nicht genau das, was sich ´Flying Saucerers´ darunter vorstellen wollen. Es war zwar von der USAF untersucht worden, aber nicht vom geheimdienstlichen Arm dieser Streitkraft. Uns vorliegende Dokumente des Air Material Command auf der Wright-Patterson AFB vom 9. und 20.Dezember 1949 weisen nach, dass der Direktor für Forschung und Entwcklung beim HQ, USAF, in Washington, DC anwies, die Untersuchung als geophysikalisches Forschungs-Programm der Luftwaffe herunterzustufen und so weiterzuführen, da "das Phänomen von atmosphärischer Natur" sei. Dies akzeptierte dann auch Colonel B.G.Holzman in einem Memo an den Kommando-Offizier des AMC, wodurch das Projekt GRUDGE einen neuen Standort zugewiesen bekam, weg vom nachrichtendienstlichen hin zum wissenschaftlichen Gegenstand! Interessant ist vielleicht noch, dass die Anweisung aus dem Pentagon mit "Geheim" gestempelt wurde. Schlußendlich wurde TWINKLE eingestellt und erst Ende 1951 die ehemalige Existenz von GRUDGE eingestanden, um nicht neue Spekulationen ins Kraut schießen zu lassen, sobald Informationen über TWINKLE durchsickerten. Weshalb TWINKLE zunächst geheim durchgeführt wurde ist ob der Geografie Neu Mexiko klar, hier befanden sich die brisanten Atom-Forschungsanlagen der Nation und ausgerechnet dort tauchten dann diese besonderen Himmels-Objekte auf, die im normalen Fall gleichzeitig ein enormes öffentliches Interesse freisetzen, was wegen der abgeschirmten Atom-Forschungsanlagen nicht erwünscht war.

+ So gesehen waren die Geminiden daran ernsthaft SCHULD, dass das UFO-Projekt der USAF intern schon recht früh seinen Reiz verlor und in der Bedeutung und Wertung drastisch im Ranking heruntergestuft wurde.

Weiter gehts in der Auflistung in unser ´kleinen´ Geschichte:

"Rätselhafte Himmelserscheinung" hieß es am 15.Dezember 1955 in der ´Rhein-Neckar-Zeitung´: Strassenpassanten in Frankfurt beobachteten am Dienstagabend um 18:25 h am Himmel über der Stadt einen glühenden Körper, der nach Sekunden wieder verschwand. Auch die meteorologische Beobachtungsstelle auf dem kleinen Feldberg registrierte um diese Zeit einen außergewöhnlichen Lichtschein in großer Höhe. Augenzeugen schildern, dass die Erscheinung in einer "feuerroten Spitze" bestanden habe, die einen grün, blau und rot sprühenden Schweif nach sich zog. Die Erscheinung habe sich in Richtung Erde bewegt.

"Großes Rätselraten" meldete das ´Hamburger Abendblatt´ am 10.Dezember 1958: Gestern wurde von vielen Hamburgern am westlichen Himmel eine "feuersprühende Erscheinung" gesehen. Hamburgs Sternwarte sah jedoch nichts. Vermuttet wird, dass es sich um ein Düsenflugzeug handelte, dessen metallischer Körper Sonnenstrahlen reflektierte.

Österreich war in Europa mit zuerst im weihnachtlichenUFO-Boliden-Wirrwarr dran!

"Flugkörper über Salzburg und Burau" konnte am 22.Dezember 1958 das ´Salzburger Volksblatt´ vermerken: Mehrere Mitteilungen über die Beobachtung eines Flugkörpers über der Stadt Salzburg, über Straßwalchen und über dem Gebiet um den Fuschlsee decken sich mit der Beobachtung mehrerer Personen im Bezirk Murau. In Salzburg wurde die Erscheinung am Freitag in der Zeit von 22 bis 22:18 h zwischen Mond und Mars im Flug von Westen nach Osten gesehen [was zunächst den falschen Eindruck erweckt, als wäre 18 Minuten lang die Erscheinung sichtbar gewesen]. Der "Lichtpunkt" von rötlichgelber Farbe zog einen glühenden Schweif nach sich, der nicht immer sichtbar war. Die Erscheinung war etwa drei Sekunden lang zu beobachten und infolge der klaren Luft besonders in der Nähe des Orion deutlich. Die gleichen beobachtungen wurden in Murau und Umgebung schon am Donnerstag um 17:50 h gemacht. Aber auch dort konnte über Flughöhe und Aussehen des Flugkörpers keine genaue Angabe gemacht werden.

Zeitsprung in die ´Neuzeit´ um eine ewig-lange Liste kürzer zu halten

"UFO über Portugal gesichtet" meldete AFP und am 30.Dezember 1976 berichteten u.a. die ´Vorarlberger Nachrichten´: Ein "UFO" ist in der Nacht zum Mittwoch in Portugal von mehreren Personen an verschiedenen Orten gesehen worden. Das nicht identifizierte Flugobjekt verfolgte eine Bahn von Nordosten nach Südwesten. Nach Mitteilung von Augenzeugen flog der Flugkörper mit hoher Geschwindigkeit und in ziemlich geringer Höhe, er hatte eine grüne Farbe und zog eine orangefarbene Lichtspur hinter sich her. Das geheimnisvolle Objekt wurde zuerst in Covilha (200 Kilometer nordöstlich von Lissabon) und anschließend in der portugiesischen Hauptstadt gesichtet. Es war von einem Piloten der portugiesischen Luftfahrtgesellschaft dem Kontrollturm des Flughafens Lissabon gemeldet worden. Wie so oft wird auch hier versucht werden, das Phänomen zu erklären.

"Meteor kam mit bunten Lichtern" meldete BILD am 2.Dezember 1978 über den SAD (Springer-Ausland-Dienst) aus Indianapolis: Ein fast zwei Zentner schwerer Meteor ist über dem US-Staat Indiana zur Erde gestürzt. Als er durch die Erdatmosphäre raste, wechselte er seine Farbe von Blau über Grün und Orange bis Gelb. Dann zersplitterte der Himmelskörper in einem Lichterregen, der ihn zehn US-Staaten zu sehen war.

+ Der Dezember 1980 war sowieso eine erfolgreiche Zeit für Himmelswunder.

Am 25.Dezember erschien ein weiterer Feuerball-Bolide über England - erinnert sei in diesem Zusammehang an die UFO-Geschichte vom Randlesham-Forest (auch wenn dies nicht die wirkliche Lösung der diesbezüglichen SF-UFO-Legende ist, aber das Klima war dadurch schon mal vorbreitet)!

+ "Feuerkugel raste über Deutschland" berichteten B.Pflughaupt und K.-D.Desens am 4.Dezember 1983 in der ´BILD am Sonntag´:

>Eine riesige Feuerkugel am Himmel über Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen schreckte Freitagabend gegen 19:50 h Tausende Bürger auf. Bei den Polizeidienststellen und der Sternwarte in Bochum liefen die Telefone heiß: UFO-Alarm! "Ich sah grelle Blitze am Horizont. Das UFO raste auf die Erde zu", schildert Kraftfahrer Günter K. (33). Er war gerade im Harz, raste zur nächsten Telefonzelle und alarmierte die Polizei in Goslar. "Ich habe jeden Augenblick auf den großen Knall gewartet", erzählt Augenzeuge Friedhelm J. (29) aus Derneburg bei Salzgitter. "Dann habe ich gebetet." Einer der vielen aufgeregten Anrufer wollte von der Bochumer Sternwarte wissen: "Verglüht jetzt etwa unser Weltraumfahrer Ulf in seinem Spacelab?" Professor Heinz Kaminski konnte das Geheimnis um das unbekannte Flugobjekt rasch lösen: Das UFO war ein Meteorit! Kaminski zu BILD am Sonntag: "Der schwere Brocken tauchte mit einer Geschwindigkeit von rund 50 Kilometer in der Sekunde in die Erdatmosphäre ein. Er entwickelte dabei etwa 2000 Grad Hitze und spaltete sich in zwei Teile. Vermutlich sind die Reste des Himmelskörpers bei Kassel auf die Erde geprallt."<

Auch alle anderen Sonntagszeitungen berichteten über den Vorfall. ´Sonntag-Aktuell´ nahm sich unter der Schlagzeile "Glühender Meteorit erschreckte viele: Angst vor der roten Feuerkugel" von Jürgen Lösselt aus Heidelberg dem Fall an: Gabriele Linke (26) traute ihren Augen nicht: Am nächtlichen Himmel stießen zwei flutrote Punkte zusammen. "Zuerst dachte ich, es sind Flugzeuge", erzählte die Kosmetikerin entnervt ihrem Freund. Der tippte sich an die Stirn: "Unglaublich." Möglicherweise sah die Frau zwei Meteoritenteile. Gabriele Linke fuhr am Freitagabend kurz vor acht mit ihrem VW-Käfer auf der Autobahn in der Nähe von Heidelberg. Plötzlich sah sie die glutroten Punkte am Himmel. Gabriele Link war noch am Samstagabend geschockt: "Ich hatte richtige Angst. Auf einmal gab´s eine Explosion - ein riesiger Feuerball." Die junge Frau machte eine Vollbremsung - doch alles war schon vorbei: "Die Punkte entfernten sich wieder voneinander, verschwanden in der Dunkelheit. Zuerst dachte ich, ich hätte UFOs gesehen."

Roland G. von CENAP-Heilbronn hatte das Glück von Larry Frey aus Heilbronn-Böckingen direkt wegen dieser Erscheinung angesprochen zu werden. Frey befand sich auf dem ESV-Sportplatz und trainierte mit den A-Jugendspielern des Eisenbahnersportvereins Fußball. Dabei bemerkte er zufällig eine helleuchtende, orangerote Kugel, die von Westen kommend nach NO hin über den Bolzplatz hinwegzog und dabei in zwei Teile zersplitterte: "Als wenn man einen Keks in der Mitte durchbrechen würde, dessen Brösel als Funkenregen erschien. Das erste, größere Objekt flog mit gleichbleibender Geschwindigkeit weiter, bis es außer Sicht war. Das zweite Teilstück wurde langsamer und schien zu verglühen." Das ganze soll um 1 1/2 Minuten sichtbar gewesen sein.

"Über dem Dinkelberg: Eine ´Untertasse´ wurde gesichtet" meldete am 17.Dezember 1983 die ´Badische Zeitung´: Schopfheim. "Es war keine Halluzination, ich habe den erleuchteten Flugkörper deutlich wahrgenommen", schildert ein Bewohner des Hauses Nr.4 "An der Halden", unterhalb der Krone von Wiechs, sein Erlebnis mit einer "Fliegenden Untertasse" in der Nacht zum Donnerstag, gegen 2:20 h. Es war Joachim Walter, der in dieser Nachtstunde paffend vor seinem Häuschen am sternenklaren Himmel plötzlich von Westen her kommend und teils grell erleuchtet, den Flugkörper in der Form eines Diskus auftauchen sah, die Umrisse deutlich wahrgenommen haben will, um dann zu beobachten, die die "Untertasse" über Adelhausen in Richtung Rheinfelden den Dinkelberg in sehr schneller Fahrt überquerte. Nur eine knappe Minute habe der ganze Spuk gedauert, berichtete Walter der BZ von seiner nächtlichen Begegnung mit einem der sagenhaften UFOs.

Roland G. nahm sich auch dieser Meldung an und kontaktierte den Beobachter. In einem Telefongespräch und anhand des CENAP-UFO-Fragebogens wurde die Sache deutlicher, vor allen Dingen die Sichtungsdauer auf 2 Sekunden reduziert. Der Beobachter hatte ein rasend-schnelles gelbliches Objekt daherfliegen sehen, welches er auf eine Flughöhe von "ein paar hundert Metern" einschätzte: "Klar erkannte ich die Form einer Scheibe, die im Flug den Vorderteil gegen die Strömung gestellt hatte. Ein Drittel der Scheibe, der Vorderteil, war silber bis goldhell erleuchtet. Der andere Teil war mit seinen Umrissen auch deutlich zu erkennen. Die Unterseite muß wohl hell erleuchtet gewesen sein." Die Erscheinung war kleiner als der Vollmond gewesen und völlig geräuschlos, die "Fliegende Untertasse" entpuppte sich schließlich nur als "scheibenförmiges Lichtgebilde", welches über den Himmel raste. Von uns wurde die Erscheinung als Meteor des Geminiden-Schwarms mit Höhepunkt am 13.Dezember eingestuft.

Festschnallen (weil sich alles wiederholt):

"Feuerkugel über dem Inntal" meldete der ´Haller Lokalanzeiger´ vom 7.Dezember 1984: Freitag, um 16:44 h abends raste in lautlosem Flug eine Lichtkugel über Innsbruck hinweg in Richtung Osten, absplitternde Teile hinter sich lassen, in hundert- bis tausendfacher Helligkeit der Venus weißbläulich leuchtend, und verglomm nach einigen Sekunden Sichtbarkeit schließlich über der Gemeinde Weerberg. Es handelte sich vermutlich um einen speziellen Meteoriten, der größer war als die üblichen Sternschnuppen. Dieselbe Himmelserscheinung wurde auch von Mils aus beobachtet. Als Hinweis für Himmelsbetrachter unter den Lesern sei noch angefügt, dass jetzt mehr und mehr am Abendhimmel die überhelle Venus sichtbar wird. Sonnenwärts daneben aber glänzt als Besonderheit im Dämmerlicht der Jupiter.

Nochmals ein Zeitsprung, sonst wird dies zu einer unendlichen Geschichte der Geminiden-UFOs:

... Doch damit nicht genug, jetzt ist scheinbar jene berüchtigte Örtlichkeit ins Fadenkreuz der Aliens genommen worden und entpuppt sich als ufologischer Hotspot. Ein saudi-arabischer Jetliner begegnete am frühen Morgen des 12.Dezember 1996 einem "hell-grünlichen Objekt" in 4.000 Metern Höhe, dies etwa zehn Meilen südlich von East Moriches, Long Island/NY. Gemäß US-Radiosendungen vom darauffolgenden Tag, flog die Maschine gerade den John F.Kennedy International Airport gegen 5 h an, als die Crew einem "grün-weißen Objekt mit langem Schweif" begegnete, welches sich von Ost nach West bewegte und für ein kurzes Stück scheinbar die Saudi-Boeing 747 begleitete, wenn auch "viel höher". Die Begegnung dauerte gerade mal zwei Sekunden an, war aber für die Mannschaft der Maschine ein spektakuläres Schauspiel, weil dieses UFO vor der Windschutzscheibe quer über den Himmel auf die Küste von New Jersey zuraste. Dies war bereits die vierte UFO-Beobachtung seitdem der TWA-Flug 800 vor Long Island abstürzte. Dies führte dazu, dass die Produzentin der Fernsehreihe ´Journey´, Frau Brenda Roberts, nun das Thema für einen Beitrag aufgreifen möchte und alle jene aufrief, die vielleicht Foto- oder Videomaterial über UFO-Sichtungen aus dem Großraum von Long Island besitzen, sich bei ihr zu melden.

Geminiden im Blick von Aufklärungssatelliten - Atmospheric Impacts durch ´Fastwalker´!

Gleich zwei DSP-(Defense Support Programm)Satelliten* zeichneten einen metorischen Impact um 3:43 h GMT des 7.Dezember 1994 über der Region Fort McMurray/Fort Chipewyan im nördlichen Alberta auf. Ein weiterer Bolide wurde gleich von drei DOD-Satelliten um 9:41 h GMT des 16.Dezember 1994 auf 42.33S/28.2O (geografische Koordinaten) registriert. Um 19:54 h UT des 9.Dezember 1995 registrierten wieder die Überwachungs-Satelliten einen hellen Geminiden-Meteor-Blitz über Cuernca, Equador, drei regionale seismische Stationen zeichneten gleichfalls kräftige Signale auf. Am 22.Dezember 1995, um 13:26 h Zulutime nahmen DOD-Satelliten-Sensoren einen Boliden in 70.3S/71.6W auf. Am 9.Dezember 1997, um 8:15 h UT, wurde die Auflösung eines Meteors in vier Teile von Bord eines US-Department of Defense-Satelliten in der Atmosphäre über Grönland, zwischen Nuuk und Qaqortoq, aufgezeichnet.

* = Das DSP (Defense Support Programm)-Satelliten-System des Pentagon, welches mit einer super-geheimen Flotte militärischer Beobachtungs-Systeme um die 38.000 km hoch über der Erde in einem geosynchronen Orbit kreist und hauptsächlich dazu dient, als Frühwarnsystem feindliche Raketenstarts (z.B.von russischen ICBMs) und Atomwaffen-Tests auszumachen. Das vom ´Air Force Space Command´ beim 21st Space Wing, Peterson AFB, Colorado, seit Anfang der 1970er Jahre aufgebaute und unterhaltene Programm der DSP-Satelliten ist ein elementarer Teil des nordamerikanischen Frühwarnsystems, dies muß wegen seiner Bedeutung nochmals betont werden. Dieses satellitengestützte Defense Support Program ist darauf ausgerichtet, die Hitzeausstrahlung von Fernlenk-Raketen und ihren Start-Rauchfahnen via Infrarotortung gegen die Erdoberfläche auszumachen, natürlich sind so auch Nuklear-Detonationen festzustellen. Die Peterson AFB unterhält deswegen Standleitungen zum ´North American Aerospace Defense Command´ (NORAD) und dem ´US Space Command´ in den Cheyenne Mountains nahe Colorado Springs. Mittels des ´50th Space Wing´ an der Falcon AFB, Colorado, wird die Kommdano- und Funktionskontrolle für diese Satellitenaugen aufrechterhalten. Das Managment-Center für das DSP wird vom ´Space and Missile Systems Center´ beim ´Air Force Material Command´ auf der Los Angeles AFB, Kalifornien, unterhalten, welches auch für die Entwicklung und Erwerb der Satelliten in der Industrie verantwortlich zeichnet. Mindestens sieben dieser mittels Titan IV-Boosterraketen (bisher gab es nur eine Ausnahme, als bei der Space Shuttle-Mission STS-44 am 24.November 1991 ein DSP-Satellit ausgesetzt wurde) hochgebrachten Satelliten schweben derzeit im erdnahen Raum und nehmen nebenbei auch andersweitige Geschehnisse auf Erden oder über ihr unter die Lupe: Vulkan-Aktivitäten, brennende Ölfelder, Sonnenlicht-Reflektionen auf den Ozeanen, jedenfalls alles, was Hitze verursacht. Spektakulärer Höhepunkt der aus dem Orbit erlaubten erdgerichteten Einsichten: Mit dem DSP soll das 1976 über dem Iran** aufgetauchte UFO geortet worden sein! Mehr darüber erfährt man in Edward Tagliaferri`s Buch "Hazards Due to Comets and Asteroids", welches er an der Universität von Arizona vorlegte.

** = Kurz zurück zum Fall der UFO-Jagd am 20.9.1976 über Teheran, welche ja via DSP-Ortung registriert worden sein soll. Wie UFO-Phänomen-Untersucher Phil Klass berichtete, ereignete sich tatsächlich ein Meteor-Niedergang zum Zeitpunkt des Geschehens, der über dem gegenüberliegenden Nordafrika für ein gewaltiges UFO-Sichtungs-Spektakel sorgte.

Das gibt es nur in Amerika: ´Akte X´ wegen UFO-Meldung unterbrochen!

+ Am Sonntagabend des 6.Dezember 1998 sahen kurz nach 23 h hunderte Menschen einen sehr hellen, "glühenden Feuerball" durch den Nachthimmel von Georgia schießen. FOX-TV in Atlanta unterbrach gar seine 23 h-Wiederholung der ´The X-Files´, um in einer Sondermeldung über diese Erscheinung zu berichten. Eine Frau beschrieb hier das Phantom der Nacht als "wie ein Meteor, nur 100 x heller als ich jemals einen Meteor sah". Das UFO bewegte sich quer über den Himmel von Ost nach West und erschien zwischen Jonesboro und Atlanta. Unter den Zeugen befand sich auch J.P.Akin in Griffin, südlich von Atlanta. Er meldete: "Irgendetwas sehr helles flog über dem nördlichen Horizont auf Atlanta zu. Ich sah es zwar nicht direkt, konnte aber durch mein Schlafzimmerfenster dessen Lichtschein sehen, dieser erschien orange und rot und hielt knapp eine Minute an bevor er verging. Als das geschah, schlugen die Tiere in der Nachbarschaft an. Die ganze Straße runter bellten die Hunde." Natürlich sorgte diese Erscheinung für Aufregung nachdem in der Nacht zuvor bereits in Kennesaw Wachleute am dortigen Krankenhaus ab 1 h "seltsame Lichter an den Wolken" umherkreisen sahen. Die Chefärztin selbst sah "vier bis sechs helle, weiße Lichter die in der dicken Wolkendecke herumkreisten. Sie waren vielleicht basketballgroß, rotierten da am Himmel umeinander, kamen dann plötzlich zusammen, zogen sich wieder auseinander um wieder herumzukreisen. Sie bewegten sich recht schnell und sie zeigten immer den selben Rythmus auf". Es wurde behauptet, das in der selben Nacht in der Gegend die TV-Geräte ausfielen.

Der Vorfall vom 6.Dezember ist klar als Boliden-Observation zu identifizieren, während die Ereignisse aus der vorausgehenden Nacht auf eine Lichteffekt-Geräte-Projektion zurückgehen. Dies ist unzweifelhaft. Erstaunlich ist in beiden Fällen zu sehen, wie kausal sicherlich nichts mit diesen Lichterscheinungen zu tun habende Ereignisse (beim Boliden war´s das Ballen von Hunden und beim Disco-Strahler TV-Geräte-Ausfall) plötzlich eine neue Gewichtigkeit bekommen und Gefahr laufen, unmittelbar als Auswirkung (wechselwirkender EM-Effekt auf die Umgebung) der vorgeblichen (nicht als IFOs erkannten) UFOs genauso fehlgedeutet zu werden wie die auslösenden Stimulis selbst.

Und die letzten Tage 1998 brachten "Fliegende Zigarren"- sowie "UFO-Mutterschiff"-Sichtungen in Norditalien mit sich. Am Sonntagabend des 21.Dezember 1998 war eine solche Erscheinung gegen 23:30 h nördlich von Rom aufgetaucht. Giuseppe Isanelli gehört zu den Zeugen, der einen hellen Blitz sah, der das Gelände der Via Agnoletto taghell werden ließ und dann eine Fliegende Zigarre von sechs Metern Länge und vielleicht 300 Meter entfernt mit großer Geschwindigkeit für ein paar Sekunden dahinziehen sah: "Es sah irgendwie aus wie eine Rakete, aber hatte eigene Lichter." Am Samstag, den 26.Dezember 1998 war kurz nach Mitternach Merlengo, Bolzano und die Trentino-Alpenlandschaft dran: Ein "Mutterschiff" soll in 2.500 Metern Höhe erschienen sein, um mit 600 km/h dahinzurasen und dann in 20° Höhe über dem Horizont zu vergehen.

Und-und-und geht es betreffs Geminiden-UFOs weiter, dies hier war nur eine ´kleine´ Geschichte zu den Dezember-Besuchern aus dem All...


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