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22.11.2010


    
+++ Wie die ´Fliegenden Untertassen´ nach Deutschland kamen +++

Gab es ein ´Wettrennen´ zwischen den Alien-´Flying Saucers´ versus den Nazi-besetzten UFOs als ´Flugkreisel´, ´Reichsflugscheiben´ etc pp um die öffentliche Anerkennung?

Gestern hatten wir es ja schon angeschnitten, jetzt führen wir dies in diesen Sonderbericht aus dem CENAP-HQ Mannheim weiter aus...

Wie ist das nun gewesen, als die ´Fliegenden Untertassen´ in Folge der Mysterien um die Foo Fighters aus dem Zweiten Weltkrieg und den skandinavischen Geisterrakten direkt über uns kamen - in Amerika entdeckt und Heimathafen des ´Fliegenden Untertassen´-Glaubens der Moderne zu Beginn eines neues Zeitalters an den Toren hin zum Aufkommen der revolutionären Düsenflugzeuge und den Raketen, mit denen auch die Eroberung des Weltraum als erster Schritt des Menschen hinaus in die kosmische Heimat begann... Das war eine Zeit wo vom Denken her alles möglich wurde, schließlich begann hier auch der Marsch des SF-Genre um die Welt. Die ´Fliegenden Untertassen´ waren dabei soetwas wie "wahrgewordene Science Fiction".

Es ist nicht leicht, im UFO-Feld Durchblick zu bekommen - zuviele Sandburgen und Minenfelder machen den Zugang schwer, um ins ufologische Wunderland vorzudringen, in welchem riesige Seifenblasen buntschillernde Illusionen hergeben und selbst mancher fragende Geist davon träumt, dem goldgefüllten Kupferkessel nahezukommen, der sich am Ende des Regenbogens verbergen soll. Darüber hinaus stellt sich so mancher Merlin der Moderne als Gaukler heraus, der dem Rattenfänger von Hameln durchaus ebenbürdige Konkurrenz macht. Natürlich, es gab auch Verheißungen, Versprechungen und Verlockungen, die ihren Teil beitrugen, um den Untertassen-Mythos nach Deutschland zu bringen. Schließlich wuchs das UFO-Interesse des Publikums parallel einher mit der Weiterentwicklung von Raketen(waffen), der Erkundung des Kosmos um uns herum und den damit verbundenen Seltsamkeiten. Zu diesem Merkwürdigkeiten des Himmels zählten eben die unidentifizierten Flug-Objekte, welche traditionell zunächst als "Fliegende Untertassen" vorgestellt wurden - mit denen freilich ein ganz bestimmtes Bild verbunden ist: Raumschiffe aus dem Weltraum. Gefaktes Bildmaterial und Hollywood-Bilder (im wahrsten Sinne des Wortes) bestimmten (und bestimmen) die UFO-Konzeption in der öffentlichen Gewahrwerdung. Aber auch schräge Vögel und wirre Ideen kamen ins öffentliche Bewußtsein, manche sogar waren anerkannte Experten in anderen speziellen Fachgebieten und genoßen dort einen guten Ruf. Sobald sie aber über UFOs (oder besser ´Fliegende Untertassen´) phantasierten, was zum aktuellen Zeitpunkt aber nicht als solches nicht zu erkennen war (da wiederholt sich die Geschichte bis heute unendlich wieder), nahm man ihr Wort in dieser Affäre für bare Münze. Darüber hinaus werden Sie leicht feststellen, dass der UFO-Begriff immer wieder nicht ganz korrekt gehandhabt wird: man spricht fortlaufend von unbekannten Flug-Objekten. Das unidentifizierte Flugobjekt ist eine in ihrer Natur nicht erkannte Erscheinung während das unbekannte Flugobjekt suggestiv so wirkt, als seien diese Phänomene tatsächlich und immer als unerklärlich verdammt.

Diese Arbeit soll helfen, der UFO-Historie ganz speziell in Deutschland auf die Sprünge zu helfen und sie durchschaubar, überblickbarer und begreiflicher zu machen - auch des Willens wegen, die UFOlogie sowie den UFO-Glauben in ihren historischen Bastionen historisch zu durchleuchten.

Dies ist schon wichtig, um verstehen zu lernen, wie sich ein ganz spezieller UFO-Aberglaube hierzulande ausbilden konnte und die UFO-Thematik zu einem modernen, visionären Mythos wurde. Nur wer umfassend und tiefgründig über die korrekten Hintergründe informiert ist, kann sich wirklich eine fundierte Meinung bilden und den UFO-Spuk einordnen. Gleichsam ist dies ein Blick ins sehr umfangreiche und vielleicht hierzulande einmalige UFO-Zeitungs- und Zeitschriften-Artikel-Archiv des CENAP, von dem die Szene seit Anfang an weiß, es aber befremdlicher Weise nie nutzen wollte. Naja, dies erklärt sich daraus, dass die Basis-orientierte Recherche genausowenig praktischer Alltag ist wie die aktuelle Hinterfragung von UFO-Meldungen neuerer Zeit. Will man die Gegenwart verstehen, wird der Blick auf die Vergangenheit unumgänglich. Eine solche Haltung ist wissenschaftsphilosophisch korrekt für jegliche ´scientific study´, die breite Kreise der ufologischen Bewegung uns gerne absprechen wollen und eine kleine sich selbst elitär verstehende Truppe für sich selbst alleinig einvernehmen will, obwohl sie schon in den schlichtesten Prinzipien versagen und selbst in Anbetracht von Ockhams Rassiermesser-Prinzip am liebsten das Weihwasser wie gegen den Teufel hervorholen würden.

Natürlich wird diese historische Betrachtung (die da und dort auch entsprechende Kommentierung finden muß) keinen wirklich vollständigen Einblick geben können, aber in einem groben Rahmen die Eckpunkte sicherlich erfaßen. Sie finden Berichte aus Heimat-Zeitungen, Mantel-Blättern, Wochenzeitungen und Zeitschriften hier aufgegriffen. Eben all das, was auch dem Bürger auf der Straße im Laufe seines Lebens in Sachen UFOs aus den Printmedien entgegengesprungen ist. Mal sind es Meldungen, die nur in der jeweiligen Region bekannt wurden und mal sind es Artikel und Reportagen aus großen überregionalen Organen. Es wird nicht rein nur um UFO-Meldungen gehen, die über die ersten Jahrzehnte hinweg fast ausschließlich als "Fliegende Untertassen"-Darstellungen verwendet wurden, sondern auch den dazugehörigen Grenzbereich anschneiden, da die UFO-Frage natürlich nicht in einem Vakuum debattiert wurde, sondern Einflüße durch das gesellschaftliche, kulturelle und wissenschaftliche Umfeld wie Astronomie, Astro-Physik, Planetenforschung und aeronautische Entwicklung im Flugzeug- und Raketenbau erfuhr. Bemerkenswert ist auch, dass die Verwendung des Begriffs der "Fliegenden Untertasse" unreflektiert für alle möglichen Erscheinungen am Himmel übernommen wurde, auch wenn "bildlich" gänzlich andere Körper bzw Erscheinungen in ihrer Gestalt und ihrem Aussehen beobachtet worden sind. Doch mann kan auch feststellen, dass die bewußte Apostrophierung, also die Setzung von "Gänsefüßchen", die ganze Thematik immer mit unterschwelligen Fragezeichen besetzte. Nun, Sie werden auch Persönlichkeiten kennenlernten, die die UFO-Diskussion bestimmten, sei es durch ihre eigenen Erfahrungen oder sei es z.B. durch ihre Meinung aufgrund ihres beruflichen Potentials (auch wenn sich zeigen wird, dass sie damit auch völlig schief liegen können). Alle Leser dieser Studie sind aufgerufen ebenfalls aktiv zu werden und die Lücken dieser Arbeit zu schließen, sobald sie Ergänzungen in Form von Berichten aus ihrer eigenen Sammlung einbringen können.

Zunächst eine Meldung der ´Sächsischen Zeitung´ vom 13.Oktober 1946: Eine geheimnisvolle Liliputrakete. Eine Rakete von der Größe einer Orange fiel in einer Straße von Ostende, gab die Zeitung "Soiv" bekannt. Sie erschien in der Form einer glühenden Kugel während ihres schwindelnden Laufes am Himmel, und sie zerplatzte am Boden, indem sie einen dunklen Rauch von sich gab. Es wurde nur eine kleine Patrone mit gläsernen Boden auf dem Bürgersteig gefunden.

´Unbegründete Raketenangst´ hieß es am 25.Oktober 1946 in der ´Sächsischen Zeitung´: Dieser Tage wurde über Berlin Mitte von mehreren Personen ein in Richtung von Ost nach West fliegender feuriger Ball mit weißlich-bläulichem Licht beobachtet. Wie eine Berliner Zeitung annimmt, handelt es sich um eine Rakete die nach vier Sekunden aus dem Gesichtsfeld der Beobachter verschwand. [Hier zeigte sich, wie die Geisterraketen Skandinaviens als visionäres Gerücht auch in andere Teile Europas ausstrahlten, obwohl die Darstellung eher an einen Feuerball-Boliden denken läßt.]

Nachfolgend Zeitungsmeldungen aus der Schweiz, die von Kriegsfolgen eher unbeschädigt eine fast durchgehende Zeitungs-Berichterstattung aufzuweisen hatte und daher das Untertassen-Fieber relativ schnell aufgreifen bzw vorstellen konnte:

´Geheimnisvolle Erscheinungen in Amerika´ hieß es am 6.Juli 1947 aus San Francisco im ´Der Landbote´:

Die Berichte über das Auftauchen geheimnisvoller Himmelskörper, die im Volksmund ´Fliegende Untertassen´ bezeichnet werden, wollen nicht verstummen. An der amerikanischen Pazifikküste haben am Samstag angeblich Tausende von Augenzeugen die Erscheinung neuerdings beobachtet. Die tellerförmigen Gegenstände, die einen Durchmesser von mindestens zehn Metern haben sollen, fliegen nach einigen Berichten in 1500, nach anderen in mehr als 3000 Meter Höhe blitzartig durch die Luft. Ein kalifornischer Gelehrter, der bei der Entwicklung der Atombombe mitgewirkt hat, erklärte, dass man auf dem Flugplatz Muroc in der Wüste Mojave in Kalifornien mit scheibenförmigen Flugkörpern experimentiere. Major Schute, der Leiter des betreffenden Flugplatzes, stellt jedoch in Abrede, dass die "fliegenden Teller" mit den in Muroc durchgeführten Versuchen in Zusammenhang zu bringen seien. Laut einer anderen Theorie handelt es sich bei den "Untertassen" um die Auswirkungen von kosmischen Störungen als Folge der Atombombenversuche von Bikini, die im Universum zu einer "Kettenreaktion" geführt hätten. Die amerikanischen Militärbehörden sowie die zuständigen Stellen der Luftwaffe sind völlig ratlos und haben bisher für diese Himmelserscheinung keine Erklärung gefunden. Auf dem Flugplatz Muroc stehen die schnellen Düsenjäger für die Verfolgung der "Fliegenden Untertassen" bereit, denen jedoch kein einziger Flugzeugtyp gewachsen ist, da sie angeblich eine Geschwindigkeit von fast 2000 Stundenkilometern entwickeln.

Chicago (United Press): Immer mehr Berichte über "fliegende Würste" oder "Fliegende Scheiben" liegen vor, sodass die amerikanische Armee nun beschlossen hat, der Sache durch Einsatz schneller Jagdflieger auf den Grund zu gehen. Die Gelehrten studieren die Lawine der "Augenzeugenberichte", die schon vor 14 Tagen einzulaufen begannen. Nach den letzten Meldungen sieht man die "Scheiben" am meisten über Oklahoma.

"Beunruhigende Erscheinungen am Himmel der USA/Ganz Amerika sucht nach Erklärung für ´fliegende Scheiben´" meldete der ´Westfälische Kurier´ am 7.Juli 1947:

"New York, 7. Juli. (DPD-Reuter). Das Geheimnis um die "fliegenden Scheiben" am Himmel Amerikas, die seit dem 25.Juni von Beobachtern aus 33 amerikanischen Staaten gesichtet wurden, und Geschwindigkeiten bis zu 1900 km in der Stunde erreicht haben sollen, ist noch immer nicht aufgeklärt. Der Erklärung eines amerikanischen Physikers, der das Auftreten der Scheiben mit Versuchen zum Studium der Atomenergie in Zusammenhang gebracht hatte, steht die Feststellung des Vorsitzenden der amerikanischen Atomenergie-Kommission, David Lilienthal, gegenüber, daß die Scheiben mit Atomexperimenten nichts zu tun hätten. Zur Aufklärung des Rätsels wurden am Sonntag auf Flugplätzen in Kalifornien Flugzeuge bereitgestellt, die beim Auftauchen der Scheiben eingesetzt werden sollten. Nachrichten über den Erfolg dieser Aktion liegen jedoch noch nicht vor. Inzwischen haben sich verschiedene Sachverständige über das Problem der "fliegenden Scheiben" geäußert. Ein Sprecher der Armeeluftwaffe in Washington betonte, daß die Dienststellen der Luftwaffe nicht die geringste Ahnung haben, um was für Erscheinungen es sich handeln könne und daß keine Anhaltspunkte für die Entwicklung von ferngesteuerten Geschossen vorlägen. Auch die wissenschaftlichen Sachverständigen der Luftwaffe ständen vor einem Rätsel. Ähnlich lauten Erklärungen eines Vertreters der amerikanischen Marine und eines Pressesachbearbeiters des amerikanischen Außenministeriums. Ein weiterer Erklärungsversuch liegt lediglich von einem amerikanischen Schriftsteller vor, der bereits in früheren Jahren "fliegende Scheiben" beobachtet haben will.

"Amerikas ´Fliegende Scheiben´": Washington, 10. Juli (DPD-Reuter). In Neu-Mexiko ist eine der sogenannten "Fliegenden Scheiben", die plötzlich über verschiedenen amerikanischen Staaten auftauchten, gefunden worden. Möglicherweise handelt es sich, wie ein Sprecher des Hauptquartiers der amerikanischen Luftstreitkräfte bekannt gibt, um ein meteorologisches Gerät. Als Material wird Zinnfolie angegeben. Der Durchmesser soll 6 bis 8 Meter betragen. Jedoch haben die Untersuchungen bisher ergeben, daß nichts darauf hindeutet, der gefundene Gegenstand könne irgend eine Geschwindigkeit entwickelt haben, denn es ist nichts vorhanden, was auf eine Antriebsmaschine schließen läßt. Der Fund soll bereits im Laufe der vergangenen Woche gemacht worden sein. - So der ´Westfälische Kurier´ vom 10.Juli 1947.

...Im Archiv des ´Mannheimer Morgen´ fanden wir eine nicht in der Zeitung verwendete Agenturmeldung aus dem Jahre 1949, die mit "Weltraumschiffe eines anderen Planeten? Augenzeuge berichtet über ´Fliegende Untertassen´ - Schneller als Raketen" überschrieben war, hier der Text:

>In der weit verbreiteten Märzausgabe des amerikanischen Magazins "True" berichtete ein Marineoffizier über die Wahrnehmung der berühmtberüchtigten, sogenannten ´Fliegenden Untertassen´. Der betreffende Augenzeuge ist einer der führenden Mitarbeiter der Raketenversuchsstation der amerikanischen Marine in den Wüsten Mexikos. Bekanntlich erregten die geheimnisvollen flachen Körper, die in gewissen Zeitabständen über den europäischen und amerikanischen Kontinenten gesichtet wurden, immer wieder die Weltöffentlichkeit. Sie sind unter dem Begriff der obengenannten "Untertassen" allgemein bekannt geworden. Der Augenzeuge nun, der sie in den vergangenen Wochen zum ersten Mal erblickte, ist der festen Überzeugung, dass es sich hierbei um Weltraumschiffe oder zumindest um ferngelenkte Körper eines anderen Planeten handelt. Sie traten in dem Aufenblick zum ersten Mal auf, als man Versuche mit neu konstruierten, ferngelenkten Raketen machte. Der Marineoffizier sah eine riesige, diskusförmige Scheibe, deren Durchmesser er auf 30 m schätzte. Sie bewegte sich in einer Höhe von etwa 80 km und hatte eine Geschwindigkeit von 7 km in der Sekunde. Selbstverständlich waren zu diesen Beobachtungen die komplizierten optischen Meßgeräte notwendig, mit denen man auch die abgeschossene Rakete verfolgte. Bei einer anderen Gelegenheit, behauptet der Beobachter, dass zwei kleinere dieser Scheiben sogar eine Fernrakete, die mit einer Geschwindigkeit von 700 m in der Sekunde in die Atmosphäre stieg, sozusagen verfolgten, und sie mit Leichtigkeit "überholte". Schauplatz dieser sensationellen Beobachtungen waren die Organ Mountains in Neu Mexiko. Bisher liegen keine weiteren Augenzeugenberichte vor. Die Wissenschaftler stehen noch immer vor einem Rätsel über Beschaffenheit und Herkunft dieser Erscheinungen. "Ausführung, Konstruktion und Flugweise dieser Untertassen bestätigen mir", so schließt der Bericht, "dass irgendwo im Weltenraum eine uns weit überlegene Intelligenz vorhanden sein muß, die diese geheimnisvollen Apparate in bewegung setzt. Ich bin sogar der Ansicht, dass diese fliegenden Scheiben von uns unbekannten Wesen bemannt sind."<

"Seltsame Himmelserscheinung" hieß es aus Toulouse und dpa verbreitete es hierzulande, am 18.Oktober 1949 druckte es auch die ´Rhein-Neckar-Zeitung´:

Die Einwohner des südfranzösischen Städtchens Gaillac in der Nähe von Toulouse waren am Sonntag Zeugen einer seltenen Himmelserscheinung. Sie gewahrten am Morgenhimmel eine leuchtende Kugel, die einem Kometen ähnlich sah und mit mäßiger Geschwindigkeit nach Norden zog. Der Himmelskörper hinterließ einen Schweif, der in allen Farben des Sonnenspektrums, sonders auffallend aber in rot und grün, leuchtete. Fünf Minuten [?], nachdem der Meteor am Horizont verschwunden war, wurde die Luft von Explosionen erschüttert, deren Entfernung auf etwa 100 km geschätzt wurde.

+ Eine dpa-Meldung aus New York ist zum 29.Dezember 1949 datiert gewesen und wurde von uns auch im Archiv des ´Mannheimer Morgen´ geborgen.

"Von einem anderen Stern" ist sie überschrieben und hat nachfolgenden Text: Es ist schon einige Zeit her, seit ein Hörspiel von Orson Welles den Amerikanern die Gefahr einer Invasion von Marsmenschen so plastisch vor Augen führte, dass eine weitverbreitete Panik die Folge war. Nun hat es den Anschein, als sollten die Phantasien des amerikanischen Hörspielautors weit in den Schatten gestellt werden. Wenn eine Veröffentlichung der amerikanischen zeitschrift True auf Wahrheit beruht, erhält die Erde schon seit 175 Jahren ständig Besuche "von einem anderen Stern". Seit Jahren liest man in der Weltpresse dann und wann Sensationsmeldungen über riesige "Fliegende Untertassen", die irgendwo leuchtend am Nachthimmel gesichtet wurden, über "geheimnisvolle Projektille", die sich in Ostwestrichtung bewegten, über "geheimnisvolle Feuerkugeln" und andere unerklärliche Himmelserscheinungen. Aus allen Teil der Welt kamen solche Meldungen, aus Deutschland so gut wie aus Amerika. Einige klangen phantastisch, andere wurden von offizieller Seite bestätigt, aber niemals ist es gelungen, eine plausible Erklärung für die geheimnisvollen Vorgänge zu finden. Jetzt endlich meldet sich ein amerikanischen Luftfahrtsachverständiger zu Wort und behauptet, dem geheimnis auf den Grund gekommen zu sein. Der ehemalige Flugzeugführer der USA-Marineluftfahrtstreitkräfte und frühere Informationschef der Luftfahrtsabteilung im USA-Handelsministerium, Donald E.Keyhoe, behauptet in der Neujahrsnummer der amerikanischen Zeitschrift True: "Die fliegenden Scheiben sind echt. es handelt sich um Flugapparate, mit denen lebende vernunftbegabte Beobachter von einem anderen Planeten die Zustände auf der Erde studieren." Keyhoe geht mit seinen behauptungen noch weiter. Diese Forschungsflüge sollen bereits seit 175 Jahren durchgeführt werden. Angeblich häufen sich die Besuche mit diesen überaus fortschrittlichen Flugzeugtypen in der letzten Zeit ganz besonders, und - angeblich sind die Feststellungen Keyhoes von "unterrichteten Stellen" in vollem Umfang bestätigt worden. dass in der letzten Zeit so wenig Berichte über diese Erscheinungen einliefen, erklärt Keyhoe damit, dass die Beobachter Angst hatten, sich lächerlich zu machen. Keyhoe spricht von drei verschiedenen Typen solcher Flugapparate, von denen einer unbemannt sein soll, und behauptet, die Bewohner jenes unbekannten Planeten hätten den Menschen eine technische Entwicklung von etwa 225 Jahren voraus. Die Form der "Fliegenden Untertassen" entspreche etwa den Vorstellungn, die sich amerikanische Wissenschaftler von dem Stand der flugtechnischen Entwicklung nach etwa 50 Jahren machen.

+ 1950 erschien im Münchner Kauka-Verlag ein Sonderheft der Heftromanserie "Neues Krinimal-Magazin" unter dem Titel "Tatsachenbericht. Fliegende Untertassen - Das Welträtsel der Gegenwart". Das Romanheft war im bekannten Format der sogenannten Schundromane am Kiosk abgehalten. Hier wurde das Protokoll des Funksprechverkehrs zwischen Thomas Mantell und dem Bodenstation Godman Field abgedruckt und auch in einem Beitrag die Theorien des Donald Keyhoe als ´Fliegende Untertassen´ aus dem inneren des Solarsystems vorgestellt.

"Besucher von dem Planeten Venus?" fragte am 14.Januar 1950 die ´Frankfurter Rundschau´:

Die Sensation der rätselhaften "Fliegenden Untertassen", welche in den USA schon vor Monaten die Gemüter beunruhigte, war viel zu gut und viel zu aufregend, um allein durch trockene Gutachten und Stellungsnahmen wissenschaftler Institute eines plötzlichen Todes sterben zu können. Erst jetzt wieder, zu Anfang des neuen Jahres, häuften sich Meldungen von Augenzeugen, die mysteriöse, scheibenförmige Flugkörper am Himmel gesehen haben wollten. Als das verbreitete Magazin True ("Wahr") in seiner letzten Ausgabe folgenden Satz abdruckte: "Während der letzten 175 Jahre war der Planet Erde unter der systematischen Überwachung und Beobachtung lebender, intelligenter Wesen, die von einem anderen Planeten herkamen", schien es für viele Leichtgläubige erwiesen, dass die "Fliegenden Untertassen" nichts anderes seien als Pfadfinder-Flugzeuge aus dem interplanetarischen Raum. Hunderte von Zeugen wiederholten diese faszinierende Geschichte, und Radiokommentatoren erfanden noch etwas dazu: es nutzte wenig, dass ein Sprecher des US-Luftfahrtministeriums feststellte, die Untersuchungen des Falles "Untertassen" habe keinerlei Anhaltspunkte für die interplanetarische Herkunft der Flugkörper ergeben. Schon vier Monate vorher hatte man in Los Angeles wissen wollen, dass neugierige Bewohner eines Nachbarplaneten die Versuche auf dem Raketen-Erprobungsfeld White Sands mit Aufmerksamkeit verfolgten; durch "Mund-zu-Mund-Verstärkung" hatte dieses Gerücht noch einige Steierungen erfahren: So sollte angeblich ein großes Raumschiff in Neu Mexiko bei einer mißglückten Erdlandung in Flammen aufgegangen sein; die 15 "Mann" starke Besatzung habe dabei den Tod gefunden. Glücklicherweise wären aber einige intakte Instrumente gerettet worden, darunter ein geheimnisvoller Radioempfänger, mit dessen Kopfhörer noch für kurze Zeit unirdische Laute vernehmbar gewesen seien. Während amerikanische Experten die Trümmerstätte durchsuchten, sei in der Nähe ein zweites Raumschiff mit zwei Mann Besatzung aufgeschlagen, deren Körper vorher herausgeflogen und infolgedessen noch gut erhalten waren. Die Besucher von "außerhalb" seien etwa einen Meter groß, etwas primitiv, ja fast affenähnlich gestaltet gewesen. Die Überreste habe man sofort in das Rosenwald-Institut in Chicago überführt, um sie näher zu untersuchen.

Diese schöne Version war gerade richtig in Umlauf gekommen, als noch eine viel bessere auftauchte: Die Insassen des Raumschiffes waren gar nicht tot, man hatte sogar 15 davon lebend einfangen können; eine Vernehmung sei allerdings unmöglich gewesen, da keiner hätte sprechen können. Einer habe eine Karte des Sonnensystems hervorgezogen und mit einem fingerähnlichen Gebilde auf die Venus gedeutet. Darauf habe in smarter Amerikaner sofort eine Druckkammer mit heißem Kohlendioxydgas füllen lassen und die 15 "Mann" hineingesteckt, damit diese sich in heimischer Atmosphäre wohlfühlen könnten. US-Luftexperten bemühten sich angestrengt, diesen wilden Phantasieprodukten den Garaus zu machen. Sie veröffentlichten auch Untersuchungsberichte der Arbeitsgruppe "Fliegende Untertassen", die sämtliche Unterlagen über angebliche Beobachtungen gesammelt hatte. Aber die Gerüchte waren zu schön, um jung zu sterben, und außerdem gab gerade die Existenz eines solchen vom Staat finanzierten Arbeitsausschusses neuen Anlaß, ihnen doch Glauben zu schenken. Man entschloß sich deshalb, das gesamte Material einschließlich der Bilder (nur Zeichnungen nach Berichten!) zu veröffentlichen, die Arbeitsgruppe aufzulösen und es bei der üblichen Kontrolle des Luftraumes, die sich gegen das Überfliegen des Kontinents mit irdischen Flugzeugen richtet, zu belassen, da die Beunruhigung durch die "Untertassengerüchtewelle" zu groß geworden war.

"Jeder vierte Amerikaner glaubt an ´Fliegende Untertassen´" hieß es am 21.März 1950 in einer UP-Meldung aus New York, die von der ´Frankfurter Rundschau´ aufgegriffen wurde:

Eine in zahlreichen amerikanischen Städten durchgeführte Umfrage unter dem "Mann auf der Straße" ergab, dass jeder vierte Einwohner der USA an die Existenz der "Fliegenden Untertassen" glaubt. Das Ergebnis der Umfrage zeigt, dass 66 Prozent der Befragten die Existenz der ´Fliegenden Untertassen´ verneinen. Acht Prozent der Befragten wußten keine Antwort zu geben, während 26 Prozent der Befragten erklärten, sie seien davon überzeuigt, dass es ´Fliegende Untertassen´ gebe. Nun wurde dem "Mann von der Straße" auch die Frage vorgelegt, woher denn diese "Untertassen" kämen. Neun Prozent der Befragten äußerten dazu, dass sie sicherlich von einem anderen Planeten kämen. Ein Prozent glaubt, sie kommen aus einem anderen Land und zwei Prozent der Befragten sind trotz amtlicher Dementis davon überzeugt, dass die ´Fliegenden Untertassen´ Versuchsprojektile der amerikanischen Streitkräfte seien. Eines steht jedoch fest: das Wiederauftauchen der ´Fliegenden Untertassen´ hat unter der Bevölkerung der USA keine Aufregung oder besondere Sensation ausgelöst. Herbert Morrison, ein ehemaliger Offizier der amerikanischen Luftstreitkräfte, der in Pittsburgh beheimatet ist, erklärte am Sonntag: "Ich glaubte nicht an die ´Fliegenden Untertassen´ bis ich sie selbst sah. Ich habe an einem einzigen Tag fünf Untertassen gesehen, während ich mit sechs Freunden Golf spielte. Die Untertassen habe ich ganz gewiß nicht mit Flugzeugen verwechselt. Zwei von ihnen flogen in einer Weise, die den Eindruck erweckte, als seien sie in loser Formation geflogen." Andrew Grast, ein New Yorker Portier, sagte: "Wir werden eines Morgens aufwachen und feststellen, dass Männer vom Mars oder von sonst einem Planeten auf der Erde eine Invasion durchgeführt haben." Ein Polizeibeamter in Denver sagte: "Die einzige ´Fliegende Untertasse´, die ich bisher sah, war eine, die mir meine Frau an den Kopf warf." Verantwortliche Offiziere der amerikanischen Luftstreitkräfte sprechen von einer "milden Form einer Massen-Hysterie".

Und dann kamen irgendwie die (nicht nur) Nazi-Untertassen ins Spiel!

Nachdem es diese erste Meldewelle (und mehr als diese paar Beispiele) durch war, kam dies auf:

"´Fliegende Untertassen´ bereits während des Krieges" hieß es via UP aus Rom und die ´Abendpost´ vom 25.März 1950 berichtete:

>In einem Interview erklärte Professor Giuseppe Belluzzo, dass "Fliegende Untertassen´ tatsächlich existieren. Belluzzo ist einer der führenden italienischen Turbinen-Ingenieure und war während der Faschistenzeit Minister. Hitler und Mussolini hätten im Jahre 1942 Experimente mit ´Fliegenden Untertassen" durchführen lassen, die Ferngeschosse tragen sollten. Er persönlich, sagte Professor Belluzzo, habe Pläne für eine ´Fliegende Untertasse´ entworfen, die aber 1943 bei der Flucht Mussolinis nach Norditalien "verschwunden" seien. Nach den damaligen deutsch-italienischen Plänen hätten die ´Fliegenden Untertassen´ Explosivgeschosse tragen sollen. Heute könnten sie Atombomben tragen, die ganze Städte zerstören. Die von ihm entworfene ´Untertasse´ habe einen Durchmesser von zehn Meter gehabt, sagte Belluzzo. Einen größeren Umfang halte er aus technischen Gründen für unpraktisch. Das Prinzip der rotierenden Scheibe sei sehr einfach. Sie könne aus Leichtmetall konstruiert werden. Zwei Strahlrohre, an jeder Seite der rotierenden Scheibe in entgegengesetzter Richtung angebracht, gäben den Bewegungsantrieb.<

"Die ´Fliegende Untertasse´ ist alt" tickerte AP aus Rom und am 27.März 1950 schrieb so die ´Neue Presse´: Der italienische Wissenschaftler Giuseppe Belluzzo, eine Kapazität auf dem Gebiet des Raketen- und Geschützbaues, erklärte im ´Giornale d´Italia´, ´Fliegende Untertassen´ seien bereits 1942 in Deutschland und Italien entwickelt worden. Sie stellten nichts Übernatürliches dar und kämen auch nicht vom Mars, sondern seien lediglich unter rationeller Anwendung der letzten technischen Erkenntnisse entwickelt worden. Gegenwärtig würden sie wahrscheinlich von irgendeiner Großmacht zu Studienzwecken abgeschossen. Der Start könne ähnlich wie bei einem Torpedo durch eine Ladung erfolgen, während Naphta und Luft als Antrieb diesen könnten. Professor Beluzzo war unter Mussolini eine Zeitlang Wirtschaftsminister."

Die erste Nazi-Flugscheiben-Idee kommt also aus - Italien! Dann kam in der Sparte "Luftfahrt" am 30.März 1950 ´Der Spiegel´ mit "Untertassen - Sie fliegen aber doch" heraus: "... Als die Kurve des fast dreijährigen Untertassen-Fiebers ihren Höhepunkt errreichte, meldeten sich die ersten ´Erfinder´. So der italienische Wissenschaftler Prof.Giuseppe Belluzzo... In Norddeutschland meldete sich Hans-Joachim Brux, ein 27-jähriger Bastler, der gegen Kriegsende im Junkers-Ausweichwerk Brandis bei Leipzig Versuchsflugzeuge in Tellerform {das Ringflügler-Propellerflugzeug von Sachs, welches Wolfgang Späte zu Bruch flog; hier schließt sich der Kreis wieder in der konkreten Form!} gesehen haben will, die ´Fliegende Bierdeckel´ oder ´Blattlaus´ genannt wurden. Für den Photoreporter des ´Wesenkurier´ warf Brux sogar sein neuestes Kleinmodell im Kuhstall in die Luft... " Und jetzt kommt einige Absätze später Rudolf Schriever ins ´Erfinder´-Wettstreit-Spiel um einen ´Flugkreisel´!

+ Der knapp dreiseitige Artikel im ´Der Spiegel´ wurde eine Spiegel-Grafik verwendet, die nach Schrievers Ideen dessen Flugkreisel ausweist - siehe unter http://cenap.alien.de/v7/v7b.htm . Jene Konzeption, die das Nachrichtenmagazin hier vorstellte, sollte späterhin die Debatte um den deutschen Nazi-Kreisflügler begleiten! Wichtig ist auf jeden Fall auch festzumachen, dass Schriever nur seine Ideen auf Papier verbracht hatte und neben einem ihm erst 1950 geklauten Handmodell kein 1:1-Prototyp zuvor gelungen war, noch nicht einmal Produktionsvorstufen erreicht worden sind...! Dies ist ganz wichtig zu realisieren, um zu erkennen, dass die später aufkommenden Darstellungen über ein bereits während Kriegszeiten gebautes und geflogenes 1:1-Geheim-Muster heftige Übertreibungen und Fälschungen sind, auf die sich ein gewißer und bestimmter Teil der UFO-Fans noch bis heute als "Tatsachen" berufen! Verrückt dabei ist (aber im Gesamtkontext wieder völlig normal): Erfundene Spinnereien und falsche Tatsachenbehauptungen/Lügen werden als historische Tatsachen zementiert und die tatsächlichen Realitäten bleiben nicht beachtet und umschifft auf der Strecke. Irre/wirre Welt der UFOlogie.

Die Wochenzeitschrift ´Wochenend´ vom 13.April 1950 brachte den Artikel "Das Rätsel der ´Fliegenden Untertassen´ gelöst" ins freizügige Blatt. Der technische Mitarbeiter der ´Wochenend´, Dipl.-Ing.Heinz Gartmann, erklärte:

"Keine Raumschiffe vom Mars, nur ein ganz neuer revolutionärer Flugzeug-Typ - das ist es, was hinter dem Geheimnis steckt, das die ganze Welt erregt." Unter der SF-mäßigen Zeichnung von Bürgle lesen wir: "Hubschrauber und Nur-Flügel-Flugzeug = Fliegende Untertasse". Die ´Wochenend´-Redaktion verläßt sich bei Veröffentlichung dieses aufsehenerregenden Lösungsversuches für das Geheimnis der ´Fliegenden Untertassen´ auf die absolute Ernsthaftigkeit seines technischen Mitarbeiters, der als Raketen-Fachmann und wissenschaftlicher Leiter der Deutschen Gesellschaft für Weltraumforschung internationalen Ruf genießt. In einer kleinen Draufschau-Skizze nebst Erklärungshinweisen wird "Das deutsche Projekt von 1938" vorgestellt: "Das deutsche Projekt einer ´Fliegenden Untertasse´, das im Prinzip bereits im Jahre 1938 bestand: Links - so sieht der revolutionäre Flugzeugtyp von unten aus, der Drehflügel-Kranz ist in Bewegung. Rechts: eine schematische Darstellung. 1.Äußerer Lagerring, 2.Drehflügel, 3.Düsen, 4.Innerer Lagerring, 5.Verkleidung, 6.Kabine, 7.Hauptdüsen." Abgesetzt davon finden wir die Grobskizze: "Das italienische Projekt von 1941: Das italienische Projekt des Mailänder Physikers Prof.Guiseppe Belluzzo, im Jahre 1941 entstanden. Belluzzos ´Fliegende Scheibe´ sollte keine Bemannung haben und war nur als Angriffswaffe gedacht. Durch zwei gegenüberliegende Düsen (D) sollte sie in rotierende Bewegung versetzt werden. Links: schematische Darstellung. Rechts: Prof.Belluzzo."

+ "´Fliegende Untertassen´ enträtselt - Kreisrundes Flugzeug mit Strahlantrieb im Stadium der praktischen Erprobung" meldete Ing.Albert Püllenberg am 22.April 1950 in der ´Hamburger Freien Presse´:

Die Presse des In- und Auslandes berichtet laufend über die mysteriösen ´Fliegenden Untertassen´. Überalll will man sie gesichtet haben. Ja man ging sogar so weit zu behaupten, sie seien Sendboten von anderen Gestirnen. Natürlich ist diese Erklärung völlig aus der Luft gegriffen und entbehrt jeglicher Grundlage. Die ´Fliegenden Untertassen´ sind durchaus irdischen Ursprungs. Ihre Erklärung ist einfach. Sie sind eine besondere Art von Raketenflugzeugen {!}, die nichts anderes als das derzeitige Endergebnis der Flugentwicklung verkörpern. Bei der Konstruktion der ´Fliegenden Untertassen´ beschritt man den einfachsten Weg und verließ damit die traditionelle Flugzeugbauweise. Ermöglicht wurde diese Umstellung durch den Strahlantrieb. Die Weiterentwicklung des Raketen- und Strahlantriebes führte zu vereinfachten Motorbauformen, die bei gleichem Gewicht die Leistung eines normalen Flugzeugmotors um ein Vielfaches übertreffen. Der Brennstoffverbrauch dieser Strahltriebwerke liegt hierbei noch in wirtschaftlich günstigen Grenzen. Die Konstruktion der fliegenden Teller kann folgendermaßen erklärt werden. Wenn man eine große kreisrunde Scheibe in Rotation versetzt, so strömt die Luft in Richtung nach dem Scheibenrand ab und erzeugt über und unter der Scheibe ein Unterdruckgebiet, das sich krfatgleich aufhebt. Wird nun durch konstruktive Gestaltung dafür gesorgt, dass nur auf der Oberseite der Scheibe die Luft nach dem Scheibenrand abströmen kann, so entsteht eine Auftriebskraft ähnlich wie beim normalen Flugzeugtragflügel. Die Rotation der Scheibe wird durch am Umfang angeordnete Strahlantriebe aufrechterhalten, deren Lufzufuhr teilweise zur Auftriebserhöhung von der Oberseite der Scheibe erfolgt. Durch Kanäle wird die Luft den einzelnen Strahlmotoren zugeführt. Der Start dieser Scheiben kann von einem "Karussell", wahrscheinlich aber mittels Raketenstarthilfen, vorgenommen werden. Ist die für den Strahlantrieb erforderliche Umfangsgeschwindigkeit der Scheibe erreicht, so beginnen die Strahldüsen zu arbeiten, und die Scheibe steigt senkrecht wie ein Hubschrauber empor. Ihr Vortrieb erfolgt durch ein System von Propellerstummeln, die verstellbar an ihrer Unterseite angeordnet sind und durch ihre Einstellung die Fluggeschwindigkeit bestimmen, die durch die Strahldüsen noch weiter beeinflußt werden können.

Zu welchem Zweck werden nun die ´Fliegenden Untertassen´ gebaut und erprobt? Ihren Ursprung haben sie in den USA, obwohl seit langem deutsche Forscher an diesem Problem gearbeitet haben. Der Bau von fernraketen zur Verteidigung des amerikanischen Kontinents ist noch nicht so weit fortgeschritten, dass diese den Atlantik zu überqueren vermögen. Der Einsatz der Großbomber des Typs B 36 ist Gefahren ausgesetzt durch die Weiterentwicklung der deutschen Geheimwaffen wie "Wasserfall", "Rheintochter" usw. Die Kosten für eine solche Fernrakete und einen Großbomber sind derart hoch, dass eine Verteidigung ausschließlich mit derartigen Mitteln zu kostspielig erscheint. Die Massenfertigung von ´Fliegenden Untertassen´, die praktisch nichts anderes als eine Weiterentwicklung der deutschen V I darstellt, ist infolge ihrer Einfachheit billig, ihr Einsatz in großen Mengen möglich. Die ´Fliegenden Untertassen´ werden in verschiedenen Typen hergestellt. Es ist anzunehmen, dass die Zuladung an Sprengstoff größer als bei der V I ist. Der Aktionsradius ist abhängig von dem verfügbaren Treibstoff und dürfte ebenfalls ein mehrfaches der V I betragen. Es ist sogar denkbar, dass die "Fliegenden Untertassen" für Hin- und Rückflug mit ausreichendem Brennstoff versehen sind und nur ihr Ziel anfliegen, um ihre Last abzuwerfen, und dann zurückfliegen. Ob die ´Fliegenden Untertassen´ zum Transport der Atom- oder Wasserstoffbomben vorgesehen sind, ist mehr als fraglich. Vermutlich sind sie als automatische Bomber gedacht und zur Beunruhigung des gegnerischen Hinterlandes und zur Kraftbindung von dessen Abwehrmitteln vorgesehen. Wir wollen hoffen, dass die ´Fliegenden Untertassen´ nie wirklich in Erscheinung treten.

+ Begleitet wurde der phantastische Artikel von einem offiziellen Foto des Propeller-betriebenen "Fliegenden Pfannkuchen": Dieses jüngste Modell der US-Marinefliegerei kann leicht mit dem viel beredeten kreisrunden ´Flying Saucers´ verwechselt werden." Im weiteren wurde eine Aufrißskizze verwendet, die eine H-Bombe-tragende Untertasse zeigte, wie sich wahrscheinlich Autor Püllenberg sich das Traumgebilde zurechtzimmerte. Eine kleine Zeichnung zeigte eine dieser phantasierten Untertassen im Fluge unter den Wolken über dem Meer. Irgendwie will einem aus heutigem Blickwinkel nicht eingehen, dass diese phantastischen Reisen in irdischen Fliegenden Untertassen damals wirklich ernst gemeint gewesen sein sollen. Irgendwie will einem der Eindruck aufkommen, als sei diese Deutschland erfassende spezielle Untertassen-Erklärung einem von Hamburg ausgehenden Wettrennen um den besten April-Scherz 1950 entsprungen.

Einen Sonderbericht lieferte Aug.W.Peck am 22.April 1950 in der ´Volkszeitung´: "´Fliegende Untertassen´ kein Rätsel mehr":

Frankfurt, 21.April - Wenn man den neuesten Berichten Glauben schenken darf, ist nunmehr das Geheimnis, das die ´Fliegenden Untertassen´ umwitterte, gelüftet. Schon drei Jahre orakelte eine verängstigte Menschheit an ihnen herum, und kaum zuvor hat eine Sache so vielerlei Darstellungen und Dementis erfahren wie diese rotierenden, flachen Gebilde. Seitdem zum ersten Male Menschen die sonderbaren feuersprühenden und dahinrasenden Scheiben erblickten, reißen die Meldungen über erneute Sichtungen nicht mehr ab. Sensationell aufgemachte Berichte hängten ihnen Aufgaben und Eigenschaften an, die oft ans Lächerliche grenzten. Alle diese kuriosen Schilderungen stellten wirklichen eine Skala von Möglichkeiten zwischen Massenhysterie und Wirklichkeit dar, die ein objektives Urteil ungemein erschwerten. Bei einem Interview, das der bekannte italienische Physiker Professor Guiseppe Balluzzo einem INS-Vertreter in Rom gewährte, bezeichnete er sich als Miterfinder der ´Fliegenden Untertassen´. In diesem Zusammenhang wies er auch auf einige Deutsche hin, mit denen er zusammengearbeitet habe. Einer dieser deutschen Erfinder ist der Konstrukteur Rentel, der 1945 mit seinem Stab nach Rußland ging. Es wird vermutet, dass er den 1942 erfundenen fliegenden Teller (ebenso wie Techniker in den USA) weiterentwickelt hat und hinter etwa in Rußland startenden "Fliegenden Untertassen" steht. Derselben Aufassung ist auch der Ingenieur K.Schnittke, der gemeinsam mit Rentel März 1943 die Probeversuche der im Anfangsstadium befindlichen fliegenden Scheibe gemacht hat und ebenfalls einer der Erfinder des fliegenden Tellers ist. Schnittke, der in den Westzonen wohnt, meint, dass es an der Zeit wäre, die Öffentlichkeit endlich über die rotierenden Scheiben aufzuklären.

Entstanden ist die ´Fliegende Untertasse´ eigentlich als Abwehwaffe gegen Bomberpulks. Das Vorbild gaben die Schraubenfliegersamen der Natur wie Ahorn, Kiefer, Fichte usw. Diese vergrößerten Drehflügel erhielten an Stelle des Samenkorns eine Sprengladung, wurden in größeren Mengel in 8-10 tausend Meter Höhe ausgesetzt und fielen langsam herunter. Kamen Flugzeuge in eine solche Wolke von Drehflügeln, waren sie rettungslos verloren, denn bei der geringsten Berühung explodierte die Sprengladung. Damit sie auf der Erde keinen Schaden anrichteten, explodierten sie automatisch in 1.000 Meter Höhe. Man vergleicht diese Drehflügel am zwecksmäßigsten mit dem in Rotation versetzten Propeller eines bekannten Kinderspielzeuges, der bei genügender Drehgeschwindigkeit in die Luft gestoßen wird und sich so lange frei fortbewegt, wie die erhaltene Drallenergie ausreicht. Die fliegenden Teller arbeiten nach dem gleichen Prinzip, nur dass das Auftriebsmittel im Flügel selbst steckt, nämlich in den in seinen Flügelenden eingebauten Düsenmotoren. Sie versetzen den Flügel auf Grund ihres entgegengesetzt wirkenden Schubes in rotierende Bewegung. Eine solche Scheibe von 52 m Drehflügellänge und 6 m Breite, bei der die Kabine im Drehpunkt des Flügels befestigt war und sich darum nicht mitdrehte, soll schon während des Krieges entwickelt worden sein. Der austretende Feuerschweif an den Flügelenden wirkte infolge der rasenden Drehbewegung, wie eine große Leuchtscheibe am nächtlichen Himmel. Die Umdrehung dieses angetriebenen Drehflügels erreichte an den äußeren Enden Schallgeschwindigkeit. Wenn auch über die Konstruktionseinzelheiten der heutigen "Fliegenden Untertassen" nichts bekannt ist, so dürfen sie sich im Prinzip von denen der Kriegszeit wohl kaum unterscheiden. Es ist unwesentlich, ob wir dabei an eine zwei- oder mehrflügelige Konstruktion denken. Nach Ansicht der Erfinder sind Steigegeschwindigkeiten von 10.000 m in der Minute und Reichweiten von mehreren 1.000 km kein Problem mehr für ein derartiges Fluggerät. Damit würde aber auch ein großer Prozentsatz der so phantastisch anmutenden Berichte bei Sichtbarwerden solcher Fluggeräte seine Bestätigung finden.

"´Fliegende Untertasse´ modernster Flugzeugtyp - Das Ergebnis aerodynamischer Forschung - Das Nur-Flügel-Flugzeuge {!}" berichtete aus Hamburg Erwin Kirchhof in der in Frankfurt erscheinenden ´Neue Presse´ vom 25.April 1950: ´Fliegende Untertassen´, jene merkwürdigen Phänomene, die es zuwege brachten, die technisch-aufgeklärte Menschheit des zwanzigsten Jahrhunderts monatelang zum Narren zu halten, sind nichts anderes als die Ergebnisse der modernen Flugforschung. Die ´Fliegende Untertasse´ ist ein Nur-Flügel-Flugzeug mit Flüssigkeits-Raketenantrieb. Die Fachleute haben sich Zeit gelassen, dies festzustellen. Zugegeben, es war im Rummel der pseudowissenschaftlichen Artikelflut und der unkontrollierbaren Meldungen nicht leicht, sich ein technisch sauberes Bild dieser "Himmelserscheinungen" zu machen. Natürlich sind wir auch heute nicht in der Lage, eine Baubescheibung oder Konstruktionszeichnungen zu veröffentlichten. Diese Panzertüren werden noch verschlossen gehalten. Die Neue Presse ist jedoch in der Lage, den Bericht eines ihrer Mitarbeiter zu veröffentlichen. Wir glauben, dass er unseren Lesern einen technischen Einblick in das "Geheimnis" der fliegenden Scheiben geben wird, ohne dass sie befürchten müssen, wieder einmal das Opfer einer "Untertassen-Spekulation" zu werden. Die Entwicklung der Flugtechnik hat in den letzten Jahren einen solchen Aufschwung genommen, dass moderne Flugzeuge, die Überschall-Geschwindigkeiten fliegen, alle bisherigen Flugzeugformen als überholt erscheinen lassen. Worin aber besteht das Geheimnis der ´Fliegenden Untertassen´? Oder mit anderen Worten: Ist es möglich, eine Flugkonstruktion zu schaffen, die identisch ist mit den äußeren Formen und der angeblichen Flugeigenschaft der ´Fliegenden Untertasse´? Können solche Flugapparate, wie immer beobachtet wurde, überhaupt von Menschen geflogen oder ferngesteuert werden?

Die erste Frage kann ohne Vorbehalt bejaht werden, wenn wir uns von der allgemein üblichen Vorstellung lösen, dass alles, was fliegt, Rumpf und Tragflächen haben muß, um sich durch eine Vorwärtsbewegung, durch Geschwindigkeit in der Luft halten zu können. Im Laufe der fünfzigjährigen Entwicklungsgeschichte der Luftfahrt sind schon viele Flugzeugtypen erforscht, entwickelt und erprobt worden, die in ihrer äußeren Formen der ´Fliegenden Untertasse´ ähnlich sahen. Denn von ihnen versprachen sich die Flugzeugkonstrukteure, dass sie einmal in der Lage sein würden, Geschwindigkeitsgrenzen zu überschreiten, die den üblichen Flugzeugen, durch ihre Tragflächenkonstruktion, gesetzt sind. Schon im Jahre 1910 ließ Professor Hugo Junkers, einer der bedeudensten Maschinen- und Flugzeugbauer der Welt, das erste Nur-Flügel-Flugzeug patentieren. Die Weiterentwicklung dieser Nur-Flügel-Maschine scheiterte in Deutschland vor dem Kriege an der Begrenzung der finanziellen Mittel und an der begrenzten Leistungsfähigkeit der Flugmotoren. Als im zweiten Weltkrieg wieder einmal alle Kräfte mobilisiert wurden, um den Gegner niederzuringen, wurden keine Mittel gescheut, um auch die Entwicklung des Nur-Flügel-Flugzeuges vorwärtszutreiben. Flugzeugkonstrukteure hatten erkannt, dass alle Flugzeugtypen, die in einer Kreisform konstruiert sind, für Überschallgeschwindigkeiten die besten technischen und aerodynamischen Flugeigenschaften besitzen. Als nun noch die Entwicklung der Raketenforschung zu gleicher Zeit gewaltige Fortschritte machte, stand den Flugzeugtechnikern bald eine Antriebskraft zur Verfügung, die in der Lage war Nur-Flügel-Flugzeuge über jene Geschwindigkeitsgrenzen vorwärts zu treiben, die mit einem Kolbenmotor nicht erreicht werden können. Es dürfte heute schwer festzustellen sein, welche Nation in der Entwicklung des mit Raketenantrieb versehenen Nur-Flügel-Flugzeuges, in Form sogenannter "Fliegender Untertassen" die größten Fortschritte erzielte. Zweifellos werden auch deutsche Erfinder und Konstrukteure entscheidenden Anteil daran haben. Fest steht, dass seit dem Jahre 1945 nicht nur die Erfahrungen des Krieges besonders für die Luftfahrt fieberhaft ausgewertet wurden, sondern dass auch die politischen Spannungen zwischen Ost und West die Vervollkommnung des neuen, revolutionären Flugzeugtyps weitgehend beeinflußten.

Die kürzlich von der amerikanischen Luftwaffe zur Veröffentlichung freigegebenen Nur-Flügel-Flugzeuge, genannt "Flunder" und "Fliegende Schildkröte", dürften die Vorläufer der ´Fliegenden Untertasse´ sein. Man braucht nun nicht mehr viel Phantasie, um sich vorzustellen, dass diese jetzt aus der Geheimhaltung freigegebenen Typen von Konstruktionsverbesserungen abgelöst wurden, die verblüffende Ähnlichkeit mit einer ´Fliegenden Untertasse´ haben. Es ist anzunehmen, dass die Techniker das neueste Modell im Kreis konstruierten und modernste Flüssigkeits-Raketenantriebe an Stelle von Flugmotoren einbauten. Diese kreisförmige Flächenkonstruktion ist statisch und flugtechnisch allen bisherigen Flugzeugtypen weit überlegen. Fachexperten behaupten, ein sogenanntes "Abschmieren" (Abstürzen) dieser Konstruktion sei fast unmöglich. Die Luftkräfte würden gleichmäßig verteilt, es bestände keine Gefahr mehr für Rumpf- und Flächenbrüche. Die Steuerung wird in der kreisförmigen Tragfläche eingebaut sein. Es ist ohne weiteres möglich, dass die gigantischen Antriebskräfte in der Lage sind, dieser Flugzeugkonstruktion, in Höhen zwischen 10.000 und 20.000 Metern, eine Geschwindigkeit von 6.000 Kilometerstunden zu verleihen. Ein solches Flugzeug kann deshalb ohne Schwierigkeiten in einer Stunde z.B. von New York nach London fliegen. Strebt doch die moderne Raketenforschung Geschwindigkeiten von über 10.000 Kilometerstunden an. Die zweite Frage, können solche Flugapparate überhaupt von menschen geflogen oder ferngesteuert werden, kann man ebenfalls bejahen. Die Führerkabine, eine Spezialkonstruktion, ist von der Außenwelt hermetisch abgeschlossen und mit Druckausgleich und Sauerstoffgeräten versehen. Eine Fernsteuerung bei dem Stand unserer heutigen Technik ist kein Problem. Flugplätze mit Start- und Landebahnen in einer Länge von 2.000 - 3.000 Metern werden den ´Fliegenden Untertassen´ genügen. Die ´Fliegende Untertassen´ sind nichts weiter, um dies noch einmal zusammenfassend zu sagen, als das neueste Produkt der modernsten Flugtechnik.

+ Mit welchem Enthusiasmus man die weitere Entwicklung der Flugzeug- und Raketen-Technik damal betrachtete ist schon erstaunlich, da 60 Jahre nochmals darauf, immer noch nichts von der ´Fliegenden Untertasse´ in Sicht ist, die aus irdischen Montagehallen rollt. Begleitet wurde übrigens der Text von Kirchhof von beeindruckendem, aeronautisch-anzuschauendem Bildmaterial, welches sicherlich manchem Tüftler und Denker Anlaß gab, selbst einmal sich in der gedanklichen Konstruktion der Untertassen-Technik zu versuchen. So brachte Kirchhof eine Grafik von einer im Fluge befindlichen Muster-Untertasse ein, die den folgenden Text bekommen hatte: "Die ´Fliegende Untertasse´ in Deutschland gebaut - allerdings nur als Modell von einem bekannten Fachexperten. Er und alle, die ein Leben lang in der Erforschung und Entwicklung neuer Flugzeugtypen tätig waren, sin der Ansicht, dass diese kreisförmige Flächenkonstruktion statisch und flugtechnisch allen bisherigen Flugzeugtypen weit überlegen ist." Dann gab es eine Querschnittszeichnung von einer Fliegenden Untertasse, wie sie mal wieder "von Fachexperten" entworfen worden war, ohne natürlich deren Namen zu nennen: "Sie ist eine in Kreisform konstruierte Tragfläche mit einem einziehbaren Fahrgestell und Spornrad versehen. Die Antriebskraft erfolgt durch zwei moderne Flüssigkeits-Raketenantriebe, etwa 20.000 PS. Der Brennstoff in den Tanks ist im Mittelpunkt der Tragfläche untergebracht. Die Pilotenkabine, von der Außenwelt hermetisch abgeschlossen und mit Sauerstoffgeräten versehen, befindet sich im oberen Tragdeck." In einer sechsteiligen Skizzenfolge wurde die Historie der Aerodynamik am Flugzeug nachgestellt: "Einige Beispiele aus der Entwicklung der Flugtechnik. Nr.1 zeigt ein Flugzeug aus dem Jahre 1912, als man die aerodynmaischen Gesetze noch nicht kannte. Nr.2 ist ein Flugzeug aus dem Jahre 1936, das schon auf Grund wissenschaftlicher Erkenntnisse gebaut wurde. Nr.3 ist die Darstellung eines schwanzlosen Flugzeuges. Dieser Typ wurde schon im Jahre 1910 von Prof.Hugo Junkers als Patent angemeldet und 1946 von den Amerikanern weiterentwickelt. Nr.4 zeigt eine moderne Flugzeugform aus dem Jahre 1948. Nr. 5 ist der USA-Flugzeugtyp ´Fliegende Schildkröte´, der kürzlich aus der Geheimhaltung freigegeben wurde. Er beweist durch seine Form den Übergang zur ´Fliegenden Untertasse´. Daraus ist ersichtlich, dass sich diese Tellerform im Laufe der Entwicklung der modernsten Flugtechnik zwangsläufig ergeben hat." Tatsächlich hatte aber weder der reine Deltaflächen-ausgerichtete echte Nur-Flügler von Junkers und den Horten-Brüdern eine Chance noch der sogenannte "Flying Flapjack" der US-Marine. Wie Sie heute noch sehen können, sind selbst allermodernste Düsenmaschinen immer noch in der klassischen Düsenjägerkonstruktion in der Basis gehalten, auch die ´Tarnkappen´-Flieger...

Mehr lesen Sie bitte im Gesamtblick in unserem großen Report über die V7-Sage nach, http://cenap.alien.de/v7/v7.htm . Aber es wird hier und auch dort klar, das niemand die Idee aufbrachte, dass das ganze ein Akt der "psychologischen Kriegsführung durch Reichspropaganda-Minister Goebell´s" war. DIESE Vorstellung gab es in den Zeitungen damals gleich nach dem Krieg einfach nicht, aber ein wildes Durcheinander an Meldungen über die irdischen Erfinder der ´Untertassen´ als Alternativ-Zeichnung zum Image der Alien-Besatzer vom ´Mars´. Und vom Wort "Reichsflugscheiben" wurde auch nicht gesprochen; dafür verflachte die Debatte bis hin zu Nurflüglern und die amerikanischen Erfindungen bis hin zum ´Fliegenden Pfannkuchen´, der in dem Sinn auch ein ´Rundflügler´ war - und auch ein Propeller-Flugzeug. Noch innerhalb der frühen 50er Jahre wechselte wieder das Konzept hin zu den rätselhaften ´Fliegenden Untertassen´ aus dem All...- und niemand brachte jemals Goebell´s angebliche "psychologische Kriegsführung" mit dem ´Reichsflugscheiben´-Image ein. ´Gut´ - Goebbel´s war ein bedeutsamer Redner in seiner Zeit, aber es ist keine Rede überliefert, wo er konkrete Propagada-Schwätzerei über eine ´Reichsflugscheiben´-´Fliegende Untertasse´ machte - oder überhaupt nur andeutungsweise von einem irgendwie schwammig umrissenen ´Flug-Scheibe´, sondern nur nur von ´wunderbaren Vergeltungswaffen´ irgendwelcher Art. Da herrscht also ein signifikantes Vakuum vor, was nur durch die Fantasie ausgefüllt werden kann - und lebhaft aber heute erst wird.

Jenseits dessen ist viel wichtiger was eine ´Propagada-Idee´ (´Software´) in der praktischen Flugobjekt-Umsetzung als Hardware bedeutet; wenn man nur die KRISTALL, Nr.27/1966, betrachtet und die Hitler-Männer Albert Speer und Erhard Milch dort vernimmt. Speer erklärte bekanntlich hier: "Anscheinend haben ´Fliegenden Untertassen´ ab bereits vor 1945 ihr psychologisches Unwesen getrieben. Ich selbst bekam nichts Derartiges zu sehen {!}, auch wurde ich nicht mit einer solchen Konstruktion befasst {!}. Wäre ein ernsthafter Hintergrund vorhanden gewesen, so hätten sicherlich sowohl Feldmarschall Milch als auch ich Kenntnis davon erhalten." Und Milch: "Mir ist über Bau und Einsätze von ´Flugscheiben´ auch nicht andeutungsweise etwas bekannt {!}. Ich halte es nicht für möglich, dass mir eine derartige Erfindung entgangen wäre {!}, da ich in jeder Woche zwei Entwicklungs- und Beschaffungsbesprechungen mit dem gesamten Stab des Generalluftzeugmeisters abgehalten habe. Die Entwicklung eines derartigen Flugkörpers hätte Jahre gedauert und hätte somit noch in meine Amtszeit als Generalluftzeugmeister fallen müssen."

Externe Links

http://cenap.alien.de/v7/v7b.htm
http://cenap.alien.de/v7/v7.htm

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